Hitomi: Japanisches Röntgenteleskop im All

astronews.com Redaktion

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Die japanische Raumfahrtagentur Jaxa hat gestern erfolgreich ein neues Röntgenteleskop in eine Erdumlaufbahn gebracht. Der bislang unter der Bezeichnung ASTRO-H bekannte Satellit wurde kurze Zeit nach Erreichen des Orbits in Hitomi umgetauft. Das Teleskop soll neue Daten über die energiereichsten Phänomene im Universum liefern. (18. Februar 2016)

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Kibo

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Beachtliche Leistung, erst recht für ein Land dieser Größe und den wirtschaftlichen Problemen. Respekt!
 

Dgoe

Gesperrt
Hi.

Es widerspricht sich zumindest nicht. Die Japaner wissen nicht warum und die Amerikaner sehen 5 Teile eines zuvor aus einem Teil bestandenen Satelliten. Das war sicher in dem Design so nicht vorgesehen und würde einen eleganten Grund liefern, warum die Kommunikation abbrach. Blieben wohl noch Fragen offen...

Gruß,
Dgoe
 

Wotan

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... Blieben wohl noch Fragen offen...

Hallo,

die Ursache ist noch nicht gefunden, :confused:
der Satellit hat mutmaßlich eine ungeplante Krafteinwirkung erfahren, dadurch folgte eine Bahnänderung und die Destabilisierung (Taumelbewegung).

Satelliten haben folgende Grundfunktionen:
  1. Lagestabilisierung, Taumelbewegungen erkennen und abstellen.
  2. Energieversorgung, Ausrichtung der Solarzellen zur Sonne.
  3. Kommunikation, Antennen in Richtung Erde ausrichten und Telemetriedaten senden, auf Befehle warten.
Diese Funktionen haben höchste Priorität, sind diese Grundfunktionen nicht mehr gegeben dann ist das Teil Edelschrott, Weltraummüll.

Auch bei Hitomi sind diese Funktionen redundant ausgeführt, sie befinden sich im AOCS (Attitude and Orbit Control System). Zum AOCS gehören die Sternen -sensoren, die Sonnensensoren, Trägheit -sensoren und die Erdmagnetfeld Erkennung alles in doppelter Ausführung.
Das AOCS gibt Befehle an das RCS (Reaction Control System) das Antriebssystem mit dem Hydrazin-Tank und den Triebwerken.

Quelle: Japan Aerospace Exploration Agency (JAXA) - ASTRO-H Spacecraft Overview, System Block Diagram

Hoffentlich war nicht der Hydrazin-Tank der Grund für die Störung, denn kein Treibstoff daraus folgt ==> Schrott. :(
 
Zuletzt bearbeitet:

Wotan

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Hallo,
es gibt eine Status Meldung von der JAXA zum Satelliten Hitomi (ASTRO-H)

meine Kurzfassung:
Hitomi hat im Probebetrieb den Krebsnebel beobachtet.
Bis hierhin alles in Ordnung.
Als nächstes sollte der Quasar Markarjan 205 (Sternbild Drache) beobachtet werden.
Das Manöver ausrichten auf Mrk 205 wurde eingeleitet (Schwenken um ~ 90 Grad ).
Die Bodenstation wurde auch gewechselt, nun war MSP (Spanien) zuständig.
MSP empfängt die Telemetriedaten des Satelliten mit folgenden Problemen:
Ausrichtung anormal, Low power (Stromversorgung) und eine ungewöhnliche Temperaturverteilung wird gemeldet.
Wechsel der Bodenstation nun MGM (Australien) ist zuständig.
Telemetriedaten wie vorher: Ausrichtung anormal, Low power (Stromversorgung) und eine ungewöhnliche Temperaturverteilung wird gemeldet.
Um ca. 10:42JST gibt es ein Ereignis das mehrere Objekte erzeugt (den Satelliten zerlegt)
danach werden von verschiedenen Bodenstationen noch kurze Radiosignale empfangen, die enthalten aber keine Daten.

http://global.jaxa.jp/projects/sat/astro_h/topics.html#topics7330
Quelle: Japan Aerospace Exploration Agency (JAXA)

hier ein Video über die geplanten Beobachtungen von ASTRO-H
https://www.youtube.com/watch?v=0rdwza32trU
Quelle: Japan Aerospace Exploration Agency (JAXA)
 
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