PC okular von meade ..

Astrophysiker Danial

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Hallo Forenuser,
was haltet ihr vom PC okular von meade ?
Was knn ich damit sehen (ich hab das Meade bresser 152/762 mm newton MON2) ?
Netten gruss
 

Sissy

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Hi Daniel,

was haltet ihr vom PC okular von meade ?

Garnix. Finger weg von Produkten, bei denen nicht einmal angegeben ist, welcher Sensor in der Kamera steckt!
Da kannst Dein Geld auch gleich zum Fenster rauswerfen...

Was knn ich damit sehen (ich hab das Meade bresser 152/762 mm newton MON2) ?

nicht viel mehr als mit gut dunkeladaptiertem Auge unter dunklem Himmel. Das ist teurer Schnickschnack, der nix bringt!

Wenn Du in die Astrofotografie einsteigen möchtest, dann kann ich Dir die DMK 31AU03.AF ans Herz legen. Die taugt was...

Mit der habe ich diese Bilder mit einem 150/750 er Newton aufgenommen:

http://www.sternwarte-zollern-alb.de/mitarbeiterseiten/kowollik/galaxies/M51.htm

http://www.sternwarte-zollern-alb.de/mitarbeiterseiten/kowollik/galaxies/M101.htm

unter bescheidenem Großstadthimmel, aber auf einer angemessenen Montierung (EQ5 Klasse).

Die Bilder sind natürlich nicht so aus der Kamera gefallen. Dazu war Bildbearbeitung notwendig:

Hier mal ein Rohbild:

http://silvia-kowollik.de/astro/teleskope/rohbild.jpg

Zuerst rund 100 Bilder aufgenommen bei 32 Sekunden Belichtungszeit, dann den Deckel auf das Teleskop und nochmal 100 "Darks", dann auf die Dämmerung gewartet für "Flats" (sehr kurz belichtete Bilder vom taubengrauen Himmel). Aus den Darks ein Masterdark berechnet, damit ich die "Hotpixel" aus den einzelnen Rohaufnahmen mit dem Motiv rausrechnen kann. Dann die Flats ebenfalls zum Masterflat berechnet, damit ich Staubkringel (Donuts) und Vignetierung aus den Rohbildern wegbekomme. Nach Dark- und Flatbehandlung werden dann die bereinigten Rohbilder gestackt. Und dann im gestackten Bild mit der Graduationskurve den Hintergrund dunkler und das Motiv heller gemacht.

Zum Stacken hab ich "Deep Sky Stacker" verwendet, das Feintuning dann in Giotto. Sind beides Freewareproggys...

Astrofotografie geht nicht "mal auf die Schnelle". Das ist aufwändig. Und teuer, denn Deine Montierung ist dafür völlig ungeeignet. Das Teleskop ist bei Astrofotografie das billigste. Dann kommt die Kamera. Die sollte 3-5 x so teuer wie das Teleskop sein. Und die Montierung kostet auch minimum 3-5x so viel wie das Teleskop. Denn sie muß Autoguidingfähig sein. So als grobe Hausnummer: 2.000 Euro als Foto-Grundausstattung für nen 150/750 Newton. Dann macht es Spaß...

Falls Du "nur" gucken willst auf nem Bildschirm - das elektronische Okulart ist absolut ätzend. Da dann hast zig Sekunden (keine Ahnung wie lang das Teil belichten kann, es gibt verschiedene Ausführungen) ein Rohbild mit allen Fehlerpixeln. Irgendwann kommt das nächste. Glaub mir, das ist nix gscheites. Den Weg hab ich auch mal ausprobiert...

Werbetext schrieb:
...Beobachtungen komfortabel aufzeichnen, archivieren und bearbeiten

ist ein Witz. Das geht nur mit deren Software. Und die ist bescheuert programmiert. Mit den gängigen Freewareproggys kommst net weiter, weil Meade ein eigenes Format verwendet...

Außerdem müßtest Du Deine Montierung nicht nur gob ausrichten wie zum spechteln, Du mußt jedesmal beim Aufbau einscheinern. Das dauert 20-30 Minuten, ehe Du halbwegs richtig am Himmelspol bist.

Wenn Du mehr sehen willst, brauchst deutlich mehr Öffnung. Deepsky geht gut ab 12 ". Vorher ist es visuell unter durchschnittlichem Himmel eher mau...

Grüße
Sissy
 
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