ich würde nicht so weit gehen dem MIT jetzt die eine oder andere Absicht zu unterstellen, obwohl man das zweifellos auch so sehen kann.
Hallo Michael,
das verbietet sich allein schon deswegen, weil man es nicht beweisen kann. Leider musste ich am eigenen Leibe erleben, wie man mit unsachlichen Methoden abgeschossen wurde; als ich Dokumente vorbrachte, nannte man mich einen Querulanten und als ich längst ausgeschlossen war, hat sich tatsächlich noch jemand entschuldigt, weil er das Dokument nun doch noch gelesen hat. Ok, das betraf nur mein ehrenamtliches religiöses Engagement, hatte also für mich keine finanziellen Nachteile zur Folge. Und ich bin da auch bei weitem kein Einzelfall. Darum geht es aber nicht, was ich sagen will: mit gezielten Aussagen kann man viel erreichen, vor allem, wenn die grosse Mehrheit sich gar nicht dafür interessiert. Dann steht die Macht des ersten Argumentes.
Was ich sagen will: die MIT-Studie nutzt vermutlich den MarsOne-Anti's mehr als den Befürwortern.
Das das nur mit erheblich grösseren finanziellen Mitteln klappen kann wird Mars One doch von Anfang an von praktisch allen Seiten zugerufen (u.a. von NASA und ESA).
Das habe ich aber zumindest in dieser "Erheblichkeit" so nicht mitbekommen.
Investoren welcher Art auch immer werden doch durch die Studie wohl kaum "mehr" abgeschreckt als ohnehin schon. An Kritik hat es ja von Anfang an nicht gefehlt.
Ich denke, man ist ein Visionär oder nicht. Wenn nicht, dann wird man auch nicht investieren.
Wo du schon "mangelnde Transparenz" oder zu einfache Modelle ansprichst: die Studie nennt ihre Quellen und sie ist öffentlich zugänglich (wenn auch nicht alle Quellen kostenfrei), d.h. auch wenn nicht jede Annahme darin explizit begründet ist, die Studie stellt sich damit automatisch der Kritik.
Den Investoren wird aber hierzu die Möglichkeit fehlen. Sie werden der Studie "glauben" oder nicht. Sie sind gar nicht in der lage, eine so lange Studie inhaltlich zu erfassen, ganz zu schweigen all' die Referenzen. Nur beispielhaft: mir erschliesst sich nicht, warum man für die Formel (2) auf eine mehrhundertseitiges und sehr teures Buch referenzieren muss. Das wird nun wirklich kein Laie auch nur annähernd anschauen. Dabei dürfte die Herleitung von (2) auf einer DIN A 4 Seite zumindest grob möglich sein. Selbstverständlich darf man referenzieren auf wen man will, aber wenn man nicht gelesen werden will, dann referenziert man eben auf für Laien unlesbare Werke. Ein Spezialist wird übrigens auch keine Zeit haben, sich eine so umfangreiche Referenz anzuschauen, aber ein solcher wird hoffentlich die Herleitung selber tätigen können.
Das ganze mag aber auch ein Zufalls-Finding sein, möglich, dass die anderen Referenzen "besser" sind.
Das was du beklagst trifft auf Mars One selbst zu, wie Bynaus schon angemerkt hat wäre es eigentlich deren ureigenste Aufgabe gewesen eine solche Studie selbst zu unternehmen und zu publizieren.
Korrekt, aber wie ich jetzt auch nicht zum ersten Mal schreibe befindet sich MarsOne noch nicht in der Phase, dass man eine solche Studie in Auftrag gibt. In der derzeitigen Planungsphase von MarsOne dürften dringlichere Aufgaben anstehen. Denn wenn sich keine Investoren finden kann man das ganze jetzt schon abblasen, lange bevor der erste Orbiter von denen den Mars umkreist und noch länger, ehe da die ersten unbemannten Komponenten der Wohneinheiten auf dem Mars gelandet sind.
Natürlich wäre es super, jetzt schon eine millionenschwere Studie zu erstellen, und wenn man dann die Details beisammen hat noch eine zweite millionenschwere Studie, aber ich fürchte, hierfür fehlt einfach das Geld.
Es mag übertrieben klingen, wenn ich von millionenschweren Studien schreibe, aber erst kürzlich wurden in Basel 20 Millionen gesprochen, um eine Studie zur Herzstücklinie, einer unterirdischen S-Bahn zwischen Basel SBB und Basel Badischem Bahnhof, zu erstellen.
Mars One hat sich Kritik bisher noch nicht einmal richtig gestellt; Kritik wurde einfach ausgeblendet bzw. ignoriert.
Nicht ganz; zumindest bezüglich der MIT-Studie gab es eine Reaktion.
Das wird in Zukunft nicht mehr so einfach sein, wenn man selbst nichts ausser vagen Konzepten anzubieten hat.
Bei einem kommerziellen Produkt stimme ich Dir zu, bei einem Pionier-Projekt indes nicht.
Es ist natürlich so das die Studie nun ob beabsichtigt oder nicht auf Mars One Druck ausübt konkreter zu werden.
Richtig, und das kann zum Killer werden. Dann kann man post-mortem noch analyiseren, wer ein Interesse daran gehabt haben könnte, ändern wird sich dann nichts mehr.
Das begrüsse ich auch ausdrücklich, niemand muss jetzt überrascht oder pikiert sein. Es ist nicht anmassend das ein Projekt dieser Art auf breites Interesse stösst und hinterfragt wird. Es war nur eine Frage der Zeit bis genau so etwas wie die MIT Studie kommen würde, *das* muss auch den Mars One Machern klar gewesen sein. Sie haben sich selbst in diese Position gebracht.
Richtig, aber ich finde, sie hätten Anspruch auf eine faire Studie gehabt. Vielleicht ist die MIT-Studie "fair" und ich irre mich einfach; ich müsste mich weit mehr damit beschäftigen, um das abschliessend beurteilen zu können; es kann also sein, dass ich die falschen Rosinen herausgepickt habe und die anderen Rosinen süss gewesen wären.
ORAKEL: Da wird entweder gar nichts kommen in absehbarer Zeit (nächste 12 Monate), oder es werden sind die Mars One Zahlen auf ganz magische Weise stark denen der Studie annähern. Natürlich wird man ältere Zahlen von der Mars One Website entfernen damit es nicht so ins Auge sticht. /ORAKEL
Warten wirs ab
Meiner Einschätzung nach wird nichts kommen, da Mars One spätestens mit der MIT-Studie die ohnehin schon knappen finanziellen Mittel ausgehen werden. Sie werden sich nicht einmal qualifiziert zur Wehr setzen können. Und die Antî's werden dann lauthals verkünden, dass die MarsOne-Verantwortlichen endlich zur Einsicht gekommen seien. Das stimmt zwar nicht, wird aber niemanden mehr interessieren.
Ich persönlich hätte zwar nicht daran geglaubt, dass die MarsOne es schaffen, Menschen auf den Mars zu bringen, aber zumindest den Orbiter zum Mars und evtl. auch wenigstens Teile der Wohnstrukturen auf den Mars zu bringen wären ein durchaus attraktives und interessantes Ziel gewesen, welches ebenfalls wegweisend für die Zukunft gewesen wäre.
Freundliche Grüsse, Ralf