Unbemerkte Beinahe-Katastrophe

MartinX

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Hallo zusammen,

ich habe einen Artikel vom ORF (http://orf.at/stories/2239319/2239323/) gelesen, in dem Stand, dass wir 2012 knapp einer Katastrophe entgangen sind. Eigenartig finde ich, dass man solch einen Artikel erst jetzt öffendlich macht.
Gibt es da etwas, was man gegen eine solche Katastrophe machen kann? Ich meine, die Regierungen wissen ja schon lange von dieser Gefahr. Tun sie etwas, weiß man dass?
Kann man sich irgendwie selber davor schützen?

Gruß, Martin
 

Torsoise

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Tun sie etwas, weiß man dass?
Kann man sich irgendwie selber davor schützen?

"Erdung" an möglichst vielen Punkten des E-Netzes. + Frühwarnung durch Sateliten, welche die Sonnenstürme zeitnah entdecken.

Das die politik explizit Maßanahmen gegen Sonnenstürme verlangt, wäre mir persöhnlich neu... die Probleme, welche ein E-Netz hat ,wenn ein "Sonnensturm" die Atmosphäre drchdringtdurchdringt, wären jedoch im ansatz vergleichbar mit "blitzeinschlägen im e-netz"... also theoretisch technich kompensierbar, ohne das "schäden an den endverbrauchern" entstehen müssten. :cool:
 

lance

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Nur eine gute Story ?

Hallo,

mich wundert, dass hier noch nicht mehr zu dem Thema geschrieben wurde. Ich habe es auch heute aus den ORF Nachrichten erfahren und empfand die Meldung als durchaus bemerkenswert.
Kurz darauf nach "sonnensturm 2012" gegoogelt und festgestellt, dass auch viele andere, (seriöse) Seiten davon berichten.

US-Physiker Daniel Baker meint darin: „Wenn er getroffen hätte, würden wir noch heute die Erde aufräumen“ und „Wenn die Eruption eine Woche früher aufgetreten wäre, hätte sie die Erde in Brand gesteckt.“

Aber was sagen unabhängige Experten ?

Was mich interessiert:

1. Wären wir jetzt wieder auf dem Technischen Stand vor der flächendeckenden Elektrifizierung ?
2. oder hätte es nur elektronische Geräte ohne Überspannungsschutz zerbröselt ?
3. Will man mit der Meldung vielleicht gezielt in die Richtung einer Größeren Vorsorge drängen ?

Würde mich über weitere Kommentare freuen, da ich nicht wirklich weiß was ich davon halten soll.

Also, was denkt Ihr ?

Gruß
lance
 

Bynaus

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Siehe auch hier: http://phys.org/news/2014-07-earth-survived-near-miss-solar-storm.html
Allerdings kam die Meldung vor einiger Zeit schon einmal: http://phys.org/news/2014-03-fierce-magnetic-storm-earth.html
Und hier nochmals: http://phys.org/news/2013-12-solar-storm-society-scientist.html

hätte sie die Erde in Brand gesteckt

Das darf man nicht wörtlich verstehen, höchstens im übertragenen Sinn. Es wäre quasi "die Hölle losgewesen", aber wirklich gebrannt hätte nichts (ausser vielleicht ein paar Trafostationen).

Das wichtigste wäre, die Netze überschlagssicherer zu machen, so dass das Netz stillgelegt werden kann bevor wichtige Komponenten zerstört werden.

Auf persönlicher Ebene ist es sicher nicht falsch, sich Gedanken zu machen, wie man mit einem mehrtägigen Stromausfall umgehen würde. Bei Sonnenstürmen hat man in der Regel Stunden bis Tage Vorwarnungszeit, man könnte also so Dinge machen wie Wasser in die Badewanne einlassen (damit man auch bei einem Unterbruch der Wasserversorgung genügend Wasser hat so lange die Krise andauert) und das Auto auftanken. Ein Vorrat von haltbaren Lebensmitteln, Kerzen (oder anderen Leuchtmitteln / Batterien) sowie eine aktuelle Apotheke sind sicher auch keine schlechte Idee.
 

MartinX

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Das wichtigste wäre, die Netze überschlagssicherer zu machen, so dass das Netz stillgelegt werden kann bevor wichtige Komponenten zerstört werden.
Ist das denn nicht so, dass die Gefahr einer Zerstörung verschiedener Komponenten durch die Beschaffung derer herbeigerufen wird? Ich meine die eng aneinader liegenden Schaltkreise.
Kondensatoren können sich aufladen und explodieren, Funken können überspringen und andere Bauteile zerstören. Solche Elektronische Komponenten finden wir ja überall, in jeder Lebenslage.
Also was dann alles ausfallen "könnte", kann man sich denken.

Bei Sonnenstürmen hat man in der Regel Stunden bis Tage Vorwarnungszeit
Hmm ... sowie ich gelesen habe, waren/können diese Teilchen mit einer Geschwindigkeit von 2000km/s unter wegs sein. Da bleibt nicht viel Vorwarnungszeit übrig.
 

Bynaus

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Das Hauptproblem sind die Satelliten, die ausfallen könnten, sowie lange Stromleitungen, in denen die solaren Magnetfelder starke Ströme induzieren könnten. Elektronische Geräte sind nicht direkt gefährdet.

Hmm ... sowie ich gelesen habe, waren/können diese Teilchen mit einer Geschwindigkeit von 2000km/s unter wegs sein. Da bleibt nicht viel Vorwarnungszeit übrig.

Das sind ca. 0.7% der Lichtgeschwindigkeit. Du hättest also 8 Minuten mal (1/0.7%) = 20 Stunden Zeit.
 

Enas Yorl

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Hallo zusammen,
ich habe einen Artikel vom ORF (http://orf.at/stories/2239319/2239323/) gelesen, in dem Stand, dass wir 2012 knapp einer Katastrophe entgangen sind.

Der Artikel ist etwas reißerisch geschrieben, es gibt hier durchaus eine Vorwarnzeit. In Kanada ist man seit dem Stromausfall in Quebec 1989 etwas vorsichtig geworden. Und warnt in solchen Fällen die Bevölkerung vor, das man unter Umständen den Strom abstellt, um Schäden zu vermeiden. Die Schäden die solch ein Magnetischer Sturm an der Infrastruktur anrichtet, werden in den meisten Artikeln und Dokus stark übertrieben. Überspannungsschutz ist heute ein fester Bestandteil der wichtigen Infrastruktur, der Stromausfall in Quebec war damals nach 9 Stunden behoben.
Der Vergleich mit den Schäden von 1859 sagt recht wenig aus, Sicherungen und Überspannungsschutz waren damals bei den elektrischen Installationen praktisch nicht vorhanden.

Ist das denn nicht so, dass die Gefahr einer Zerstörung verschiedener Komponenten durch die Beschaffung derer herbeigerufen wird? Ich meine die eng aneinader liegenden Schaltkreise.
Kondensatoren können sich aufladen und explodieren, Funken können überspringen und andere Bauteile zerstören. Solche Elektronische Komponenten finden wir ja überall, in jeder Lebenslage.
Also was dann alles ausfallen "könnte", kann man sich denken.

Ein Magnetischer Sturm ist nicht mit einem nuklearen EMP vergleichbar. Um hier Schäden hervorzurufen, müssten die elektronischen Bauteile schon mit kilometerlangen Leitungen verbunden sein.
 
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