"Spukhafte Fernwirkung" erneut bestätigt!

Ionit

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Es scheint keinen Ausweg zu geben: Ein von Albert Einstein als "spukhafte Fernwirkung" abgelehntes Phänomen konnte einmal mehr experimentell bestätigt werden. Wie führende Kosmologen und Quantenphysiker im Februar 2017 im Fachblatt "Physical Review Letters" berichteten, verwendeten sie Sternenlicht zur Steuerung einer Messung an Teilchen, die sie in Wien zwischen mehreren Gebäuden umhersausen ließen. Damit schließen die Forscher die Tür zu einer faszinierenden Alternative zur "Quantenverschränkung".

http://www.spektrum.de/news/wie-real-ist-die-quantenverschraenkung/1445463
 

Major Tom

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Zu Ostern feiert man ja im Christentum die Auferstehung Jesu und damit die Überwindung des Todes.
Florian Neukart ist Forscher für Künstliche Intelligenz, Lektor und Wissenschaftler an der niederländischen Universität Leiden und arbeitet dort zu Quantenphysik und menschlichem Bewusstsein. Seine Hypothese ist, dass Quanteneffekte für das Zustandekommen des Bewusstseins genauso eine Rolle spielen wie makroskopische Effekte.
Superposition und Verschränkung – die zentralen Eigenschaften von quantenphysikalischen Systemen – seien auf mikroskopischer Ebene im Gehirn vorhanden.
Würde man Quanten Nanobots in das Gehirn einschleusen, so die Theorie, könnte sich ein künstliches neuronales Netz bilden, das einzelne natürliche Neuronen ergänzt, von diesen lernt und irgendwann auch ersetzt.
Klarerweise ist das alles gelinde gesagt höchst umstritten und als Wissenschaftler begibt sich der Mann da auf seehr dünnes Eis. Naja Mut hat er jedenfalls !
http://science.orf.at/stories/2836518/
Frohe Ostern allerseits
MT
 

Klaus

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Ich schätze, daß vor allem unsere Vorstellungen davon, was Raum ist, reichlich falsch sind, weil unsere Alltagserfahrungen uns ein falsches Bild vermitteln. Photonen sind nun einmal nicht dem Zeitverlauf, wie wir ihn kennen, unterworfen, denn räumliche Entfernungen und Reisezeiten schrumpfen auf Null, wenn man diese, so wie die Photonen, mit Lichtgeschwindigkeit zurücklegt. Von daher fände ich es eher seltsam, wenn die Entfernung, in welcher die Photonen ausgesandt werden, eine Rolle spielen würde. Unsere Vorstellung, daß ein Photon ein Teilchen ist, welches ausgesandt wird und ohne Bezug zu seinem späteren Absortionspunkt vor sich hinfliegt so wie ein Ball, den man wegwirft, ist vermutlich bereits falsch, da es für das Photon etwas wie ein 'späteres' Auftreffen oder einen 'weit entfernten' Auftreffpunkt ja gar nicht gibt.
 

TomS

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Das die Eigenzeitdifferenz gleich Null ist, impliziert offensichtlich nicht, dass der raumartige Abstand ebenfalls Null ist. Er ist es offensichtlich nicht. Es handelt sich um zwei unterschiedliche Abstandsbegriffe.
 

TomS

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Das die Eigenzeitdifferenz gleich Null ist, impliziert offensichtlich nicht, dass der raumartige Abstand ebenfalls Null ist. Er ist es offensichtlich nicht. Es handelt sich um zwei unterschiedliche Abstandsbegriffe.
woraus folgerst Du das? Ich wär mir da nicht so sicher.
Das ist elementare Geometrie.

Der invariante Abstand tau zwischen zwei Ereignissen mit zeitlichem Abstand dt und räumlichem Abstand dr berechnet sich zu

$$c^2 \, d\tau^2 = c^2 \, dt^2 - dr^2$$

Diese Definition gilt allgemein und lässt drei Kategorien zu:

1) raumartige Abstände

$$d\tau^2 < 0$$

Diese können nicht als Eigenzeit eines physikalischen Objektes realisiert sein. Bsp.: der Abstand zwischen Erde und Mond zu gleicher Koordinatenzeit, "jetzt", also dt = 0.

2) zeitartige Abstände

$$d\tau^2 > 0$$

Diese können als Eigenzeit eines physikalischen Objektes interpretiert werden. Bsp.: die Zeitdauer, die ich hier an einem festen Ort beim Schreiben dieses Beitrags sitze, also für dr = 0. In diesem Spezialfall dr = 0 sind Eigenzeit tau und Koordinatenzeit t identisch.

Wenn ein Objekt mit Geschwindigkeit v eine gewisse Strecke dr in einer gewissen Koordinatenzeit dt zurücklegt, dann gilt

$$dr = v \, dt$$

Einsetzen liefert

$$c^2 \, d\tau^2 = (c^2 - v^2) \,dt^2$$

In dieser Formel steckt letztlich die Zeitdilatation.

Damit ist auch klar, warum raumartige Abstände nicht durch Eigenzeiten eines Objektes realisiert sein können; dieses müsste sich nämlich mit v > c bewegen.

3) lichtartigen Abstände

$$d\tau = 0$$

Diese können speziell durch Photonen realisiert sein. Man setzt in die o.g. Formel einfach v = c.

Dies liefert

$$c^2 \, d\tau^2 = c^2 \, dt^2 - dr^2 = c^2 \, dt^2 - c^2 \, dt^2 = 0$$

Wir schreiben also (in unserem Koordinatensystem) den Orten der Quelle und des Empfängers eines Photons einen räumlichen Abstand

$$dr > 0 $$

zu.

Und wir schreiben (in unserer Koordinatenzeit) den Momenten der Emission sowie der Absorption einen zeitlichen Abstand

$$dt > 0$$

zu.

Dennoch vergeht für das Photon zwischen Emission und Absorption die Eigenzeit

$$d\tau = 0$$

Das ist sozusagen der Grenzfall der Zeitdilatation für v = c.

Schlussfolgerung - s.o.: Dass die Eigenzeitdifferenz dtau gleich Null ist, impliziert nicht, dass der raumartige Abstand dr ebenfalls Null ist.
 
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TomS

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Das eigtl. spannende ist, dass die neuen Experimente sich mit einem Schlupfloch der QM und der Bellschen Argumentation befassen - der freien Wahl - und das jahrzehntelang übersehen wurde. Die Ergebnisse deuten nun darauf hin, dass i) entweder diese freie Wahl vorliegt - wie bisher implizit angenommen - und dass mit der QM alles in Ordnung ist, oder dass ii) die freie Wahl beschränkt ist, d.h. die Entscheidungen bzgl. der zu messenden Observablen vorherbestimmt sind, die Quantenwelt jedoch möglicherweise doch lokal realistisch ist, im Widerspruch zum QM.
 
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Ich habe den Titel von "Spuckhafte ..." in " Spukhafte ..." geändert, denn das war offenbar gemeint. S.D.
 

TomS

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Und so verharren Photonen am Zeitpunkt ihrer Entstehung, welcher sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegt ...
Das sind dialektische und mathematisch unpräzise Taschenspielertricks.

Die ungeklärte und wichtigste Frage aber bleibt. Was sind der Raum bzw. die Raumzeit letztendlich ...
Dafür haben wir mit der ART ein sehr präzises und erfolgreiches Modell.

... und warum zeigen sich Photonen im Gegensatz zu Atomen so verdammt unbeeinflußt davon?
Tun sie nicht!

Die ART sagte die Lichtablenkung vorher (vor über hundert Jahren), und sie wurde experimentell bestätigt (vor fast hundert Jahren).

Die spukhafte Fernwirkung könnte ein wichtiges Puzzleteil sein, um der Antwort näher zu kommen.
Ich sage nicht, dass wir die letzten Rätsel der Natur gelöst haben, aber die Theorie zur korrekten = experimentell bestätigten Beschreibung haben wir auch schon: die Quantenmechanik (seit fast neunzig Jahren).
 

Klaus

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Und so verharren Photonen am Zeitpunkt ihrer Entstehung, welcher sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegt ...
Das sind dialektische und mathematisch unpräzise Taschenspielertricks.

Nö, die ganze Aussage war nur einfach nur Blödelei. Wenn dem so wäre, dann ließen sich Entfernungen nicht über Lichtlaufzeiten messen, weil die Lichtlaufzeiten Null wären. Lediglich die Differenz der Eigenzeit der Photonen - so es sie gibt - ist rein theoretisch Null.

Dafür haben wir mit der ART ein sehr präzises und erfolgreiches Modell.
...
Die ART sagte die Lichtablenkung vorher (vor über hundert Jahren), und sie wurde experimentell bestätigt (vor fast hundert Jahren).

Stimmt Lichtablenkung existiert und beinflußt die Bewegungsrichtung innerhalb der Raumzeit, hat aber sonst recht wenig Einfluß auf die Photonen.
 
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