Hallo Protuberanz,
diese Inflation wurde eingeführt um die nahezu absolute Homogenität der Hintergrundstrahlung zu erklären.
Kurz gefaßt gibt sie dem Energieinhalt des Universums genügend Zeit um sich zu homogenisieren, bevor sie wirkt und mit Hilfe der Raumexpansion dem Energieinhalt die genau nötige Expansionsgeschwindigkeit mitgibt, die ein flaches Universum ermöglicht.
Man kann sich darüber streiten ob eine solche Erfindung legitim ist oder nicht – Tatsache bleibt aber daß sie die Beobachtungen bisher am besten erklärt, sogar immer noch mit den neuesten Messungen dazu.
Wenn man nun aber hingeht und die Inflation, die ja gerade die homogenität der Hintergrundstrahlung erklären soll, dazu zu benutzen eine Erklärung für die fehlende Antimaterie heranzuziehen, dann würde man damit doch gleichzeitig ihre wichtigste Daseinsberechtigung aushebeln – eben die Erklärung der Homogenität.
Du meinst es könnte doch sozusagen hinter unserem Beobachtungshorizont liegen. Dann mußt Du aber gleichzeitig die Kröte schlucken, daß wir mitten in einer privilegierten Position stecken und Du brauchst eine Erklärung, wie es zu dieser unbeobachtbaren Inhomogenität kommen konnte.
Solche Kröten führt man in der Physik nur dann ein, wenn man garkeinen anderen Ausweg mehr findet. (z.B. eben die Inflation, aber seinerzeit auch das Neutrino)
Neutrinos konnten wir inzwischen nachweisen, was vermutlich die Hemmschwelle für solche Kröten etwas gesenkt haben könnte, aber auch die Inflation hat unstreitbar den Vorteil, wesentlich weniger unerklärliches einzuführen als Deine Hoffnung? auf eine Art Zellteilung während der Inflation. (Das mit der Zellteilung hab‘ ich aus einem alten Film mit Curd Jürgens zu eben diesem Problem der fehlenden Antimaterie. Titel weiß ich leider nicht mehr)
Herzliche Grüße
MAC