SETI: Kein verdächtiges Signal von Gliese 581

astronews.com Redaktion

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Astronomen haben mit einem Verbund von Radioteleskopen erstmals gezielt nach Signalen von außerirdischem intelligentem Leben gesucht. Ziel der Fahndung mit dem Australian Long Baseline Array war der Stern Gliese 581, um den auch Planeten in der habitablen Zone kreisen könnten. Verdächtige Signale wurden allerdings nicht entdeckt. (4. Juni 2012)

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SRMeister

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Falls vor 25 Jahren auf einem der Gliese581-Planeten (20ly) jemand ein Arecibo-vergleichbares Instrument auf die Erde gerichtet und mit einer Sendeleistung wie Arecibo gesendet hätte, dann hätte die hier vorgenommene Suche einen Ausschlag von 650mJy gemessen. Die Messgrenze liegt bei 1,5mJy.
Allerdings gibt es auf der Erde wohl keinen Kugelstrahler im fraglichen Frequenzbereich, den man über diese Entfernung noch messen könnte.
Was ich damit sagen will ist, dass wir momentan ET nicht finden, außer er will das.

Außerdem handelte es sich hier nicht wirklich um VLBI, sondern eher um eine Demonstration des Machbaren, nämlich darum, zu beweisen, dass RFI(Radiostörungen) per VLBI effektiv ausgefiltert werden kann. Die Autoren sagen, bei späteren Teleskopen wie dem SKA, ist die Baseline (Entfernung zwischen den Teleskopen) 2 Größenordnungen länger und die Sammelfläche wohl noch mehr. Man darf also gespannt sein.
Mit dem SKA kann man weit mehr als unsere Telekommunikationssatelliten und Radars auf 20ly erkennen.
 
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Plexucra

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Angenommen, jemand oder etwas würde auf einem Gliese581-Planeten in 20 Jahren auch ein Long Baseline Array auf unser Sonnensystem 8 Stunden lang richten, würde dieser Jemand etwas verdächtiges empfangen können was auf intelligentes Leben hätte schließen lassen? Oder anders gefragt, haben unsere "normalen" Radio-Emissionen (TV, Sateliten-Small-Talk, etc) ausreichend Sendeleistung, damit diese auf einen 20 Lichtjahren entfernten Planeten als solche erkannt würden?

Und wenn ja, seit wann reicht unsere Sendestärke?
Reicht z.b. der Rundfunk der 1940er Jahre auch schon aus?
 

FrankSpecht

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Moin,
Astronomen haben mit einem Verbund von Radioteleskopen erstmals gezielt nach Signalen von außerirdischem intelligentem Leben gesucht. Ziel der Fahndung mit dem Australian Long Baseline Array war der Stern Gliese 581, um den auch Planeten in der habitablen Zone kreisen könnten. Verdächtige Signale wurden allerdings nicht entdeckt. [...] Dass die Australier nun kein Signal aus dem System um Gliese 581 gefunden haben, muss nach Ansicht von Shostak nichts bedeuten.

Tja,
es hat wohl doch etwas zu bedeuten, wenn man einen Stern auf Signale untersucht, die von seinen - nun nicht mehr existenten - habitablen Planeten stammen könnten :p
The disappearance of these two signals after correcting for the star's activity indicates that these signals in the original data must have been produced by the activity and rotation of the star itself, not by the presence of these two suspected planets.

Read more at: http://phys.org/news/2014-07-controversial-clues-goldilocks-planets-life.html#jCp

Schade eigentlich :(
 

Bynaus

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Man darf nie vergessen, dass die RV-Planeten - besonders jene, die am Rand der Messbarkeit sind - eben letztlich Kandidaten sind. Dass sich der Planet g nicht bestätigen liess, überrascht mich nicht gross, aber dass auch d verschwindet, schon eher. Transit-Planeten sind daher langfristig "besser" (mit der Einschränkung, dass man damit fast nur Planeten nahe an ihrem Stern findet), oder eben gleich die direkte Abbildung. Es ist noch ein langer Weg!
 

ralfkannenberg

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Dgoe

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haben unsere "normalen" Radio-Emissionen (TV, Sateliten-Small-Talk, etc) ausreichend Sendeleistung, damit diese auf einen 20 Lichtjahren entfernten Planeten als solche erkannt würden?
Hallo Plexucra,

die Signale verschwinden irgendwann im allgemeinen Hintergrundrauschen, wenn ich mich richtig erinnere, dann ist in 50 Lichtjahren endgültig Schluß. Innerhalb dieser Glocke sind sie wahrscheinlich auch nicht so ohne weiteres detektierbar. Das wurde hier - glaube ich - schon einmal diskutiert, vielleicht erinnert sich jemand, oder weiß Bescheid, ob das so stimmt.

Sicherlich ist umgekehrt, das hier empfangene Signal kein extraterrestrischer Action-Thriller.

Gruß,
Dgoe

P.S.: wenn 50 Lichtjahre stimmt, dann sind Sendungen, die vor über 50 Jahren ausgestrahlt wurden mittlerweile nur noch Rauschen.
 
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shenry

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Angenommen, jemand oder etwas würde auf einem Gliese581-Planeten in 20 Jahren auch ein Long Baseline Array auf unser Sonnensystem 8 Stunden lang richten, würde dieser Jemand etwas verdächtiges empfangen können was auf intelligentes Leben hätte schließen lassen? Oder anders gefragt, haben unsere "normalen" Radio-Emissionen (TV, Sateliten-Small-Talk, etc) ausreichend Sendeleistung, damit diese auf einen 20 Lichtjahren entfernten Planeten als solche erkannt würden?

Und wenn ja, seit wann reicht unsere Sendestärke?
Reicht z.b. der Rundfunk der 1940er Jahre auch schon aus?

Vielleicht trägt das dazu etwas bei. 1985 wurde mittels Arecibo vom Mond reflektierte irdische Strahlung gemessen. Daraus ergab sich das man die stärksten Radars mittels Arecibo bis zu höchstens 30 Lj entdecken könnte, Fernsehsender nur bis zu 2 Lj. Sebastian von Hoerner schätzte die Fortschritte bis 2002 so ein, das dann militärische Radars bis 100 Lj, Fernsehen bis 20 Lj entdeckt werden könnte. Vorraussetzung natürlich immer ein Empfangsgerät des technischen Standes von Arecibo, vergleichbare Beobachtungszeit, vergleichbare Empfängerempfindlichkeit. Bin da kein Experte, aber durch Beobachtungsdauer kann man den Signal/Rauschabstand wohl deutlich erhöhen.
Allerdings bei einer Sende und Empfangsanlage der Größe von Arecibo (Gleiches auf beiden Seiten, technischer Stand 2002, Wellenlänge 20 cm, Bandbreite 1 Hz, Beobachtungsdauer 5 Min, Signal/Rausch 5/0, Sendeleistung bis 1 Megawatt) wäre eine Reichweite von 2200 Lj möglich.
Gruß
Heinz
 

Bynaus

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Das lustige an solchen Überlegungen ist ja, dass man bereits mit ca. 1 Watt Leistung mit hohen Bitraten über interstellare Distanzen kommunizieren kann - wenn 1) sowohl Sender als auch Empfänger im Gravitationsfokus ihrer jeweiligen Sonne sitzen und 2) man genau weiss, wohin man senden/empfangen will. Jegliche interstellare Zivilisation wird sich dies zu Nutze machen, völlig unbemerkt von allen ausser den beabsichtigten Empfängern, die im richtigen Moment am richtigen Ort sitzen und in die richtige Richtung blicken (empfangen). Insofern sitzen wir hier in 1 AU Entfernung von unserem Stern einfach in einem tiefen Funk- und Wissensloch. Man könnte sich vorstellen, dass jede Zivilisation früher oder später alle potentiell lebenstragenden Planeten der Galaxis durch eine beobachtende Sonde im Gravitationsfokus ihres eigenen Sterns beobachten wird - auch auf Radiosignale, die vom Gravitationsfokus unserer Sonne aus in ihre Richtung geschickt werden. Kontaktaufnahme sähe dann so aus: 1) eine Zivilisation beginnt, Raumfahrt zu betreiben, 2) sie entsendet erste Raumsonden zum Gravitationsfokus, um benachbare interessante Planeten zu beobachten, 3) sie deckt alle bekannten interessanten Planeten mit einer zugehörigen Sonne jeweils im Gravitationsfokus ab, 4) wenn auf einem dieser interessanten Planeten eine Zivilisation entdeckt wird (oder ein Radiosignal von einer solchen empfangen wird), funkt man diese an. Damit "outet" sich niemand in der Galaxis mit einem starken Rundumsender - Planeten können erst kontaktiert werden, wenn beide Seiten wissen, dass da jemand ist.
 

Dgoe

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Schon gut, war wohl eine dumme Frage, habe den Artikel gelesen und interpretiere das als Kommunikationsnetzwerke anhand gebündelter Strahlen, Übertragungen.

Gruß,
Dgoe
 

Major Tom

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Hätte eine Organisation wie SETI wohl das Potential eine Sonde innerhalb - sagen wir weniger Jahrzehnte - an den Gravitatinsfokus der Sonne zu bringen ?
Voyager 1 ist jetzt seit 37 Jahren unterwegs und braucht wohl noch an die. 200 Jahre bis dahin ...

MT
 
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