Erde: Die Menschheit als geologische Kraft

astronews.com Redaktion

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Die Menschheit ist zu einer geologischen Kraft geworden: Durch den von ihr verursachten Anstieg des Kohlendioxidgehalts könnte sich die nächste Eiszeit um bis zu 100.000 Jahre verschieben. Wissenschaftler glauben nämlich, dass es ihnen gelungen ist, das Rätsel um das Auftreten der letzten Eiszeitzyklen zu lösen. So wurde die neue Vorhersage möglich. (20. Januar 2016)

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1qay

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Guätä Morgä,

ich frage mich ein wenig, was durch den Anstieg des Kohlendoxidgehaltes im Bezug zur Geologie direkt einwirkt bzw. etwas bewirkt:
...Die Menschheit ist zu einer geologischen Kraft geworden: Durch den von ihr verursachten Anstieg des Kohlendioxidgehalts könnte sich die nächste Eiszeit um bis zu 100.000 Jahre verschieben. ...

Es ist mir bewusst, dass die nächste Eiszeit durch eine Änderung des Kohlendioxidgehaltes beeinflusst wird oder werden kann. Das hat aber in unmittelbarer Konsquenz etwas mit der Erdatmosphäre (mit deren Wettergeschehen/Klima) zu tun, nichts im (direkten) Sinne der Erd-Geologie:
1. Anstieg des Kohlendioxidgehaltes in der Erdatmosphäre, durch den Menschen beeinflusst.
2. Verschieben einer nächsten Eiszeit.
3. Durch die Masse nun die 'erste' (direkte) Einwirkung auf die Geologische Situation durch mechanische Verwitterung ('Verarbeitung) der Erdoberfläche --> Stichwort: 'Modellation der Erdoberfläche' durch ihre Masse mit Fliessgeschwindigkeit, nun beeinflusst durch die Masse Wasser.

Aus diesem Grund kann doch nicht von einem "Einfluss der Menschen in geologischer Hinsicht (Geologische Kraft)" im engeren/direkten Sinn, gesprochen werden.
Ein wenig Salopp ausgesprochen: Jeder Mensch, der mit einer Schaufel und Hacke das Erdreich, die Erdoberfläche bearbeitet (Liegenschaftsbau, Landwirtschaft, ...) ist tatsächlich eine Geologische Kraft der Erde, da dieser direkt Einfluss nimmt (wenn auch in einem sehr kleinen Masse im Verleich zum direkten, meteorologischen Einflüssen und/oder Einfluss unter 3.).


Wo liegt mein Denkfehler, bzw. könnte mein Denkfehler liegen?


Än Gruäss - Peter
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FrankSpecht

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Hallo Peter,
ich vermute folgendes: Eine Vergletscherung der Welt ist ein natürlicher, geologischer Prozess. Das Ausbleiben einer solchen Vergletscherung aufgrund der Einwirkung einer Lebensform ist auch ein geologischer Prozess: Der Mensch greift hier durch die Veränderung der Atmosphäre aktiv in die natürlichen, geologischen Veränderungen der Erde ein. Will sagen, eine nicht vergletscherte Welt entwickelt sich geologisch anders als eine vergletscherte Welt.

Hinzu kommen dann noch andere Abläufe wie Übersäuerung der Meere und dadurch bedingte Zersetzung von Kalkschichten.
 
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1qay

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Sali Frank

Ich finde es falsch von einer Geologischen Kraft (der Mensch) zu sprechen, da seine Handlung 'erst' indirekt geologisch wirksam wird - ausser, wie schon erwähnt, er per Schaufel oder Bagger im grossen Masse Täler oder Berge kreiert. Ansonsten müsste man in der Definition Geologie jedes Lebewesen als Geologische Kraft definieren, da jedes Einfluss nimmt (auch die kleinste Fliege oder ein Ahorn-Blatt).

Es ist schon klar, dass durch unser massiver Eingriff in das Weltklima nun aber in ziemlich grossem Masse Änderungen hervorgerufen werden. Nichtdestotrotz ist die Geologie nicht über eine grosse Emission - wie z.B. der Auswurf (Staub, CO2, ... also erst wirksam über das Klima wird) eines Vulkanausbruches als Geologische Kraft definiert, sondern der Vulkan selber (Ausfluss Magman, Veränderung der Kaldera wenn der Ausfluss beendet ist, ...), der die oberste Erdschicht/-kruste modelliert (ich meine es in dieser Art mich erinnern zu können, im Bezug zur Definition).


Danke Frank für Deine Einschätzung, nun aber trotzdem noch eine Anmerkung zu Deinem Text:
... Eine Vergletscherung der Welt ist ein natürlicher, geologischer Prozess. Das Ausbleiben einer solchen Vergletscherung aufgrund der Einwirkung einer Lebensform ist auch ein geologischer Prozess:
Diese Aussage finde ich nicht berechtigt. Denn, erstens ist eine Vergletscherung nicht ein geologischer Prozess, sondern ein Klimaprozess. Dann zweitens, wenn etwas ausbleibt (nicht schon in 10'000 Jahren eine nächste Vergletscherung, sondern erst in 100'000) gibt es ja eigentlich kein geologischer Prozess (ausser vielleicht die Auswirkung von Klima auf eine Fläche - flächendeckende Erodierung der obersten Schichten). Der Prozess eines Gletschers (oder Eismasse insgesamt), der einerseits auf der Erdkruste lastet und auf Grund der Masse diese Kruste senken kann (incl. ev. Steinbildung/-umformung), und dann auch noch örtlich von A nach B fliesst, Täler und Berge formt, der wirkt nun tatsächlich geologisch.


Än Gruäss - Peter

P.S.: Ich möchte hier auch nicht auf irgend welchen Begriffen 'rumreiten', finde jedoch dass beim Begriff Geologische Kraft nun einmal das- oder diejenige Ursache benannt werden sollte, welche direkt wirksam ist.

P.S.2: Auszug Wiki...
; schrieb:
... Die Geologie (griechisch γῆ gē̂ ‚Erde‘ und λόγος lógos ‚Lehre‘) ist die Wissenschaft vom Aufbau, von der Zusammensetzung und Struktur der Erdkruste, ihren physikalischen Eigenschaften und ihrer Entwicklungsgeschichte sowie der Prozesse, die sie formten und auch heute noch formen. ...

... Die Allgemeine Geologie befasst sich mit den Kräften, die auf den Erdkörper einwirken und mit den Prozessen die in großem Maßstab zur Gesteinsbildung beitragen.
 
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Dgoe

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Ich finde es falsch von einer Geologischen Kraft (der Mensch) zu sprechen, da seine Handlung 'erst' indirekt geologisch wirksam wird - ...
Hi,
finde ich persönlich nicht verkehrt. Das Leben hat von Anfang an Umwelt, Klima und Geologie mitbestimmt, mitbeeinflusst, erst wenig, dann immer mehr. Ein Beispiel von unzähligen ist der Sauerstoff in unserer Atmosphäre. Menschen sind auch Lebewesen - und eben keine Götter.

Über die Auswirkungen und mögliche Maßnahmen lässt sich natürlich streiten, voneinander isolieren lässt sich das nur nicht mehr, wäre zumindest höchst theoretisch und weltfremd, meine ich.
Denn wir sind ja da, und hoffentlich kommt niemand (ein vermeintlicher Gutmensch) auf die Idee ein paar Milliarden von uns in KZs verschwinden zu lassen...

Ich habe unter dem Begriff Natur aber auch nie nur das Grünzeug begriffen, für mich gehört auch die zerquetschte Cola-Dose in der Gosse dazu, oder Atommüll, eben alles!

Gruß,
Dgoe
 

FrankSpecht

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Hallo Peter,
Ich finde es falsch von einer Geologischen Kraft (der Mensch) zu sprechen, da seine Handlung 'erst' indirekt geologisch wirksam wird
Gut, dann akzeptierst du vielleicht diese Erklärung:
Die Zeitalter der Erde sind nach geochronologischen Perioden bezeichnet. Der Mensch nun wirkt derart auf die Umwelt ein, dass ein hypothetischer zukünftiger Forscher in hunderttausenden von Jahren noch Spuren von uns in - dann tieferen - geologischen Erdschichten finden würde. D.h., durch menschliche Einwirkung wird eine neue geologische Schicht "geschaffen".
 
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