Europa Clipper: Entwicklungsphase für Europa-Sonde beginnt

astronews.com Redaktion

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Die von der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA ins Auge gefasste Mission zum Jupitermond Europa hat jetzt eine wichtige Hürde auf dem Weg zur Realisierung genommen. Das Vorhaben hat die erste größere Begutachtung durch die Behörde überstanden. Der Europa Clipper wird damit nun nicht mehr länger als bloßes Konzept geführt, sondern als Mission in Entwicklung betrachtet. (18. Juni 2015)

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zardoz

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Man kann über die USA ja schreiben was man will. Teile davon sind gelogen, Teile davon sind wahr. Letztendlich sind die USA jedoch die treibende Kraft hinter überragenden Weltraumprojekten. Somit die wirkliche einzig verbliebene Supermacht. Die Russen scheinen sich ja in den Erdorbit verkrochen zu haben (und selbst das klappte zuletzt auch nicht mehr so) und ob die Chinesen jemals Klasse statt Masse produzieren werden können, bleibt auch noch lange abzuwarten. Indien, Japan und Europa sind und bleiben diesbezüglich wohl eher Zwerge...wobei Philae immerhin einen ESA-Achtungserfolg darstellt.
 

JHafner

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Es wäre wunderbar, wenn diese Mission zum Mond Europa stattfinden würde! In dem zunehmenden Prozess "visionärer Trägheit" die, neben der NASA, eine Menge anderer Organisationen erfasst hat, wäre eine solche Herausforderung genau die Sorte von bereicherndem Futurismus, der in den 1980er Jahren so heroisch verkündet wurde, dann aber nie stattfand, eingegrenzt und fast ausgerottet vom "smarten Denken", von einer umfassenden Bürokratisierung, die sich selbst ausbaute.wodurch Geldmittel für unprofitable Projekte mehr und mehr verloren gingen, kurz: Die Sparwut setzte dem Wagemut ein Ende. Wegessteine des Niedergangs waren das Ende des Spaceshuttles-Prorammes, das Ende der Concorde, das Fallenlassen der Magnetschwebebahntechnik, das Streichen einer Mondstation-Idee, die bittere Erkenntnis, dass es wahrscheinlich niemals ein funktionierendes Fusionskraftwerk geben wird. Alles Zeichen der Einschränkung, des Rückzuges und der Zufriedenheit und Verlorenheit im Kleinen.
Das Mars-Curiosity-Programm? Ein schwacher Abklatsch dessen, was möglich wäre.
Und nun: Mond Europa! Was wäre alles möglich, wenn man international zusammenarbeiten würde! Ich hoffe und wünsche mir, dass ein wenig mehr Entdeckergeist die Runde machen würde, vor allem bei Geldgebern und Regierungen. Dieses ewige krisenorientierte Kleinklein ist kaum noch zu ertragen ...
 
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ralfkannenberg

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Es wäre wunderbar, wenn diese Mission zum Mond Europa stattfinden würde!
Hallo JHafner,

das geht mir auch so. Und dann bitte auch die Enceladus nicht zu lange links liegen lassen !

Ich hoffe und wünsche mir, dass ein wenig mehr Entdeckergeist die Runde machen würde, vor allem bei Geldgebern und Regierungen. Dieses ewige krisenorientierte Kleinklein ist kaum noch zu ertragen ...
Darf ich ganz indiskret fragen, wieviel Du bezüglich Finanzierungen bislang beigetragen hast ?


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Dgoe

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Hallo JHafner,

www.elcome.here

Ich meine einfach, dass die Visionen dem Realismus gewichen sind - und an diesem kommt keine Vision auf ihrem Weg dran vorbei.

Gruß,
Dgoe
 

Kibo

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Nun, ich habe eben 10 Minuten gegoogelt, sowie auf den Homepages von DLR und ESA Deutschland geschaut und Nichts gefunden. Nachtrag:das habe ich aber schon früher versucht
 
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Dgoe

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Das ist vielleicht mal eine Anregung wert. Aber ich bin mir sicher, da findet sich eine E-Mail-Adresse, über die alles weitere möglich sein dürfte. Ich würde zumindest sofort reagieren... ;-)

Ansonsten ist auch jeder Penner daran beteiligt und unterstützt es mit jedem Brot oder Weinchen in Form von Steuergeldern, ob freiwillig oder nicht.

Gruß,
Dgoe
 

JHafner

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Visionen zum Thema Raumfahrt müssen auf breiter Ebene stattfinden. Geld für solche Projekte wäre weltweit in Hülle und Fülle da, aber letztendes interessiert es keinen, ob wir auf dem Mars oder sonstwo landen, aktuell hat sich die Raumfahrt zu einem Nischenprodukt entwickelt, am Leben erhalten von einigen wenigen Instanzen.

Was fehlt, wäre eine internationale Organisation, getragen von den vermögenden Staaten der Welt. Sämtliche nationalen Projekte müssten eingestellt werden zugunsten dieser Organisation (Könnt ihr euch das Geschrei wegen der verlustigen Arbeitsplätze vorstellen?). Ausserdem müsste eine absolute Beschränkung auf bestimmte Ziele stattfinden, auf Basis eines Zehnjahres-Plans: Bemannte Marsmission, Excellent ausgestattete Sonden/Roboter-Einheiten zu maximal drei Monden. Sehr viele Sonden wurden in den vergangenen Jahren nur zu Zwecken einer Bestimmung astrophysikalischer Feinheiten ins All gesendet. Dabei hat sich die Astrophysik/theoretische Physik schon seit Jahren festgefahren in einem aussichtslosen Streit zwischen Quantentheorie und Stringtheorie. Die Theorienvielfalt wird auch durch noch mehr Sonden nicht gelöst werden können.

Als Beispiel: Eine bemannte Marsmission wäre für sämtliche Medien der Welt ein einziger Rausch. Schon allein über Werbeeinnahmen und Merchandising könnte man einen Grossteil der Kosten decken. Immerhin reden wir hier von einem Vorgang, der viele Monate dauert und verknüpft ist mit Emotionen.
Ich gebe zu, diese Vision von mir ist Wunschdenken und Science Fiction. Grosse Organisationen sind träger, geldvernichtender und meist auch korrupter als kleinere, und die Art wie sie arbeiten, ist häufig für Laien undurchschaubar (siehe EU-Kommission, FIFA, UNO etc.).
Gäbe es aber eine solche Organisation, und wäre sie hinreichend transparent und würde sie, neben staatlichen Geldern auch von Spenden leben, und könnte sie nachweisen, dass echte Visonäre "an Bord" sind - ich würde mich sofort mit einer Spende beteiligen!
Aktuell aber bin ich vom vielen Lesen des SPIEGEL und der FAZ schwer pessimismusgeschädigt.
Ich traue unserer Zukunft nicht mehr über den Weg.
Ich hoffe, ich irre mich, und erlebe noch, wie ich nägelkauend vor dem Flachbildschirm sitze, wenn eine Ariane/Saturn/ARES-X oder was auch immer abhebt in Richtung Mars ...
(Nur sinnbildlich gemeint, natürlich würde man nicht von der Erde aus starten)
 
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ralfkannenberg

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Visionen zum Thema Raumfahrt müssen auf breiter Ebene stattfinden. Geld für solche Projekte wäre weltweit in Hülle und Fülle da
Hallo JHafner,

weltweit gibt es sehr viele arme Menschen. Auch in den Wohlstandsländern ist Armut weit verbreitet und die "Schere" zwischen arm und reich klafft wieder weiter auseinander. Allein hier in Zürich bin ich fast jeden Tag mit dem Anblick völlig verarmter Menschen konfrontiert, und das sind keinesfalls alles ehemalige Platzspitz- und Letten-Junkies, sondern Leute, die Ü45 ihren Job verloren haben und nach 15 Monaten und einigen wenigen weiteren Monaten, in denen sie ihre jahrzehntelang mühevoll aufgebauten Ersparnisse aufgebracht haben, in die Sozialhilfe gefallen sind.

Von Deutschland kenne ich ebenfalls einige Fälle, die sich mit Hartz IV abmühen müssen.


Ich hoffe, ich irre mich, und erlebe noch, wie ich nägelkauend vor dem Flachbildschirm sitze, wenn eine Ariane/Saturn/ARES-X oder was auch immer abhebt in Richtung Mars ...
Das möchtest Du bitte eine der o.g. Personengruppen erzählen, wobei Du denen noch vorgängig erklären musst, was ein "Flachbildschirm" ist.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

JHafner

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Sehr geehrter Herr Kannenberg, wieso sollte die Tatsache weltweiter Armut das Vorhandensein von Raumfahrt ausschliessen? Selbstverständlich führt die weltweite Vernetzung der Länder auf wirtschaftlicher und politischer Ebene sowie die Struktur des kapitalistischen Systems ansich zu einer asymetrischen Verteilung der Mittel, ein Problem, das sich vermutlich niemals lösen, allenfalls eingrenzen lassen wird.

Vielleicht ist es auch so, dass wir die Möglichkeit einer Luxus-High-Tech-Welt, in der komfortabler Fortschritt, Ökologie und Raumfahrt Hand in Hand gehen mit gesunden sozialstaatlichen Funktionen, schon hinter uns gelassen haben. Die Frage, ob man zum Mars fliegen darf, wenn gleichzeitig woanders Menschen verarmen und sterben aufgrund kapitalistischer Spätfolgen, ist eigentlich ein "Totschlagargument".
Auch schon in den Apollo-Jahren herrschte Krieg und Armut und bestimmt hätte man darauf verweisen können, wie sinnlos diese Geldausgaben sind.

Die Art und Weise des Lebens in der westlichen Welt ist und war von jeher angreifbar, weil moralisch kaum vertretbar, gründet sie sich doch auf imperialistischem Denken, ökologischen Raubbau und einer gewissen religiösen Paranoia (Vormachtstellung des Christentums).

Ich möchte hier keine politische Diskussion führen inwieweit das eine das andere bedingt oder dieses und jenes nicht sein-dürfte-weil, denn es ist mühselig über solches zu debattieren, denn das machen andere schon zur Genüge, und dies ist letztendes, wenn man es genau nimmt, auch der Grund, warum wir genau da sind, wo wir sind - zuviel Komplexität und zuwenig Raum (und Mut?) für Entscheidungen.
Die Ära "Merkel" hat dies deutlich gezeigt.
Während an den Börsen täglich Billionen Währungseinheiten verhandelt werden, geht im Kleinen immer mehr Geld verloren.

Selbstverständlich sollte man Raumfahrt nach Möglichkeit einbetten in ein gesundes finanzielles Weltklima, aber das wird noch mehr Science Fiction sein, als es die Idee einer heroisch agierenden Raumfahrt ansich schon ist ...
 
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ralfkannenberg

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Sehr geehrter Herr Kannenberg, wieso sollte die Tatsache weltweiter Armut das Vorhandensein von Raumfahrt ausschliessen? Selbstverständlich führt die weltweite Vernetzung der Länder auf wirtschaftlicher und politischer Ebene sowie die Struktur des kapitalistischen Systems ansich zu einer asymetrischen Verteilung der Mittel, ein Problem, das sich vermutlich niemals lösen, allenfalls eingrenzen lassen wird.
Sehr geehrter Herr Hafner,

grundsätzlich stimme ich Ihren Überlegungen ja zu. Dennoch sollten wir als "kleiner Mann" oder als "kleine Frau" nicht Forderungen stellen, denn es ist nicht unsere Rolle, solche Forderungen zu stellen. Das ist Aufgabe derjenigen, die über die Verwendung von Steuergeldern befinden, was wir übrigens durch unsere Stimme bei den entsprechenden Wahlen mitbeeinflussen können.

Wenn wir aber selber Forderungen betreffend der Realisierung von Projekten platzieren möchten, dann müssen wir das eben auch selber finanzieren.


Freundliche Grüsse, Ralf Kannenberg
 

Kibo

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Wenn wir aber selber Forderungen betreffend der Realisierung von Projekten platzieren möchten, dann müssen wir das eben auch selber finanzieren.

Falls mal wer eine passende Bankverbindung raus findet, kann er mir gerne Bescheid sagen.
 

zabki

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Dennoch sollten wir als "kleiner Mann" oder als "kleine Frau" nicht Forderungen stellen, denn es ist nicht unsere Rolle, solche Forderungen zu stellen. Das ist Aufgabe derjenigen, die über die Verwendung von Steuergeldern befinden, was wir übrigens durch unsere Stimme bei den entsprechenden Wahlen mitbeeinflussen können.
Hallo Ralf,
da möchte ich mir aber einen Einspruch erlauben.
Selbstverständlich steht es jedem frei, jede beliebige Forderung zu stellen, und das ist auch eine unserer Rollen. Man hat allerdings die dafür verfassungsgemäß vorgesehenen Entscheidungswege zu akzeptieren, und sollte selbstverständlich auch nicht erwarten, daß sich gleich alles anfängt um meine Forderung X zu drehen, wenn ich sie stelle. Und natürlich tut man das auf eigene Gefahr, z.B. der sich lächerlich zu machen.
 
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ralfkannenberg

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da möchte ich mir aber einen Einspruch erlauben.
Selbstverständlich steht es jedem frei, jede beliebige Forderung zu stellen, und das ist auch eine unserer Rollen. Man hat nur die dafür verfassungsgemäß vorgesehenen Entscheidungswege zu akzeptieren, und sollte selbstverständlich auch nicht erwarten, daß sich gleich alles anfängt um meine Forderung X zu drehen, wenn ich sie stelle. Und natürlich tut man das auf eigene Gefahr, z.B. der sich lächerlich zu machen.
Hallo zabki,

ich stimme mit Deinen Ausführungen im vollen Umfang überein :)

Danke schön, dass Du die besseren Worte als ich gefunden hast.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Dgoe

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Tja,

Ich finde es interessant. Die Mögĺichkeit einer Wahl beim Wählen ist total befriedigend, oder nicht?

Nicht? Wieso? Wegen Wahlbetrug dauernd etwa? Nein, weil man die Dinge nicht granular auseinanderdividiert kriegt, immer nur ein riesiges Packet, wo man eigentlich vorne und hinten kaum sieht, wo auch? Nix passt.

Und dann, so etwas intuitiv, Augen zu und durch, ab in den Schlitz des Kastens.

Gähn.
Da bleibt nur drüber reden, wie hier oder im Café. Und eine Planckgröße an Hoffnung, dass dies etwas bringt.

Gruß,
Dgoe
 
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JHafner

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Also ehrlich: Einer heutigen Raumfahrtorganisation Geld geben/spenden, ohne wirklich Leute dort zu kennen, persönlich meine ich, die einem erzählen, wie der Laden läuft, halte ich für arkadisch. Kaum eine andere Sparte der Technik verschlingt solche Summen, wie der Versuch, jenseits der Schwerkraft Projekte zu stemmen. Ich meine, schaut euch nur mal den Preis für einen Ölwechsel bei einer Mittelklasse-Limousine in einer Fachwerkstatt an - da werden schnell mal 150 EUR, in der Schweiz sogar 300 CHF fällig. Wer sich privat einen Handwerker kommen lässt für eine klitzekleine Arbeit, kommt ganz neu auf die Welt, wenn er die Rechnung studiert und mit seinem eigenen Angestellten-Stundenlohn vergleicht.
Nein, nein, private Spenden sind zwar heroisch, lösen aber das Problem nicht. Eine bemannte Marsmission verschluckt schnell mal einige Dutzend Milliarden Dollar und eine Hundertschaft von Menschen wird involviert sein neben Laboren, Versicherungen, Universitäten und High-End-Mechanik-Betrieben.

Man könnte sagen, hey, ich WILL, dass etwas geschieht, und jetzt beginnen, Sponsoren zu suchen in der Liga von Bill Gates, Richard Branson, Google und Co, und ja, ich kann mir gut vorstellen, wenn man sich Vollzeit engagiert, nichts anderes mehr tut, hätte man in zwei Jahren genügend Kontakte und finanzielle Zusagen und in der Presse einen gestandenen Ruf als "Rufer in der Nacht", dass man schlussendlich der NASA marsmässig den Rang abläuft. Aber leider habe ich überhaupt keine Reserven, um zwei Jahre Vollzeit einen Traum zu leben - ich hab schon Mühe, die nächste Werktstattrechnung meiner gealterten Mittelklasse-Limousine zu zahlen.
Ach ja, punkto Richard Branson: Er hätte Mittel, Zeit und Kontakte, soetwas Verwegenes auf die Beine zu stellen. Aber leider fehlen ihm "ausserirdische" Visionen, er möchte lieber reiche Touristen in die Umlaufbahn schiessen, ein mordsmässiger Europa-Park-Abklatsch also, was zudem bislang erstaunlich schief ging und zeigt, wie schwer es ist, unsere Schwerkraft zu überwinden, ein Schiefgehen, welches mir ein gewisses Schmunzeln bereitete, gewürzt mit einer Spur Häme, aber nur einer Spur, wir mögen ja schliesslich privates Engagement, auch wenn es irdisch-elitär ist.

Spendet euer Geld nicht einfach in ein Fass ohne Boden, noch dazu eines, das von der Politik nicht geschätzt wird (s. Kommentar von Prof Walther: http://www.n24.de/n24/Kolumnen/Prof...8400/mars-one-mission---was-ist-da-dran-.html ).
Aber wenn ihr es schafft, ein Start-Up zu gründen und schon hundert Millionen beisammen habt, meldet euch bei mir, dann kommen wir ins Geschäft!
 
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