Kosmologie: Am Urknall führt kein Weg vorbei

astronews.com Redaktion

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Könnte man Anfang und Entwicklung unseres Universums vielleicht auch ohne Urknall verstehen? Diese Frage bewegte in den letzten Jahrzehnten einige bekannte Kosmologen. Nun haben Wissenschaftler aus Kanada und Deutschland neue Berechnungen angestellt und gezeigt, dass man ohne Urknall nicht auskommt. Außerdem scheint dieser noch komplizierter zu sein, als bislang gedacht. (16. Juni 2017)

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Kickaha

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Namaste,

ich halte das Fazit für verfrüht und nicht zutreffend, zumal das Ergebnis eine Wahrscheinlichkeit und Fluktuation (Wiederholung und Vernichtung) andeutet.
Das wäre also genau das, was eine konsistente Wahrscheinlichkeit für die Entstehung eines großen Universums schließlich und irgendwann auf 100% bringt. Wenn eine Million Universen genau so wie im letzten Abschnitt beschrieben entstehen, so vergehen die meisten recht bald wieder und stürzen in sich zusammen. Aber das eine oder andere entwickelt sich dann offen und groß und auch unser Universum könnte genau so entstehen.ü
Daher halte ich das Fazit leider für für total übertrieben und voreilig.
 

Bernhard

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Namaste Kickaha,

Daher halte ich das Fazit leider für für total übertrieben und voreilig.
bitte vergiss nicht, dass es sich um Aussagen zu einem bestimmten (endlichen) mathematischen Modell handelt. Ob die abgeleiteten Aussagen gefallen oder nicht, ist also ziemlich zweitrangig. Für eine belastbare Kritik müsste man sich die Voraussetzungen genauer ansehen.
 

TomS

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Aber das eine oder andere entwickelt sich dann offen und groß und auch unser Universum könnte genau so entstehen.
Daher halte ich das Fazit leider für für total übertrieben und voreilig.
Lies doch mal die beiden Originalarbeiten.

Hawking und Vilenkin haben spezifische Modelle konstruiert, um zum einen die Urknallsingularität zu vermeiden, und um zum anderen die Annahme extrem künstlicher bzw. unwahrscheinlicher Anfangsbedingungen loszuwerden.

Die Autoren Turok et al. verwenden verbesserte mathematische Methoden, die zum einen zeigen, dass bestimmte früher verwendete Modelle und Näherungen zu anderen (falschen) Ergebnissen führen, und die zum anderen zeigen, dass das o.g. Ziel, extrem künstliche bzw. unwahrscheinliche Anfangsbedingungen loszuwerden, nicht erreicht werden kann.

Das ist in etwa so, wie wenn du die Existenz des heutigen Menschen als Konsequenz der Evolution nicht von numerisch großen Wahrscheinlichkeiten auf molekularer Ebene abhängig machst, sondern z.B. annimmst, dass dabei numerisch winzige Wahrscheinlichkeiten auf makroskopischen Ebene eine Rolle spielen. Z.B. würdest du nicht die sehr wahrscheinliche Mutationen des Erbguts zugrundelegen, sondern die zufällige Mutation des Australopithecus in den Homo Sapiens innerhalb einer Generation, sowie viele weitere vorangegangene makroskopische und damit extrem unwahrscheinliche Mutationen. Kein vernünftiger Biologe würde diese extrem unwahrscheinliche Evolutionsgeschichte akzeptieren.
 
Zuletzt bearbeitet:

Alex74

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TomS:
Diese Sicht ist aber nicht vergleichbar, da jedweder Wahrscheinlichkeitsgenerator der irgendwie das Universum erzeugt hat vollkommen ausreicht solange er das p>0 erzeugt. Alle Fehlversuche oder Ergebnisse die nicht unser Universum reproduzieren können sind vollkommen egal.
 

TomS

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Diese Sicht ist aber nicht vergleichbar, da jedweder Wahrscheinlichkeitsgenerator der irgendwie das Universum erzeugt hat vollkommen ausreicht solange er das p>0 erzeugt. Alle Fehlversuche oder Ergebnisse die nicht unser Universum reproduzieren können sind vollkommen egal.
Das ist eine Abwandlung des anthropischen Prinzips und damit sehr umstritten.
 

Alex74

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Nein, die Argumentation ist absolut vergleichbar mit:
"Wir bekommen mit diesem Planetenentstehungsmodell nur mit einer extrem seltenen Wahrscheinlichkeit ein Planetensystem heraus, in dem ein Planet entsteht der die gleichen Rahmenbedingungen für Leben wie die Erde bietet. Sehr viel häufiger sind Hot Jupiter. Also muss es falsch sein weil wir ja auf keinem Hot Jupiter leben, was nach dem Modell viel wahrschenilicher wäre."
 

TomS

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Nein, die Argumentation ist absolut vergleichbar mit:
"Wir bekommen mit diesem Planetenentstehungsmodell nur mit einer extrem seltenen Wahrscheinlichkeit ein Planetensystem heraus, in dem ein Planet entsteht der die gleichen Rahmenbedingungen für Leben wie die Erde bietet. Sehr viel häufiger sind Hot Jupiter. Also muss es falsch sein weil wir ja auf keinem Hot Jupiter leben, was nach dem Modell viel wahrschenilicher wäre."
So wie ich die Argumentation verstehe ist das nicht vergleichbar, denn im Falle der Planeten muss man keine speziellen Anfangsbedingungen annehmen, um alle diese Planeten in vernünftiger Zahl zu erhalten. Vielleicht interpretiere ich jedoch auch etwas falsch.
 
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