Wie lange überleben auf der ISS?

UMa

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Hallo,

mich beschäftigt da eine Frage:
Wie lange könnte man auf der ISS überleben, wenn der Nachschub von der Erde komplett ausfiele? Und was müsste man tun um diese Zeit zu verlängern, und was wäre die kritische Komponente? Sauerstoff, Nahrung,... ?
(Rückkehr zur Erde zählt nicht.)

Grüße UMa
 

UMa

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Hallo Andromeda,

wie meinst du das?
Es ist ja nicht gesagt, dass die Vorräte nach Vorschrift verwendet werden müssen. Z.B. könnte man ja unplanmäßig Teile der Energieversorgung dazu benützen Sauersoff aus evtl überschüssigem Wasser herzustellen. Außerdem ist immer nach die Frage wie lange man überleben könnte. 2 Monate? 1 Jahr? 5 Jahre?
Und war ist wirklich der begrenzende Faktor? Sauerstoff oder Nahrung oder Kohlendioxid oder Wasser oder Treibstoff?

Grüße UMa
 

Andromeda

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keine ahnung inwieweit man sauerstoff von wasser gewinnen könnte und ob das überhaupt für einen menschen ausreichen würde dann.. aber davon abgesehn fragst du ja wielange ein überleben gegeben wäre wenn alle vorräte erschöpft sind wie eben "sauerstoff-nahrung". sauerstoff is ja logisch vorrat erschöpft - finito - du auch finito *g*, feste nahrung (essen) glaub ich gilt ca. 4 wochen. und ohne trinken 3-5 tage.

PS: ja wie du sagst wenn der treibstoff alle geht bevor noch nahrung oda sauerstoff erschöpft is könnts natürlich auch ein problem werden, aber ich weiss nicht wieviel die ISS von treibstoff abhängig is bzw. wielange sie ohne auskäme bevor sie abstürzen würde. aber die frage is eigentlich irrelevant. denke du wolltest ja vielmehr die anderen komponenten wissn.

grüsse
 
Zuletzt bearbeitet:

UMa

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Hallo Andromeda,

naja ganz so knapp wird der Sauerstoff nicht kalkuliert sein, dass wenn ein Nachschub ausfallen würde...
Mich interessiert vor allem was man dann an Bord tun könnte um einen möglichst langen Ausfallzeitraum zu überbrücken.

Grüße UMa
 

spacejunge

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Ich würd mal sagen, dass alle Arbeiten, die die Astronauten ausführen sollten, erstmal gestrichen werden würden. Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Nahrungsaufnahme und Sauerstoffversorgung aufs Mindeste runtergedrosselt würden. Allerdings, denke ich mal, dass dann der Muskelschwund sehr viel schneller ablaufen würde, und dass die Astronauten ziemlich geschwächt werden.
Aber ich glaube mal, dass die NASA in so einem Notfall auch relativ spontan den Space-Shuttle starten könnte - oder müsste, um die Astronauten von der ISS zu holen, oder zumindest neue Verpflegung und was man so braucht zu bringen.

Gruß
 

albert

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Strahlung

Eine Zusatzfrage:

Die ISS bewegt sich so ca. 400 Km über der Erdoberfläche.
Durch das Magnetfeld werden grosse Mengen von Strahlen abgelenkt, nicht aber harte Strahlung wie Gamma, die ja erst in der Atmosphäre der Erde gebremst bezhw. umgelenkt wird.
Jetzt sind aber doch schon Astronauten teilweise monatelang diesen Gammas ausgesetzt gewesen.

Weiss hier jemand, ob und was für "Schäden" diese Strahlung bewirkt?

Doch, ich hab schon ziemlich gegogglet aber nichts spezifisches gefunden

Als kleine Anregung:

PUSH

:)
 

Orbit

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Hallo albert
Die Jahresrate ist dort mit 100 bis 200 mSv 3 bis 6 mal so hoch wie in einem Verkehrsflugzeug. So kann man diese Werte aber nicht gegenüberstellen: Bei den Langzeit-Astronauten halbiert sich dieser Wert, weil sie nur etwa ein halbes Jahr 'oben' bleiben. Bei Flugpassagieren ist's natürlich nur ein Bruchteil, weil die ja höchstens ein paar Stunden auf 10 km Höhe verbringen. Die europäischen Grenzwerte liegen bei 1 (Dauerbelastung) bis 50 mSv (Einzelfall). 1 mSv entspricht der kosmischen Strahlenbelastung bei einem Ganzjahresaufenthalt auf 3800 m.ü.M. Dazu kommt noch die terrestrische Strahlung, die kann bis 0,5 mSv betragen. Auf Meereshöhe ist die kosmische Strahlenbelastung mit 0,3 mSv je nach Ort geringer als die terrestrische.

Schau hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Strahlenbelastung

Der Strahlenfachmann im Forum ist mac. Ich hoffe, dass er mit seinem Schüler zufrieden sein wird. ^^

Gruss Orbit
 

mac

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:p

... unter besonderer Beröcksichtigung der notwendigen Vereinfachungen bin ich mit dem Schööler Orbit sehr zofrieden.

Danke

MAC
 

albert

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Hallo ihr zwei
Orbit/Mac

Die Wiki Seite kannte ich

Keinerlei Ausssage über die Gamma-Strahlung in 400 Km Höhe.
Nochmals einfache Frage

Die kurze, harte Gamma-Strahlung wird durch das Erdmagnetfeld nicht absorbiert.
Sie knallt ungehindert auf die Erdatmosphäre.
Dort reagiert sie offensichtlich mit Wasserstoff/Sauerstoff- Molekülen und erreicht die Erdoberfläche nicht.

Gibt es Ergebnisse der Auswirkung der harten Gamma-Strahlung auf Menschen/Leben in Langzeit?

Und die ISS IST den Gamma-Strahlen ungehindret ausgesetzt.

Ich verweise auf die leider falsche Aussage von Harald Lesch, der immer noch behauptet, dass das Magnetfeld die Gamma-Strahlung absorbiert.
(Inzwischen wird er ja wohl eines besseren belehrt worden sein, hat sich leider nur nie korrigiert)

Und auch hier: Ich bewundere dem Lesch seine Sendungen.

Uff, manchmal frage ich mich schon, schreibe ich wirklich so undeutlich?

Hoffnungsvoll

:)
 

mac

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Hallo Albert,

Die Wiki Seite kannte ich

Keinerlei Ausssage über die Gamma-Strahlung in 400 Km Höhe.

...

Uff, manchmal frage ich mich schon, schreibe ich wirklich so undeutlich?
bevor ich hier so eine Welle mache, würde ich nachschauen ob ich richtig gelesen habe.

Aus dem Wiki-Artikel den Du schon kennst:
Höhe über dem Erdboden.........Effektive Dosis im Jahr
300 km (Space Shuttle)..........100-200 mSv (bei ruhiger Sonne)

Aufenthaltsort im All...............Effektive Dosis im Jahr
Interstellar...........................300-700 mSv
Interplanetar........................~200 mSv (bei ruhiger Sonne)

Gruß

MAC

PS wenn Du detailiertere Informationen brauchst, dann findest Du auch hier
http://www.astronews.com/forum/showthread.php?t=732
noch was
 
Zuletzt bearbeitet:

Orbit

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albert
Könnte das Problem darin liegen: Die Sievert-Werte enthalten alle kosmischen Strahlungen, also Röntgen- und Gammastrahlung, und Du fragst Dich, welchen Anteil die harte Gammastrahlung ausmacht, also jene über 100 bis 200 keV? In einem andern Wiki-Artikel steht, dass dieser Anteil gering sei.
Gruss Orbit
 

albert

Registriertes Mitglied
Hi Mac

sehr schön, danke für
http://www.astronews.com/forum/showthread.php?t=732

schon ein bisschen klüger geworden.

Also, da will ich mal diese Gamma Geschichte aus meiner Sicht erzählen.

In einer Sendung von Harald Lesch über den Mars war die Quintessenz:
Mars: Kein Magnetfeld, keine nennenswerte Atmosphäre, ergo kein Leben möglich.

Und das Wichtigste, die millionen Jahre andaurnde Bombardierung des Mars mit harter Strahlung (Gamma) hat jegliches, mögliche Leben auf Mars abgetötet.
Also ist eigentlich die milliardenschwere Suche nach Leben auf Mars völlig unsinnig.
(Gut es gibt da noch die wunderbaren Marshöhlen, da kriecht und fleucht es)

Hi Mac, nö, ich mach gar keinen Wind, es ist mir nur leid, keine konkreten Antworten zu kriegen.

Fazit: Wenn ich jetzt nochmals alles in Ruhe durchlese: Auch Gamma zerstört nicht auf kurze Zeit...., langzeitig schon.
Definiere Langzeitig.

Es genügt mir schon, wenn hier mal klar gepostet wird, dass z. B. bei einem dreijähriger Aufenthalt auf Mars inkl. Hin- und zurück-Weg keine grössere Schäden auf menschliche Wesen zu erwarten sind.
Ansonsten wäre ja jede bemannte Mars-Mission ein Roulett-Spiel.

Tja, scheinbar hat mir der Lesch einen gewaltigen Gamma-Floh in den Kopf gesetzt.

Schön, wenn da gar nichts wäre

Fröhliche Grüsse

:)
 

mac

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Hallo Albert,

wenn Du eigentliche Strahlenbelastung einer Marsmission und Strahlenbelastung auf dem Mars wissen willst, dafür aber nach Wirkung von Gammastrahlung auf der ISS fragst, dann kann ich Deine Frage:
Uff, manchmal frage ich mich schon, schreibe ich wirklich so undeutlich?
nur mit einem klaren JA beantworten.

Gruß

MAC
 

albert

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Hi mac

also nochmals, Fragen

1. Gibt es einen Unterschied von Gamma-Strahlung auf Mars oder der ISS?

2. Gibt es Langzeit-Wirkung der harten Gamma-Strahlung auf die Astronauten, die monatelang auf der ISS waren?

3. Nachdem wie schon gesagt auch Lesch postete, dass die Gamma-Strahlung auf dem Mars jedes Leben verunmöglicht: Warum noch suchen nach Leben auf dem Mars?
In Höhlen?

4. Kann es sein, dass Gamma-Strahlung auch nach einem dreijährigen Marsflug auf Menschen nicht unbedingt tödlich wirkt?
(Bitte kein Bleimantel, höchstens einen Wassermantel...:cool: )

5. Kann es sein, dass diese Fragen nicht zu beantworten sind?

Ja, ich bin durchaus lernfähig und habe ne Menge Humor

Fröhliche Grüsse

:)
 
Zuletzt bearbeitet:

Judith

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Hi Männer

wenn ich euer Forum so anschaue, fällt mir auf, dass es zwei Ebenen von Usern gibt:

Hier die Fachleute: Z.B. mac, Jonas, Bynaus
Dort die Laien: Z.B. Albert, Toni

Aber manchmal scheint mir, dass die Ersteren die Zweiteren ziemlich herablassend behandeln.
Schade.
Denn, nicht wahr, die grosse Zahl der Leser ist wahrscheinlich nicht so fachmännisch gebildet wie mac.
Und wenn hier Albert, durchaus in einem logischen Kontext, Fragen stellt, die natürlich tatsächlich laienhaft sind, und dieselben auf ziemlich, na ja schnodrige Art beantwortet werden, stösst mir das irgendwie auf.

Zur Sache:

Die Frage ist hier:

Wie schädlich sind Gamma-Strahlen auf den menschlichen Organismus, langzeitlich gesehen.
Wie haben sie sich ausgewirkt auf die bisherigen "Langzeit-Astronauten/Kosmonauten"?
Hat Albert recht, dass eigentlich auf Mars vergeblich nach Leben gesucht wird wegen diesen Gammastrahlen?

Das scheinen mir schon wichtige Fragen zu sein.

PS Auch ich habe die angesprochene Mars-Sendung von Dr. H. Lesch gesehen, und Albert hat diesbezüglich recht.

Freundliche Grüsse

Judith M.
 

Toni

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Alles halb so schlimm!

Hallo Judith,
Hier die Fachleute: Z.B. mac, Jonas, Bynaus
Dort die Laien: Z.B. Albert, Toni
herzlich willkommen in unserer trauten Runde und dankeschön für die sehr exakte Einschätzung! :) Wenngleich ich hier einwenden muss, dass es sicherlich noch wesentlich mehr wirkliche Fachleute in diesem Forum gibt (wie z.B. ich, Schnapprollo, SirTobi, UMa, Planetologist, chlorobium, cygnusx, ralfkannenberg, Sky Darmos, galileo2609 usw.). ;) - Ich hoffe, dass ich jetzt keinen in meiner Auflistung vergessen habe? Ansonsten möge man mir verzeihen.

Aber manchmal scheint mir, dass die Ersteren die Zweiteren ziemlich herablassend behandeln.
Das sehe ich nicht so, Judith, jedenfalls in den meisten Fällen nicht. Ich finde, dass gerade dieses Forum eine ungeheuer große Toleranz gegenüber Nichtfachleuten aufweist und wenn dann mal wirklich einer über die Stränge schlägt, dann gibt es auch oftmals gleich eine Rüge durch andere User, egal ob Fachmann oder Laie. :cool:

Wie schädlich sind Gamma-Strahlen auf den menschlichen Organismus, langzeitlich gesehen.
Diese Fragen von albert kann ich leider auch nicht sicher (und schon gar nicht fachmännisch korrekt) beantworten, sonst hätte ich's wahrscheinlich schon getan. Was ich aber mit Gewissheit sagen kann ist, dass ich diese Sendung von Lesch ebenfalls gesehen habe. Ob seine dort getätigten Aussagen nach gefährlicher Strahlung im All, im Orbit, auf der Erde und auf dem Mars den wirklichen Tatsachen entsprechen, oder ob sie eher etwas mit seiner allgemeinen Einstellung zu Leben auf anderen Himmelskörpern zu tun haben, weiß ich nicht und will ich hier jetzt auch gar nicht kommentieren.

Vor etwas längerer Zeit hatten wir hier schon mal in einem Thread über genau dieses Thema gesprochen! Ich nur bis jetzt keine Zeit, danach zu suchen, da ich mich selbst erst vor einer Stunde etwa eingeloggt habe. In diesem Thread wurde mir aber von eindeutig "fachmännischer" Seite erklärt, dass Strahlung, gleich welcher Art, nicht vom Magnetfeld der Erde abgeschirmt würde. Strahlung wird durch die Atmoshäre und die darin enthaltenen verschiedenen Arten an Gasen herausgefiltert. Das Magnetfeld der Erde dient vor allem dem Schutz vor der solaren (und der geringfügigen interstellaren) Partikelstrahlung, besser bekannt als "Sonnenwind".

Hat Albert recht, dass eigentlich auf Mars vergeblich nach Leben gesucht wird wegen diesen Gammastrahlen?
Dies möchte ich wegen meiner obigen Ausführungen bezweifeln. ;)

Hoffentlich hilfreiche Grüße von
Toni
 

Judith

Registriertes Mitglied
Hi Toni

hoffentlich tröstet es dich ein bisschen, wenn ich mich auch als Laie/in oute?!
(Laien schreiben vielfach viel "kerniger" über diese Themen)

Mit der Mars-Geschichte:

Wenn es stimmt, dass seit "millionen" von Jahren die harte Strahlung ungehindert auf die Oberfläche des Mars prasselt, sehe ich allerdings wirklich schwarz für jegliches Leben, mindestens auf seiner Oberfläche.

Umso erstaunlicher scheint mir die hartnäckige Suche dort nach Leben.
Scheinbar sind dem Lesch seine Thesen nicht bis zur NASA vorgedrungen.

Freundliche Grüsse

Judith M.
 
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