SuperKEKB: Dem Antimaterie-Rätsel auf der Spur

Bernhard

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Hallo P.

Ich hatte ja die Weichenstellung zur Lokalisierung möglicher Materie- und Antimateriebereiche in die Planck-Phase angedacht. Das war also vor der Baryogenese, als es noch nicht einmal eine Trennung der fundamentalen Kräfte gab. Aber das hatte ich offensichtlich leider falsch verstanden.
so viel ich von der Originalarbeit von A. Guth her weiß, würde das die Inflation direkt ausschließen, weil man eine exponentielle Raumexpansion nur mit der Zustandsgleichung eines Skalarfeldes hinbekommt. Man muss also gar nicht so tief in die Elementarteilchen-Trickkiste greifen.

Erklärungsversuche gäbe es schon dazu, sogar eine ganze Theorie, aber das ist Ketzerei, bzw. hier im Forum GdM.
Von meiner Seite aus wäre ein Hinweis auf den Namen dieser Theorie oder ein Link auch in diesem Thema akzeptabel. Ansonsten wäre das schon auch ein interessantes Thema im Bereich GdM.
 

TomS

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Führt die CP-Verletzung wirklich zu einer (wenn auch zu geringen) unterschiedlichen Verteilung zwischen Protonen und Antiprotonen?
Ja, allerdings natürlich nur indirekt über Zwischenzustände.

Und wenn ja, würde diese sich, bei anderen als den dafür angenommenen Zeiträumen, nicht auch zu unterschiedlich hohen Anreicherungen führen?
Das verstehe ich nicht. Was meinst du damit?
 

TomS

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Natürlich ist es Spekulation, das bestreite ich nicht. Aber Sphaleronen sind ebenfalls nur hypotetisch, weil experimentell nicht nachgewiesen.
Das ist nicht vergleichbar.

Das eine ist eine Spekulation ohne mathematische Grundlage jedoch mit mathematischen Gegenargumenten, das andere ist eine Golge präziser mathematischer Modelle. Sphaleronen sind eine Konsequenz der Feldtheorie der elektro-schwachen Wechselwirkung (so wie elektromagnetische Wellen eine Konsequenz der Maxwellschen Gleichungen sind).

Wie erklärt sich der Umstand, das auf 1 Mrd Antiteilchen, 1 Mrd und 1 Teilchen entstanden sein sollen? Ist das keine CP-Invarianz?
Das ist eine Verletzung der CP-Invarianz.

Der Punkt ist, dass man heute keine Mechanismen kennt, die die heute makroskopisch offensichtliche Verletzung der CP-Invarianz mikroskopisch erklären kann. Die Effekte sind nicht groß genug.

Das Standardmodell braucht die CP-Verletzung, denn sonst gäbe es keine Baryogenese.
Im Standardmodell liegt eine Verletzung der CP-Invarianz vor, jedoch nicht im für die Baryogenese ausreichendem Maße.
 

mac

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Hallo TomS,

„Produktion“ und gegenseitige „Vernichtung“ waren, so lange wie Druck und Temperatur das zuließen, ein Gleichgewichtsprozess. Wenn sich die Anzahl solcher Cyclen erhöhen lassen würde, dann sollte es doch zu einer, mit der Zeit, also der Anzahl der Cyclen, zunehmenden Anreicherung kommen.

Dem steht, zumindest bei der Elektron/Positron Reaktion die Aufteilung der Energie auf zwei 511 keV Photonen, also eine Abkühlung entgegen. Dem steht aber auch die (heute) viel zu geringe Anzahl der Photonen pro ccm irgendwie entgegen?

Herzliche Grüße

MAC
 
Zuletzt bearbeitet:

TomS

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„Produktion“ und gegenseitige „Vernichtung“ waren, so lange wie Druck und Temperatur das zuließen, ein Gleichgewichtsprozess.
Nee, im Falle der Verletzung der CP-Invarianz ist das eben kein Gleichgewichtsprozess mehr.

Wenn sich ... erhöhen lassen würde, dann sollte es doch zu einer ... zunehmenden Anreicherung kommen.
Ja, das ist die Idee. Umgebungsbedingungen, die die Asymmetrie verstärken.
 

mac

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Hallo TomS,

Nee, im Falle der Verletzung der CP-Invarianz ist das eben kein Gleichgewichtsprozess mehr.
Ja, ich hätte besser sowas wie Fließgleichgewicht schreiben sollen. Das war aber schon so als sich dynamisch verändernder Prozess von mir gemeint.



Ja, das ist die Idee. Umgebungsbedingungen, die die Asymmetrie verstärken.
Ach! Also ist das tatsächlich sowas wie eine zur Zeit denkbare Arbeitshypothese? Und man weiß nur z.B. nicht, wie dieser Prozess lange genug aufrecht erhalten werden konnte?

Ich 'höre' das überhaupt zum ersten Mal! Überall wo ich sonst (in mehr oder minder zufällig gefundenen Quellen) lese, hab' ich von solchen Überlegungen noch nie was wahrgenommen.

Herzliche Grüße

MAC
 

TomS

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Also ist das tatsächlich sowas wie eine zur Zeit denkbare Arbeitshypothese? Und man weiß nur z.B. nicht, wie dieser Prozess lange genug aufrecht erhalten werden konnte?

Ich 'höre' das überhaupt zum ersten Mal! Überall wo ich sonst lese, hab' ich von solchen Überlegungen noch nie was wahrgenommen.
Nun ja, Verletzung der CP-Invarianz liegt ja vor, aber eben nicht in ausreichendem Maße. Die bekannte CP-Verletzung existiert ja auch nur in Systemen wie Kaon und B-Meson, d.h. der Effekt ist sicher nur indirekt.
 

Protuberanz

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Hallo TomS, vielen Dank für Deine Antwort. Ich habe allerdings augenblicklich ein völlig anderes Problem.
Ich bitte deshalb zu entschuldigen, wenn ich momentan eine Erwiderung schuldig bleibe.
Danke und Sorry
 
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