Moin Lynx,
Der Sinn einer zweiten Erde ist ja neben der Erforschung des Lebens, ja auch einen weiteren Lebensraum zu finden wo man als Mensch ohne Anzug und viel Technik überleben kann. Das ist meine Definition von Lebensfreundlich. Sonst lohnt sich doch keine Reise dorthin.
Deine Definition geht leider in schnellen Schritten an dem vorbei, was die
Astrobiologie erfahren will
(1) Solange man nicht weiß, wie Leben prinzipiell entsteht, ist jeder Hinweis bei Exoplaneten zwar nicht sinnlos, aber zumindest spekulativ.
(2) Solange man nicht weiß, ob es überhaupt einen anderen Planeten als die Erde gibt, auf dem es Leben (auch höher entwickeltes), ist jeder Hinweis zwar nicht sinnlos, aber zumindest spekulativ.
Es geht einfach darum die Parameter der Planeten herauszufischen, die dem Leben wie auf dem Planeten Erde am genehmsten sein könnten. Und als Vergleich dazu gibt es leider bisher nur den Planeten Erde.
Prinzipiell lebensfreundlich wäre also erstmal ein Planet, der in der habitablen Zone seines Muttersterns kreist und in etwa Erdgröße hat. Punkt!
Bynaus et al. haben im Laufe der vielen Diskussionen zu diesem Thema noch weitere Parameter festgelegt, die für die Entstehung und vor allem für den Erhalt von Leben von Wichtigkeit sein könnten, als da wären:
- Stern nicht zu aktiv
- Gasriese als "Staubsauger" im äßeren Bereich des Planetensystems
- Großer Mond zur Stabilisierung der Rotationsachse
- Plattentektonik für den notwendigen Vulkanismus
- Astophysikalische Katastrophen
- Zeit
- ... etc.
Ich will's nochmal hervorheben: Wir kennen einzig und allein die Bedingungen, zu denen der Planet Erde Leben entwickelt hat.
In niedriger Form (Einzeller) hat das Leben seit ca. 3,5 Mia. Jahre überdauert, bis es in der
kambrischen Explosion vor etwa 500 Mio. Jahren zur Vielfalt der Mehrzeller kam.
Die Gründe dafür kennen wir bisher nicht. Wir können nur vermuten.