MASCARA: Mit fünf Kameras auf Planetenjagd

astronews.com Redaktion

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Am La-Silla-Observatorium der europäischen Südsternwarte ESO wurde jetzt eine Station des MASCARA-Projekts in Betrieb genommen. Mit der Einrichtung soll der gesamte Himmel überwacht und so nach Transits von Planeten gefahndet werden. Die Station besteht aus fünf Kameras, die mit Weitwinkelobjektiven ausgerüstet sind. Eine weitere Station arbeitet bereits auf La Palma. (20. Juli 2017)

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Der_Domme

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Mutet schon irgendwie seltsam an, dass man mit solch "Low-tech" auf Planetensuche geht und das scheinbar sogar von Erfolg gekrönt sein wird. Da stellt man sich als Laie doch die Frage: wieso erst jetzt? Wurde das bisher vielleicht durch technische Limits ausgebremst? Ich bin jedenfalls sehr gespannt, was damit so gefunden wird :)
 

Der_Domme

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Ich denke man will da vor allem an die Erfolge des Kepler-Weltraumteleskops anknüpfen. Mit dessen Erfolgen hatte man wohl einfach nicht gerechnet.

Das leuchtet ein.
Ich wollte eher zum Ausdruck bringen, dass es so wirkt, als hätte man das Pferd von hinten aufzäumt. Ich hätte vermutet, falls Planetensuche mit normalen DSLRs (oder allgemein mit Kameras) möglich ist, sollte das doch lange bevor Missionen wie Kepler etc. gemacht worden sein (was keine Kritik ist, es wundert halt einen, speziell mich, nur :confused:)
 

Bynaus

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Kepler hat etwa so viele Planeten gefunden wie man erwartet hat (einige 1000, eine Handvoll davon sind Erdgrosse in der HZ von sonnenähnlichen Sternen).

Dieses Projekt kann es in der Empfindlichkeit keineswegs mit anderen Projekten aufnehmen: erdgrosse Planeten wird man damit nicht finden. Was man aber damit finden kann sind helle, nahe Sterne, deren Planetenbahnebenen so geneigt sind, dass die Planeten eine hohe Chance haben, vor ihrem Stern durchzuziehen. Wie es auch schon im Artikel steht, ist die Chance gross, damit v.a. Hot Jupiters zu finden. In einem gerade erst erschienen arxiv-Preprint schlägt P9-Mithypothetisierer Konstantin Batygin vor, dass solche Hot Jupiter die Bahnebenen der anderen Planeten im System stark verändern könnten, so dass diese nicht mehr im Transit zu beobachten sind (dies erklärt, warum Hot Jupiters of "alleine" sind). Wenn er recht hat, wird man mit MASCARA wohl einfach eine Anzahl Hot Jupiters finden, maximal ca. Anzahl Sterne heller als 8.4 Magnituden * 1-3% (die geschätzte Häufigkeit von Hot Jupiters).
 
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