Mainstream zur interstellaren Raumfahrtphysik

JensU

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Was ist der von euch akzeptierte Mainstream oder Gedankenströmung zur interstellaren Raumfahrtphysik?
Oder
Wie bewegt ihr ein bemanntes interstellares Raumschiff oder Raumsonde in ein anderes Sonnensystem
um das Neugierbedürfnis zu befriedigen?

Gruß,
Jens
 

JensU

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Vielen Dank für den Link.
Das Konzept funktioniert eventuell in eine Richtung, wenn der resultierende Teilchenstrom
vor der Sonde vernachlässigt wird.
Wie kommen die Laser angetriebenen Raumsonden mit den Informationen zurück zur Erde?
Oder
Wie schicken die Sonden sonst noch die Information zur Erde zurück,
um das Neugierbedürfnis zu befriedigen?

Gruß,
Jens
 

Bernhard

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Wie kommen die Laser angetriebenen Raumsonden mit den Informationen zurück zur Erde?
Im Artikel steht, dass es sich um eine Einweg-Mission handelt. Ich frage mich dabei allerdings auch, ob die Energie der Sonde ausreicht, um Radiosignale von Alpha-Centauri zurück zur Erde zu schicken.
 

JensU

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Relais-'Stationen'?

Herzliche Grüße

MAC

Das wäre die einzigste Möglichkeit. Die "Funk-Raumsonden" oder Stationen auf Planeten bilden eine Kette oder Netzwerk von Relaisstationen in unserer Galaxie.
Dadurch kann die Sendeleistung, Größe und Gewicht der Forschungssonde am Zielplanet bzw. Planeten reduziert werden.
Die Raumsonden werden leichter, billiger und sind schneller am Zielort.

Gruß,
Jens
 

pauli

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Was gibt oder gab es noch an Mainstreams zur Raumfahrtphysik?
Außer Laserantrieb.

Gruß,
Jens

z.B. das Orion-Projekt
Die NASA hat eine kleine Projektgruppe gegründet, die sich unter der Bezeichnung External Pulsed Plasma Propulsion (EPPP) wieder mit einem nuklearen Pulsantrieb beschäftigt. Da die NASA aber Schwierigkeiten hatte, selbst die grundlegenden Arbeiten über das Orion-Projekt zu beschaffen, hat sie knapp 2000 Seiten Projektdokumentation von George Dyson gekauft, der diese für sein Buch über das Orion-Projekt gesammelt hatte.[41] Diese Projektgruppe sieht zwei mögliche Einsatzzwecke für EPPP-Raumschiffe. Das sind zum einen interplanetare Reisen, die mit diesem Antrieb schneller, flexibler und mit mehr Nutzlast durchgeführt werden könnten, zum anderen ist es die Abwehr von Kometen oder Asteroiden mit Kollisionskurs mit der Erde. Mit EPPP stünde eine Reichweite zur Verfügung, die ausreichend ist, um genug Zeit für die notwendige Bahnänderung des Objektes zu haben. Außerdem könnte man den Antrieb selbst dafür nutzen, die Bahnänderung des Objektes zu erwirken, es also damit „anzutreiben“.[42]
 

Major Tom

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Auch wenn diese Technik noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium steckt erscheint mir das Konzept des Plasma Magnetsegels eines der zur Zeit vielversprechendsten zu sein.
Große Nutzlasten in relativ kurzer Zeit mit moderatem Energieaufwand in Geschwindigkeitsbereiche um 500 km/sec zu beschleunigen würde fantastische Möglichkeiten eröffnen.
Reisezeiten von einigen Tagen zum Mars, einigen Wochen zu Neptun und wenige Jahre in den Gravitationslinsenbereich der Sonne wäre schon echt gut.
http://www.niac.usra.edu/files/studies/final_report/860Slough.pdf
 

FrankSpecht

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Moin zusammen,
Relais-'Stationen'?
Das wäre die einzigste Möglichkeit.
Ich habe den Eindruck, ihr stellt euch diese Relaisstationen wie WLAN-Repeater vor? :confused:

Diese "einzige" Möglichkeit halte ich für ausgeschlossen, da solche Stationen langfristig nicht ortsfest wären.
Zunächst einmal müsste man sie in optimaler Position abbremsen.
Sollte dieses gelingen, würden die Relaisstationen irgendeinem Schwerefeld unterliegen und dieses umkreisen, so dass der Signalweg über solche Relaisstationen bald länger wird als der direkte Weg zur Erde.
Also müssten die Relaisstationen zusätzlich Energie mit sich führen, um diese Revolution dauerhaft auszugleichen.

Man denke an die Raumsonden in den Lagrangepunkten, die sich auch nicht im Punkt befinden, sondern diesen weiträumig umkreisen, wobei der Langrangepunkt wiederum das Hauptschwerefeld umrundet.

Ohne ständige Energiezufuhr funktioniert das Prinzip "Relaissation" nicht dauerhaft: Woher im interstellaren Raum soll die Energie für all diese Kurskorrekturen und Signalverstärkungen kommen?
 
Zuletzt bearbeitet:

Murx

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Ich könnte mir das doch als WLAN-Repeater vorstellen:
Ähnlich wie bei PowerOverEthernet müssten die nachfolgenden Sonden den ersten Sonden nicht nur als Kommunikations-Hub dienen, sondern auch als Energie-Brücke. Allerdings gebe ich zu, dass die dafür nötige mitzuführende Technik wieder dem Miniaturisierungs-Ansatz entgegensteht...
Jedenfalls. Die ersten Sonden könnten mit der Energie, die Ihnen nachgereicht wird, "all diese Kurskorrekturen und Signalverstärkungen" vornehmen.

Oder?

mfg und frohes Neues!
 

Bynaus

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Es gibt keinen "Mainstream" weil wir noch nichts wirklich ausprobiert haben. Ideen sind gut und recht, aber viele davon scheitern am Ende an der Praxis. Oder, wenn man so will, besteht der "Mainstream" im Moment darin, eine Raumsonde mit chemischen Methoden auf einen Flyby mit einem Gasriesen zu schicken und sie dann in den interstellaren Raum treiben zu lassen, mit typischen Flugzeiten zu den nächsten Sternen im Bereich von einigen 10000 Jahren.

Es braucht keine "Relais-Stationen" für die interstellare Kommunikation. Da Sonden gerichtete Signale aussenden, sind sie über interstellare Distanzen grundsätzlich viel heller als eine gleich starke, nach allen Richtungen gleich stark abstrahlende Quelle (z.B. ein Stern). Die Voyager-Sonden können (über mittlerweile mehr als 100 AU) immer noch mit der Erde kommunizieren, obwohl sie nur mit mageren 20 W Leistung senden. Man muss halt mit höheren Enerigen senden und mit grösseren Schüsseln (die auch weiter voneinander entfernt sind) empfangen, aber das ist keine grundsätzliche Unmöglichkeit.

Man könnte sogar mit Signalen auf dem Voyager-Niveau über interstellare Distanzen senden, wenn man den Gravitationsfokus der Sonne und des Zielsterns nutzt. Dafür müssen die zwei Sender / Empfänger jeweils etwas mehr als 700 AU von ihrem sonnenähnlichen Stern entfernt und exakt auf einer Linie aufgereiht sein. Man könnte sich eine interstellare Mission also so vorstellen:

1) Die interstellare Sonde, mit separater Kommunikationseinheit, fliegt zu Alpha Centauri (AC).
2) Kurz vor ihrer Ankunft starten wir eine Kommunikationseineheit in eine Richtung, die von AC aus gesehen direkt "hinter" der Sonne steht
3) Die interstellare Sonde tritt ins AC-System ein und beginnt abzubremsen. An einem Punkt setzt sie die Kommunikationseinheit frei, die dann durch das System durchfliegt, statt weiter abzubremsen.
4) Die Kommunikationseinheit bei AC und jene "hinter" der Sonne (von AC aus gesehen) befinden sich nun beide in den jeweiligen Foci der Sterne und nehmen Kontakt zueinander auf. Die interstellare Sonde im System sendet nun Daten an die AC-Kommunikationseinheit (mit herkömmlichen Mitteln), die diese an die Kommunikationseinheit "hinter" der Sonne weiterleitet. Diese leitet die Daten dann zur Erde weiter.

Die Kommunikationseinheiten müssen dabei nicht stillstehen. Der Gravitationsfokus dehnt sich von 700 AU bis in die Unendlichkeit aus. So lange die Kommunikationsdistanz zwischen den Einheiten und der Sonde bzw. der Erde nicht zu gross wird, kann die Datenübermittlung weiter gehen (auch wenn sie dabei wegen der steigenden Distanzen natürlich immer langsamer wird).
 

Major Tom

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Es gibt keinen "Mainstream" weil wir noch nichts wirklich ausprobiert haben..

Ich denke Mainstream heißt hier nicht daß ein Konzept erprobt sein muss, sondern dass es auf Grundlagen bestehender Lehrmeinung aufbaut. So werden selbst die Befürworter des EM Drives zugestehen, dass er nicht Mainstream ist.
Relais Stationen auf Basis von Gravitationslinseneffekten aber schon – wenn auch nicht erprobt.:)
 

JensU

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Wie "realistisch" wäre eigentlich ein Raumschiff, welches seine Masse direkt in kinetische Energie umwandelt, bei dem also E/c² konstant bleibt?
https://www.geogebra.org/m/Sfud7StJ

In diesem Mainstream könnte eine Massedifferenz in Energie umgewandelt werden. Das Raumschiff selbst wird nicht in Energie umgewandelt.
Die Gleichung dazu: m1(resultierender sich abstoßender Massestrom aus positiven Protonen und Ionen) - m2(Raumschiffmasse) = Massedifferenz (E/c2)

Gruß,
Jens
 
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