Komet Ison

Emily

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Hallo alle,
gestern war eine Doku zu dem Kometen zu sehen, welche wieder mehr Fragen aufwirft als Erklärungen liefert. Unter anderem wurde da beschrieben, Ison wurde aus der Oortschen Wolke in Richtung unseres Sonnensystems befördert, und zwar durch den Einfluss eines benachbarten Sterns ???
Also ich habe grade die Entfernung der Ooortschen Wolke von unserem Sonnensystem und auch die Entfernung der Wolke zu dem nächsten Stern nicht so im Kopf, aber welcher Stern ist denn nahe genug bei uns, um überhaupt Einfluss auf die Ooortsche Wolke zu haben, und dieser müsste ja dann auch nicht nur einzelne Kometen und andere Teile da draussen beeinflussen sondern alle Teile in der Nähe durcheinenander wirbeln und kreuz und quer durch unsere Galaxie schiessen oder ?
 

ralfkannenberg

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gestern war eine Doku zu dem Kometen zu sehen, welche wieder mehr Fragen aufwirft als Erklärungen liefert. Unter anderem wurde da beschrieben, Ison wurde aus der Oortschen Wolke in Richtung unseres Sonnensystems befördert, und zwar durch den Einfluss eines benachbarten Sterns ???
Also ich habe grade die Entfernung der Ooortschen Wolke von unserem Sonnensystem und auch die Entfernung der Wolke zu dem nächsten Stern nicht so im Kopf, aber welcher Stern ist denn nahe genug bei uns, um überhaupt Einfluss auf die Ooortsche Wolke zu haben, und dieser müsste ja dann auch nicht nur einzelne Kometen und andere Teile da draussen beeinflussen sondern alle Teile in der Nähe durcheinenander wirbeln und kreuz und quer durch unsere Galaxie schiessen oder ?
Hallo Emily,

erstens: die Oort'sche Wolke gehört zu unserem Sonnensystem, d.h. es gibt nicht einen Abstand zum Sonnensystem. Was Du vermutlich meinst ist der Abstand zur Sonne oder auch zur Erde; das sind ~ 50000 AE ("astronomische Einheit"), wobei 1 AE der Abstand Sonne-Erde ist (149.6 Millionen km).

Zweitens: Unsere Sonne benötigt für einen Umlauf um das Zentrum der Milchstrasse rund 250 Millionen Jahre. Für die Sterne in der Nähe der Sonne dürfte ähnliches gelten. Die genügend alten Sterne sind also schon über 40x komplett um die Milchstrasse gezogen. Bei einem Alter der Erde von gut 4 Milliarden Jahren ist die Sonne also schon 16x rund um die Milchstrasse gezogen, so dass es da genügend enge Begegnungen mit einem anderen Stern gegeben haben dürfte.

Drittens: was für andere Teile "da draussen" meinst Du ?


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Emily

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Danke für die Infos Ralf.
Zu 3: und andere Teile da draussen: Was sich da eben alles befindet und da herumfliegt, es ist da ja meistens von Kometen die Rede, keine Ahnung vielleicht gibts da ja auch Steinbrocken.
 

ralfkannenberg

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Zu 3: und andere Teile da draussen: Was sich da eben alles befindet und da herumfliegt, es ist da ja meistens von Kometen die Rede, keine Ahnung vielleicht gibts da ja auch Steinbrocken.
Hallo Emily,

jetzt verstehe ich, was Du meinst: ja natürlich, das sind dann eben kleine Kometen. Der Übergang zum Kleinen ist ja fliessend.

Wobei das dann auch keine Steinbrocken, sondern eher wieder schmutzige Eisbrocken sein dürften.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

GVCom

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In den letzten Tagen hat man darüber gelesen, dass ein Stern aus dem Sternbild Schlange (Serpens cauda) sich auf unser Sonnensystem zu bewegt und in 100.000 Jahren ?
der Oortschen Wolke sehr nahe kommen wird. Die Oortsche Wolke befindet sich am Rande unseres Sonnensystems und soll ca. 1,5 Lichtjahre von unserer Sonne entfernt sein.
Beim Lesen der verschiedenen Publikationen zu diesem Thema ist mir wieder einmal bewußt geworden wie weit unser Sonnensystem reicht. Es wird sogar spekuliert dass sich hinter der Oortschen Wolke noch Himmelsköper befinden. Ich gehe man davon aus, dass eine Sonne alle Objekte die in einem bestimmten Abstand sind in eine Umlaufbahn ziehen kann. Je nach Größe der Sonne kann die Entfernung von der Sonne bis zu den äußersten Objekten wohl mehrere Lichtjahre betragen. Auch der Raum zwischen den Sonnensystemen soll nicht leer sein
 

GVCom

Registriertes Mitglied
Konnte leider noch niemand zu einem Kommentar auf mein Posting verleiden. Ich habe mir jedoch zu möglichen "Kollision" von Gliese 710 mit dem äußersten Rand unseres Sonnensytems noch einige Gedanken gemacht. Wenn die Ausläufer unseres Sonnensystems bis zu 1,5 Lichtjahre in den Weltraum hinaus ragen, wird das wohl bei anderen Sonnensystemen genau so sein. Je größer das Zentrealgestirn, desto größer ist vermutlich die Ausdehnung. Da wäre es sogar relativ oft möglich, dass sich die Umlaufbahnen der äußersten Objekte des einen Sonnensystems von anderen Sonnensystemen gestört werden und sogar Planeten aus der Bahn gerissen und in eine Unlaufbahn einer anderen Sonne gezogen werden. Wurde über sowas schon mal diskutiert ?
 

Dgoe

Gesperrt
Konnte leider noch niemand zu einem Kommentar auf mein Posting verleiden.
Dafür gibt es schon 2 Antworten auf einen anderen aktuellen Beitrag von Dir (Planet 9). Es ist auch so, dass Du nun schon 3 Posts in verschiedenen Threads rund um das gleiche Themengebiet (Oortsche Wolke, interstellarer Raum) erstellt hast, wenn auch mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Das soll nicht so schlimm sein, zumal als neues Mitglied nicht, vereinfacht aber eben nicht unbedingt eine Diskussion. Ich schlage daher vor, in Deinem eigenen Thread (Wanderplaneten) alles weitere rund um Deine Fragen zu erörtern.

Gruß,
Dgoe
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Auch der Raum zwischen den Sonnensystemen soll nicht leer sein

Nicht leer, nein. Aber sicher viel "leerer" als z.B. der interplanetare Raum im bekannten Teil unseres Sonnensystems. Und da ist es ja schon - je nachdem, welchen Massstab man anlegen will - sehr "leer".

Wenn die Ausläufer unseres Sonnensystems bis zu 1,5 Lichtjahre in den Weltraum hinaus ragen, wird das wohl bei anderen Sonnensystemen genau so sein.

Bei einigen (oder vielen) schon, ja. Man geht davon aus, dass die Oortsche Wolke bei der Entstehung der Gasplaneten gebildet wurde: die neu entstandenen Planeten kickten eine Menge Material aus ihren Bahnen. Ein Teil davon kollidierte mit ihnen, ein Teil kollidierte mit der Sonne, ein Teil verschwand auf Nimmerwiedersehen aus dem Sonnensystem - und ein kleiner Teil verblieb auf langgestreckten Bahnen, die z.T. bis einige Lichtjahre hinaus reichten. Die galaktischen Gezeiten haben dann die Bahnen dieser Objekte nach und nach "zirkularisiert" ("rund gemacht"), so dass sie nicht mehr ins innere Sonnensystem eintauchen. Ausser eben, sie werden bei einer Begegnung mit einem anderen Stern (wie jetzt dann "bald" mal Gliese 710) aus ihrer Bahn geworfen.
 

pane

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gibt es Ison eigentlich noch? Klar Ison ist der Sonne zu nahe gekommen und verdampft. Aber diese Gase müssten sich doch noch auf der alten Bahn befinden. Könnten die sich, weit weg von der Sonne, wieder verdichten und einen neuen Kometen bilden?

Mit freundlichen Grüssen
pane
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
gibt es Ison eigentlich noch? Klar Ison ist der Sonne zu nahe gekommen und verdampft. Aber diese Gase müssten sich doch noch auf der alten Bahn befinden.

Die Gase sind längst weg: wie man an einem Kometenschweif sieht, wird das Gas im UV-Licht der Sonne ionisiert und dann vom Sonnenwind weggetragen. Von Ison ist wohl nur noch der Staub auf der ursprünglichen Bahn übrig, sowie alle grösseren Gesteins-Brocken, die da im Kometen vielleicht zu finden waren. Die setzen ihren bisherigen Weg fort, auf den leicht divergenten Bahnen, die sie beim Auseinanderbrechen des Kometen erhalten haben. Mittlerweile dürften das bereits etliche Mio km zwischen den entferntesten Brocken sein. Mit anderen Worten: Ison ist gonskies.
 
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