Planeten Impact

G2-Astro

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Hallo,

eine Frage zum Titel:

Da ein großer Impact auf den Mond, der noch in Erdnähe war, aber schon bei gebundener Rotation, dazu geführt hat, das der noch heiße Mondkern und Mantel sich in Richtung der zur Erde gewandten Seite bewegte, hat Er ja die Mondkruste von hinten aufgeschmolzen. Was ja an vielen Kratern und Maren zu sehen ist.

Führt mich das nun zu einigen Fragen:
Was würde ein von einem großer Impactor, Der so groß ist, dass Er über einen sehr - sehr kompakten Kern im flüssigen Mantel verfügt, neben dem vorhandenem superdichten Planetenkern des Getroffenen übrig bleiben?

Wie würde etwas von dem dichten Impactorkern übrig gebliebene auf das inneren Schwerefeld des getroffenen Planeten auswirken?
Könnte das beim Planeten eine plötzliche Krustenverschiebung auslösen, die noch nach X- Milionen Jahren nachweisbar wäre?

Würde es eine messbare Schwingung um das neue Massezentrum des Planeten ausgelöst haben, die heute noch messbar ist?

Wie lange würde es dauern bis sich diese Massen im Zentrum vereinen?

Wie stark würde eine davon ausgelöste Kontinetalverschiebung nach 300- 350 Millionen Jahren noch sein?

Lassen sich die Ausgangsparameter und Aufprallgeschindigkeiten beider beteiligter Planetenkörper bestimmen, die ein solches Szenario ermöglichen oder werden immer alle Teile des Impactors vollständig aufgelöst, in Energie oder weggeschleuderten Fragmente?

Gibt es schon solche Überlegungen oder Berechnungen, die ja grundlegende Antworten / Verständnis zu Vereinigung von sich vereinigten Massen aufzeigen könnten.
Wenn Ja, dann hätte wir vielleicht auch ein Studiumsobjekt direkt unter unseren Füßen oder in Planetarer Nähe hier im Sonnensystem.

Gruß Günter
 

Bynaus

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Tut mir leid, aber ich habe Mühe, dir zu folgen. Worauf beziehst du dich genau? Hast du das irgendwo gelesen, oder hast du dir das selbst ausgedacht?

Mal grundsätzlich: die Mondkruste ist auf der Vorderseite dünner als auf der Rückseite. Das Zentrum der Masse und das Zentrum der Figur (der "Kugel", wenn du so willst) des Mondes sind nicht am gleichen Ort, sondern das Massenzentrum des Mondes ist etwa 2 km in Richtung Erde verschoben. Das hat wohl ganz einfach damit zu tun, dass die Kruste auf der Mondrückseite dicker ist, und da Krustenmaterial eine geringere Dichte hat, rückt das Massezentrum etwas davon weg. Warum die Kruste auf der Rückseite dicker ist, ist unklar - möglich, dass ein Teil der Kruste auf der Vorderseite durch einen grossen Einschlag weggepustet wurde (ohne dass deswegen der Kern des Mondes aktiv verschoben worden wäre...), oder dass der Mondmagmaozean am Anfang aus nur zwei Konvektionszellen bestand, die Krustenmaterial auf der Rückseite konzentrierten. Weiter gab es den Vorschlag des "Big Splat", ein kleiner Mond, der auf die Rückseite unseres Mondes akkretiert wurde und so die Kruste dort dicker gemacht hat. Natürlich sind auch noch weitere Optionen denkbar, und natürlich würden wir mehr erfahren, wenn wir den Mond weiter untersuchen. Insbesondere wäre es interessant, Proben von der Mondrückseite zur Erde zurückzubringen.
 

G2-Astro

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Hallo,

ich habe schon mit 15 darüber einen Schulaufsatz verfasst und als Beispiel eine angeschmolzelne keilförmige Platte mit eingekratzten Kratern gefertigt, aus mit Puderzucker überzogener Blochschokolade in der Pfanne als Beweis mit dem Aufsatz eingereicht! Der ähnlich Anblick der Mare und eingesunkenen Kratern war für jeden sofort ersichtlich!
Leider wurde der Beweis dann genüsslich verzehrt versteht sich!

Die ersten Sätze sind mir schon lange bekannt!

>Das hat wohl ganz einfach damit zu tun, dass die Kruste auf der Mondrückseite dicker ist, und da Krustenmaterial eine geringere Dichte hat, rückt das Massezentrum etwas davon weg. Warum die Kruste auf der Rückseite dicker ist, ist unklar - möglich, dass ein Teil der Kruste auf der Vorderseite durch einen grossen Einschlag weggepustet wurde (ohne dass deswegen der Kern des Mondes aktiv verschoben worden wäre...)<

Auch das ist schon publiziert! Stellt sich nur die Frage ist die Kruste deshalb dicker usw... oder weil der Schwerpunkt verschoben wurde, durch das Naheliegende nach dem frühen großen Einschlag, die viel stärkere Einwirkung der Erde auf den noch nahen Mond mit jetzt angeheizter Kruste bei zunehmender Rotationsgebundenheit! ... alles Aufgezählte wäre dann die Folge und nicht die Ursache!

Die frühe Nähe und die fortschreitene gebunden Rotation sowie ein großer Einschlag sind Taschen, die vielen möglichen anderen Szenerien sind weitgehend Annahmen die noch keinen einzigen Beweis anführen können!

Gruß Günter
 

Sissy

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Hallo Günter,

Um Deine Frage konkreter als jetzt zu beantworten, bräuchte ich noch ein bissy mehr Input.

Was verstehst Du unter "großer Impactor, Der so groß ist, dass Er über einen sehr - sehr kompakten Kern im flüssigen Mantel verfügt, neben dem vorhandenem superdichten Planetenkern des Getroffenen übrig bleiben? " in Zahlen?

Der Kern vom Mond ist nicht "superdicht". Sonst hätte der Mond keine mittlere Dichte von 3,345 g/cm3 sondern eher 1000 g/cm3 oder mehr.
Ein potentielle Impaktor kann auch keinen "superdichten" Kern gehabt haben, dann gäbe es den Mond nämlich nicht mehr.

Wie würde etwas von dem dichten Impactorkern übrig gebliebene auf das inneren Schwerefeld des getroffenen Planeten auswirken?
Könnte das beim Planeten eine plötzliche Krustenverschiebung auslösen, die noch nach X- Milionen Jahren nachweisbar wäre?

Falls Du mit dem "dichten Impactorkern" eine mehrere km starke Kugel aus Eisen (fest oder flüssig, das ist erstmal wurscht) meinst, die würde je nach Masse, Aufprallgeschwindigkeit und Winkel entweder knapp unterhalb der dicken Kontinentalkruste in der Mohorovičić-Diskontinuität der Erde steckenbleiben oder noch etwas weiter in den Mantel eindringen. Im Lauf der nächsten 50 bis 100 Millionen Jahren sinkt sie dann Richtung Erdkern und lagert sich an diesen an. Und zwar gleichmäßig rundum im Endzustand. Die Atmosphäre würde beim Aufprall und der Hitzeentwicklung komplett ins All entweichen, das gesamte Wasser der Ozeane verdampfen und mindestens zu 3/4 ebenfalls auf "Nimmerwiedersehen" ins All verduften. Luft-, Land- und Meereslebewesen würden verbrennen, die Erdoberfläche mehr oder weniger aufschmelzen. Aber die Kontinente würden nicht "auf die Seite gedrückt". Es sähe eher so aus, wei ein Loch von ner Pistolenkugel in einer Wassermelone.

Solange die deformierte Eisenkugel tiefer sinkt, gibt es massive Störungen in der einen Konvektionswalze, die die Plattendrift verursacht und zumindest in den ersten 30 Millionen Jahren auch stark erhöhte seismische und vulkanische Aktivitäten an den betroffenen Plattengrenzen. Dadurch entsteht dann eine neue Atmosphäre aus CO2, Schwefel, Methan, etwas Wasserdampf und anderen Substanzen. Die Rotationsachse würde durch die Unwucht ins Trudeln kommen, die Jahreszeiten und das Klima wären reichlich chaotisch. Und höheres Leben wäre für die nächsten 100 Millionen Jahre nach dem Impakt erstmal futsch. Das müßte sich komplett neu aus thermophilen Restbeständen im ungestörten Tiefengestein hochpäppeln. Da es aber heutzutage keine größeren Wassereinträge durch Kometen mehr gibt, wäre eine Neuauflage mit Ozeanen, in denen sauerstoffbildene Algen wachsen, nicht möglich. Nach so einem Impakt würde die Erde zukünftig eher der Venus ähneln...

Die Schwerkraft der Erde würde um den Betrag des Eisens zunehmen, das Magnetfeld wäre erstmal stark gestört, eventuell würde sogar der Dynamo für mehrere Millionen Jahre stottern oder gar stehen, bis sich die Konvektionswalze(n) wieder beruhigt haben.

Radial um die Aufschlagstelle würde es vermulich zu leichten Krustenverschiebungen der betroffenen Platten kommen. Das würde sich in Erdbeben mit Magnitude 9,5 und stärker äußern, bei denen sich die einzelnen Kontinentalplatten schlagartig um mehrere hundert Meter horizontal und dutzende Meter vertikal bewegen. Nach 200, spätestens 300 Millionen Jahren wäre davon aber nichts mehr sichtbar. So lange dauert es durch die Plattentektonik von einem Superkontinent zum nächsten...

Würde es eine messbare Schwingung um das neue Massezentrum des Planeten ausgelöst haben, die heute noch messbar ist?

Wenn der Einschlag vor 5 Jahren gewesen wäre, könnte man mit entsprechend empfindlichen Meßgeräten noch Restschwingungen nachweisen. Wenn der hypotetische Einschlag 1 Million Jahre her ist, dann nein.

Das neue Massezemtrum würde sich im Lauf von 50 - 100 Millionen Jahren zum "alten" Massezentrum entwickeln. Weil alles, was schwerer als die Kruste und der obere Mantel ist, zum Mittelpunkt sinkt. Stichwort Ausdifferenzierung. ;)

Lassen sich die Ausgangsparameter und Aufprallgeschindigkeiten beider beteiligter Planetenkörper bestimmen, die ein solches Szenario ermöglichen oder werden immer alle Teile des Impactors vollständig aufgelöst, in Energie oder weggeschleuderten Fragmente?

Lese Dir mal diese Seite in Ruhe durch: http://de.wikipedia.org/wiki/Entstehung_des_Mondes

Nach allem, was wir heute über die geologische Entwicklung unseres Planeten wissen und der Chronologie der Lebewesen auf ihr, hat die Erde in den letzten 3,9 Milliarden Jahren zwar etliche Meteoritenimpacte erlebt, aber keinen in der Größenordnung, die Dir vorschwebt. Dann gäbe es uns nämlich schlicht nicht.

Grüße
Sissy
 

Bynaus

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@Günter: Wenn du hier deine Privattheorie diskutieren möchtest, solltest du darum bitten, deinen Thread in "Gegen den Mainstream" zu verschieben.
 

G2-Astro

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Hallo Bynnaus,

keine auch nur irgend wie geartete Privattheorie!
Aber wieder mal ein Beispiel, wie ein einziger Satz, eine vielleicht fruchtbringende Diskussion endgültig abwürgt!

Gruß Günter
 
Zuletzt bearbeitet:

G2-Astro

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Hallo,

danke allen Anderen, für den Versuch eine Diskussion zu erzielen!
Denn man kann alles versuchen aus der Welt zu schaffen, nur bei Fragen habe ich den Verdacht das es nie gelingt!

Gruß Günter
 

Kibo

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Hallo Günther,

Vielleicht solltest du mal Sissis und Bynaus Fragen beantworten, das könnte bei der Diskussion weiter helfen.
 

Bynaus

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Günther schrieb:
keine auch nur irgend wie geartete Privattheorie!

Dann hast du ja sicher eine Quelle dafür, wo man mehr darüber nachlesen kann. Ich kann dir nämlich immer noch nicht ganz folgen.

Aber wieder mal ein Beispiel, wie ein einziger Satz, eine vielleicht fruchtbringende Diskussion endgültig abwürgt!

Das war nicht die Absicht. Ich hab dich bloss auf die hier geltenden Regeln aufmerksam gemacht. Ich bin mir aber auch nicht sicher, ob das so stimmt (dh, dass mein Satz die Diskussion "abgewürgt" hat). Wie Kibo gesagt hat: geh doch erst mal seriös auf unsere bisherigen Antworten ein. Wenn der Autor einer Idee oder Frage das nicht tut, ist die Motivation anderer, sich allenfalls an einer Diskussion zu beteiligen, nicht sehr gross - denn warum sich einbringen, wenn man danach offenbar ignoriert wird? Du hast das also durchaus selbst in der Hand.
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Zur Frage des Urpsrungs der Vorderseiten-Hinterseiten-Asymetrie des Mondes hat es gerade heute ein neues Paper auf Arxiv (das in Astrophysical Journal Letters erscheinen wird), mit einer interessanten neuen Idee: demnach soll die Asymetrie der Mondkrustendicke vom "Erdschein", also der starken Abstrahlung der Erde während der Magma-Ozean-Phase herstammen.

http://arxiv.org/abs/1406.2020
 

ralfkannenberg

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Aber wieder mal ein Beispiel, wie ein einziger Satz, eine vielleicht fruchtbringende Diskussion endgültig abwürgt!
Hallo Günter,

darf ich mal ganz höflich fragen, wieso die Bitte einer Verschiebung in den GdM-Berich von Dir als "Abwürgen einer vielleicht fruchtbringenden Diskussion" empfunden wird ?


Freundliche Grüsse, Ralf
 
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