Extrasolare Planeten: Leben auf Planeten um Weiße Zwerge?

astronews.com Redaktion

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Auch um Weiße Zwergsterne, also um ausgebrannte Sonnen, könnte es erdähnliche Planeten mit Leben geben. Das ist das Ergebnis einer jetzt vorgestellten theoretischen Untersuchung. Insbesondere könnten sich hier Spuren von solchem Leben mithilfe moderner Teleskope deutlich leichter finden lassen als bei Planeten, die um andere Sterne kreisen. (27. Februar 2013)

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Monod

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Bereits gestern hatte Florian Freistetter zum Thema einen sehr informativen Artikel geschrieben:

http://scienceblogs.de/astrodicticu...h-sind-habitable-planeten-bei-weisen-zwergen/

Darin heißt es:

"selbst wenn ein erdähnlicher Planet den Tod seines Sterns überleben sollte, geben ihm Nordhaus und Spiegel wenig Chancen, erneut Leben zu entwickeln. Denn um genügend Wärme vom weißen Zwerg zu bekommen, muss der Planet ihm ziemlich nahe sein. So nahe kann er nur auf zwei Wegen kommen.

Entweder er hat sich von seinem ursprünglichen Ort näher heran bewegt und wurde dabei zwangsläufig verschluckt. Selbst wenn er sich dann wieder befreit war er doch lange Zeit enorm hohen Temperaturen ausgesetzt. Der Planet ist also nur noch eine ausgebrannte, verkohlte Kugel und es ist unwahrscheinlich, dass sich Leben entwickelt.

Oder aber der Planet vermied den Kontakt mit dem Stern und wanderte ursprünglich nach außen. Durch die gravitative Interaktion mit einem weiteren Planeten könnte er seine Bahn wieder ändern und weiter nach innen in die habitable Zone gelangen. Dann aber ist es unwahrscheinlich, dass seine Reise genau dort endet. Eher wird der Planet noch weiter wandern und mit dem weiße Zwerg kollidieren.

Mit etwas Glück könnten in der Nähe des weißen Zwergs die Gezeitenkräfte wieder stark genug werden um die Wanderung zu bremsen und den Planet in der habitablen Zone zu stoppen. Aber selbst wenn das passiert, muss wieder jede Menge Energie umverteilt werden und die Gezeitenreibung sorgt dafür, dass sich der Planet enorm aufheizt. Also landen wir wieder bei der ausgebrannten, leblosen Welt…

Es sieht also düster aus – aber vielleicht gibt es doch noch ein Happy End. In der Nähe des weißen Zwergs ist es wesentlich wahrscheinlicher, dass ein Planet von Kometen getroffen wird. Auf die Sonne zum Beispiel fallen ziemlich viele Kometen, fast täglich, wie die Autoren im Artikel erwähnen.

Die Kometen aus den äußeren Bereichen des Sonnensystems haben bleiben normalerweise auch da draußen. Aber wenn sie ihre Bahn ändern – zum Beispiel durch Kollisionen untereinander – und ins innere Sonnensystem gelangen, dann ist diese Bahnänderung meist so extrem, dass die neuen und engen Bahnen mehr oder weniger direkt in die Sonne führen.

Solche Kometen könnten Wasser auf die ausgebrannten Planeten liefern und dem Leben zu einem neuen Start verhelfen. Oder aber erst recht alles auslöschen. Bleibt nur noch die Möglichkeit, dass sich aus den Resten von zerstörten Planeten wieder komplett neue Himmelskörper bilden, die noch einmal ganz von vorne anfangen…"
 
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