Hallo Bernhard,
ich würde mich auch freuen, wenn es klappt, wenn alles klappt, klar. Das wäre riesig, sprichwörtlich!
Der Verlauf zum Berliner Flughafen BER ist nur etwas, was mich öfters zum Nachdenken bewegt hat. Zumal kein Einzelfall. Man gewinnt den Eindruck, dass man mit ein wenig Aufwand den Kostenaufwand womöglich viel besser einschätzen könne, als es die Profis tun. Nicht weil sie inkompetent wären, nein, das halte ich für ausgeschlossen. Erklärbar wäre in meinen Augen, dass sie Interessenkonflikten unterworfen sind und/oder von vorneherein zocken, auf Mechanismen spekulieren, die nur sie so gut kennen, dass sie sie verlässlich einplanen können, inoffiziell. Stichwort Initiierung und Hebel Zugzwang + hie und da ein Vorteil, klitzekleiner Mehr-Profit. So der Verdacht, der sich aufdrängt, wahrscheinlich sind alle natürlich nur ganz unbedarft gewesen, selber überrascht.
Dies gilt ja in mitten einer der weltbest denkbaren, sogar realen Infrastrukturen überhaupt, wie ist das erst am fast anderen Ende der Welt, wo weit und breit keine vergleichbare Infrastruktur vorhanden ist. Von der "Infrastruktur" den Fels zu planieren mal abgesehen. Gut, wird alles importiert, Logistik funktioniert, etabliert. Schön. Straßen sind ja schon da, nehme ich schwer an.
Da kann man eigentlich nur hoffen, dass die Profis aus dem wissenschaftlichen Sektor transparenter und realistischer sind. Immerhin haben ESA und NASA das schon oft bewiesen, oder meistens, eben abgesehen von einigen abweichenden Beispielen, wie mir nur die ISS gerade einfällt (die aber hauptsächlich nur wegen den Space-Shuttle-Kosten aus dem Ruder lief).
Dennoch, es ist ein schier gigantomanisches Projekt in meinen Augen, kein Standard, oder nur etwas mehr als Standard, weit davon entfernt, es ist riesig. Etwas mehr als eine Milliarde Euro sind eingeplant - an sich ein Witz, vergleichbar mit aktuellen Kosten für Curiosity oder ähnlichem, gut es bleibt auf der Erde, dafür aber riesengroß.
Ich finde den gefundenen Kompromiss denkbar schlecht. Da spart man am falschen Ende (Definition des Budgets, Werbung), hat sich von Brasilien verschaukeln lassen. Das genau noch von denen abhängig zu machen, mehr als stur, unflexibel (auch wenn man genau Flexibilität meint gezeigt zu haben). Warum sollte Brasilien ausgerechnet seine Nachbarn explizit unterstützen (indirekt bis ganz direkt), wenn es einfach nur allgemein mitmachen will. Das ist total unsensibel. Da fehlt es dann den ganzen Hochstudierten an Empathie, an außenpolitischen Feingefühl.
Hat nichts mit Ressentiments versus Europa zu tun, Bernhard, kann ich nicht nachvollziehen diesen Einwand, auf Europa sind sie sogar sehr gut zu sprechen, sonst wären sie wohl kaum Anwärter im wissenschaftlichen Sektor, par exemple.
Mag mich ja täuschen, soviel jedenfalls aus dem hiesigen underGROUND
Gruß,
Dgoe