Kepler: Lebensfreundliche Welten gleich um die Ecke?

astronews.com Redaktion

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Astronomen sind durch Auswertung öffentlich zugänglicher Kepler-Daten zu einer faszinierenden Schlussfolgerung gelangt: Um sechs Prozent der Roten Zwergsterne sollten erdgroße Planeten kreisen, auf denen theoretisch Leben möglich wäre. Da diese Sterne sehr häufig sind, könnte der nächste bewohnbare Planet nur 13 Lichtjahre entfernt sein. (7. Februar 2013)

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Singularity

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Hallo Forum-Freunde!
Wie schätzt ihr den Einfluss der gebundenen Rotation und der starken Flares auf die Bewohnbarkeit in Planetensystemen um rote Zwerge ein? Eine Atmosphäre die dicht genug ist in Verbindung mit einem Ozean soll laut einigen Wissenschaftlern wie der hier im Artikel genannten Courtney Dressing die einseitige Wärmebestrahlung auf den gesamten Planeten ausbreiten, kann dies möglich sein?
 

Bynaus

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kann dies möglich sein?

Ja, bei der Venus etwa ist es so. Obwohl ihre Sonnentage 117 Erdtage dauern (die Nacht also fast 59 Erdttage), kühlt die Nachtseite nicht aus, sondern bleibt konstant gleich warm. Die Atmosphäre der Venus superrotiert einmal in 4 Tagen um den Planeten.

Die Frage ist natürlich, ob man eine derart "wärmedämmende" Atmosphäre haben kann, die gleichzeitig auch lebensfreundlich (z.B. atembar) ist? Soweit ich gesehen habe, sind das immer x-bar CO2-Atmosphären. Erdähnliches, höheres Leben kann es da auf jeden Fall nicht geben.

Ich zweifle keineswegs daran, dass der nächste "erdähnliche" Planet (hier: Erdmasse in der HZ seines Roten Zwergs) nur 13 LJ weit weg ist. Aber ob diese Welt dann auch bewohnbar wäre, steht wortwörtlich "in den Sternen". :)
 

mac

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Hallo Singularity,

für mich schwingt bei solchen Fragen und auch bei Pressemeldungen dazu, unterschwellig die Vorstellung einer zweiten Erde mit. Daher bin ich nicht sicher, wie Du Deine Frage zur Bewohnbarkeit eigentlich meinst.

Von uns Menschen besiedelbar/bewohnbar?
Von dort entstandenen Mehrzellern berwohnbar?
Von dort entstandenen Einzellern bewohnbar?

Herzliche Grüße

MAC
 

lynx007

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Ist den so was Bewohnbar? Ich meine, auf den Boden und nicht auf irgendwelchen Bauten in den Wolken bzw am Meeresboden? Ich meine, Wohnen kann man ja auch im Vakuum, solange das Haus dicht ist. Aber macht so was Sinn, Lichtjahre zu reisen um auf einen Vulkan oder unters Meer zu ziehen?
Lebensfreundlich ist nach meiner Definition das die Überlebenschancen ohne bzw minimalen technische Hilfsmittel über 50% liegen. Oder vielleicht noch besseres Beispiel, das sich eine Kolonisierung lohnt. Gasriesen und tote kalte wie auch tote heiße Gesteinsbrocken haben wir ja genug im eigenen Sonnensystem.

Der Sinn einer zweiten Erde ist ja neben der Erforschung des Lebens, ja auch einen weiteren Lebensraum zu finden wo man als Mensch ohne Anzug und viel Technik überleben kann. Das ist meine Definition von Lebensfreundlich. Sonst lohnt sich doch keine Reise dorthin.

Wie hoch sind den solche Burst den? Würde so was unsere Ozonschicht packen? Oder sind diese Bursts von diesen Zwergen nicht ohne? Wie Dich müsste den die Atmosphäre sein? Könnte man noch ohne Druckanzug sich noch raus wagen? So etwas empfände ich halt als sehr Lebensfeindlich, auch wen sich dort Leben entwickeln könnte. Ich Reise doch nicht ein oder mehrere dutzend Lichtjahre um paar Mikroben zu untersuchen. Ich kann nicht für den TE sprechen, aber mir würde es schon um ein mit meine Biochemie kompatible Welt gehen. Sprich ein Planet der bestimmten Bewohnbaren Bereichen unsere Erde gleicht. Wo sich Mehrzeller entwickeln konnten oder wir nach paar 100 Jahren ohne großen technischen Aufwand vor die Tür gehen kann. Ohne Lichtschutz 10000, ohne giftige Gase und außerirdischen Fußpilz der einen in Mutanten verwandelt. ;-)

Sprich ein Planet wo ich Fussball spielen , mich in die Sonne legen oder 4Musikhören kann, ohne dass ich mir wegen Vakuum, Krebs und vom Himmel fallende Gesteinsbrocken sorgen machen muss.
 
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FrankSpecht

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Moin Lynx,
Der Sinn einer zweiten Erde ist ja neben der Erforschung des Lebens, ja auch einen weiteren Lebensraum zu finden wo man als Mensch ohne Anzug und viel Technik überleben kann. Das ist meine Definition von Lebensfreundlich. Sonst lohnt sich doch keine Reise dorthin.
Deine Definition geht leider in schnellen Schritten an dem vorbei, was die Astrobiologie erfahren will ;)

(1) Solange man nicht weiß, wie Leben prinzipiell entsteht, ist jeder Hinweis bei Exoplaneten zwar nicht sinnlos, aber zumindest spekulativ.
(2) Solange man nicht weiß, ob es überhaupt einen anderen Planeten als die Erde gibt, auf dem es Leben (auch höher entwickeltes), ist jeder Hinweis zwar nicht sinnlos, aber zumindest spekulativ.

Es geht einfach darum die Parameter der Planeten herauszufischen, die dem Leben wie auf dem Planeten Erde am genehmsten sein könnten. Und als Vergleich dazu gibt es leider bisher nur den Planeten Erde.
Prinzipiell lebensfreundlich wäre also erstmal ein Planet, der in der habitablen Zone seines Muttersterns kreist und in etwa Erdgröße hat. Punkt!

Bynaus et al. haben im Laufe der vielen Diskussionen zu diesem Thema noch weitere Parameter festgelegt, die für die Entstehung und vor allem für den Erhalt von Leben von Wichtigkeit sein könnten, als da wären:
- Stern nicht zu aktiv
- Gasriese als "Staubsauger" im äßeren Bereich des Planetensystems
- Großer Mond zur Stabilisierung der Rotationsachse
- Plattentektonik für den notwendigen Vulkanismus
- Astophysikalische Katastrophen
- Zeit
- ... etc.

Ich will's nochmal hervorheben: Wir kennen einzig und allein die Bedingungen, zu denen der Planet Erde Leben entwickelt hat.
In niedriger Form (Einzeller) hat das Leben seit ca. 3,5 Mia. Jahre überdauert, bis es in der kambrischen Explosion vor etwa 500 Mio. Jahren zur Vielfalt der Mehrzeller kam.
Die Gründe dafür kennen wir bisher nicht. Wir können nur vermuten.
 
Zuletzt bearbeitet:

Bynaus

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Bynaus et al. haben im Laufe der vielen Diskussionen zu diesem Thema noch weitere Parameter festgelegt, die für die Entstehung und vor allem für den Erhalt von Leben von Wichtigkeit sein könnten, als da wären:
- Stern nicht zu aktiv
- Gasriese als "Staubsauger" im äßeren Bereich des Planetensystems
- Großer Mond zur Stabilisierung der Rotationsachse
- Plattentektonik für den notwendigen Vulkanismus
- Astophysikalische Katastrophen
- Zeit
- ... etc.

Zur Ergänzung und Klarstellung: Es ist natürlich gut möglich, ja sogar wahrscheinlich, dass es viele, ganz verschiedene Wege zum Leben, zum belebten Planeten, zur Intelligenz und Zivilisation gibt. Bloss können wir diese nicht untersuchen. Was wir jedoch können, ist zu schauen, wie "einfach" oder "schwierig" es das Leben auf der Erde hatte. Und wir sehen, dass bei uns die Parameter eben ziemlich fein geschraubt sein (= sich in einem eng festgelegten Bereich bewegen) mussten, damit die Erde zu dem Planeten werden konnte, der sie heute ist.

Das darf man jetzt nicht so interpretieren, dass nur genau diese Parameter zu Leben / Zivilisation führen werden. Aber wir können vermuten, dass die Parameter bei allen belebten Planeten (oder Heimatwelten) da draussen letztlich ziemlich fein geschraubt sein müssen.
 

Singularity

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Hallo Singularity,

für mich schwingt bei solchen Fragen und auch bei Pressemeldungen dazu, unterschwellig die Vorstellung einer zweiten Erde mit. Daher bin ich nicht sicher, wie Du Deine Frage zur Bewohnbarkeit eigentlich meinst.

Von uns Menschen besiedelbar/bewohnbar?
Von dort entstandenen Mehrzellern berwohnbar?
Von dort entstandenen Einzellern bewohnbar?

Herzliche Grüße

MAC

Hallo Mac und danke für den Hinweis!

Mit "Bewohnbarkeit" beziehe ich mich natürlich nicht auf terrestrische Lebewesen. Ich denke an die Entwicklung von Mikroben, Mehrzellern oder was die Natur auf anderen Planeten sonst so hervorbringen könnte.
Dies wäre für mich bei weitem Beweis genug dass es im Universum von Leben wimmelt. Wieviel von diesem Leben sich dann bis zur Intelligenz entwickelt oder gar Zivilisationen gebildet hat wird man wohl noch lange nicht herausfinden können.
 
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