"Viele-Welten-Deutung"

TomS

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Ich ergänze da mal, dass ich Toms Ansicht hier nicht teile, weil aufgrund der Mathematik der Schrödingergleichung lediglich die Zeitentwicklung der Wellenfunktion eindeutig festgelegt ist. Ein Determinismus folgt daraus erst, wenn man - wie in der VWI (?) - annimmt, dass die Wellenfunktion keinen stochastischen Vorgang mit unbekannten Parametern beschreibt.
Zur Präzisierung: ich meine hier natürlich den Determinismus der Wellenfunktion, nicht zwingend den Determinismus der Realität. Ersteres entspricht dem Formalismus, letzteres ist interpretationsabhängig.
 

TomS

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Sehe da nicht so den Unterschied, ausser zwischen quantenmechanischen Zustand und Wellenfunktion, was ich zuerst synonym verstanden hatte.
Es gibt auch keinen wesentlichen Unterschied; beides ist äquivalent.

Die Wellenfunktion u(x) eines Zustandes |u> ist die Projektion u(x) = <x|u> auf einen Zustand |x>. Das funktioniert prinzipiell für alle (verallgemeinerten) Basen |x>, |p>, | E> etc. |u> ist basisfrei, u(x) entspricht einer speziellen Darstellung. Letztlich ist |u> ein Vektor, u(x) = <x|u> sind die Komponenten des Vektors |u> bzgl. der Basis |x>.
 

Bernhard

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Hallo Dgoe,

Jedenfalls ist mit den unbekannten Parametern doch die Hidden-Variables-Interpretation gemeint, richtig?
vermutlich ja und "vermutlich" deswegen, weil ich da auch keine weiteren Alternativen kenne, außer vielleicht der Möglichkeit, dass die große Unbekannte der Quantenmechanik vielleicht ja einfach in der Wechselwirkung Mensch-Natur steckt. Es bleibt dabei unklar, was wir als Menschen über Quantensysteme eventuell sogar prinzipiell wissen können. Wir wissen aktuell eigentlich nur, dass es einen gewissen Sinn macht Wellenfunktionen zu verwenden und mit ihnen zu rechnen.
MfG
 
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void

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Hallo liebe astronewsler,

ich will ja nicht stören, aber was ist nun mit der Zahl?
Siehe Seite 1, die Frage an sich, und Seite 18, meine erste grobe Annäherung, die wahrscheinlich um Größenordnungen falsch ist.

Grüße
void
 

void

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Null?

Tja, so als eindeutige Antwort ist mir das in der Formeldiskussion wohl entgangen.
Ausserdem kann der Faktor nicht keiner als 1 sein, da es mindesten die Welt gibt, in der ich gerade bin.

Wie gesagt, ich glaube NICHT an die VWI, aber wenn man mit ihr rechnet, was ist dann konkret falsch an:

Faktor der Vervielfältigungen des Universums:
F = (n^a)^s
n = Durchschnittliche Anzahl Welten-Vervielfältigungen pro Sekunde und Atom im Universum
a = Anzahl Atome im Universum
s = Sekunden

"Anzahl Welten" und "Welten-Vervielfältigungen" kann beliebig ersetzt werden durch adäquate QM-Begriffe, vielleicht die Anzahl der Superpositions-Möglichkeiten oder so.

Oder muss ich aufgrund deiner Antwort einen grundsätzlichen Verständnisfehler meinerseits in Betracht ziehen?

Grüße
void
 

TomS

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ich denke, die naive Idee, dass da etwas aufgespalten wird, ist einfach falsch

betrachte einen Ball, dessen Schatten du auf verschiedenen Projektionsflächen siehst; durch das Erscheinen mehrerer Schatten wird der Ball auch nicht aufgespalten
 

void

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Ja schön, dann erklärt es doch in VWI-Terminologie, und sagt nicht, dass die Zahl Null ist oder so. Macht mich doch nicht mit dem Wort "Aufspaltung" nass, ihr wisst doch was ich meine.
 

Bernhard

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Oder muss ich aufgrund deiner Antwort einen grundsätzlichen Verständnisfehler meinerseits in Betracht ziehen?
Hallo void,

Null führt das Thema natürlich gewissermaßen in's Absurde - zugegeben.

Nehmen wir also unendlich, damit wir die oben erwähnten quadratintegrablen Wellenfunktionen nicht ausschließen müssen. Stelle Dir dazu eine alte Fernsehröhre vor. Die Elektronenkanone produziert fleißig Elektronen, welche die Blende der Kathode in einem gewissen Winkelbereich verlassen. Jeder Winkel hat eine gewisse Wahrscheinlichkeitsdichte und der Winkel selbst ist eine kontinuierliche Größe und deswegen sind unendlich viele Aufspaltungen nötig.

"Nun mag diese Vorstellung vielleicht ein gewisses Unbehagen erzeugen". Was ist der Ausweg?

1) Man quantisiert die Raumzeit und bricht die Zahl auf einen exorbitant großen Wert und landet bei Franks Beitrag #2
2) Man erklärt, mit Tom, die Aufspaltung als Fehldeutung und reduziert die Zahl wieder auf Null.

Such Dir also eine Antwort aus, die Dir selbst als plausibel erscheint. Alles ist dabei erlaubt. Nur Mut.
MfG
 

Bernhard

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Such Dir also eine Antwort aus, die Dir selbst als plausibel erscheint.
Jede ganze, positive Zahl an Verzweigungen ist übrigens auch zulässig, wegen der quantisierten Drehimpulsmessungen. Die zugehörigen Messungen decken dann den gesamten Zahlenbereich 1,2,... bis abzählbar unendlich ab.
MfG
 

Dgoe

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a = Anzahl Atome im Universum
s = Sekunden
Hallo void,

- warum nimmst Du Atome? Es gibt doch noch etliche subatomare Partikel.
- warum nimmst Du Sekunden?
Müsste man nicht die jeweils kleinstmöglichen Unterscheidungsmöglichkeiten nehmen? Liefe doch wieder auf eine Quantisierung hinaus.
Was ist mit den Planckgrößen?

Gruß,
Dgoe
 

Dgoe

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Wo hast Du das denn aufgeschnappt ?
Hallo Ralf,

na, aus den 2 Links zu den Interpretationen (Wikipedia und Spektrum Lexikon).

Ich habe übrigens soeben erst Deinen Beitrag #178 sowie #179 (Tom) u. #180 (Du) entdeckt.

Wohl wegen dem Seitenwechsel übersehen, obwohl ich meistens nochmal zurückblättere - dieses mal wohl nicht.
Und nun prompt jede Menge Inhalt dort vorgefunden, bei meinem Rückblick.:cool:

Super.

Gruß,
Dgoe
 
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TomS

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Jede ganze, positive Zahl an Verzweigungen ist übrigens auch zulässig, wegen der quantisierten Drehimpulsmessungen. Die zugehörigen Messungen decken dann den gesamten Zahlenbereich 1,2,... bis abzählbar unendlich ab.
MfG
Quantisierung, Drehimpulse etc. haben damit nichts zu tun.

Und - um es für euch noch unerträglicher zu machen - es existiert keine mathematisch exakte Abzählung der Zweige. Das ist auch nicht notwendig, denn "Verzweigung" und "Welt" sind keine Bestandteile des Formalismus, sondern lediglich Worte; genauso wie "Welle", "Teilchen", "Dualismus", "Verschränkung.

Es gibt Vertreter der Many-Worlds-Interpretation, die deswegen genau diesen Begriff "Many-Worlds" ablehnen.
 
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