Hallo Sissy,
Denn ein Brocken 150x150x150 Meter verdrängt nicht viel Wasser. Je nach Wassertiefe rauscht er mehr oder weniger ungebremst auf den Meeresgrund. Dorst schlägt er einen schüsselförmigen Krater, der durch die lockeren Sedimente sehr schnell wieder aufgefüllt wird.
...
Das ist nicht zu vergleichen. Nach Angaben des Geoforschungszentrums Potsdam riss bei dem Beben die Erdkruste auf einer Länge von 400 km auf. Es kam zu Plattenbewegungen von bis zu 27 m horizontal und 7 m vertikal. Gleichzeitig senkte sich das Festland um bis zu 1,20 Meter.
Es gab also eine mehr oder weniger gerade Front von 400 km Länge, auf der das Wasser des Ozeans 27 Meter nach oben und 7 Meter zur Seite bewegt wurde. Das sind 75.600.000 Qubikmeter Wasser. Ein Impakt eines Meteoriten mit 150 Meter Kantenlänge würde "nur" 3.375.000 Qubikmeter Wasser verdrängen, das sich dann radial ausbeiten kann, weil der Impakt punktförmig geschieht.
ich vermute mal, daß Du Dich hier nur etwas missverständlich ausgedrückt hattest, aber die Frage dazu kam dann ja auch promt, daher meine etwas länger Antwort dazu:
Der Ablauf bei solchen Vorgängen ist doch deutlich komplizierter, als er sich mit einer solch einfachen Analogie darstellen läßt (bei der Du auch im zweiten Teil Höhenversatz und Horizontalversatz vertauscht hattest). Abgesehen davon läßt sich die Anzahl der verdrängten/bewegten Kubikmeter auch auf diesem Wege nicht wirklich gut ermitteln. Die Auswirkung einer horizontalen Bewegung hängt sehr davon ab, in welcher Richtung sie stattfindet. Geschieht sie z.B. parallel zum Verlauf einer vielleicht vorhandenen nahen Küstenlinie, oder senkrecht dazu? Die davon unmittelbar betroffene Wassermenge hängt eben davon ab, ob sich der Platz für das Wasser dabei am Ort des Geschehens verändert, und wenn ja, um wieviel. Anders bei einer Vertikalen Bewegung, dabei wird das darüber liegende Wasser mit angehoben, respektive abgesenkt. Aber auch eine solche Hebebewegung findet nicht gleichmäßig über das ganze betroffene Gebiet verteilt statt.
Was man in den Videos des Tsunamis deutlich sehen konnte, war ein ganz anderes Verhalten des Wasser(spiegels), als wir es z.B. bei hohen Wellen, die sich am Strand brechen sehen können.
Bei einer sich noch nicht brechenden Welle bewegt sich das Oberflächenwasser entlang einer senkrecht stehenden Kreisbahn. Bricht sich die Welle am Strand, dann folgt ihr unmittelbar hinterher ein wasserarmes Wellental und das an den Strand gespülte Wasser zieht sich sofort wieder zurück in dieses Wassertal. Bei einem Tsunami dagegen, gibt es hinter der Frontwelle zunächst mal kein Wassertal. Die Frontwelle überflutet alles, was tiefer liegt, als die Höhe des nachfolgenden Wasserspiegels (meistens gebildet durch eine sehr sehr lange Welle). Daher dringt sie auch teilweise kilometerweit ins Landesinnere vor, ohne dafür besonders hoch sein zu müssen.
Das Verhalten einer Flutwelle, erzeugt durch einen Kometen/Asteroideneinschlag, hängt nun nicht allein von seiner Größe/Masse ab, sondern in viel größerem Ausmaß auch von seiner Geschwindigkeit, aber auch von dem Winkel, mit dem er auf die Oberfläche trifft. Nur die dauerhafte Veränderung des (weltweiten) Meeresspiegels, hängt vom raumfordernden Volumen des Impactors nach dem Einschlag ab, wenn er im Meer ‚landet‘. Alle anderen kurzfristigen Effekte sind eine komplexe Mischung aus den verschiedenen Parametern (Masse, Volumen, Geschwindigkeit, Einschlagwinkel, Einschlaggebiet).
Die Wechselwirkung zwischen der Materie des Impactors und der Erde ist dabei, bezogen auf die Energieübertragung/Zeit auch von der Dichte (dem spezifischen Gewicht) beider Stoß-, ja was soll man da schreiben? -partner ist da wohl etwas zu nett, besser wäre hier wohl Stoßgegner, abhängig. Wie viel Energie geht in welcher Zeit in die Verdampfungskühlung und wie viel in die Beschleunigung/Abbremsung der Stoßgegner und wieviel in die Strahlungsenergie. Dabei ist Wasser vielleicht ein etwas sanfteres Landekissen, weil es ‘nur‘ ein spezifisches Gewicht von 1 g/cm^3 hat, aber die Auswirkungen durch den Tsunami können das auch in großer Entfernung locker wieder umkehren und der anschließende globale Winter folgt dann auch wieder ganz eigenen Regeln. Und wenn wir schon bei den verschiedenen Landekissen sind - sogar ausschließlich Luft reicht schon als Bremsmasse aus, um einem Impactor gewaltige Schäden zu ermöglichen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Tunguska-Ereignis#Einschlagtheorien
Herzliche Grüße
MAC