"Interstellar" rollt an

SRMeister

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Hier scheitert es vielleicht nicht so sehr an logischen oder technisch/physikalischen Mängeln, das mag sein, aber wirklicher Filmspaß mag bei mittelmäßigen Schauspielern und amerikanischer TV-Film-Optik nicht aufkommen (zumindest bei mir)

Also ich konnte den Film nicht zuende schauen. Er ist einfach zu schlecht gemacht. Selbst ein 30 Jahre alter Trabi scheint zuverlässiger als das dargestellte Raumschiff, ständig geht an dem Ding was kaputt.
Das Eis soll erst über 2km dick sein, dann plötzlich stolpert die Darstellerin bzw. bricht ein.
Ihr wird mehrmals die Anweisung gegeben "komm zurück, zuviel Strahlung usw.." aber nein, sie läuft fröhlich weiter, oder in einer Szene steht sie einfach da und guckt sich den Mond an, anstatt zu reagieren. Selbst eine 5 Jährige wäre nicht so dumm, schätze ich.
Alles in allem, einfach zu schlecht gemacht. Und das kann auch nicht dran liegen, dass er nicht aus Hollywood kommt, ich meine das muss den Machern doch selber auffallen, wie schlecht das ist.

Da lob ich mir doch eher Dark Star, da weiß man wenigstens von vorn herein dass es Unsinn ist, und kann den Film dann entsprechend als Komödie genießen.
 
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Der_Domme

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Nur zur Klarstellung

Bernhard, ich kann dir versichern, dass Europa Report nicht der perfekte SF-Film ist. Hier scheitert es vielleicht nicht so sehr an logischen oder technisch/physikalischen Mängeln, das mag sein, aber wirklicher Filmspaß mag bei mittelmäßigen Schauspielern und amerikanischer TV-Film-Optik nicht aufkommen (zumindest bei mir). Ja, der perfekte SF-Film muss das alles unter einen Hut bekommen, also eben wissenschaftlich durchdacht und massentauglich genug, um eine hinreichend aufwendige Produktion zu ermöglichen. Kein leichtes Unterfangen.
Es war nicht meine Intention (Ok, mein Fehler, im Threadkontext kann man dies echt annehmen....), den perfekten Scif-Film zu liefern :). Ich dachte, ich erwähne ihn mal, da ihn ja scheinbar niemand kennt. Ich kann da auch nur für mich sprechen, wenn ich sage, dass ich ihn mehr genossen habe als "Interstellar", welche mir mit zu viel Pathos bedacht war und Massentauglichkeit zwecks aufwendiger Produktion (war die echt so mies? :)) für mich kein Kriterium war/ist.

Freundliche Grüße

Edit: Rechtschreibung
 

Bernhard Kletzenbauer

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In Sachen "Europa-Report" habe ich mir nur mal schnell einen Trailer angesehen und ein wenig zur Handlung gegoogelt.
Da kann ich mir so natürlich kein Urteil über die schauspielerischen Leistungen machen. Wenn die schlecht waren, und ihn auch Regiemängel und Logikfehler zum B-Movie degradieren, ist es nicht verwunderlich wenn kaum jemand den Film kennt.

Gestern lief im TV "Space Cowboys". Ganz ordentlich gemacht. Den habe ich bestimmt schon 3 Mal gesehen. "Interstellar" werde ich mir nicht mehr ansehen.
 

Bynaus

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Ein potentieller Kandidat für einen wirklich guten, realistischen und gleichzeitig packenden Film ist "The Martian" - zumindest, wenn man nach der Buchvorlage (von Andy Weir) geht. Der Film wird von Ridley Scott (Alien / Blade Runner / Gladiator / Prometheus) verfilmt - hoffentlich mit weniger unnötigem Pathos und Klimbim wie bei Interstellar. Im November 2015 läuft er an.
 

Dgoe

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Also ich habe den Thread jetzt durchgelesen.

Zu Spoilern:
kann ich nur sagen, dass das Wort 'Forum' fast schon ein Synonym ist. Wer einen Film sehen möchte, ohne vorher gespoilert zu werden, der steuert nicht erst ein Forum an und sucht sich genau den Thread zum Film raus.

Überhaupt, wozu soll ein Thread auch sonst gut sein, wenn nicht der Inhalt diskutiert werden könnte.

Ich persönlich habe beispielsweise die häufigen Aktivitäten in diesem Thread laufend mitbekommen, den Thread selber, bzw. Beiträge aber nie geöffnet. Erst nachdem ich ihn gesehen hatte... Is nicht so kompliziert.

Zum Film mal später noch auf ein Wort.

Gruß,
Dgoe
 

Kosmo

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Es war nicht meine Intention (Ok, mein Fehler, im Threadkontext kann man dies echt annehmen....), den perfekten Scif-Film zu liefern :). Ich dachte, ich erwähne ihn mal, da ihn ja scheinbar niemand kennt. Ich kann da auch nur für mich sprechen, wenn ich sage, dass ich ihn mehr genossen habe als "Interstellar", welche mir mit zu viel Pathos bedacht war und Massentauglichkeit zwecks aufwendiger Produktion (war die echt so mies? :)) für mich kein Kriterium war/ist.
Hey Domme, da hast du mich aber missverstanden. Es war richtig Europa Report in der Diskussion zu nennen! Mein Post war an Bernhard K. gerichtet, der ihn ungesehen bewertete.
 

Kosmo

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Zu Spoilern:
kann ich nur sagen, dass das Wort 'Forum' fast schon ein Synonym ist. Wer einen Film sehen möchte, ohne vorher gespoilert zu werden, der steuert nicht erst ein Forum an und sucht sich genau den Thread zum Film raus.

Überhaupt, wozu soll ein Thread auch sonst gut sein, wenn nicht der Inhalt diskutiert werden könnte.
Unnötig das jetzt noch mal zu erwähnen. Wie du siehst startete der Thread noch vor dem Release und zumindest in den ersten Tagen nach Release haben sich User (z.B. Frank) über Gespoilere aufgeregt. Zwischenzeitlich sind wir zur Tagesordnung übergegangen und haben Inhalte besprochen.
 

FrankSpecht

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haben sich User (z.B. Frank) über Gespoilere aufgeregt.
Nur, um das mal klar zu stellen: Ich habe mich nicht wirklich aufgeregt. ;)
Ralf hat das im Post#10 bemerkenswert gut erkannt :D

Ich habe allerdings, wie du bemerkst, Kosmo, die Unsensibilität angeprangert, so früh nach dem Release Teile des Films zu spoilern.
Im Grunde ist mir egal, ob jemand spoilert. Ich gucke mir ja schließlich auch sämtliche Trailer von interessanten Filmen an und kann oftmals daraus schon auf die gesamte Story schließen.

PS: Ein Film, der technisch gut gemacht ist und m.M.n. nahe an den "perfekten" Sci-Fi-Movie heranragt, wurde hier noch gar nicht genannt: 2001 - Odyssee im Weltraum
 
Zuletzt bearbeitet:

ralfkannenberg

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Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich mitteilen möchte, dass ich Filme wie "Raumschiff Enterprise" oder "Star Wars" bevorzuge.
 

Kosmo

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PS: Ein Film, der technisch gut gemacht ist und m.M.n. nahe an den "perfekten" Sci-Fi-Movie heranragt, wurde hier noch gar nicht genannt: 2001 - Odyssee im Weltraum
Genannt wurde der Film bereits auf den Seiten 2 und 3, wenn auch nicht unbedingt als Beispiel für den perfekten SF-Film. 2001 ist natürlich ein sehr gelungener Film und ein 'Muss', aber mal ehrlich Frank: kannst du mit dem Ende etwas anfangen? Ich bin übrigens ein großer Fan von '2010: Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen', auch wenn er von den meisten Kritikern schlechter als 2001 bewertet wird. 2010 hat jedenfalls einen roten Faden bis zum Abspann.
 

Kosmo

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Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich mitteilen möchte, dass ich Filme wie "Raumschiff Enterprise" oder "Star Wars" bevorzuge.
Star Wars ist jetzt nicht so meins, Star Trek 2, 3, 4 und 6 finde ich hingegen top! Die Filme ab 7 (also alles ab der neuen Crew) gefallen mir nicht mehr, die Charaktere geben nicht mehr so viel her und auch die Optik ist nicht mehr so schön.
 

Bynaus

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Star Wars ist ein Fantasy-Märchen das zufällig im Weltraum stattfindet. Das Universum ist da nur Kulisse, und die portierte Ideologie scheint mir etwas suspekt. Aber natürlich ganz okay als Unterhaltung. Star Trek und die Weltsicht, von dem es getragen wird, liegt mir viel persönlich mehr, die Serien (ab TNG, mit TOS kann ich nicht so viel anfangen) mehr noch als die Filme (die aber deswegen nicht schlecht sein müssen - Nummer 4, 6 und 8 etwa!). In letzter Zeit (mit dem JJ Abrams reboot) ist es jedoch auch einfach zum SciFi-Actionspektakel verkommen. Sehr schade.
 

Ich

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Star Wars ist ein Fantasy-Märchen das zufällig im Weltraum stattfindet. Das Universum ist da nur Kulisse, und die portierte Ideologie scheint mir etwas suspekt. Aber natürlich ganz okay als Unterhaltung. Star Trek und die Weltsicht, von dem es getragen wird, liegt mir viel persönlich mehr
Ich darf noch einmal auf David Brin verweisen, der sieht das ganz genauso.
 

Bernhard

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So. Ich habe mir jetzt den Film als BlueRay zugelegt und auch angesehen. Der Vorteil solcher DVDs liegt ja auch darin, dass man sich den Film mit Originalton, also ohne Synchronsprecher, anhören kann. Der Hauptdarsteller nuschelt leider ziemlich aber man bekommt auch mal wieder einige kleinere Einblicke in die amerikanische Seele, aber das nur am Rande.

Pros:
-Die Problematik von Zeitreisen wird mMn zwar etwas übertrieben, aber durchaus realistisch dargestellt, denn eine extreme Reise in die Zukunft ist für die Zurückgelassenen vom emotionalen Standpunkt her näherungsweise wohl wirklich mit dem Tod des Reisenden zu vergleichen.
-Die Länge des Filmes gibt einem die nötige Zeit, um mal völlig abzuschalten und in die Weiten des Universums abzudriften.

Contras:
-Der Zeitdilatationsfaktor auf Millers Planet erscheint mir ebenfalls als ziemlich problematisch. Ich komme für einen Planetenorbit in der Schwarzschildmetrik auf die Formel tau = (1-rS/r)t . Bei der georderten Zeitstauchung wäre diese Bahn dann, wie Ich oben bereits erwähnt hat, komplett instabil. Aber gut: Ich vertraue da dann auch auf Kip Thornes Rechenkünste.
-Für meinen Geschmack fließen in dem Film viel zu viele Tränen. Das hätte man auch etwas diskreter gestalten können.
 

shenry

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Hallo, weiß nicht ob ich es evtl. überlesen habe. Das schwarze Loch wird von Planeten umkreist (Millers Planet, Manns Planet). Woher beziehen diese Planeten ihr Licht bzw. ihre Temperatur ?

Grüße
Heinz
 

shenry

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Also soll theoretisch um ein schwarzes Loch so etwas wie eine habitable Zone möglich sein ??

Grüße

Heinz
 

FrankSpecht

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Moin,
habe den Film jetzt endlich auch geschaut!

Nun ja, lasse ich mal die physikalischen Aspekte außen vor, finde ich den Film recht kurzweilig und - leider - typisch amerikanisch.
Und ein paar schöne Bilder und einen schönen Score gibt es gratis dazu.

Zu den physikalischen Bezügen ist zu sagen: ein Teil ist korrekt oder zumindest aktuelle Hypothese, ein Teil liegt vollkommen daneben.

Zur Hypothese zählt beispielsweise der Teil, in dem gesagt wird, dass die fünfdimensionalen Wesen (wie sich herausstellt, sind das wir Menschen selbst) über Gravitation mit den Menschen kommunizieren.
Tatsächlich ist es so, dass viele Forscher der Meinung sind, dass Gravitation über mehrere Dimensionen wirkt. Der Grund dafür ist die geringe Kraft der Gravitation gegenüber anderen Grundkräften.

Bekannt sind derzeit vier fundamentale Wechselwirkungen (= Grundkräfte):
1.) Starke Kernkraft (10[SUP]0[/SUP] = 1)
2.) Elektromagentische Kraft (10[SUP]-2[/SUP] = 0,01)
3.) Schwache Kernkraft (10[SUP]-14[/SUP])
4.) Gravitation (10[SUP]-41[/SUP])

Das ist auch der Grund, warum z.B. ein einfacher Magnet einen Gegenstand vom Boden heben kann: Die elektromagnetische Kraft ist 10[SUP]39[/SUP] mal stärker als die Gravitation.
Bei den Kräften 1.) bis 3.) weiß man inzwischen, dass sie über Austauschteilchen (Gluonen, Photonen, Bosonen - in dieser Reihenfolge) übertragen werden.
Bei der Gravitation wird zwar das Graviton postuliert, dieses entzieht sich jedoch bisher jeglichen Nachweises.

Nach der Allgemeinen Relativitätstheorie ist Gravitation auch keine Kraft, sondern ein geometrischer Effekt, also eine Scheinkraft.
Das ist die bisher ungelöste Diskrepanz zwischen der Relativitätstheorie und der Quantenmechanik.

Zurück zum Film und was vollkommen daneben liegt.
Ganz große Bauchschmerzen bereitet mir die Funktion der Energie in dem Film.
Beispiel: Die landen dort mit einer Art Shuttle auf einem Planeten (Miller), auf dessen Oberfläche eine Verweilzeit von 1 Stunde einer Orbitzeit von 7 Jahren entspricht.
Mal abgesehen davon, dass das schon einem dermaßen heftigen Gezeiteneffekt entspricht, der jedes bekannte irdische Material während des Abstiegs zerrissen hätte. Wie wollen die denn mit dem Shuttle (ohne erkennbare Treibstoffreservoires) wieder aus diesem Potentialtopf von der Oberfläche zur Station aufsteigen?

Man bedenke: 1h verhält sich zu 7y wie 1:61320! Sie bräuchten 61320 mal soviel Energie, von Millers Planet wegzukommen, wie von der Erdoberfläche! Und das mit diesem kleinen Shuttle?
Gedanklich richtig machen sie's im Film, als sie "Ballast" abwerfen, um dem Schwarzen Loch "Gargantua" zu entkommen.

Das größte Manko im Film aber ist: Zweimal fliegen die Protagonisten durch Schwarze Löcher. Rein theoretisch müssten sie durch die Blauverscheibung des Lichts Richtung Gammstrahlung gebraten werden.

Nehmen wir an, die Abschirmung des Shuttles verhindert dies: Wie gelangt Cooper wieder zurück in unsere Welt?
Er stürzt ja in Gargantua und man könnte meinen, dass dieses Schwarze Loch mit der Singularität bei Saturn eine Verbindung hat. Nur: Das Wurmloch bei Saturn ist viel zu klein, um ein Raumschiff oder einen einzelnen Astronauten hindurch zu lassen. Und an diesem Punkt schließt sich der Punkt der Unglaubwürdigkeit!

Um ohne Fehl durch ein Schwarzes Loch, aka Wurmloch, fliegen zu können, muss man eine Entfernung von wenigstens 600.000 km einhalten, um nicht von Gezeiteneffekten zerrissen zu werden.
http://cosmology.berkeley.edu/Education/BHfaq.html#q11

Und das Wurmloch bei Saturn? Es ist so klein, dass es keine Auswirkungen auf das Verhalten der Planeten des Sonnensystems hat.
Überlegen wir mal: Wäre die Sonne ein Schwarzes Loch - und es wird mir keiner unterstellen, dass eine zweite Sonnenmasse in der Nähe Saturns in unserem Planetensystem keine Auswirkung hätte -, hätte ihr Ereignishorizont einen Radius von 3 km!
http://en.wikipedia.org/wiki/Event_horizon

Aber im Film? Nichts.
Cooper verschwindet im Alter von 35 Jahren im Wurmloch bei Saturn und erscheint wieder im Alter von irdischen 124 Jahren auf der "Cooper Station".
Und während dieser irdischen 89 Jahre hat das Wurmloch bei Saturn keinerlei Veränderungen der Planetenbahnen bewirkt?
Also ist die Masse um ein Vielfaches niedriger als die Sonnenmasse, ja sogar einer Planetenmasse.
Da aber der Radius des Ereignishorizonts einer Sonnenmasse schon kleiner ist 600.000 km, wie kommt man dann lebendig durch das Wurmloch bei Saturn?

Abgesehen von diesen Schwächen finde ich den Film aber ganz unterhaltsam!
Man muss so einen Film ja auch nicht zwingend unter physikalisch korrekten Aspekten anschauen :)

PS: Auf der Website http://interstellarfilm.wikia.com gibt es auch eine schöne Idee für einen zweiten Plot.
 
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