Meteorit nähe Heilbronn

zardoz

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Rein zufällig wurde ich gestern Beobachter eines Objektes was ich in dieser Größe und Form direkt über mir noch nie beobachtet habe. Was für ein Jackpot.
Inzwischen gibt es diverse Zeitungsmeldungen, sogar aus dem Saarland (mir war nicht bewusst, dass man das von so weit beobachten kann). Wie auch immer zuerst dachte ich das wäre eine verfrühte Feuerwerksrakete. Aber das Objekt ging wie an der Schnur gezogen mit wahnsinniger Geschwindigkeit nach unten (schneller als ein Kampfjet, gefühlt gleiche Höhe nicht höher als 10km)..und nicht nach oben. Der Winkel war geschätzt bei 30 Grad wenn 90 Grad steil gen Boden wäre. Wegrichtung meiner Ansicht nach klar von Ost nach West (Augenzeugen berichten von anderem Vektor). Innerhalb einer Sekunde merkte ich, dass es wohl ein Meteorit sein müsse und doch keine Rakete oder ein brennendes Flugzeug, dafür wars einfach zu schnell und hat auch keine Anstalten gemacht Kurven zu fliegen.

Zweiter Gedanke von mir war, ohje muss ich jetzt in Deckung gehen?! Ja klingt etwas theatralisch, aber wenn ich schätzen müsste hätte ich gesagt das Ding ist wenige hundert Meter direkt über mir im Zenith. Da ich die Größe und Einschlagspunkt schätzen müsste könnte ich nicht viel zu sagen. Faustgroßes Objekt würde ich heute sagen. Aber inwiefern würde sowas anders aussehen wenns so groß wäre wie ein Haus? Welche Explosionskraft würde sowas ergeben wenns im Radius von 1km nieder geht? Von daher mein Gedanke vielleicht doch nicht übertrieben. Ich hab sogar am Horizont nach Explosionen oder brennenden Objekten Ausschau gehalten. Jedoch war das Objekt dann wirklich nicht groß und ist wahrscheinlich verglüht oder auf einem Acker unbemerkt stecken geblieben oder ging als Kieselschauer zerbrochen irgendwo nieder. Jedenfalls war es farblich sehr beeindruckend, ich könnte ja wirklich Stein und Bein schwören, dass es im Zenith über mir war, ich hatte vollen Einblick gefühlt direkt "hinein". Wie ein extrem heller und auf einen Punkt konzentrierter Regenbogen, grün, gelb und weiß hats geglüht. Die chemische Reaktion war klar sichtbar...da hat was "gearbeitet". Hab auch das Gefühl gehabt, dass es sich aufgefächert hat aber alles in einer Richtung und nicht großflächig.

Was ich mich heute frage ist ob das eine optische Täuschung ist, dass jeder meint es wäre genau über ihm gewesen? Wenn ich mir das eine Video im Link anschaue sieht man aber klar, dass es definitiv nicht überm Saarland war. Die sehen das im Video am Horizont, nicht über ihren Köpfen. Aber auch Stuttgarter meinen es wäre über ihnen gewesen. Demnach war das Objekt wohl viel höher als von mir geschätzt (Weil Richtung Stuttgart flogs nicht, bin ich mir fast sicher). Zweite Sache die ich mich frage ist wo es wohl nieder ging und obs nieder gehen. Wenn meine Vermutung geschätzt an den Objekten die ich am Boden kenne, somit geschätzte Flugbahn und geschätzte Höhe einigermaßen stimmt, ist es irgendwo zwischen Sinsheim und Neckarsulm niedergegangen. Bestätigen kann das aber niemand. Leider lief ich da gerade über eine dicht befahrene Kreuzung und konnte nichts hören. Ich frag mich ob man bei absoluter Stille irgendwas gehört hätte. Ich frag mich außerdem wie man gefährliche Objekte und ungefährliche Objekte auseinander halten kann. Wie sähe wohl ein Objekt aus, dass am Boden Zerstörungen verursacht? Jedenfalls war das gestern schon der Hammer. Ich war beeindruckt als Astro-Interessierter und die Laien warens wohl auch. Wenn ich meinen Arm ausstrecken würde hätte mein Daumen das Objekt gerade so verdeckt. Einen Schweif oder sonstiges habe ich nicht gesehen, aber erinnere mich komischerweise auch nicht mehr an viele Details, zB auch nicht daran warums verschwunden ist...hab ich einfach nicht mehr hinterher geschaut? Spookey.

http://www.stimme.de/heilbronn/nach...-ueber-der-Region-gesichtet;art140897,3940633
 
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Bynaus

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Meteoriten glühen in Höhen von 80-30 km oder so. Kaum je schaffts einer tiefer, und wenn, dann musst du wirklich in Deckung gehen (aber das ist schwierig abzuschätzen - sollte es aber gleissend hell und langlebig sein, ist es besser, sich von Glasfenstern fernzuhalten).

Im Prinzip kann man aus den Parametern (Helligkeit, Geschwindigkeit, Höhe, etc.) berechnen, ob Material den Atmosphäreneintritt überlebt hat - in der Regel sind es aber nur ein paar faustgrosse oder kleinere Stücke. Man erkennt sie jeweils an der schwarz-bräunlichen Schmelzkruste (ein Millimeter oder so dick dort wo sie allenfalls aufgebrochen ist), der leicht "abgelutschten" äusseren Form (ein bisschen wie Eisbrocken, die einige Zeit in der Sonne gelegen haben) - im inneren sind die häufigsten Meteoriten (die Chondriten) meist hellgrau, mit kleinen metallig glänzenden Spickeln. Meteoriten sorgen selten für grössere Schäden am Boden, da sie von der Atmosphäre so stark abgebremst wurden, dass sie nur noch mit "terminaler" Geschwindigkeit fallen (ca. 300 km/h - wie z.B. ein Stein, den man aus einem Flugzeug geworfen hat). Sie können Dächer oder Fenster durchschlagen, oder in weichem Boden eine Delle hinterlassen bzw. sich etwas eingraben, aber es gibt keine Krater und keine Feuer oder so. Der Ort eines Falls ist schwierig abzuschätzen, da die Brocken oft vom Wind mitgetragen werden und so den Boden viele Kilometer weit weg von dem Ort erreichen, den man aus der Extrapolation der Bahn erwarten würde.
 

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