Das Projekt Terra

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Ralander

Gast
Ich habe ein paar Überlegungen zu folgender Thematik niedergeschrieben (der Download ist kostenlos):

Wäre es möglich, dass eine außerirdische Super-Zivilisation über einen Zeitraum von mehreren hundert Millionen Jahren auf dem Planeten Erde die Evolution des Lebens und unsere menschliche Zivilisation beeinflusst haben könnte?!

www.der-jesus-avatar.de/das-projekt-terra
[„Das Projekt Terra“ von Frank Ralander]

Vielleicht ist das für euch interessant?
Ich freue mich auf eure Kommentare und Hinweise!
 
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sanchez

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Hallo Ralander,
was du da schreibst im Projekt Terra ist doch alles Fantasy-schreib nen Sci-Fi Roman darüber.
Es gibt überhaupt keine Hinweise auf die Präsenz oder ein Eingreifen von „Fremden“ in der Erdgeschichte. Zeig mir eine ehemalige Basis, ein außerirdisches Artefakt, ein Lebewesen mit einem nicht erklärbaren Genom, dann können wir über so eine These sprechen.

Die Evolutionstheorie nach Darwin ist sehr gut belegt. Manchmal eröffnet sich den Lebewesen ein neuer Lebensraum. In der kambrischen Explosion setzten sich auf einmal Lebewesen durch, die mehrzellig waren und mit speziallisierten Zellen daherkamen, Sinnezellen, Muskellzellen und so weiter. Auch begünstigend wirkt sich aus, dass diese neuen Tiere keine Fressfeinde hatten. Die Räuber entwickeln sich erst später, erst bei einem knappen Nahrungsangebot.
Ähnlich erging es den Säugetieren am Anfang des Tertiär. Nach der Katastrophe, was auch immer das war, war ein riesiger Lebensraum vorhanden ohne Fressfeinde.
Manchmal wenn die Zeiten günstig sind, macht die Evolution nun mal Sprünge und entwickelt in kürzester Zeit Lebewesen mit neuen Eigenschaften. Der Stammbaum der Arten ist gut verstanden. Und diese Entwicklungsspüngen lassen sich schön mit den sich ändernden Umweltbedingungen erklären.

Die Geschichte mit dem Jesus-Avatar wurde hier im Forum schon einmal diskutiert.

Viele Grüsse
sanchez
 
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Bynaus

Registriertes Mitglied
Es gibt eine Reihe von Problemen mit dieser Hypothese (u.a. leidet sie genauso unter dem Theodizee-Problem wie die Hypothese vom fürsorglichen, allmächtigen Gott: Wenn es Leid gibt in der Welt, und die Zivilisation lehnt dieses Leid ab, und könnte es auch verhindern - warum tut sie es denn nicht?), aber eines der grössten Probleme hier exemplarisch an einem Satz aus deinem PDF demonstriert:

Oder mit anderen Worten, um auf dem Planeten Erde eine evolutionäre Entwicklung zu ermöglichen, welche die Entstehung einer intelligenten Spezies und einer technologischen Zivilisation gewährleistet, mussten die Dinosaurier ausgelöscht werden!

Warum bloss auf diese doch so ineffiziente Art und Weise? Warum erst einen Asteroiden einschlagen lassen und Jahrmillionen warten, bis sich irgendwelche Gene durch zufällige Mutationen genauso rekombinieren, dass eine zivilisationsfähige Spezies entsteht? Warum nicht gleich direkt eingreifen? Das ist etwa so, wie wenn ein Auto baut, in dem man Steine in der Wüste Regen und Wind aussetzt und hofft, dass einer davon in genau der gewünschten Form abgeschliffen wird. Man dürfte ernsthaft an der geistigen Gesundheit eines solchen "Erbauers" zweifeln... Ausserdem: Wer sagt, dass die Dinosaurier wirklich eine "Sackgasse" gewesen wären? Weiter: eine derart "allbarmherzige" Zivilisation, wie du sie entwirfst, hätte mit Sicherheit nicht Milliarden von unschuldigen Dinosauriern kaltblütig verbrennen, ertrinken oder verhungern lassen.

Nein, die Nullhypothese (das Sonnensystem sieht leer, unberührt und leer aus, weil eben nie jemand da war, ausser uns heute) ist sehr viel einfacher und deshalb bis zum Beweis des Gegenteils auch viel plausibler.
 

Singularity

Registriertes Mitglied
Woher wollten die Außerirdischen wissen dass nur die Dinosaurier und nicht das gesamte mehrzellige Leben auf der Erde ausgerottet wird? Die Geschichte ist sehr unterhaltsam und sie würde mit einem Schlag alle religiösen Erscheinungen in der Menschheitsgeschichte erklären, aber leider ist die schönste Theorie selten wahrscheinlicher als die logischste und einfachste.
 

Schmidts Katze

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Ich wusste schon, warum ich das pdf gar nicht erst runtergeladen habe.
Da lese ich doch lieber ein Buch von Däniken.

Grüße
SK
 
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Ralander

Gast
Erst einmal danke für eure Antworten!

In der kambrischen Explosion setzten sich auf einmal Lebewesen durch, die mehrzellig waren und mit speziallisierten Zellen daherkamen, Sinnezellen, Muskellzellen und so weiter.

Dies ist so nicht ganz korrekt!

Mehrzellige Lebewesen mit spezialisierten Zellen gab es schon lange vorher im Präkambrium, beispielsweise Quallen und Mollusken!

Das besondere ist aber, dass die Evolution in ca. 3 Milliarden Jahren bis zum Ende des Präkambriums nur dies hervorbrachte!
D.h., in quälend langen 3 Milliarden Jahren entstanden durch die Evolution nur einfache Mehrzeller!

Unsere Sonne wäre bei diesem Evolutionstempo (ohne Kambrische Explosion) sehr wahrscheinlich längst verglüht, bevor höher entwickeltes Leben entstanden wäre!

Wenn es Leid gibt in der Welt, und die Zivilisation lehnt dieses Leid ab, und könnte es auch verhindern - warum tut sie es denn nicht?

Sehr gute Frage!

Was glaubst du, wäre geschehen, wenn unsere noch „primitive“ menschliche Zivilisation nie Leid erfahren hätte?

Wenn es in unserer zivilisatorischen Entwicklung beispielsweise folgendes nie gegeben hätte:
a) Weltkriege
b) einen Atomunfall in Tschernobyl

Die Antwort ist:
a) Wir wüssten den Frieden als hohes Gut nicht zu schätzen!
b) Wir wären uns des Risikos atomarer GAUs deutlich weniger bewusst!

Unsere noch junge, menschliche Zivilisation muss aus Erfahrungen lernen, auch wenn der Preis manchmal sehr hoch ist!

So wie ein Kind beim „Laufen lernen“ hinfällt und sich das Knie blutig schrammt! Schmerzen gehören zum Erwachsen werden dazu!

Warum bloss auf diese doch so ineffiziente Art und Weise? Warum erst einen Asteroiden einschlagen lassen und Jahrmillionen warten, bis sich irgendwelche Gene durch zufällige Mutationen genauso rekombinieren, dass eine zivilisationsfähige Spezies entsteht? Warum nicht gleich direkt eingreifen?

Möglicherweise haben sie dies bereits auf inhabitalen Planeten gemacht!
Alles selbst und direkt „konfiguriert“!

Aber auf einem habitablen Planeten sollte es wesentlich interessanter sein, der Evolution „zu zuschauen“ und nur „im Notfall“ einzugreifen!

eine derart "allbarmherzige" Zivilisation, wie du sie entwirfst, hätte mit Sicherheit nicht Milliarden von unschuldigen Dinosauriern kaltblütig verbrennen, ertrinken oder verhungern lassen.

Du erwähnst den Begriff „allbarmherzig“!

Dies ist etwas völlig anderes als „christliche Nächstenliebe“ bzw. Altruismus!

Ich erwähne ganz bewusst im Zusammenhang mit einer Superzivilisation nur diese Begriffe!
(siehe auch in www.der-jesus-avatar.de/das-projekt-terra ; Kapitel:“Jesus und der Altruismus“)

Christliche Nächstenliebe bzw. Altruismus beziehen sich im Wesentlichen auf einander ähnliche Lebewesen oder höher entwickelte, soziale Lebewesen!

Dinos sind weder höher entwickelte, soziale Lebewesen, noch dem Menschen ähnlich!

Die Auslöschung der Dinosaurier würde also nicht im Widerspruch zu einer altruistischen Moral bzw. zur „christlichen Nächstenliebe“ stehen!

Woher wollten die Außerirdischen wissen dass nur die Dinosaurier und nicht das gesamte mehrzellige Leben auf der Erde ausgerottet wird?

Der Meteorit löschte nicht die Dinosaurier im Speziellen aus, sondern alle Tiere, die eine bestimmte Körper-Größe überschritten und überirdisch lebten!

Da die Säugetiere im Gegensatz zu den Dinos überwiegend kleinwüchsig waren und zum Teil unterirdisch in Bauen lebten, konnten sie überleben!

Dies ist „relativ einfach“ vorhersagbar!
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
So wie ein Kind beim „Laufen lernen“ hinfällt und sich das Knie blutig schrammt! Schmerzen gehören zum Erwachsen werden dazu!

Ich habe nichts gegen das Hinfallen und wieder aufstehen. Darum geht es aber auch gar nicht. In diesem Fall aber lässt du eines deiner Kinder absichtlich in eine Fleischermaschine laufen, damit der Rest deiner Kinder etwas aus dem resultierenden Massaker lernt. Das ist nicht barmherzig oder fürsorglich, sondern grausam.

Möglicherweise haben sie dies bereits auf inhabitalen Planeten gemacht!

Das lenkt von meiner Frage ab.

Christliche Nächstenliebe bzw. Altruismus beziehen sich im Wesentlichen auf einander ähnliche Lebewesen oder höher entwickelte, soziale Lebewesen!

Eine wirklich hochentwickelte Zivilisation wird sicher nicht demselben primitiven Speziesismus unterliegen, wie die (meisten) Menschen heute. Eine solche Zivilisation wird vielmehr verstehen und verinnerlicht haben, dass die Macht über das Leben uns gegenüber hilfsloser, aber dennoch empfindungsfähiger Organismen eben auch die Verantwortung mit sich bringt, diese Lebewesen nicht einfach unseren momentanen Bedürfnissen unterzuordnen. Universelle Barmherzigkeit kann man nicht an der Organisation einiger weniger Nukleotidketten aufhängen. Solches Denken ist aber natürlich das Erbe von Religionen und anderer archaischer Denkformen, die den Menschen künstlich über alle anderen Tiere erhöhen wollen: völlig irrational, wie wir heute wissen. Die Ethik hochentwickelter Zivilisationen kann mit der archaischen Ethik einer einzelnen irdischen Religion kaum etwas gemeinsam haben.

Ausserdem waren die Dinosaurier sehr wohl hoch entwickelte, soziale Lebewesen.

Die Auslöschung der Dinosaurier würde also nicht im Widerspruch zu einer altruistischen Moral bzw. zur „christlichen Nächstenliebe“ stehen!

Genauso wie die Auslöschung ganzer "heidnischer" Zivilisationen, z.B. in Mittel- und Südamerika, auch nicht als im Gegensatz zu ebendieser sogenannten Nächstenliebe stehend gesehen wurde... Klar, klar, die Menschen damals waren allesamt "irregeleitet", und die Textpassagen, auf die man sich damals gerne berief, waren selbstverständlich "fehlinterpretiert" oder werden durch andere "aufgehoben". Aber diejenigen, die sich im Jahr 2100 (oder so) auf die "christliche Nächstenliebe" berufen, würden deine Aussagen hier im Thread, wonach diese nur für Menschen gilt, als "irregeleitet" verteidigen: nicht, dass noch jemand auf die Idee kommt, sie mit so primitiven "Speziesisten" (aus ihrer Sicht) wie dir gleichzusetzen.

Mit christlichen Fundis zu diskutieren führt ja doch immer zu den gleichen Diskussionen. Selbst wenn sie ihre Missionierungsversuche in ein dünnes Sci-Fi-Kleidchen zu stecken versuchen.
 
R

Ralander

Gast
Ausserdem waren die Dinosaurier sehr wohl hoch entwickelte, soziale Lebewesen.

Verglichen mit den komplexen, sozialen Strukturen bei Säugetieren wie Delfinen, Elefanten oder Gorillas wohl eher weniger hoch entwickelt und sozial?!

Mit christlichen Fundis zu diskutieren führt ja doch immer zu den gleichen Diskussionen. Selbst wenn sie ihre Missionierungsversuche in ein dünnes Sci-Fi-Kleidchen zu stecken versuchen.

Ich halte es für sehr weit hergeholt, mich als „christlichen Fundi“ zu bezeichnen!
Selbst für den oberflächlichsten Leser sollte wohl klar sein, dass ich einen atheistischen Standpunkt vertrete!

Und es geht mir nicht vordergründig um die „christliche Nächstenliebe“, sondern um den Altruismus der Verhaltensforschung, siehe auch:

http://www.planet-wissen.de/alltag_gesundheit/psychologie/egoismus/altruismus.jsp
 

Schmidts Katze

Registriertes Mitglied
Hallo Ralander,

Selbst für den oberflächlichsten Leser sollte wohl klar sein, dass ich einen atheistischen Standpunkt vertrete!

Und es geht mir nicht vordergründig um die „christliche Nächstenliebe“, sondern um den Altruismus der Verhaltensforschung,

wenn du schreibst,

Christliche Nächstenliebe bzw. Altruismus beziehen sich im Wesentlichen auf einander ähnliche Lebewesen oder höher entwickelte, soziale Lebewesen!

dann frage ich als zugegeben oberflächlicher Leser (ich öffne Links erst, wenn es dir in deinen Posts gelingt, den Eindruck zu erwecken, es stände lesenswertes darin) mich, warum das für Altruismus gelten sollte, und sortiere dich als Christ ein.
Und daß die Verhaltensforschung besonders altruistisch wäre, ist mir bisher auch noch nicht aufgefallen.

Grüße
SK
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Verglichen mit den komplexen, sozialen Strukturen bei Säugetieren wie Delfinen, Elefanten oder Gorillas wohl eher weniger hoch entwickelt und sozial?!

Woher willst du das so genau wissen? Warst du dort? Es gibt viele Hinweise darauf, dass zumindest einige Dinosaurier-Arten sehr sozial (in grossen Familien, Brutpflege, gemeinsame Jungtieraufzucht etc.) gelebt haben, und/oder durchaus intelligent waren. Nicht zu vergessen z.B., dass auch unter den Vögeln - die direkte Nachfahren der Dinosaurier sind - sehr intelligente Arten zu finden sind, wie Raben und gewisse Papageien. Bei einer Tiergruppe mit diesen Voraussetzungen, aber funktionsfähigen Händen als Zugabe sehe ich keinen Grund, abschätzig von "weniger hoch entwickelt" zu sprechen (fragt sich eh, was damit genau gemeint ist und wie man das objektiv messen will...).

Ich halte es für sehr weit hergeholt, mich als „christlichen Fundi“ zu bezeichnen!

Ich nicht. Du benutzt genau ihre Argumente. Zudem bist du der, der die "christliche Nächstenliebe" ins Gespräch gebracht hat.

Selbst für den oberflächlichsten Leser sollte wohl klar sein, dass ich einen atheistischen Standpunkt vertrete!

Da man einen bestimmten Standpunkt vertreten und gleichzeitig einem ganz anderen anhängen kann, überzeugt mich das keineswegs. Und nein, das ist keineswegs offensichtlich.

Altruismus ist nichts anderes als eine evolutionäre Strategie, die sich bei gewissen sozialen Arten durchgesetzt hat, weil sie unter den spezifischen Lebensumständen jener Arten zu mehr Nachwuchs führt als Egoismus - bloss ist diese Wirkungsweise nicht immer offensichtlich. Altruismus kann deshalb logischerweise nur Lebewesen umfassen, mit denen man sich fortpflanzen kann. Am wenigsten wird er solche Lebewesen umfassen, mit denen man sich nicht fortpflanzen kann, die aber gleichzeitig zu potentiellen Konkurrenten um Ressourcen werden könnten (letzteres erklärt übrigens auch relativ einfach, warum ausser Homo Sapiens alle anderen Menschenarten - und viele Raubtiere an der Spitze der Nahrungskette! - ausgestorben sind).

Wer also auf "altruistische" ausserirdische Zivilisationen hofft, sehnt quasi unsere kriegerische Auslöschung durch selbige herbei.
 
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Schmidts Katze

Registriertes Mitglied
Hallo Bynaus,

Altruismus kann deshalb logischerweise nur Lebewesen umfassen, mit denen man sich fortpflanzen kann.

vielleicht habe ich einen anderen Begriff von Altruismus, aber als Aquarianer, Katzen- und ehem. Hundehalter liegt mir doch auch das Wohlergehen meiner Tiere am Herzen.

Und ist nicht auch z.B. der Vegetarismus durch einen artübergreifenden Altruismus begründet?

Grüße
SK
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Altruismus ist nichts anderes als eine evolutionäre Strategie, die sich bei gewissen sozialen Arten durchgesetzt hat, weil sie unter den spezifischen Lebensumständen jener Arten zu mehr Nachwuchs führt als Egoismus - bloss ist diese Wirkungsweise nicht immer offensichtlich. Altruismus kann deshalb logischerweise nur Lebewesen umfassen, mit denen man sich fortpflanzen kann. Am wenigsten wird er solche Lebewesen umfassen, mit denen man sich nicht fortpflanzen kann, die aber gleichzeitig zu potentiellen Konkurrenten um Ressourcen werden könnten (letzteres erklärt übrigens auch relativ einfach, warum ausser Homo Sapiens alle anderen Menschenarten - und viele Raubtiere an der Spitze der Nahrungskette! - ausgestorben sind).

Wer also auf "altruistische" ausserirdische Zivilisationen hofft, sehnt quasi unsere kriegerische Auslöschung durch selbige herbei.

Hallo Bynaus,

ich will mich ja nicht in diese Diskussion einmischen, aber ich denke, dass Lebewesen, die eine Familienplanung zu betreiben imstande sind, auch aus anderen Gründen altruistisch Ideale haben können.

Und ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen und auch anderen Lebewesen altuistische Verhaltensweisen ohne Kalkül zutrauen, zum Beispiel gewissen Haustieren, die alles für ihr Herrchen oder Frauchen tun. Ok, ganz "ohne" Kalkül geht es natürlich auch nicht, aber die Belohnung ist dann nicht primär Essen oder Nachkommen, sondern einfach nur Vertrauen, Anerkennung und Geborgenheit - auch das sind Werte, die für lohnenswert erachtet werden können.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
@SK & ralf: Ich streite keinesfalls ab, dass es Werte und Ziele jenseits des genetisch verankerten Altruismus' geben kann. Was ich damit sagen will: Ethik im Umgang mit anderen Lebewesen muss (kann) nicht auf diesem Altruismus basieren, sondern auf anderen Bedürfnissen: z.B. dem Wunsch nach einem Lebensbegleiter, dem Wunsch, für jemanden zu sorgen, die Sehnsucht nach Nähe, Vorstellungen über die Rechte von Tieren, etc.
 

Schmidts Katze

Registriertes Mitglied
Hallo Ralf,

vielleicht kann man da von einer Symbiose sprechen.
Katzen fangen Mäuse, Hunde bewachen das Grundstück, helfen bei der Jagd, und erfüllen noch viele weitere Aufgaben.

Und ein Aquarium oder Terrarium erfüllt ästhetische Bedürfnisse.

Ich finde jedenfalls den Ansatz von Bynaus, Altruismus auf die eigene Spezies zu begrenzen, für zu kurz gegriffen.

Grüße
SK

PS: @ Bynaus: Ja, so wird mir dein Standpunkt klarer, ich hätte diese Punkte auch unter Altruismus einsortiert.
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
PS: @ Bynaus: Ja, so wird mir dein Standpunkt klarer, ich hätte diese Punkte auch unter Altruismus einsortiert.
Hallo Schmidts Katze,

genau - ich denke, wir drei sind hier nicht anderer Meinung, auch wenn ich - zumindest für mich - einräumen muss, dass ich mir diese Thematik ganz gewiss noch nicht in letzter Konsequenz durchüberlegt habe und sicherlich noch genügend Spielraum für Nachbesserungen vorhanden ist.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Ich finde jedenfalls den Ansatz von Bynaus, Altruismus auf die eigene Spezies zu begrenzen, für zu kurz gegriffen.

Altruismus kommt auch in anderen Tierarten vor, deshalb kann man das nicht als menschliche Spezialität oder gar Kulturerscheinung abtun. Er muss also eine genetische Grundlage haben, aber dann muss er sich auch auf die eigene Spezies beschränken. Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass Altruismus gegenüber anderen Tierarten als Signal benutzt werden könnte: seht her, wie nett ich zu anderen Tieren bin (und denkt darüber nach, was das über mein Verhältnis zu Menschen aussagt)!

Aber wie gesagt: man müsste z.B. bedenken, dass während Millionen Jahren viele verschiedene Menschenarten nebeneinander in ähnlichen ökologischen Nischen gelebt haben. Erst, als eine Menschenart so flexibel und clever wurde, dass sie sich in praktisch alle Naturräume der Erde ausbreiten konnte, starben die anderen Arten eine nach der anderen aus: warum dehnte sich unser Altruismus nicht auf diese (uns doch sehr ähnlichen) Arten aus? Weil sie in Konkurrenz zu unseren Vorfahren standen. Katzen, Hunde und Kanarienvögel stellen keine Gefahr, keine Konkurrenz dar (und wo doch, zögert man nicht, sie zu töten, z.B. Strassenhunde). Sie sind Spielzeuge des Menschen, mehr nicht - mit Altruismus hat das deshalb nicht viel zu tun.
 
R

Ralander

Gast
dann frage ich als zugegeben oberflächlicher Leser (ich öffne Links erst, wenn es dir in deinen Posts gelingt, den Eindruck zu erwecken, es stände lesenswertes darin) mich, warum das für Altruismus gelten sollte, und sortiere dich als Christ ein.

Das ist ein Missverständnis!

Ich meinte im Zusammenhang mit „oberflächlicher Leser“ natürlich das oberflächliche Lesen meines Manuskripts!

Aber für jemanden, der sich „weigert“ :) mein Manuskript zu lesen (und es ist nun mal Thema dieses Threads) , ist es naturgegeben etwas schwierig qualifizierte Beiträge zu verfassen!

Du benutzt genau ihre Argumente. Zudem bist du der, der die "christliche Nächstenliebe" ins Gespräch gebracht hat.

Ich glaube kaum, dass ein Christ diese Aussage treffen würde:

„Um diese ersten zivilisatorischen Ansätze auf der Erde zu unterstützen und zu stabilisieren, beschloss die Super-Zivilisation die Religion als wichtigen, stabilisierenden, zivilisatorischen Faktor zu fördern und zu beeinflussen.“
[Quelle: Das Projekt Terra; Kapitel: „Die Sintflut“]

Altruismus kann deshalb logischerweise nur Lebewesen umfassen, mit denen man sich fortpflanzen kann.

Das diese Aussage so nicht korrekt ist, sollte aufgrund der weiteren Antworten in diesem Thread klargeworden sein!

Altruismus kann auch Spezies-übergreifend auftreten!

ich will mich ja nicht in diese Diskussion einmischen, aber ich denke, dass Lebewesen, die eine Familienplanung zu betreiben imstande sind, auch aus anderen Gründen altruistisch Ideale haben können.

Dies ist der sogenannte „Reziproke Altruismus“:

http://de.wikipedia.org/wiki/Reziproker_Altruismus

Und ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen und auch anderen Lebewesen altuistische Verhaltensweisen ohne Kalkül zutrauen, zum Beispiel gewissen Haustieren, die alles für ihr Herrchen oder Frauchen tun. Ok, ganz "ohne" Kalkül geht es natürlich auch nicht, aber die Belohnung ist dann nicht primär Essen oder Nachkommen, sondern einfach nur Vertrauen, Anerkennung und Geborgenheit - auch das sind Werte, die für lohnenswert erachtet werden können.

Darüber hinaus:

Es gab sogar freilebende „altruistische“ Delfine, die Menschen vor dem Ertrinken gerettet haben!
 

Schmidts Katze

Registriertes Mitglied
Zum Thema "Gibt es Altruismus zwischen verschiedenen Spezies?" habe ich im Smalltalk einen Thread eröffnet, weil ich hier nicht die Diskussion stören möchte.

Hallo Herr Deiters, ich schlage vor, die diesbezüglichen Posts dahin zu verschieben.

Grüße
SK
 
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