Erdnahe Asteroiden: Asteroid 2011 AG5 dürfte Erde verfehlen

astronews.com Redaktion

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Der rund 140 Meter durchmessende Asteroid 2011 AG5 gehört derzeit zu den wenigen vergleichsweise großen Brocken, die innerhalb der kommenden Jahrzehnte die Erde treffen könnten - wenn auch nur mit einer sehr geringen Wahrscheinlichkeit. Zu große Sorgen sollte man sich über 2011 AG5 jedoch nicht machen, so die Meinung von Fachleuten auf einem NASA-Workshop Ende Mai. Allerdings seien weitere Beobachtungen nötig. (18. Juni 2012)

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Bynaus

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Okay - bei dem Kaliber ist es nicht schade, dass er die Erde (sehr wahrscheinlich) verfehlen wird ;)

Irgendwann einmal sollte man eine Demonstrations-Mission planen, um zu zeigen, dass man praktisch in der Lage wäre, die Bahn eines Asteroiden zu verändern, wenn nötig. So könnte man einen Asteroiden wie diesen hier noch weiter vom Keyhole wegschieben als nötig (oder noch schöner - ihn auf eine Bahn schubsen, auf der er den Mond trifft, was man dann beobachten könnte - aber das ist wohl nicht ganz so einfach). Dann hätte man gleich eine bereitstehende, finanzierte Missionsarchitektur, sollte sich in der Zwischenzeit zeigen, dass dieser Asteroid (oder ein anderer) die Erde doch treffen wird.
 

Bernhard

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Irgendwann einmal sollte man eine Demonstrations-Mission planen, um zu zeigen, dass man praktisch in der Lage wäre, die Bahn eines Asteroiden zu verändern, wenn nötig.
Ich weiß nicht, ob eine willkürliche und scheinbar harmlose Manipulation des Sonnensystems zu verantworten wäre. Der deutsche Steuerzahler hat da zur Zeit sicher ganz andere Probleme und dass man Satelliten vergleichsweise zuverlässig in's All schießen kann ist bekannt.

Bei einer echten globalen Bedrohung wäre die Redundanz in den Systemen recht hoch, weil dann voraussichtlich sehr schnell ein multinationales Projekt mit mehreren, gleichwertigen Ansätzen verwirklicht werden würde. Wenn man in so einem Fall eine einzige Rakete losschicken würde und es würde schiefgehen, wäre sicher ganz schön was los.
 

Bynaus

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Ich weiß nicht, ob eine willkürliche und scheinbar harmlose Manipulation des Sonnensystems zu verantworten wäre.

Da oben herrscht alles andere als eitle Harmonie. Asteroiden gibts auf allen möglichen Bahnen, und der Raum zwischen den Planeten ist gigantisch. Die Befürchtung, man würde da durch eine leichte Veränderung einer Bahn eine Kettenreaktion mit unabsehbaren Folgen provozieren ist absolut unbegründet.

Der deutsche Steuerzahler hat da zur Zeit sicher ganz andere Probleme und dass man Satelliten vergleichsweise zuverlässig in's All schießen kann ist bekannt.

Der "in-All-schiessen"-Teil ist unbestritten machbar. Aber die Probleme bzw. offenen Fragen beginnen alle nach dem Start des Satelliten. Ausserdem hab ich nirgends gesagt, dass diese Mission dem Deutschen Steuerzahler alleine aufgebürdet werden sollte (ich dachte mehr an die ESA oder NASA).

Bei einer echten globalen Bedrohung

Die Chance, dass ein Asteroid heute noch eine globale Bedrohung darstellt, ist praktisch null. Wir kennen fast alle grösseren erdnahen Asteroiden (anders als noch vor ein paar Jahrzehnten), und keiner davon ist auf einer Bahn, der ihn in nächster Zeit auf Kollisionskurs mit der Erde bringt. Die einzige Ausnahme ist vielleicht 1950 DA, aber da dauerts noch rund 800 Jahre, bis die Frage aktuell wird.

Asteroiden stellen vielmehr eine regionale oder gar lokale Gefahr dar. Ein Impakt von der Grössenordnung 2011 AG5 dürfte Auswirkungen im Bereich einer Multi-Megatonnen-Atombombe haben: es ist zumindest theoretisch denkbar, dass dadurch eine Millionenstadt zerstört wird, oder ein Tsunami ausgelöst wird, der weite Küstenbereiche zerstört. Im Sinne der Katastrophenprävention wäre es absolut zu begrüssen, wenn man dafür eine funktionierende Architektur hätte, und nicht unzählige Ansätze, die man im letzten Moment auf gut Glück zusammenschustern muss. Man könnte die Mission sogar öffentlich ausschreiben: wem es als ersten gelingt, einen Asteroiden um soundsoviele km von einem designierten Keyhole wegzuschubsen, bekommt so-und-so-viel Geld.
 

Bernhard

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Hallo Bynaus,

Die Befürchtung, man würde da durch eine leichte Veränderung einer Bahn eine Kettenreaktion mit unabsehbaren Folgen provozieren ist absolut unbegründet.
das ist schon klar. Trotzdem kenne ich das Sonnensystem in den Details als chaotisches System, weswegen ein Schmetterlingseffekt nicht auszuschließen ist, was dann eventuell einen kleineren Impakt zur Folge haben könnte, der dann eventuell eine Großstadt auslöschen könnte. Auch wenn so ein Ereignis erst in 100.000 Jahren impliziert wird, wäre das nach meiner Meinung nach nicht mehr zu verantworten.

Man könnte die Mission sogar öffentlich ausschreiben: wem es als ersten gelingt, einen Asteroiden um soundsoviele km von einem designierten Keyhole wegzuschubsen, bekommt so-und-so-viel Geld.
Ansich nichts einzuwenden und lobenswert, wenn die langfristigen Auswirkungen denn exakt berechenbar wären. Das ist aber nur meine persönliche Meinung.
Gruß
 

Alex74

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Da die Bahnen der ganzen Brocken und Bröckchen ohnehin alles andere als geordnet ist, kann man auch nicht davon sprechen daß man irgendeine böse Kettenreaktion auslösen würde, wenn man was verändert. Jeder einzelne dieser Asteroiden unterliegt schließlich ständig und dauerhaft und immer wieder Bahnveränderungen. Durch Sonnenwind, Wärmeabstrahlung und Vorbeiflug an Planeten.

Ich halte es für verantwortungslos eine solche Mission vorher nicht mal zu proben.
 
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