Exoplaneten und Explanet unter der " Lupe"

neutrinologe

Registriertes Mitglied
Im Zusammenhang mit den sich häufenden "Meldungen" über entdeckte Exoplaneten stellt sich für mich in letzter Zeit eine nicht ganz unberechtigte "technische" Frage.

Vor einigen Jahren haben Astronomen noch darüber gejubelt, dass gewisse Beobachtungen - aus logisch nachvollziehbaren Gründen - als ein indirekter Nachweis "interpretierbar" sind
wahrscheinlich einen Stern mit einem plantaren Begleiter auf dem Schirm zu haben.... und feierten es noch als eine Art "Erkenntnis"

1.
Leichte bis mininimale-periodisch auftretende Schwankungen der Lichtintensität eines Sterns, dürften eigentlich nur von vorüberziehenden um den Stern kreisenden "Planeten" verursacht werden, da es die logischste Erklärung dafür ist.
2.
Ein vor dem Sternenhintergrund sichtbares Hin und Her"wackeln" eines Sterns deutet auf eine gravitative Wechselwirkung des Sterns mit einem Planeten hin.

Bei Methoden funktionieren aber nur, wenn der glückliche Zufall dafür sorgt, dass dieses Planetensystem zur Erde die richtige Ausrichtung im Raum hat

Methode 1 würde schon bei wenigen Winkelgrad Abweichung von einem Planeten nicht die geringste Spur entdecken
Methode 2 funktioniert auch nur bedingt und ist ebenso abhängig von der richtigen Ausrichtung der Bahnebene zum Stern ... hat aber eine größere Toleranz

Dass man aber nach einem solchen "Fund" so einen Exolaneten jemals wird direkt beobachten können, wurde mehr oder weniger kategorisch ausgeschlossen.

Durch ihre Nähe zu dem Stern würden sie von ihrem Stern in allen Fällen überstrahlt werden.
Mit etwas Glück könnte man aus der Umlaufzeit und einer groben Masseschätzung vielleicht noch die ungefähre Größe und Entfernung zum Stern "interpolieren"
(wofür man aber vorher die exakte Entfernung des Sterns, seine Größe Masse, Temperatur etc. genau kennen müsste )


Heute werden Exo-Planeten am laufende Band gefunden - angeblich -
Es werden Berichte veröffentlicht, in denen beschrieben wird,
um welchen Stern sie in wieviel Lichtjahren Entfernung kreisen und....

-wie die Planeten aussehen,
-wie schnell sie um sich selbst rotieren,
-woraus sie bestehen
- welchen Durchmesser sie haben
- ob sie ein Magnetfeld haben
- ob sie eine Atmosphäre haben
- welche Temperatur auf der Oberfläche herrscht
- wie sie entstanden sind
....und so manches mehr

Oft werden sie von Künstlern grafisch dargestellt und bekommen Namen.... und damit ein Bild in den Köpfen der Leute

Angeblich werden sie ja mittlerweile sogar mit optischen Teleskopen direkt beobachtet.... und die armen Leser denken vereinzelt vielleicht sogar,
dass es es sich bei der dazugehörigen Grafik oder dem "willkürlichen Bild" eines x-beliebigen Phantasie-Planeten irgendeines
Künstlers oder "Wissenschaftlers"Wissenschaftsredakteurs oder wem auch immer - um eine Art Fernglas-Fotografie des Kügelchens handelt, dass da angeblich irgendwo in 8, 13 , 20 oder 50 Lichtjahren Entfernung "existiert"

" Am faszinierendsten fand ich vor einigen Wochen den Planeten, dessen Oberfläche wohl komplett mit einem Ozean aus flüssigem Wasser bedeckt ist..... (Temperatur dadurch recht klar)
......der sich in zwei?Tagen einmal um sich selber dreht :cool:... *konnte mir ein kurzes lautes Lachen dabei nicht verkneifen !"


Wie dem auch sei.... mag ja jeder glauben was er mag.... oder meinen zu denken was er wohl weiss
Dass diese Planeten für uns als Menschheit in etwa so wichtig oder "interessant" sind wie ein vertrocknetes Käsebrötchen in der Sahara im Jahre 380 v. Echnatons Größenwahn,
dürfte den meisten dabei aber hoffentlich trotzdem klar sein.... ob es sie wirklich gibt oder nicht, macht dabei nicht mal einen Unterschied .


Meine eigentliche Frage , die mich in dieser hochwissenschaftlichen interstellaren Angelegenheit am allermeisten beschäftigt....
hat aber nicht einmal etwas mit diesen "direkt beobachtbaren interstellaren Exoplanten" zu tun.

Meine technische Frage zur " Teleskoptechnik " bezieht sich nur auf eine (eigentlich ja völlig langweilige) interplanetare Sache mit einem Explaneten

Es geht um einen Explaneten - einen weit draußen seine Bahn ziehenden Außenposten in unserem Sonnensystem.....
Unvorstellbare3,3 Lichtstunden weit entfernt jenseits des Neptuns - um Pluto

Man hat ihn einmal mit dem Telskop direkt beobachten können - und es gibt sogar Bilder von ihm...

Ja...
und das schärfste Photo, das jemals von ihm gemacht wurde, das beste Bild, was von ihm existiert. ....
erzeugt bei mir das starke Bedürfnis, einmal mit eigenen Augen das Teleskop sehen zu dürfen, das sich bei den Exoplaneten in 33, Lichtjahren Entfernung die Oberflächen anschaut ;)

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Hst_pluto1.png&filetimestamp=20101223150200 ( Pluto = oben links )
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Kannst du mal mit dem herumeiern aufhören? Wenn du über was diskutieren willst, oder wenn du eine Frage hast, dann sag es. Es steht dir frei, bestimmte Erkenntnisse anzuzweifeln, aber vielleicht solltest du dich schon etwas mehr mit den Grundlagen auseinandersetzen, bevor du dich darüber lustig machst.

Und wenn du hier eigentlich nur über Pluto diskutieren willst - was hat der Thread im Unterforum "Extrasolare Planeten" verloren?
 

ralfkannenberg

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Im Zusammenhang mit den sich häufenden "Meldungen" über entdeckte Exoplaneten stellt sich für mich in letzter Zeit eine nicht ganz unberechtigte "technische" Frage.

Vor einigen Jahren haben Astronomen noch darüber gejubelt, dass gewisse Beobachtungen - aus logisch nachvollziehbaren Gründen - als ein indirekter Nachweis "interpretierbar" sind
wahrscheinlich einen Stern mit einem plantaren Begleiter auf dem Schirm zu haben.... und feierten es noch als eine Art "Erkenntnis"
Hallo neutrinologe,

was spricht dagegen ? Zudem weisst Du sicherlich, dass auch früher schon angebliche Entdeckungen von Exoplaneten veröffentlicht wurden, und Du kennst sicherlich auch die fachlichen Diskussionen, die damit verbunden waren.

Aus diesem Hintergrund betrachtet waren die entdeckten Exoplaneten der 90iger Jahre ein neuer Meilenstein.

1.
Leichte bis mininimale-periodisch auftretende Schwankungen der Lichtintensität eines Sterns, dürften eigentlich nur von vorüberziehenden um den Stern kreisenden "Planeten" verursacht werden, da es die logischste Erklärung dafür ist.
Nein, das wurde in den Publikationen so nicht geschrieben; insbesondere wurde andere Erklärungsmöglichkeiten wie beispielsweise eine periodische Lichtschwankung des betroffenen Sternes ausgeschlossen werden konnten.
2.
Ein vor dem Sternenhintergrund sichtbares Hin und Her"wackeln" eines Sterns deutet auf eine gravitative Wechselwirkung des Sterns mit einem Planeten hin.

Bei Methoden funktionieren aber nur, wenn der glückliche Zufall dafür sorgt, dass dieses Planetensystem zur Erde die richtige Ausrichtung im Raum hat

Methode 1 würde schon bei wenigen Winkelgrad Abweichung von einem Planeten nicht die geringste Spur entdecken
Methode 2 funktioniert auch nur bedingt und ist ebenso abhängig von der richtigen Ausrichtung der Bahnebene zum Stern ... hat aber eine größere Toleranz
Ja, das ist richtig. Wobei die technischen Möglichkeiten natürlich im Laufe der Zeit immer besser werden. Zudem gibt es Planeten, deren Einfluss auf den Mutterstern man über Jahre hinweg beobachten muss, um eine aussagekräftige Signifikanz der Beobachtung erreichen zu können, und eben - wie geschrieben dauert sowas eben auch mehrere Jahre.

Dass man aber nach einem solchen "Fund" so einen Exolaneten jemals wird direkt beobachten können, wurde mehr oder weniger kategorisch ausgeschlossen.

Durch ihre Nähe zu dem Stern würden sie von ihrem Stern in allen Fällen überstrahlt werden.
Mit etwas Glück könnte man aus der Umlaufzeit und einer groben Masseschätzung vielleicht noch die ungefähre Größe und Entfernung zum Stern "interpolieren"
Na ja, das muss man natürlich schon ein bisschen detaillierter betrachten: man kann ja ausrechnen, mit welchen Instrumenten man was beobachten kann. Etwas übertrieben formuliert: mit einem Feldstecher wirst man sicher nicht in der Lage sein, einen Planeten um den Nachbarstern direkt zu sehen.

(wofür man aber vorher die exakte Entfernung des Sterns, seine Größe Masse, Temperatur etc. genau kennen müsste )
Dieses Problem indes sehe ich nicht - diese Parameter sind seit der HIPPARCOS-Mission auch in der "erweiterten" Sonnennähe hinreichend genau bekannt.

Heute werden Exo-Planeten am laufende Band gefunden - angeblich -
Wie begründest Du Deine Wortwahl "angeblich" ?

Es werden Berichte veröffentlicht, in denen beschrieben wird,
um welchen Stern sie in wieviel Lichtjahren Entfernung kreisen
Ähm, nein, ganz gewiss nicht: mir ist kein einziger Exoplanet bekannt, der seinen Mutterstern in einem Abstand der Grössenordnung "Lichtjahr" umkreisen würde. Im Gegenteil - man kann abschätzen, wie lange es dauert, bis ein solcher Planet von seinem System herausgelöst würde.

und....

-wie die Planeten aussehen,
-wie schnell sie um sich selbst rotieren,
-woraus sie bestehen
- welchen Durchmesser sie haben
- ob sie ein Magnetfeld haben
- ob sie eine Atmosphäre haben
- welche Temperatur auf der Oberfläche herrscht
- wie sie entstanden sind
....und so manches mehr
ähm ... - könntest Du mir bitte mal eine solche Entdeckung benennen ? Einige obiger Eigenschaften wird man abschätzen können, aber längst nicht alle.

Oft werden sie von Künstlern grafisch dargestellt und bekommen Namen.... und damit ein Bild in den Köpfen der Leute
Mein volles Einverständnis: das ist eine Unsitte, die mich persönlich sehr stört. Andererseits ticken die Menschen so: der Quaoar und die Sedna waren in aller Munde, weil sie einen Namen hatten, und die an sich viel bedeutendere Eris nicht, weil sie nur "2003 UB313" hiess, obgleich sie während zweier Jahre sogar als "10.Planet" gehandelt wurde.

Angeblich werden sie ja mittlerweile sogar mit optischen Teleskopen direkt beobachtet.... und die armen Leser denken vereinzelt vielleicht sogar,
dass es es sich bei der dazugehörigen Grafik oder dem "willkürlichen Bild" eines x-beliebigen Phantasie-Planeten irgendeines
Künstlers oder "Wissenschaftlers"Wissenschaftsredakteurs oder wem auch immer - um eine Art Fernglas-Fotografie des Kügelchens handelt, dass da angeblich irgendwo in 8, 13 , 20 oder 50 Lichtjahren Entfernung "existiert"
Das ist richtig; es gibt Exoplaneten, die man optisch abbilden kann. Dass es Menschen gibt, die dann daraus schliessen, dass die künstlerischen Darstellungen echte Fotos seien, ist so. Überspitzt formuliert: wer dumm ist und sich nicht informiert, wird dumm bleiben.


" Am faszinierendsten fand ich vor einigen Wochen den Planeten, dessen Oberfläche wohl komplett mit einem Ozean aus flüssigem Wasser bedeckt ist..... (Temperatur dadurch recht klar)
......der sich in zwei?Tagen einmal um sich selber dreht :cool:... *konnte mir ein kurzes lautes Lachen dabei nicht verkneifen !"
Warum nicht ? Kannst Du bitte mal ganz explizit aufschreiben, was daran so lächerlich war, oder noch besser: was daran falsch war ?

Wie dem auch sei.... mag ja jeder glauben was er mag.... oder meinen zu denken was er wohl weiss
Es geht nicht um "Glauben", sondern um die Interpretation der Beobachtungsdaten.


Dass diese Planeten für uns als Menschheit in etwa so wichtig oder "interessant" sind wie ein vertrocknetes Käsebrötchen in der Sahara im Jahre 380 v. Echnatons Größenwahn,
dürfte den meisten dabei aber hoffentlich trotzdem klar sein.... ob es sie wirklich gibt oder nicht, macht dabei nicht mal einen Unterschied .
Recht hast Du. Wollen wir nun die Forschung abschaffen und das eingesparte Geld den armen Menschen in Afrika spenden ?

Meine eigentliche Frage , die mich in dieser hochwissenschaftlichen interstellaren Angelegenheit am allermeisten beschäftigt....
hat aber nicht einmal etwas mit diesen "direkt beobachtbaren interstellaren Exoplanten" zu tun.

Meine technische Frage zur " Teleskoptechnik " bezieht sich nur auf eine (eigentlich ja völlig langweilige) interplanetare Sache mit einem Explaneten

Es geht um einen Explaneten - einen weit draußen seine Bahn ziehenden Außenposten in unserem Sonnensystem.....
Unvorstellbare3,3 Lichtstunden weit entfernt jenseits des Neptuns - um Pluto

Man hat ihn einmal mit dem Telskop direkt beobachten können - und es gibt sogar Bilder von ihm...

Ja...
und das schärfste Photo, das jemals von ihm gemacht wurde, das beste Bild, was von ihm existiert. ....
erzeugt bei mir das starke Bedürfnis, einmal mit eigenen Augen das Teleskop sehen zu dürfen, das sich bei den Exoplaneten in 33, Lichtjahren Entfernung die Oberflächen anschaut ;)

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Hst_pluto1.png&filetimestamp=20101223150200 ( Pluto = oben links )
Wo ist Dein Problem ? - Und wenn alles gut geht wird in wenigen Jahren eine Raumsonde dort vorbeifliegen und noch viel schärfere Fotos aus dieser Welt übermitteln.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

TomTom333

Registriertes Mitglied
.... Und wenn alles gut geht wird in wenigen Jahren eine Raumsonde dort vorbeifliegen und noch viel schärfere Fotos aus dieser Welt übermitteln.

Wird sie wohl nicht, wenn Leute wie "neutrinologe" an die Macht kommen. Die stampfen die Forschung ein, und lassen die Raumsonden zurück kommen um "ihr" Geld nicht zu vergeuden......Und davon kaufen sie dann die Brötchen!
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Wird sie wohl nicht, wenn Leute wie "neutrinologe" an die Macht kommen. Die stampfen die Forschung ein, und lassen die Raumsonden zurück kommen um "ihr" Geld nicht zu vergeuden......Und davon kaufen sie dann die Brötchen!
Hallo TomTom,

die ist schon am Jupiter vorbeigeflogen. Wenn die nicht einen Selbstzerstörungs-Mechanismus eingebaut hat wird sie wohl oder übel zum Pluto fliegen.

Wenn man hier also Geld einsparen möchte, so muss man halt die Maschinen auf der Erde ausschalten; dann wird der New Horizoon uns zwar trotzdem schöne Pluto- und Charon-Fotos schicken, auch die Antennen auf der Erde werden sie noch empfangen, und auch die Algorithmen, um die Bilder umzuwandeln sind schon verfügbar. Aber niemand ist dann mehr da, der die Umwandlungsprogramme aufruft und sich danach die Fotos anschauen kann.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo neutrinologe,

was mich bei Deinem Post am meisten gewundert hat, ist die auffällige Diskrepanz zwischen Deiner Fähigkeit Dich zu artikulieren und Deiner Bereitschaft ohne tragfähiges Fundament zu Urteilen.



Methode 1.
Leichte bis mininimale-periodisch auftretende Schwankungen der Lichtintensität eines Sterns, dürften eigentlich nur von vorüberziehenden um den Stern kreisenden "Planeten" verursacht werden, da es die logischste Erklärung dafür ist.
Ja, wenn es auch umgekehrt zuging. Man hat das erwartet und nachdem man geeignete Instrumente hatte, danach gesucht. Geht man, bezogen auf den einzelnen Stern von einer zufälligen Verteilung der Bahnebene seiner Planeten aus, dann kann man sehr simpel auf die Wahrscheinlichkeit einer von hier aus beobachtbaren Passage seiner potentiell vorhandenen Planeten rückrechnen, incl. der Berücksichtigung, wie sich diese Wahrscheinlichkeit mit zunehmendem Abstand der Planeten zu ihrem Stern verändert.



Methode 2.
Ein vor dem Sternenhintergrund sichtbares Hin und Her"wackeln" eines Sterns - deutet auf eine gravitative Wechselwirkung des Sterns mit einem Planeten hin.
hier verwechselst Du wahrscheinlich etwas, oder wirfst es in einen Topf. Dieses Wackeln wird in zwei grundsätzlich verschiedenen Verfahren verwendet. Einmal rein geometrisch und zum jeweiligen Beobachtungszeitpunkt statisch, z.B. zur Entfernungsbestimmung durch die im Laufe eines halben Erdjahres erzeugte Parallaxenverschiebung. Das funktioniert recht gut, bis in etwa 100 Lichtjahren Entfernung, danach nimmt die Genauigkeit, durch die Begrenzungen bei den Meßgeräten (liegt derzeit im Bereich von etwas besser als 1 Millibogensekunde) ab.

Das andere Verfahren macht sich die Dynamik einer ganz anderen Ursache von ‚Wackeln‘ zu Nutze. Das wiederum funktioniert nicht in der Ebene der ‚Himmelsfläche‘, sondern radial zu uns hin, bzw. von uns weg. Es ist extrem empfindlich. (derzeit weniger als 1 m/s Geschwindigkeitsänderung nachweisbar) Siehe dazu auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Spektroskopie#Spektroskopie_in_der_Astronomie und geh‘ dort mal dem Begriff ‚Frequenzkamm‘ nach!

Es ist richtig, daß man die Exoplaneten meistens nicht in der Art und Weise sehen kann, wie die viel näheren irdische Planeten durch ein Teleskop, sondern eher so: http://de.wikipedia.org/wiki/Fomalhaut_b Es hat aber auch niemand behauptet, daß es Laientaugliche Planetenbeobachtungsinstrumente im Laden zu kaufen gibt, die uns solche Bilder zeigen wie wir sie derzeit von Künstlern, die den Wissenschaftlern mehr oder weniger gut zuhören, zu sehen bekommen.

Die Kunst bei den beobachtenden Wissenschaften ist es, die real existierenden technischen Instrumente maximal effektiv zu nutzen, die dabei gewonnenen Erfahrungen in die Entwicklung besserer Instrumente einzubringen und die so (mit teilweise hohem finanziellen Aufwand) gewonnenen Informationen unter Einsatz aller geistigen und materiellen Ressourcen zu analysieren, und ihre Analysen offen zu legen und sich damit der Kritik zu stellen.

Durch die Kombination verschiedener Beobachtungsverfahren lassen sich sehr viel mehr (sehr zuverlässige) Informationen gewinnen, als es einem Laien von selber klar werden kann.



Dass man aber nach einem solchen "Fund" so einen Exolaneten jemals wird direkt beobachten können, wurde mehr oder weniger kategorisch ausgeschlossen.
glaub ich nicht, zumindest nicht so pauschal wie Du es hier schreibst.


Einige Deiner Punkte
-wie die Planeten aussehen,
ist, je nach Typ und möglicher Beobachtungsmethode in Grenzen ermittelbar.
-wie schnell sie um sich selbst rotieren,
ob man das schon ermitteln kann, weiß ich nicht. Für ausgeschlossen halte ich das nicht, weil sie ein Signal aussenden, welches man dazu verwenden kann. Dieses Signal wird, nach meinem Wissensstand z.B. dazu verwendet die Zusammensetzung ihrer Atmosphäre zu ermitteln. Wenn es stark genug ist und die Frequenzauflösung gut genug, kann man über die Linienbreite der verschiedenen Absorptionslinien und ihre Form, auf die Rotationsgeschwindigkeit rückrechnen.

Diese Linien entstehen durch die Absorption des Sternenlichts bei der tangentialen Passage der Planetenatmosphäre.

Da die technische Entwicklung auf diesem Gebiet außerordentlich dynamisch ist, kann es sein, daß die, mit der Entwicklung des Frequenzkammes (Physik-Nobelpreis 2005) und besonders den Fortschritten bei der Zeitmessung jetzt schon weit genug fortgeschritten ist, um das tatsächlich schon zu messen. Siehe dazu auch den zwei Jahre alten Beitrag aus SuW: http://www.sterne-und-weltraum.de/a...798889/d_sdwv_leserbriefe_html?sv[id]=1053186


-woraus sie bestehen
ein Teil dieser Information ist über das oben beschriebene Verfahren ermittelbar. Wenn sich die Intensität und Art der Absorptionslinien des beobachteten Sterns während der Passage eines seiner Planeten ändert, dann kann man daraus zumindest einen Teil der Gaszusammensetzung seiner Atmosphäre ermitteln.
- welchen Durchmesser sie haben
das ist ein, auch für Laien auf Anhieb zu verstehendes Verfahren. Kennt man die sichtbare Fläche des Sterns, dann kann über die Änderung der Helligkeit beim Durchgang des Planeten vor (bezogen auf uns) seinem Stern seine sichtbare Fläche und damit auch sein ungefährer Durchmesser errechnet werden. Natürlich muß man dazu die Größe des Sterns kennen. Wie man die ermittelt ist ein eigenes Kapitel in der Astrophysik.

- ob sie ein Magnetfeld haben
Das Magnetfeld hat Einfluß auf die Polarisierung des Lichtes. Das ist meßbar, wenn man Licht vom Planeten messen kann. Siehe oben.


- ob sie eine Atmosphäre haben
Wenn bei der Passage des Planeten neue Absorptionslinien auftauchen, dann kann man davon ausgehen, daß seine Atmosphäre eine andere Gaszusammensetzung hat als sein Stern.


- welche Temperatur auf der Oberfläche herrscht
das ist relativ simpel, wenn man den Abstand zwischen Stern und Planet kennt. Er muß exakt die Wärmemenge abstrahlen, die er selber produziert und die er von seinem Stern erhält. Die Abstrahlleistung wächst mit der vierten Potenz der Temperatur.


- wie sie entstanden sind
das wird im Detail diskutiert und das kann man bei Systemen die sich zur Zeit gerade bilden, ‚visuell‘ sogar einfacher beobachten, als in ‚fertigen‘ Sonnensystemen.


....und so manches mehr
Ja. Wenn von uns allen Geld dafür ausgegeben wird, daß solche Beobachtungen möglich sind, dann kann man im Gegenzug auch erwarten, daß sie sorgflältig analysiert werden, finde ich.


Oft werden sie von Künstlern grafisch dargestellt und bekommen Namen.... und damit ein Bild in den Köpfen der Leute
Ich denke, es wäre unbillig von allen Menschen deren Geld dafür ausgegeben wird zu erwarten, daß sie sich mit den Analysemethoden im Detail auseinandersetzen. Daher halte ich die Produktion solcher Bilder für legitim. Daß ihre Entstehung nur durch Lesen der Bildunterschrift zu verstehen ist, kann man den Medien die sie veröffentlichen, aber nur dann vorwerfen, wenn sie es nicht drunter schreiben.

Angeblich werden sie ja mittlerweile sogar mit optischen Teleskopen direkt beobachtet....
Angeblich?

Für meinen Geschmack verwendest Du Deine zahlreichen ‚Angeblich‘ nicht angemessen. Es könnte so, recht schnell, der Eindruck von Kompensation des Nicht-Wissens durch Arroganz entstehen.


" Am faszinierendsten fand ich vor einigen Wochen den Planeten, dessen Oberfläche wohl komplett mit einem Ozean aus flüssigem Wasser bedeckt ist..... (Temperatur dadurch recht klar)
......der sich in zwei?Tagen einmal um sich selber dreht :cool:... *konnte mir ein kurzes lautes Lachen dabei nicht verkneifen !"
Da könnte ich mit lachen – nur leider nicht über dieselbe Sache.

Dass diese Planeten für uns als Menschheit in etwa so wichtig oder "interessant" sind wie ein vertrocknetes Käsebrötchen in der Sahara im Jahre 380 v. Echnatons Größenwahn,
dürfte den meisten dabei aber hoffentlich trotzdem klar sein.... ob es sie wirklich gibt oder nicht, macht dabei nicht mal einen Unterschied .
Ich gebe Dir recht, wenn es um die beliebte, wenn auch meistens nur implizit ausgesprochene Absicht geht, immer mal wieder eine ‚zweite Erde‘ sozusagen als Ausweichplanet an den geneigten Leser(in) zu bringen. Das ist nahezu ebenso unlauter, wie die viele ‚Begründungen‘ zur Streichung von Mitteln für Forschung und Lehre. Deine Meinung zur Wichtigkeit solcher Forschung ist aber ebenso kurzsichtig wie die eben erwähnten Begründungen. Erschwerend kommt dabei hinzu, daß Du ganz offensichtlich über diese Forschungen kaum etwas weißt. Ja, klar. Je weniger man über ein Thema weiß, umso leichter fällt es, darüber eine sichere Meinung zu haben. Das gilt übrigens für alle menschlichen Bereiche. Zumindest bei einigen sollte Dir klar sein, wie gefährlich dumm solche insuffizienten Entscheidungsgrundlagen werden können. Sollte Dir das klar sein, solltest Du diese Erkenntnis getrost auf alle Gebiete erweitern.

Herzliche Grüße

MAC

Nachtrag: Zur aktuellen Genauigkeit der Spektroskopie: http://www.astronews.com/news/artikel/2012/06/1206-006.shtml
 
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Aries

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Ich möchte nur anmerken, dass Pluto kein Explanet ist. Je nach Definition war er es nie oder ist er es bis heute.
 

neutrinologe

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Es steht dir frei, bestimmte Erkenntnisse anzuzweifeln, aber vielleicht solltest du dich schon etwas mehr mit den Grundlagen auseinandersetzen, bevor du dich darüber lustig machst.

Das beste von Pluto vorhandene Photo IST eine Grundlage.
Und die lässt nun mal zwangsläufig Zweifel aufkommen, wenn es um die technischen Vorraussetzungen für die Beobachtung von Exoplaneten geht
die mindestens mehrere Tausendmal so weit entfernt sind.
Wem anhand dieser Grundlage keine Zweifel kommen, stellt wahrscheinlich grundsätzlich wenig Fragen !
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Und die lässt nun mal zwangsläufig Zweifel aufkommen, wenn es um die technischen Vorraussetzungen für die Beobachtung von Exoplaneten geht

Vielleicht gehörst du zu denen, die glauben, die "Artist impressions", die man oft im Zusammenhang mit Ankündigungen von Exoplaneten-Entdeckungen auf Webseiten sieht, seien tatsächliche Bilder. Dem ist natürlich nicht so. Es sind Zeichnungen.

Die besten direkten Bilder von Exoplaneten (z.B. jenem um AB Doradus) sind ein paar Pixel im Durchmesser, und bilden Objekte ab, die bis zu hundert Mal grösser als Pluto sind, und die eine millionenfach grössere Masse und/oder Leuchtkraft haben. Von Pluto hingegen gibt es mittlerweile Bilder, bei denen ein Pixel eine Auflösung in der Grössenordung 100 km hat. Das kann man natürlich alles im Detail nachrechnen. Ich lade dich ein, uns hier allen rechnerisch zu zeigen, warum du der Meinung bist, hier würden zu wenig Fragen gestellt: Wie hell und wie gross muss ein Exoplanet in einer bestimmten Entfernung sein, damit man ihn abbilden kann, wenn man ein Teleskop hat, das auf der Pluto-Oberfläche 100 km pro Pixel Auflösung erreicht?
 

neutrinologe

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Meinst du einen, der nicht von "seinem Stern" um ein tausendfaches überstrahlt wird, oder einen theoretischen Exoplaneten, ohne Stern ?
 

FrankSpecht

Registriertes Mitglied
Meinst du einen, der nicht von "seinem Stern" um ein tausendfaches überstrahlt wird, oder einen theoretischen Exoplaneten, ohne Stern ?
Bynaus meint "einen, der nicht von "seinem Stern" um ein tausendfaches überstrahlt wird". Das geht durchaus.

Himmel, und so einer will auch noch über die Relativitätstheorie diskutieren :rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:

Bynaus

Registriertes Mitglied
neutrinologe schrieb:
Man sollte nicht voraussetzen, dass jemand anders so wenig Ahnung hat, wie man vielleicht glaubt, !

Du hast uns bisher auf jeden Fall keinen Grund gegeben, etwas anderes zu vermuten.

Es ist kein Problem, nicht so viel zu wissen oder zu verstehen, Fragen zu haben und zu stellen. Genau dafür ist dieses Forum da.

Auf Leute hingegen, die zwar offensichtlich keine Ahnung haben, aber glauben, dass sie trotzdem alles viel besser wüssten als die Wissenschaftler, die sich tagtäglich und berufshalber mit diesen Fragen beschäftigen - auf die können wir hier dankend verzichten.
 

Aries

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Mehrere Tausendmal, wie niedlich ;)
Pluto ist ca. 40 AE entfernt. Alpha Centauri Bb ist 4,34 Lichtjahre entfernt. Das sind 4,34*63.241 AE = 274.466 AE. Der nächste bekannte Exoplanet ist damit also 274.466/40 = 6.862 mal weiter entfernt als der Pluto. "Mindestens mehrere tausend mal" ist daher durchaus richtig.

Der kürzlich aufgenommene Planet Kappa Andromedae b ist 170 Lichtjahre und damit 268.774 mal weiter entfernt als der Pluto.

Wenn Pluto mit maximal 100 km pro Pixel aufgenommen werden kann, dann kann das Kappa Andromedae-System mit maximal 268.774*100 km = 0,18 AE pro Pixel abgebildet werden.

Kappa Andromedae b soll mit 52 AE Abstand um seinen Stern kreisen. Das heißt es sollte theoretisch möglich sein, ihn in einem eigenen Pixel aufzunehmen.

Es ist jedoch unmöglich, von ihm eine Aufnahme zu machen, auf der er mehrere Pixel groß ist. Das heißt alle entsprechenden Bilder, auf denen das so aussieht, sind vergrößert (und so sehen diese Bilder auch aus):

http://www.raumfahrer.net/news/images/exoplanet_kappa_andromedae_b_a.jpg
 

Kibo

Registriertes Mitglied
Danke, Aries.

Für diesen konstruktiven Beitrag. Hast mir das nachrechnen erspart .(kein Sarkasmus)

mit freundlichen Grüßen

Kibo
 

FrankSpecht

Registriertes Mitglied
Aries,
deine Rechnung sollte der neutrinologe vorlegen um zu demonstrieren, dass er weiß, wovon er spricht.
Der kürzlich aufgenommene Planet Kappa Andromedae b ist 170 Lichtjahre und damit 268.774 mal weiter entfernt als der Pluto.
Das sind für mich eben nicht "mindestens mehrere Tausend". Aber egal, vielleicht ist das auch Haarspalterei meinerseits.
 
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