Amateurradioastronomie?

Sissy

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Hi,

sind hier neben optischen oder fotografischen Beobachtern auch User unterwegs, die selber Amateur-Radioastronomie betreiben?

Ich denke dabei vor allem an diese 3 Möglichkeiten:

a) Meteorscattering (Brams, Graves)
b) Jupiterbursts (L- und S- Bursts)
c) Sonnenbursts

a) habe ich auf dem Balkon schon zum funktionieren gebracht, bei b) und c) fehlen mir noch Infos und Hardware...

Zu allen 3 Themenbereichen würde ich mich gerne austauschen, hab aber wenig Ansprechpartner.

CS
Sissy
 

Bernhard

Registriertes Mitglied
Hallo Sissy,

ich habe bisher nur einmal einen Amateur-Radioastronomen getroffen und das war am TT-Vogelsberg vor ca. zehn Jahren. Ich habe es so in Erinnerung, dass die Antenne relativ leicht zu beschaffen, bzw. herzustellen ist. Schwierig wird es beim Empfänger, weil da relativ "exotische" Technik zum Einsatz kommt. Vermutlich auch je nach Wellenlängenbereich, wo man beobachten will. Der Teilnehmer damals hatte, glaube ich, im Mikrowellen-Bereich die Sonne beobachtet. Das fand ich damals interessant, aber für die Freizeit auch sehr aufwändig. Ich denke, man muss da schon ein sehr hohes Mass an Begeisterung für (Elektro)technik mitbringen.
 

Sissy

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Hi Bernhard,

ich habe bisher nur einmal einen Amateur-Radioastronomen getroffen und das war am TT-Vogelsberg vor ca. zehn Jahren. Ich habe es so in Erinnerung, dass die Antenne relativ leicht zu beschaffen, bzw. herzustellen ist. Schwierig wird es beim Empfänger, weil da relativ "exotische" Technik zum Einsatz kommt. Vermutlich auch je nach Wellenlängenbereich, wo man beobachten will.

merci für Deine Antwort. Ja, vor 10 Jahren war das wol so. Mittlerweile hat aber auch im Amateurfunk die Technik Einzug gehalten. :) Da gibt es seit kurzem Radioempfänger, die direkt per USB-Kabel mit nem Rechner verbunden und per Software gesteuert werden können. Man muß also nicht mehr den Umweg über Klinkenkabel vom Funkempfänger zum Mikrofoneingang der Soundkarte nehmen, sondern kann wie seinerzeit in der Optik mit den Webcams die empfangenen Signale direkt in den Laptop einspeisen und am Laptopbildschirm darstellen und aufzeichnen. Ich hab mir aus Interesse so einen "SDR-Play" gekauft. Mit rund 150 Euro hat sich die Anschaffung noch in Grenzen gehalten...

Antennenbau ist nicht schwer, ich hab mir für den Balkon eine 4-Element Yagi für das 2-Meter Band aus nem Bausatz gebaut, mit der ich den Sender Graves in Frankreich bei Dijon anpeile. Der Sender strahlt bei 143,05 MHz ein Signal in den Himmel und wenn ein Meteor in die Erdatmosphäre eintritt, wird das Radiosignal an seinem Ionisationskanal zurückreflektiert.

Dann hört man im allgemeinen Rauschen einen Pfeifton, der auch als Strich im "Wasserfalldiagramm" abgebildet wird. Das funktioniert bei mir inzwischen. Ich kann die Signale auch aufzeichnen und später erneut abspielen und auswerten. Da ich auch tagsüber oder bei bedecktem Himmel was aufzeichnen kann, sind zukünftig auch die tagsüber auftretenden Meteorströme jetzt prinzipiell in meiner Reichweite...

Wer nen eigenen Garten oder eigenes Haus hat, kann auch den Sender Brams in Belgien anpeilen, der sendet bei 49,969 MHz. Auch da gibt es Reflexionen, die man aufzeichnen kann. Allerdings ist die für diese Frequenz notwendige Antenne mit 3x3 Meter recht ausladend, die ist nix für meinen Balkon...

Der Teilnehmer damals hatte, glaube ich, im Mikrowellen-Bereich die Sonne beobachtet. Das fand ich damals interessant, aber für die Freizeit auch sehr aufwändig. Ich denke, man muss da schon ein sehr hohes Mass an Begeisterung für (Elektro)technik mitbringen.

ja genau, sowas würde ich gerne ebenfalls mal ausprobieren. Aber dazu fehlen mir im Moment noch Infos...

Eventuell meldet sich ja doch noch jemand, der da Erfahrung hat...

Hier noch ein Link zu einer Meteorreflexion, die ich aufgenommen habe: https://www.youtube.com/watch?v=vt6O1BTMc3U&feature=youtu.be

Grüße
Sissy
 
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