Kugelsternhaufen: Relikte der Sternentstehung im jungen Universum?

astronews.com Redaktion

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Kugelsternhaufen zählen oft zu den ältesten Objekten im Universum. Doch wie sind diese gewaltigen Ansammlungen von Sternen entstanden? Mithilfe von Simulationen haben Astronomen nun eine These verfolgt, nach der die Sternhaufen natürliche Relikte der Sternentstehung im jungen Universum sind. Der Vergleich mit Beobachtungen scheint dies zu bestätigen. (10. April 2018)

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Klaus

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Wurden da keine voreilige Schlüsse gezogen, nur weil es zur Simulation paßt? Kugelsternhaufen besitzen weniger Masse als Galaxien und haben eine geringere Ausdehnung. Damit sind sie weniger in der Lage, die Supernovaüberreste gravitativ festzuhalten und letztere treffen zudem auf weniger Gas, das sie abbremsen und festhalten könnte. Außerdem gab es in der Vergangenheit weniger Supernovae im Umfeld der Sterne im Sternhaufen, da es im Umfeld der Sternhaufen ja einfach weniger Sterne gibt, als es bei ähnlichen Entfernungen in Galaxien der Fall ist. Sterne in Kugelsternhaufen dürften daher immer sehr viel metallärmer sein als Sterne gleichen Alters, die sich in großen Galaxien gebildet haben.
 

Protuberanz

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Simulationen haben grundsätzlich das Problem, das sie von Menschen erstellt werden, die eine bestimmte Erwartungshaltung haben. Nicht selten kommt es dann auch vor, das so lange an der Simulation herumgeschraubt wird, bis sie dem entspricht, was der Ersteller erhofft hat zu sehen.
Soll heißen, möglicherweise ist nicht Schlußfolgerung in Frage zu stellen, sondern die Vorgabe der Parameter. Vielleicht mangelt es einfach nur an Daten.
 
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ralfkannenberg

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Simulationen haben grundsätzlich das Problem, das sie von Menschen erstellt werden, die eine bestimmte Erwartungshaltung haben. Nicht selten kommt es dann auch vor, das so lange an der Simulation herumgeschraubt wird, bis sie dem entspricht, was der Ersteller erhofft hat zu sehen.
Hallo Protuberanz,

die Simulationen werden im Paper ja vorgestellt. Was konkret ist Deiner Meinung nach unzutreffend angesetzt ?


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Bernhard

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Hallo P.,

Simulationen haben grundsätzlich das Problem, das sie von Menschen erstellt werden,
das ist schon etwas unglücklich formuliert.

Bei der hier erwähnten Simulation wurde nachgewiesen, dass eine Annahme (über Kugelsternhaufen) logisch mit dem Standardmodell verträglich ist. Es ist zwar kein direkter Nachweis der Richtigkeit, dafür aber ein guter Plausibilitäts-Check.
 

Protuberanz

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Hallo Ralf, hallo Bernhard,
ja ich muß Euch leider Recht geben, bei mir hapert's wieder mal an der niedergeschriebenen Artikulation. Bruchstückhaft und allgemein gehalten. Und dummerweise glaube ich dann auch noch, das Andere meinen wirren Gedankengängen folgen können. Ich bitte um Entschuldigung.
Bernhard hat's trotzdem verstanden und mich hilfreich übersetzt, bzw. korrigiert.
@Ralf, ich wäre auch zu keinem anderen Schluß gekommen, weil ich auch keine anderen Daten habe. Demzufolge ist erst einmal noch gar nichts unzutreffend. Trotzdem bedeutet das noch lange nicht, das wirklich alle Parameter erfaßt wurden. Schlicht und einfach, weil man nicht weiß, welcher Parameter fehlen könnte. Denn wüßte man das, würde er ja nicht fehlen. Aber Bernhard's Formulierung gefällt mir besser. Kurz und knackig.
 

Klaus

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Der entscheidende Grund war vermutlich
Bislang konnte die Entstehung von Kugelsternhaufen nicht ohne ungewöhnliche Annahmen erklärt werden.
Meines Erachtens nach dürfte die Sternbildung dort etwas anders verlaufen als in Galaxien. Es dürfte sich in den Außenbereichen dünnes Gas ansammeln, bis zu jener Grenze, wo sich Gasdruck und Strahlungsdruck die Waage halten. Zur Sternbildung bedarf dann einer Schockwelle oder anderen massiven Störung, die das dünne Gas verdichtet. Die dürfte es aber nur im seltenen Fall einer Nova oder Supernova geben, weswegen die Haufen nur langsam wachsen. Das wäre jedenfalls meine Vermutung.
 

Protuberanz

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Die dürfte es aber nur im seltenen Fall einer Nova oder Supernova geben, weswegen die Haufen nur langsam wachsen.
In KSH gibt es auch schwarze Löcher und Pulsare. Von sehr klein, wie in NGC 3201 mit nur 4,4 Mʘ, bis zu einer beachtlichen Größe von 2200 Mʘ, wie in NGC 104, welches letztendlich durch die Beobachtung einiger Pulsare entdeckt wurde. NGC 5139 hätte sogar ein SL mit 40000 Mʘ zu bieten, paßt aber nicht zu Deiner Betrachtung, weil es sich wohl um den Kern einer ehemaligen Zwerggalaxie handelt. Aber auch bei den anderen dürften sowohl die SL, als auch die Pulsare aus Supernovae hervorgegangen sein. Wie häufig die dann vorkommen, sei mal dahingestellt. Aber da geht bzw. ging also schon was mit Schockwellen. Und eine Schockwelle kann ja durchaus auch gleich mehrere Gaswolken verdichten. Also entstehen, oder entstanden die Sterne wohl en gros, weswegen sie meistens ein ähnliches Alter besitzen. Da die Räumlichkeit nur selten mehr als 100 Lj beträgt, ist das Gas dann auch relativ schnell verbraucht und Stagnation macht sich breit.
 
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