Es istwunderbar, das Astronomen nun einsehen müssen, das auch Planeten um Doppelsterne gebildet werden können.
Planeten in Doppelsternsystemen kennt man schon seit mehr als einem Jahrzehnt...
Ein ergebnisoffenes, wissenschaftliches Denken verträgt sich nicht mit diesem selbstgerechten, arroganten Ton, den du da an den Tag legst. Wir Menschen wollen wissen, wie die Welt wirklich beschaffen ist, wie sie funktioniert, und Wissenschaftler setzen alles daran, all ihre Zeit und Mühe, es herauszufinden. Niemand kann es "schon immer gewusst" haben, und niemand (schon gar nicht ein Wissenschaftler) muss sich von so jemandem vorwerfen lassen, er solle jetzt gefälligst "einsehen", dass er falsch lag.
Bevor wir es nicht messen, können wir es nicht wissen. Wir können vermuten, aber auch diese Vermutungen müssen sich auf Beobachtungen stützen. Noch vor 20 Jahren etwa
wusste niemand, ob andere Sterne wirklich auch Planeten haben. Die meisten Wissenschaftler dachten, dass es sie geben sollte, aber niemand
wusste es. Genauso bei den Doppelsternen: soviel ich weiss hat niemand je kategorisch ausgeschlossen, dass sie Planeten haben könnten. Stabilitätszonen sind ein uraltes Konzept, und man hat sicher immer die Möglichkeit anerkannt, dass in diesen Stabilitätszonen Planeten existieren könnten. Aber man
wusste es eben nicht.
Wie du sagst, ist das im Sonnensystem so. Ob das generell so gilt oder "zufällig" im Sonnensystem, wer weiß das?
Gleich vier Mal zufällig? Da muss eine bestimmte Regel dahinerstehen.
Gut möglich, dass diese Regel nicht überall gleich anzuwenden wäre. Vielleicht ist das Verhältnis in Scheiben mit höherer Metallizität höher, wer weiss (Kepler-47 hat allerdings eine geringere Metallizität). Gut möglich (sogar sehr wahrscheinlich), dass es Ausnahmen von der Regel gibt, wie immer und überall. Wir wissen ja, dass die Erde da eine Ausnahme ist - allerdings reden wir jetzt von Gasriesenmonden, also Monden, die in einer von planetaren Scheibe gefütterten Akkretionsscheibe gebildet wurden. Dass man mit einem Giant Impact kein Material aus einem Gasriesen (!) herausschlagen kann, dürfte wohl ziemlich naheliegend sein. Vielleicht kann man ein "desintegrative capture"-Modell für Gasriesen entwickeln, vielleicht sind solche captures im inneren Bereich des Planetensystems häufiger als in den Bereichen, in denen unsere Gasriesen kreisen. Alles möglich, alles denkbar. Aber
wissen tun wirs nicht.
Tatsächlich haben wir bisher noch keine Exomonde entdeckt. Und genau das spricht dafür, dass die meisten Exomonde eher klein sind gegenüber ihrem Planeten. Im Transit dürften Gasriesen-Monde, insbesondere grosse Gasriesen-Monde, die die 1:5000-Regel klar verletzen, deutlich sichtbar sein: entweder durch ihren eigenen Transit, oder dann durch ihre Wirkung auf die Transit-Zeit. Klar, vielleicht ists irgendwo stattdessen eine 1:1000-Regel, gut denkbar. Aber wenn die Regel universumsweit eher typischerweise 1:20 statt 1:5000 wäre (und das Sonnensystem aus irgend einem Grund halt exotisch), wüssten wir das mittlerweile. Und 1:20 wäre in etwa nötig, damit Kepler-47 einen erdähnlichen Mond haben kann.
Wir werden wohl in den nächsten Jahren den ersten Exomond finden. Er wird viel grösser sein als die 1:5000-Regel voraussagt. Ganz einfach, weil solche Monde einfacher zu finden sind. Kickaha (und vielleicht auch TomTom333
) wird dann in ein Geheul ausbrechen, dass die Wissenschaftler nun endlich "einsehen" müssten, dass es grosse Monde gibt (obwohl das, siehe oben, nie jemand bestritten hat). Wie es wirklich ist, wird sich aber erst mit der Zeit zeigen.