Kleine Eiszeit: Schwächelnde Sonne war nicht verantwortlich

astronews.com Redaktion

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Die schwächelnde Sonne war nicht der bestimmende Faktor für die kleine Eiszeit. Zu diesem Schluss kommt eine neue, jetzt veröffentlichte Studie. Verantwortlich für das kühlere Klima im 16. und 17. Jahrhundert waren danach vor allem Vulkanausbrüche sowie eine geringere Menge von Treibhausgasen in der Atmosphäre. Eine geringere Sonnenaktivität in den kommenden Jahren würde somit den Klimawandel nicht entscheidend aufhalten. (2. September 2011)

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Eolomea

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Es ist schön, dass zum Thema Klimawandel wieder eine neue Hypothese geboren wurde. Leider hat es das Potsdamer Institut in seiner allgemeinen Verlautbarung unterlassen, zumindest die Spur eines konkreten Beweises der erstaunten Öffentlichkeit anzubieten, wie zum Beispiel welche Vulkanausbrüche man dabei genau im Auge hat und wie sich im vorindustriellen Zeitalter die Traubhausgase reduziert haben. Was die Vulkanausbrüche betrifft fällt mir spontan nur ein, dass sich der Ausbruch des Toba vor 74.000 Jahren, des Tambora 1815 und des Pinatuba 1991 weltweit ausgewirkt haben. Meiner Ansicht nach sollten die Potsdamer da noch einmal nachhaken, nicht jeder hat Zeit und Gelegenheit den vollständigen Beitrag zu suchen und zu lesen.
 

Bynaus

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Hast du zumindest den Artikel gelesen? Dann wäre dir nämlich klar geworden, dass in dieser Studie lediglich zwei verschiedene Strahlungsmodelle für die Sonne im Maunder-Minimum in ein Klimamodell eingespiesen und dann die Ergebnisse mit den tatsächlich beobachteten Temperaturen verglichen wurden. Dabei hat das Modell mit dem geringeren Strahlungswert deutlich schlechter abgeschnitten als das mit dem nur minim verringerten Strahlungswert. Wenn man nun dem Modell glaubt, dann kann man sagen, dass es für die "kleine Eiszeit" andere Gründe gegeben haben muss, als die Sonne. Zum Beispiel Vulkane (und natürlich gibt/gab es noch viel mehr Vulkane mit globaler Reichweite, spontan fällt mir z.B. die Laki-Eruption von 1783 ein).
 

Herr Senf

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altes Thema aufgefrischt

Hier ist ja zZ nichts los :( also hol ich was aus der Versenkung :)

Die kleine(n) Eiszeit(en) Dalton+Maunder-Minima 13-16 Jhd und 16-19 Jhd gab es möglicherweise gar nicht.
Dort https://academic.oup.com/astrogeo/a...st-fairs-sunspots-and-the-Little-Ice-AgeSOLAR wird's erklärt, nur lesen darf man's nicht.

Lockwood et al meinen, daß der "Temperatursturz" (lokal) nicht größer als -0,5°C war, während der Eiszeit waren es global -8°C.
In den letzten 50-70 Jahren haben wir eine (menschengemachte) globale Erwärmung von 1°C.
Es wurden paleoklimatische "Niederschriften", d.h. Proben analysiert, und zeitgenössische Chroniken neu bewertet.
Die "Klimaberichte" beschreiben wohl eher nur Episoden, wie die "Vulkanzeiten im 17/18 Jhd", damit hätten wir einen Auswahleffekt.

Grüße Dip
 

FrankSpecht

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Moin Senf,
Hier ist ja zZ nichts los
In anderen deutschsprachigen Foren, außer in den praktischen Bereichen, auch nicht :)

Die kleine(n) Eiszeit(en) Dalton+Maunder-Minima 13-16 Jhd und 16-19 Jhd gab es möglicherweise gar nicht.
Es gab bereits 2014 eine Studie, die diese Aussage unterstreicht: Did Europe experience a Little Ice Age?
The existing consensus about apparent cold conditions may stem in part from a Slutsky effect, where smoothing data gives the spurious appearance of irregular oscillations when the underlying time series is white noise.
 
Zuletzt bearbeitet:

pane

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Womit willst Du es vergleichen? -0,5°C bezüglich was? Jetzt ist es Deiner Aussage nach 1°C wärmer, wärmer als zur kleinen Eiszeit oder zu einer Reverenzzeit auf der sich auch die -0,5°C beziehen?

Natürlich ist der Name kleine Eiszeit weit übertrieben im Vergleich zur richtigen Eiszeit. Da waren es ja auch nur 8°C kälter und über halb Europa lag ein Meter dicker Eisschild.

Und so ganz Menschen gemacht ist unsere jetzige Erderwärmung auch nicht. Ein grösserer Teil dieser Erwärmung ist sicherlich natürlich. Das heisst aber nicht, dass wir nichts machen sollten. Gerade weil wir in einer Erwärmungsphase sind ist es gefährlich da noch eine Schippe draufzulegen.

Mit freundlichen Grüssen
pane
 

Bynaus

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pane schrieb:
Ein grösserer Teil dieser Erwärmung ist sicherlich natürlich.

Das ist aber nicht der Schluss von so ziemlich allen Studien, die sich dieser Frage wissenschaftlich genähert haben. Die gegenwärtig beobachtete, schnelle Erwärmung (v.a. seit ca. 1980) ist zu einem erdrückenden Anteil dem Anstieg von Treibhausgasen geschuldet, und diese sind alle menschlichen Ursprungs. Es gibt schlicht keinen anderen (bzw. natürlichen) Klimafaktor, der die beobachtete Erwärmung erklären könnte.

Der generelle Temperaturtrend der letzten Jahrtausende ist der einer der langsamen Abkühlung. Was wir heute irreführend "kleine Eiszeit" nennen (irreführend weil sie nichts mit einer Eiszeit zu tun hat), ist lediglich der letzte Punkt dieser Entwicklung, vor dem Einsetzen der ersten Auswirkungen der menschgemachten Erwärmung (mit Obertönen natürlicher Variationen, die im Vergleich zur totalen menschgemachten Erwärmung heute jedoch sehr klein ausfallen).
 

Bernhard

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Leider hat es das Potsdamer Institut in seiner allgemeinen Verlautbarung unterlassen, zumindest die Spur eines konkreten Beweises der erstaunten Öffentlichkeit anzubieten, wie zum Beispiel welche Vulkanausbrüche man dabei genau im Auge hat
Solche Informationen gehören mehr oder weniger zu einer guten Allgemeinbildung: https://de.wikipedia.org/wiki/Kleine_Eiszeit#Gesteigerte_vulkanische_Aktivit.C3.A4t . Leider liefert der Artikel zu wenig Referenzen, aber es gibt ja auch noch "Tante G" (www).
 

Herr Senf

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und es wird weiter wärmer

Die "Effektivität" der Photosynthese hat sich in den letzten 70 Jahren über 30% erhöht durch CO2-induzierte Erwärmung!
Campbell & http://www.nature.com/nature/journal/v544/n7648/full/nature22030.html "Large historical growth in global terrestrial gross primary production"

Pflanzen nehmen nicht nur CO2 auf, sondern auch COS (Quelle ist die "Kompostierung"), und zwar als einzige Senke.
Deshalb kann die Konzentration von COS als Indikator der Photosynthese herangezogen werden.
Ausgewertet wurden die Lufteinschlüsse in Eisproben aus der Antarktis der letzten 53.000 Jahre.
Der Anteil von COS war immer stabil bis auf das 20. Jhd, die Photosynthese kann aber den CO2-Anstieg nicht kompensieren.

So isses - Senf
 

UMa

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Hallo Dip
Die kleine(n) Eiszeit(en) Dalton+Maunder-Minima 13-16 Jhd und 16-19 Jhd gab es möglicherweise gar nicht.
Dort https://academic.oup.com/astrogeo/a...st-fairs-sunspots-and-the-Little-Ice-AgeSOLAR wird's erklärt, nur lesen darf man's nicht.
Darf man nicht lesen, bei mir geht's. Vielleicht geht das
http://www.climate-lab-book.ac.uk/files/2017/04/343_AandG_MMandLIA.pdf

Das ist aber nicht neues. Die sog. "kleine Eiszeit" hat nichts mit einer Eiszeit zu tun und war selbst im kältesten Jahrhundert (17.) im globalen Mittel nur 0.5°C kälter als die sog mittelalterliche Warmzeit, die gar nicht wärmer als die Jahrtausende zuvor war.

Grüße UMa

PS: Nur das Schreiben hier im Forum geht fast nicht mehr. Der Ewige Kampf mit dem (machmal nur Fast-)absturz, sobald man was abschicken will..., wer nicht speichert schreibt mehrfach (trotz Wiederherstellung die eine alte Version wiederherstellt) und wenn es doch mal klappt, hat man nicht das abgeschickt, was man wollte und kann nicht mehr ändern (zumindest die Überschrift) ...
 

UMa

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Hallo pane,
Womit willst Du es vergleichen? -0,5°C bezüglich was? Jetzt ist es Deiner Aussage nach 1°C wärmer, wärmer als zur kleinen Eiszeit oder zu einer Reverenzzeit auf der sich auch die -0,5°C beziehen?
Einen Referenzzeitraum festzulegen ist schwierig, da man die Temperaturveränderungen durch große Vulkanausbrüche hat und auch die direkten Messungen außerhalb Europas nicht soweit zurückgehen wie das wünschenswert wäre. Günstig wäre vielleicht das 18. Jahrhundert oder die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Und so ganz Menschen gemacht ist unsere jetzige Erderwärmung auch nicht. Ein grösserer Teil dieser Erwärmung ist sicherlich natürlich. Das heisst aber nicht, dass wir nichts machen sollten. Gerade weil wir in einer Erwärmungsphase sind ist es gefährlich da noch eine Schippe draufzulegen.
Seit etwa 1850 war etwa 16% der Erwärmung natürlichen Ursprungs (etwa zu gleichen Teilen nachlassende vulkanische Asche und höhere Sonnenstrahlung. Der "Rest" ist menschlichen Ursprungs, wobei ein Teil der Erwärmung durch Treibhausgase durch eine Abkühlung durch Aerosole (aus SO2 usw.) kompensiert wurde.

Grüße UMa
 
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