Warum ist das Universum, kurz nach dem Urknall, nicht in einem SL verschwunden?

Ionit

Registriertes Mitglied
Hallo Freunde,
wie der Titel schon aussagt, würde ich gerne wissen, warum das Universum, kurz nach dem Urknall, als es gerade mal eine Ausdehnung von 10 oder 100 Metern hatte, nicht sofort in einem SL verschwunden ist? Die Dichte damals war ja unendlich hoch und hätte doch sofort zu einem Kollaps führen und in einer Singularität enden müssen.

Warum ist das nicht passiert?

Danke und Gruß
Matthias
 
Zuletzt bearbeitet:

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Ionit,

weil die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Gravitation der Lichtgeschwindigkeit entspricht. Das Universum hat sich sozusagen schritthaltend mit der Gravitation ausgedehnt. Warum? Weis ich nicht. Für mich sieht das aber nach einem Zusammenhang aus, bei dem die Wirkung anscheinend die Ursache ist. Das ist aber meine persönliche Annahme, für die ich keinerlei Quellen habe, und die daher wohl besser im GDM aufgehoben wäre.

Herzliche Grüße

MAC
 

sanftwasser

Registriertes Mitglied
wiki: "...die Ursache dieser Expansion [ist] die Zustandsänderung eines skalaren Feldes mit einem extrem flachen Potential.
Dieses Inflatonfeld genannte skalare Feld hat eine Zustandsgleichung mit negativem Druck.
Nach der allgemeinen Relativitätstheorie führt dies zu einer abstoßenden Kraft und damit zu einer Ausdehnung des Universums".
 

SFF-TWRiker

Registriertes Mitglied
Die Gravitation ist ja die schwächste der vier Kräfte, wirkt aber mit Lichtgeschwindigkeit unendlich weit.
Zeitlich nah am Urknall dürften gleich geladene "Teilchen" so nah beieinander gewesen sein, dass diese Abstoßung um viele Größenklassen stärker als die Gravitation war.

Oder denke ich da zu laienhaft?

@ mac
Ich habe eigentlich schon seit der Schulzeit (Religions-Leistungskurs) Zweifel an prima-causa-Argumentationen. Irgendwann habe ich mal den Begriff "Gleichursprünglichkeit" aufgeschnappt, dass reactio untrennbar (auch nicht durch einen Zeitstrahl) von der actio ist.

Das dürfte jetzt dann wirklich GdM werden und dürfte dann gerne verschoben werden.
 

Ionit

Registriertes Mitglied
Hallo Freunde,
vielen Dank für die Antworten.

Aber ist es heute nicht genau so? Die Gravitation breitet sich mit Lichtgeschwindigkeit aus und in kollabierenden großen Sternen (oder miteinander verschmelzenden Neutronensternen) sind die Teilchen so dicht gepackt, dass es auch große Abstoßungskräfte gibt aber trotzdem enden sie in einem schwarzen Loch.

Nach dem Urknall war die Dichte ja noch viel, viel größer als heute, da das gesamte Energieaäquvalant des Universums sich in einem winzigen Raum "gepackt" befand.

Trotzdem ist es nicht in einem schwarzen Loch verschwunden. Wenn man heute aber ähnliche Zustände hat (z.B. verschmelzende Neutronensterne), passiert das hingegen sofort.
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Ionit,

Aber ist es heute nicht genau so?
Nein.



Wenn man heute aber ähnliche Zustände hat (z.B. verschmelzende Neutronensterne), passiert das hingegen sofort.
Da ist die vollständige Gravitation (dieses Kandidaten) aber schon an Ort und Stelle und muß nicht erst dorthin gelangen.

Das Ganze steht und fällt damit, daß es einen Anfang für die Entstehung von Gravitation gegeben haben muß, nachdem sich das Universum schon auf eine Größe > 0 ausgedehnt hatte, oder überhaupt erst mit dieser Größe gestartet ist, sonst hätte es seiner eigenen Gravitation nicht 'entkommen' können. Oder es muß eine Kraft geben, die die Raumkrümmung aufheben kann. Oder unser Universum ist (wie Lee Smolin meint) das Innere eines schwarzen Loches, oder was weiß ich?

Herzliche Grüße

MAC
 

Ionit

Registriertes Mitglied
Ahhh, jetzt habe ich das besser verstanden. Danke Mac!

Die These, dass wir uns im Inneren eines schwarzen Loches befinden, ist auch sehr spannend. Da werde ich mich mal einlesen.

Danke und Gruß
 

Ich

Registriertes Mitglied
Moment, die richtige Antwort war #3. Allgemeiner: Der Kollaps ist unausweichlich, wenn nicht
- Dunkle Energie in irgendeiner Form ausreichend dagegen wirkt (Inflation) oder
- die betreffende Materie zu schnell expandiert (also die Dichte kleiner ist als die kritische Dichte)
 

Ionit

Registriertes Mitglied
Hallo Ich,

eine Atosekunde nach dem Urknall war die Dichte so groß, dass die Anziehungskraft unendlich hoch sein musste. Andernfalls kann die Definition einer Singularität nicht stimmen, denn selbst Licht kann einem "Gravitationsmonster" nicht entkommen (laut Definition).

Und hieß es nicht immer, dass der RAUM sich nach dem Urknall überlichtschnell ausgebreitet hat, aber nicht die Materie selbst, da nichts schneller als das Licht sein kann? Wie konnte also die Materie sich gegen die unendlich hohe Gravitaion zur Wehr setzen und "ausbrechen"?

Selbst die größten schwarzen Löcher, die es heute gibt, sind doch ein Witz gegen die komprimierten Zustände kurz nach dem Urknall auf engstem Raum.

Diesbezüglich habe ich leider große Vorstellungsprobleme.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ich

Registriertes Mitglied
eine Atosekunde nach dem Urknall war die Dichte so groß, dass die Anziehungskraft unendlich hoch sein musste. Andernfalls kann die Definition einer Singularität nicht stimmen, denn selbst Licht kann einem "Gravitationsmonster" nicht entkommen (laut Definition).
Eine Attosekunde nach dem Urknall war der Spaß mit der Inflation schon lange vorbei. Zu dem Zeitpunkt expandiert das Universum nur deswegen weiter, weil es schon in Bewegung ist. Könnte man die Expansion dann stoppen, dann wäre eine Attosekunde später wieder alles kollabiert.
Und hieß es nicht immer, dass der RAUM sich nach dem Urknall überlichtschnell ausgebreitet hat, aber nicht die Materie selbst, da nichts schneller als das Licht sein kann? Wie konnte also die Materie sich gegen die unendlich hohe Gravitaion zur Wehr setzen und "ausbrechen"?
Ob der RAUM sich ausbreitet oder die MATERIE ist nicht wichtig. Wichtig ist, dass die korrekte Behandlung des Problems nach der ART dieselben Möglichkeiten ergibt wie eine rein Newtonsche Rechnung (und das ist kein Zufall): E>0: kein Kollaps, unendliche Expansion. E<0: Expansion bis zu einer maximalen Größe, danach Rekollaps.
Es ist also nicht so, dass eine hohe Dichte bzw. Masse automatisch zum Kollaps führt, das hängt vielmehr von den Anfangsbedingungen ab.
 

Jakob5

Gesperrt
Ganz einfach: Die Geschichte mit dem Urknall aus dem Nichts ist eine unwissenschaftliche Ausrede, weil man gerne Gott wegredet, damit man sein eigener "Gott" sein darf, und sich nach niemandem richten muss.

Allerdings widerspricht die Geschichte vom "Urknall aus dem Nichts" ganz klar den Naturgesetzen wie dem ersten Hauptsatz der Thermodynamik.

Wenn du statt Märchen einen wissenschaftlichen Bericht über die Existenz möchtest, lies Mal 1. Mose 1. Und natürlich Johannes 1, der ganz klar sagt: Am Anfang war die Information. Auch auf die Frage nach Information hat der Urknall 0 Antworten.

Johannes 1:
1 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.
2 Dasselbe war im Anfang bei Gott.
3 Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.
4 In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.
5 Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat's nicht ergriffen.
 

Protuberanz

Registriertes Mitglied
Findest Du wirklich, das ein religiöser Verweis, die Antwort auf die Frage des TE ist? Ich finde das nicht. Und bitte zitiere nicht die Evangelien. Sag es mit Deinen Worten.
 

Jakob5

Gesperrt
Das war nicht per se Religion, sondern Wissenschaft ohne Scheuklappe. Tatsächlich dreht sich die moderne Wissenschaft im Kreis, seit sie sich das Dogma: ohne Gott auferlegt hat. Wer ohne Scheuklappe denkt, merkt schnell, dass Entstehung aus dem Nichts falsch ist. Deshalb ist Atheismus eine Religion wie jede Andere mit Glaubensgrundsätzen, ohne die sie sofort zusammenfallen würde, allerdings bar der meisten moralisch aufwertenden Vorzüge.

Also, mit meinen eigenen Worten :

Am Anfang war die Information, und Gott hatte sie. Durch die Information hat Gott alle Dinge geschaffen, siehe "es werde Licht". Wie genau dieser Anfang geschah weiss ich nicht, das sollte man mal erforschen. Jedenfalls scheint mit der Schaffung des Lichts auch die Zeit begonnen zu haben. Interessant ist ja, dass für das Lichtphoton während seinem Flug keine Zeit vergeht, und Masse hat es nur bei Lichtgeschwindigkeit.

Hier sollte man mal forschen anstatt sich mit dunkler Energie und okkultem (dunklem) Verstand Lösungen vorenthalten. Dann würden Wissenschaftler auch wieder zu vernünftigen Ergebnissen kommen wie gläubige Leute wie Kepler, Newton, Heisenberg und Einstein, und nicht wie atheistischen Märchenschreiber a la Hawkins.
 

Jakob5

Gesperrt
Lass mich das genauer definieren, denn darin steckt die Antwort auf die beiden ungelösten Fragen unserer Zeit: woher kommt die Existenz? Woher kommt das Leben?

Am Anfang war die kodierte sendebereite Information (=Wort), und die kodierte sendebereite Information war bei Gott und Gott war die kodierte sendebereite Information. Dieselbe war am Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dieselbe gemacht und ohne dieselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.
In Ihr war das Leben.

Damit gibt es endlich eine Antwort auf diese beiden Fragen! Aber es bleibt nicht bei der Theorie sondern wird konkret und praktisch für jeden Einzelnen:

Und die kodierte sendebereite Information wurde Mensch und einer von uns. Und die Evangelisten sahen ihre Schönheit und Reinheit, vergleichbar mit einem einzigen Sohn eines Vaters, der von Wahrheit und Gnade redet.

Das ist Jesus.
 

Ionit

Registriertes Mitglied
Liebe Admins,

wo ist der Ignorier-Button, damit ich diesen religiösen Shice (am besten den User komplett) ausblenden kann?

In einem Astronomieforum erzählt der mir was von "Jesus"! Das ist doch nicht zum Aushalten!
 

Webmaster

Administrator
Teammitglied
@Jakob5

Ich würde Sie bitten, die Regeln dieses Forums zu beachten. Es handelt sich hier um eine naturwissenschaftliche Website und nicht um eine theologische. Theorien jenseits des wissenschaftlichen Mainstreams können im Bereich "Gegen den Mainstream" nach den dort geltenden Regeln diskutiert werden.

@Ionit

User können Sie ignorieren, indem Sie das Profil des Users aufrufen und dann auf "Diesen Benutzer ignorieren" klicken.
 

sanftwasser

Registriertes Mitglied
Hi Jakob5. "Am Anfang war die Information", schreibst Du. Aber die kann, falls denn, auch aus der Hölle stammen. Wie dem auch sei:

Etwas muß in-Formation gezwungen werden, damit es zu Information wird.
Und dieses Etwas, der legendäre Stoff (der auch die geformte Tonfolge, das Wort trägt) muß anfangs bestehen.
Das ist der Ausgangspunkt dieser Überlegung hier. Und daran ändert nichts Deine Ausflucht, der Urknall wäre nur eine Erfindung:
Der Stoff war da, ebenso vorhanden wie die Gesetze, die ihn erhielten, zumindest seine materielle Seite.
Über den Verbleib der Antimaterie wird noch geforscht.
Unter dem Arbeitstitel Inflation (plus Gefolge) scheint das Geschehen noch nicht hinreichend geklärt.
 
Zuletzt bearbeitet:

zabki

Registriertes Mitglied
Hi Jakob5. "Am Anfang war die Information", schreibst Du. Aber die kann, falls denn, auch aus der Hölle stammen. Wie dem auch sei:

Etwas muß in-Formation gezwungen werden, damit es zu Information wird.
Und dieses Etwas, der legendäre Stoff (der auch die geformte Tonfolge, das Wort trägt) muß anfangs bestehen.
[...]
Der Stoff war da, ebenso vorhanden wie die Gesetze, die ihn erhielten, zumindest seine materielle Seite.

das ist aber strittig, ob es sinnnvoll ist, ein eigenschaftsloses Etwas als "prima materia" anzusetzen.
 

Protuberanz

Registriertes Mitglied
Hallo Ionit,

weil die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Gravitation der Lichtgeschwindigkeit entspricht. Das Universum hat sich sozusagen schritthaltend mit der Gravitation ausgedehnt. Warum? Weis ich nicht. Für mich sieht das aber nach einem Zusammenhang aus, bei dem die Wirkung anscheinend die Ursache ist. Das ist aber meine persönliche Annahme, für die ich keinerlei Quellen habe, und die daher wohl besser im GDM aufgehoben wäre.

Herzliche Grüße

MAC
Wenn Deine Annahme "gegen den Mainstream" ist, was ist denn dann der "Mainstream" dieses Themas? Wobei ich echt sagen muß, das ich Magenschmerzen bekomme, wenn ich den Begriff "Mainstream" lese, aber das ist wieder ein anderes Thema.
Hintergrund meiner Frage, ich möchte nur wissen, wenn ich etwas hierzu sage, ob ich gegen die Mainstream-Meinung verstoße und demzufolge nicht hier schreiben soll, oder ob überhaupt kein Mainstream hierzu existiert?
 

Bernhard

Registriertes Mitglied
Hallo P.

Hintergrund meiner Frage, ich möchte nur wissen, wenn ich etwas hierzu sage, ob ich gegen die Mainstream-Meinung verstoße und demzufolge nicht hier schreiben soll, oder ob überhaupt kein Mainstream hierzu existiert?
Mainstream ist zuerst einmal das, was man in den Physik-Lehrbüchern findet.

Gehen wir deshalb mal ein Stück weiter. Ionit vergleicht hier nämlich Äpfel mit Birnen, wie man so sagt. Die Massenverteilung eines SL sieht nämlich ganz anders aus, als die Massenverteilung des Standardmodells der Kosmologie und genau deswegen unterscheiden sich die beiden zugehörigen Raumzeiten auch ziemlich stark voneinander.

Im Übrigen gibt es auch im Standardmodell der Kosmologie einen Ereignishorizont (EH), aber der hat etwas andere Eigenschaften, wie der EH eines SL: https://de.wikipedia.org/wiki/Beobachtbares_Universum#Ereignishorizont
 
Oben