Danke für den Erklärungsversuch, aber das sagt mir genauso wenig wie der Eintrag bei Wikipedia. Natürlich bin ich kein Elementarteilchen-Physiker und dachte, dass der Bericht für die interessierte Allgemeinheit gedacht ist.
Hallo Delta3,
der Bericht wird aber vermutlich voraussetzen, dass der Leser das
Standardmodell wenigstens in seinen groben Zügen kennt, wobei ich persönlich als Einstieg eher die beiden Artikel über die
Elementarteilchen und die
fundamentalen Wechselwirkungen empfehlen würde.
Ich habe auch schon mal was von Elektron-Neutrinos, Myon-Neutrinos und Tau-Neutrinos gehört, wobei mir aber auch deren Unterschiede nicht geläufig sind.
Dann wirst Du wissen, dass es vier fundamentale Wechselwirkungen gibt, nämlich die
Schwerkraft, die dafür sorgt, dass Du auf der Erde gehen kannst und nicht einfach ins All weggeschleudert wirst, dann die
elektromagnetische Wechselwirkung, die Du vom Magneten und von der Steckdose her kennst, dann noch die
starke Wechselwirkung, die den Atomkern trotz seiner zahlreichen positiven geladenen Protonen zusammenhält, und die
schwache Wechselwirkung, die sich in gewissen radioaktiven Zerfällen manifestiert.
Wichtig für den Moment ist, dass Du weisst, dass es von denen
vier gibt.
Dann kommen wir zu den Teilchen. Die wichtigsten hier sind zwei
Sechserfamilien, nämlich die
6 Quarks, aus denen anschaulich die schweren und die meisten mittelschweren Teilchen zusammengesetzt sind, also die "Baryonen", deren beiden bekanntesten Vertreter die
Protonen und die
Neutronen im Atomkern sind, und die "Mesonen", sowie die
6 Leptonen, das sind die leichten Teilchen, die sich aber nicht zu grösseren "Konglomeraten" zusammensetzen. Das bekannteste Lepton ist das
Elektron von der Atomhülle; historisch wurde das
Myon, das "schwere Elektron", anfangs aufgrund seiner Masse zu den Mesonen gezählt.
Zu diesen Leptonen gehören auch die 3 von Dir genannten
Neutrino-Typen. Diese drei werden in der Literatur manchmal auch als "aktive Neutrinos" bezeichnet.
Hauptsächlich stört mich hier der Ausdruck 'steril', der für mich zur Beschreibung einer physikalischen Eigenschaft überhaupt keinen Sinn ergibt. Ob es diese sterilen Neutrinos überhaupt gibt, ist ja offensichtlich auch nicht nachgewiesen. Daher scheint es wohl auch ziemlich fragwürdig, ob sie zur Erklärung der dunklen Materie taugen.
Theoretische Aspekte haben nun gezeigt, dass sich manche theoretische Fragestellungen besser erklären lassen, wenn man zusätzlich zu den 3 aktiven Neutrino-Typen noch einen vierten sterilen Neutrino-Typ hinzufügt. Das geht dann über das Standardmodell heraus, lohnt sich aber aufgrund der theoretischen Zusammenhänge zu untersuchen, und darüber ergibt es sich zwanglos, dass solche sterile Neutrinos auch für die Dunkle Materie verantwortlich sein könnten.
Meine Zusammenfassung ist stark vereinfacht und entsprechend ungenau bzw. falsch, aber ich hoffe, es kann zu Deinem besseren Verständnis beitragen.
Freundliche Grüsse, Ralf