Sanfter Urknall

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
ich erinnere sicherheitshalber daran, dass man das Standardmodell in einer semiklassischen Beschreibung auch ohne Gravitonen formulieren kann. In dieser Beschreibung wird die Gravitation nicht-quantisiert berücksichtigt. Das zugehörige Modell erfüllt die übliche Forderung der RT nach Kovarianz und damit dem starken Äquivalenzprinzip.
Hallo Bernhard,

danke schön für die Ergänzung, ich hätte das vielleicht auch tun sollen, mir kam aber mein Beitrag auch ohne das schon etwas gar überladen vor.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Struktron

Registriertes Mitglied
Hallo alle miteinander,

eigentlich habe ich keine Zeit, um mich näher mit dem so interessanten Thema zu beschäftigen. Dgoe schlug aber vor, mich hier etwas einzubringen.
Momentan lese ich gerade von Peter Ostermann dessen "Skizze einer offenen Theorie von Elektrodynamik, Gravitation, Quantenmechanik" aus dem Jahr 2008. Diese Idee scheint mir gut hier her zu passen.

@Ich, ist die in dieser Skizze verwendete Skalar-Vektor-Tensor-Theorie das, auf was Du in Deinem Beitrag #31 (Skalarfeld) hinwiest?

@Jomi, auf S. 99 steht in dieser Arbeit der Hinweis auf die Berechenbarkeit der FSK, wie Du sie vorstellst.

@Bernhard, meine eigenen auf Alltopic diskutierten Ideen erscheinen natürlich wirr, weil mein Mathcad-Arbeitsblatt, welches zugrunde liegt, eigentlich ein Computerprogramm ist, das wie die "eierlegende Wollmilchsau" viele Anforderungen gleichzeitig erfüllen soll.

Mit freundlichen Grüßen aus Sarajevo,
Lothar W.
 

Jomi

Registriertes Mitglied
Hallo Lothar,
danke für Deine Antworten und den Hinweis auf das Buch, das ich leider nicht kenne! Ich habe noch nicht ganz verstanden, ob Dein Modell die FSK liefert, weil eine Anpassung vorliegt, oder ob das Ergebnis tatsächlich völlig unabhängig von den Parametern in den Voraussetzungen
ist. Wenn die FSK mit so hoher Genauigkeit rein mathematisch begründet ist, wäre ein Zusammenhang mit dem Weltalter wohl unwahrscheinlich. Kommt mit dem Stoßmodell die alte Äthertheorie zurück?
Viele Grüße
Jomi
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Super, jetzt sind ja die Spezialisten unter sich, da kann ich mich ja wieder problemlos ausklinken.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Struktron

Registriertes Mitglied
Hallo Jomi,
danke für Deine Antworten und den Hinweis auf das Buch, das ich leider nicht kenne! Ich habe noch nicht ganz verstanden, ob Dein Modell die FSK liefert, weil eine Anpassung vorliegt, oder ob das Ergebnis tatsächlich völlig unabhängig von den Parametern in den Voraussetzungen
ist. Wenn die FSK mit so hoher Genauigkeit rein mathematisch begründet ist, wäre ein Zusammenhang mit dem Weltalter wohl unwahrscheinlich. Kommt mit dem Stoßmodell die alte Äthertheorie zurück?
Die Skizze der Theorie von Ostermann kann ja leicht als .pdf von dessen Homepage heruntergeladen werden. Sie weist auch auf ein statisches Universum ohne Urknall hin. Zu diesem kann aber auch spekuliert werden, dass beispielsweise Galaxien durch eine Art Urknall entstanden sein könnten.

Meine Ideen basieren auf der Annahme eines Substrats aus einfachen Kugeln. Wenn man Stöße darin detailliert anschaut, erkennt man viele Einflussmöglichkeiten der Umgebung. Meine elementare Wechselwirkung ist ein Geschwindigkeitstausch parallel zu Berührpunktnormalen. Mehr als die durch Thermalisierung mit dem gleichen Algorithmus erzeugten Geschwindigkeitsverteilungen und Isotropie stecke ich in meine ortslosen Rechnungen nicht hinein. Daraus folgt die Selbstwechselwirkung in dem auch als effektives Feld beschreibbaren Substrat. Der alten Äthertheorie entspricht das nach meinem Kenntnisstand nicht. Zu neueren Entwicklungen des Lorentz-Äthers könnte aber vielleicht ein Zusammenhang hergestellt werden. Die raum-zeitlichen Berechnungen von Stoßwahrscheinlichkeiten ergeben dann erst das, was in der Standardphysik betrachtet wird und was ich kurz mit dem Stichwort der Superposition von Feldern beschreiben würde. Dass verschiedene (effektive) Felder aus den gleichen zugrunde liegenden kleinsten Objekten gebildet werden könnten, liegt vielleicht an den unterschiedlichen, sich gegenseitig kaum beeinflussenden Skalenbereichen von deren Gültigkeit. Aber das benötigt noch viel Arbeit.

Beim Zusammenhang zum Weltalter sind meiner Meinung nach die Überlegungen noch lange nicht ausgereizt. Wir kennen eigentlich nur die beobachteten Phänomene. Diese könnten durch das Vakuum oder Substrat oder die Quintessenz oder das Higgsfeld oder die dunkle Materie, dunkle Energie, ... genau so erzeugt werden, wie die Feinstrukturkonstante und im Prinzip alle offenen Parameter der Standardphysik.

MfG
Lothar W.
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Jomi,

abgesehen von der bereits angesprochenen Fragwürdigkeit der Voraussetzungen bezüglich Homogenität und Isotropie
schon wieder vergessen, was Dir dazu bereits geschrieben wurde? Wenn nein, warum wiederholst Du es?



ist die unvernünftig hohe Dichte m.E. ein wesentlicher Schwachpunkt.
Deiner Meinung nach.

Ist dieser ‚Schwachpunkt‘ denn in Deinen Augen so wenig offensichtlich, daß es Dich verleitet zu glauben er wäre übersehbar?

Das Problem das jeder Laie um so mehr hat, je weniger er weiß ist: Er hat zu viele Freiheiten in seinen Vorstellungen unserer Welt, von denen die allermeisten schon lange widerlegt sind, nur daß ‚er‘ davon eben noch nichts weiß.

Das ist nichts ehrenrühriges, nur sollte man sich darüber im Klaren sein und immer zuerst den Gedanken zulassen, daß einem Informationen fehlen und nicht, daß ‚die Anderen‘ den eigenen Gedanken übersehen haben könnten.



Nach der von Dir genannten Zahl von 10e6 Planckzeiten müsste, wenn man die Expansion auf die Lichtgeschwindigkeit begrenzt, ein Volumen von 10e18 Planckvolumina vorgelegen haben. Dort hätten dann aber rund 10e61 Planckmassen untergebracht werden müssen. Das heißt die Planckdichte müßte um rund den Faktor 10e43 übertroffen worden sein. Wie kann man das erklären?
rechne Dir aus, in welcher Entfernung von uns das Universum bei dem derzeit gültigen Hubbleparameter (‚Hubblekonstante‘) der Raum sich schneller als c von uns entfernt. Vergleiche das mit den Angaben zur beobachtbaren Ausdehnung des Universums. (Und vergiss dabei nicht, daß eine Lichtlaufzeit im kosmolgischen Maßstab nicht 1:1 in Entfernung umrechenbar ist)

Rechne Dir aus, wie sich diese Expansionsgeschwindigkeit zeitlich entwickelt hat. Hilfe dazu findest Du z.B. hier: http://www.astro.ucla.edu/~wright/cosmolog.htm
A calculator that takes light travel time and computes the redshift. There is also an advanced version of my Cosmology Calculator.

Mach Dir klar, wie es zu einer Horizontbildung kommt. Hilfe dazu findest Du z.B. hier: http://arxiv.org/abs/astro-ph/0310808

Und auf viel leichter verständlichem Niveau, wenn Du bei Astronews nach den Begriffen Gummiband- und Ameisenmodell suchst.

Und bedenke, daß Aussagen zu den quantitativen physikalischen Eigenschaften mit kleiner werdendem zeitlichen Abstand zum Urknall immer theorielastiger werden. (kleiner bedeutet hier im Submillisekundenbereich, denn bis dorthin kann man zumindest einige Eigenschaften direkt im ‚Labor‘ (z.B. LHC) messen und findet immer noch nix, was eine neue Physik erzwingen würde.

Und es gibt nicht nur diese beiden ‚Messpunkte‘ sondern auch einige im zeitlichen Verlauf zwar nicht direkt beobachtbare, aber berechenbare Punkte, die dann ‚Asche‘ hinterlassen, die man später in ihrer Zusammensetzung genau so findet, wie man sie mit den ganz einfachen Grundannahmen (von denen ‚ich‘ Dir schon geschrieben hatte) berechnen kann. Siehe dazu: http://www.einstein-online.info/vertiefung/BBN
Der ‚Rest‘ diese Links ist übrigens auch sehr interessant!

Und auch in der ‚Musterverteilung‘ der Hintergrundstrahlung findet man das abgebildet, was man vorher durch ganz andere Beobachtungen schon angenommen hatte. Siehe dazu z.B.: http://background.uchicago.edu/~whu/intermediate/baryons3.html
Auch der ‚Rest‘ diese Links ist sehr interessant!


Herzliche Grüße

MAC
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Momentan lese ich gerade von Peter Ostermann dessen "Skizze einer offenen Theorie von Elektrodynamik, Gravitation, Quantenmechanik" aus dem Jahr 2008. Diese Idee scheint mir gut hier her zu passen.
Hallo Lothar,

ich habe mir das mal "angeschaut" und ... - ich weiss nicht so recht: da werden Dinge über das Schwerpunktsystem geschrieben, die aber gar nicht widersprüchlich sind, da gar kein Inertialsystem vorzuliegen braucht; da werden Ia-Supernovae für irgendwelche Ideen herangezogen; da ist die Rede von "Schwarzen Löchern", die aber auch "Quasare" sein könnten, oder auch nur einfache Supernova-Explosionen, und dann habe ich auch noch Passagen gefunden, in denen als Bezugssystem die Hintergrundstrahlung vorgeschlagen wird.

Wie gesagt - ich weiss nicht so recht, was ich davon halten soll. Gleiches gilt auch für seine Ansichten zum Einstein-De Sitter-Modell und zur Steady State Theorie, beispielsweise auf Seite 88 bei der Abbildung 4.


Freundliche Grüsse, Ralf
 
Zuletzt bearbeitet:

Struktron

Registriertes Mitglied
Hallo Ralf,
ich habe mir das mal "angeschaut" und ... - ich weiss nicht so recht: da werden Dinge über das Schwerpunktsystem geschrieben, die aber gar nicht widersprüchlich sind, da gar kein Inertialsystem vorzuliegen braucht; da werden Ia-Supernovae für irgendwelche Ideen herangezogen; da ist die Rede von "Schwarzen Löchern", die aber auch "Quasare" sein könnten, oder auch nur einfache Supernova-Explosionen, und dann habe ich auch noch Passagen gefunden, in denen als Bezugssystem die Hintergrundstrahlung vorgeschlagen wird.

Wie gesagt - ich weiss nicht so recht, was ich davon halten soll. Gleiches gilt auch für seine Ansichten zum Einstein-De Sitter-Modell und zur Steady State Theorie, beispielsweise auf Seite 88 bei der Abbildung 4.
Auch ich weiß nicht so recht... "Ich" gab den Link zu Skalar-Feldtheorien und ich wüsste gern, ob der Ansatz von Ostermann in dieser (Mainstream?) Richtung geht? Darüber hinaus steht auf der Homepage seines Verlags, dass er
"die 24 Elementarteilchen als Wirbelstrukturen mit halbzahligem Spin als Entsprechung zu den 24 Komponenten des 'Windungstensors'" erklären könne. Können wir das hier nachvollziehen? Wäre das ein Argument, auch die sonstigen Behauptungen, einschließlich dem Steady-State-Modell näher anzuschauen?

MfG
Lothar W.
 

Bernhard

Registriertes Mitglied
Darüber hinaus steht auf der Homepage seines Verlags, dass er "die 24 Elementarteilchen als Wirbelstrukturen mit halbzahligem Spin als Entsprechung zu den 24 Komponenten des 'Windungstensors'" erklären könne.
Nur gut, dass man die "echten" Schlaumeier zumeist daran erkennen kann, dass sie sich am liebsten mit fremden Federn schmücken. Es geht dabei um den Torsionstensor, mit dem man im Crank-Index ganz enorm punkten kann :) .
 

Ich

Registriertes Mitglied
"Ich" gab den Link zu Skalar-Feldtheorien und ich wüsste gern, ob der Ansatz von Ostermann in dieser (Mainstream?) Richtung geht?
Nein, das Skalarfeld hat weder mit TeVeS zu tun noch mit Ostermann. Skalarfelder haben die Eigenschaft, in allen Bezugssystemen dieselbe Dichte zu haben (deswegen "skalar"). Daraus wiederum folgt, dass ihr Energie-Impuls-Tensor proportional zur Metrik ist, was wiederum bedeutet, dass ihre Energiedichte von einem gleich hohen negativen Druck begleitet wird. Was wiederum zu inflationärer Expansion führt, bei gleichzeitig konstant bleibender Energiedichte. Wenn man nun in der Frühphase des Universums annimmt, dass da ein solches Feld war und nach einiger Zeit den Geist aufgibt ("slow roll"), dann kriegt man

- Energie "aus dem Nichts" ohne Verletzung irgendwelcher Sätze oder gar Hauptsätze
- Homogenität
- Flachheit
- nette Muster im CMB
- keine Monopole und so Zeug
- "überlichtschnelle Expansion" (<- nicht ernst nehmen, steht nur wegen Jomis "Argument" mit lichtschneller Ausdehnung hier)

alles umsonst.
Jomi hat nur von alledem noch nie gehört und glaubt deswegen, lauter nichtexistente Probleme nicht nichtrealer Radosophie lösen zu müssen. Was ihm noch nicht einmal gelingt.

Zu Ostermann: Der ist kein Wissenschaftler, sondern ein Crank. Einfach ignorieren.
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Wenn man nun in der Frühphase des Universums annimmt, dass da ein solches Feld war und nach einiger Zeit den Geist aufgibt ("slow roll"), dann kriegt man

- Energie "aus dem Nichts" ohne Verletzung irgendwelcher Sätze oder gar Hauptsätze
- Homogenität
- Flachheit
- nette Muster im CMB
- keine Monopole und so Zeug
- "überlichtschnelle Expansion" (<- nicht ernst nehmen, steht nur wegen Jomis "Argument" mit lichtschneller Ausdehnung hier)

alles umsonst.
Jomi hat nur von alledem noch nie gehört und glaubt deswegen, lauter nichtexistente Probleme nicht nichtrealer Radosophie lösen zu müssen. Was ihm noch nicht einmal gelingt.
Hallo zusammen,

sei noch ergänzt, dass die von "Ich" genannte Homogenität zum Horizontproblem führt, welches durch das Wirken dieses Feldes gelöst wird.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Struktron

Registriertes Mitglied
Hallo Bernhard und Ich,

danke für den Hinweis.

Nein, das Skalarfeld hat weder mit TeVeS zu tun noch mit Ostermann. ...
Ist eigentlich die Jordan-Theorie noch irgendwie aktuell? Mich interessiert das, weil ich früher mal Pascual Jordan direkt angeschrieben hatte. Sein Buch "Schwerkraft und Weltall: Grundlagen der theoretischen Kosmologie Vieweg 1952" ist nach meiner Recherche nicht online zugängig.

MfG
Lothar W.
 

Struktron

Registriertes Mitglied
Hallo Bernhard,


Danke für die Links, welche ich allerdings schon lange kannte (aus dem Usenet, als de.sci.physik noch lesenswert war). Vermutlich werde ich es allerdings kaum noch schaffen, mir die nötigen Kenntnisse anzueignen, um in der Richtung selbst etwas auszurechnen.
Um die Komplexität der gesamten Gedanken zu begreifen, ist es allerdings nützlich, die mittlerweile doch stark überarbeiteten Wikipedia-Artikel zu lesen.
Gefunden habe ich auch den interessanten Link auf Wetterichs Vortrag über dunkle Energie (Quintessenz, Kosmon), welcher für viele hier interessant sein dürfte.

MfG
Lothar W.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Oben