habe ich mich entschlossen, die Wiener Beschwerde mit zu unterzeichnen.
Hallo Herr Uebbing,
danke dafür, dass sie insoweit für Transparenz sorgen, dass sie sich als der deutsche Unterzeichner dieser 'Beschwerde' zu erkennen geben. Ich gehe davon aus, dass der Unterzeichner aus Österreich der Initiator der Seite
'LHC Kritik', Markus Goritschnig, selbst ist. Fehlt noch der oder die Unterzeichnerin aus der Schweiz. Möglicherweise ist es wieder die
Panpsychistin Gabriele Schröter, die bereits im Juni 2008
mit ihrer Klage gegen das CERN gescheitert ist.
Doch einen Medienrummel wird's bestimmt geben, und einmal mehr wird Rössler im Rampenlicht stehen. Doch der wird den LHC-Kritikern inzwischen eher schaden als nützen.
Bis jetzt haben die seriöseren Medien, die nicht unwesentlich zur Panikmache des Rössler beigetragen haben, offenbar noch nichts mitbekommen. Zumindest habe ich bis auf eine Meldung eines Regensburger Infodienstes noch nichts weiteres gefunden:
'Straßburg: Klage gegen CERN aus Angst vor schwarzen Löchern'. Interessant ist aber auch hier wieder, wie die Laienschar der Maschinenstürmer flugs zur 'Forschungsgruppe' hochstilisiert wird.
Der Realitätsverlust der Beschwerdeführer wird nicht nur fachlich deutlich, sofern man sich ihrem langen Text im Detail zuwenden mag. Es reicht schon die
trotzige Begründung, warum man sich nun zu diesem Schritt nach Strassburg entschlossen hat:
Dieser notwendige juristische Schritt ist insbesondere eine Reaktion auf die von CERN-Seite her ausgeschlagene Sicherheitskonferenz und das sich weiterhin unbestimmt verzögernde, zugesagte Gespräch des Schweizer Präsidenten und Wissenschaftsministers Couchepin mit Prof. Otto Rössler.
Die 'Beschwerdeführer', die in der monatelangen Diskussion eher durch argumentative Abwesenheit glänzten, sind offenbar nicht in der Lage zu erkennen, dass auch die Bänke der LHC-Gegner qua fehlender Substanz auf so einer 'Sicherheitskonferenz' leer blieben. Diese Selbsttäuschung ist psychologisch ebenso bedenklich, wie die nicht nachvollziehbare Tatsache, dass es in Rösslers Netzwerk offenbar immer noch nicht angekommen ist, dass der emeritierte Professor aus Tübingen längst widerlegt ist, und auch der Schweizer Bundespräsident Couchepin
definitiv nichts mehr von Rössler wissen will. Couchepin war übrigens nicht der einzige Politiker, den Rössler für seine Weltuntergangsphantasien mobilisieren wollte:
Ich habe Gregor Gysi – den ich sehr verehre – einen Brief in dieser Sache geschrieben. Der ist bis heute unbeantwortet geblieben. Auch Oskar Lafontaine – er ist immerhin Physiker – hat nicht reagiert.
(aus: jungeWelt, Nr. 200, 01.08.2008)
Nun, liebe 'Beschwerdeführer', vielleicht ergibt sich aus dieser 'Gesprächsverweigerung' der Genossen, für deren Vorgängerpartei PDS der Rössler
vor zehn Jahren für den Bundestag kandidierte, dann doch noch ein Argument für die Reise nach Strassburg. Bitte nicht vergessen, die Bahnsteigkarte zu lösen!
In dem Interview mit 'jungeWelt' zeigt sich Rössler übrigens bestens integriert in den aktionistischen 'LHC-Widerstand':
Dem US-Physiker Walter Wagner, der aktuell in den USA eine Klage gegen CERN betreibt, habe ich meinen großen Respekt für diesen Schritt ausgesprochen, wenngleich er meine Theorien vermutlich nicht kennt. Er sieht die Dinge wie ich. Darüber hinaus sind weitere Klagen, durch Gabriele Schröter in Zürich oder Frau Dr. Silke Fiedeler in Essen, anhängig.
Nachdem die Klage der Frau Schröter (s. o.) schon lange erledigt ist, gibt Herr Rössler hier ein offenbar recht intimes Wissen preis, dass sich möglicherweise auf die von Ellis im Vortrag am CERN vom 14.08.2008
erwähnte Klage in Deutschland bezieht:
• Lawsuit against BMBF in Germany
('The LHC is safe', Folie 32)
Von der Klage der
Fachanwältin für Steuerrecht Fiedeler ist mir weiter nichts bekannt, was möglicherweise daran liegt, dass die Klage gegen das BMBF so wirr ist wie das deutsche Steuerrecht und daher den Medien nicht für Quote taugt. Aber wenn der Hollaender in Strassburg nicht zum Zuge kommt, haben Rössler & Co. zumindest noch ein weiteres Karnickel, das sie aus dem Zylinder zaubern können.
Besser wäre es aber noch, wenn sie ihren Kopf nicht weiter nur als Hutständer gebrauchen würden, oder noch besser, einfach
im Bett blieben. Schliesslich könnte so eine Reise nach Strassburg eine absolut mögliche Kausalkette auslösen, die wirklich zum Weltuntergang führen könnte. Und das wäre schlicht unverantwortlich:
Lars Fischer schrieb:
Versteht Ihr nicht, dass Euch die Erde nicht allein gehört? Dass Ihr nicht das Recht habt, in derartiger Weise mit der Zukunft der Menschheit zu spielen? Mit jedem Schritt aus dem Bett heraus begebt Ihr euch tiefer in eine unbekannte, unvorhersehbare und potentiell bedrohliche Zukunft, die niemand auch nur ansatzweise kontrollieren kann. Und dieses Risiko ist mir zu groß.
Da können mir alle Experten noch so oft erzählen, dass Milliarden Menschen täglich aufstehen und wieder ins Bett gehen, oder dass Rote Knöpfe meistens recht gut gesichert sind: Dass Ihr nicht irgendwie die Erde vernichtet, sobald Ihr das Bett verlasst, könnt Ihr mir nicht endgültig beweisen. Und so lange ich eine Gefahr sehe, habt Ihr alle die moralische Pflicht, im Bett zu bleiben und Euch nicht zu rühren.
Klar?
Ich hoffe, wir haben uns verstanden!
Grüsse galileo2609