Rosat: Absturz des Röntgensatelliten am Wochenende

astronews.com Redaktion

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Der deutsche Röntgensatellit Rosat wird vermutlich am kommenden Wochenende in die Erdatmosphäre eintreten. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) rechnet mit dem Absturz des Satelliten am 22. oder 23. Oktober. Dabei könnten bis zu 30 Trümmerteile mit einer Gesamtmasse von 1,7 Tonnen auf der Erdoberfläche aufschlagen. (19. Oktober 2011)

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eschmidb

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Es ist höchste Zeit schon in der Entwicklung der Raumsonden auch deren Ende mit einzubeziehen und die massiven Teile vor dem Eintritt in die Atmosphäre mit einer Sprengung in Stücke zu zerlegen. Wenn der erste Mensch getroffen wurde ist es zu spät!

Gruß Ernst
 
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PlanetHunter

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Ich halte eine Sprengung für den denkbar schlechtesten Ansatz.
Wenn ein Satellit in die Atmosphäre eintritt, dann ist er allermeistens nicht mehr unter Kontrolle - wie soll er also ansteuerbar sein, sodass die Explosion ausgelöst wird? Außerdem muss die Last für die Sprengung erst einmal mit in den Orbit genommen werden.
Es bleibt auch noch das Problem der unabsichtlichen Explosion durch Bedienfehler oder anderes während der Satellit normal funktioniert (-> extraviel Weltraummüll + Satellit verloren)

Ich würde sagen, dass man Satelliten sozusagen mit dem Abschalten noch ein letztes Mal eine kleine Kurskorrektur in Richtung Erde mitgibt. Dann ist es kontrollierbar, wo er abstürzt (bzw. verglüht), was dann wohl über Meeren der Fall wäre.
 

Bernhard

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und die massiven Teile vor dem Eintritt in die Atmosphäre mir einer Sprengung in Stücke zu zerlegen.
Hallo Ernst,

so etwas hat unglücklicherweise unkontrollierbare Konsequenzen für die Satelliten der Erde und insbesondere auch für die ISS. Denkbar wäre für zukünftige Missionen eine automatische, kontrollierte Demontage in kleinere Einzelteile, die dann in der Erdatmosphäre besser verglühen würden.
Gruß B.
 

Kosmo

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Denkbar wäre für zukünftige Missionen eine automatische, kontrollierte Demontage in kleinere Einzelteile, die dann in der Erdatmosphäre besser verglühen würden.
Ich glaube nicht, dass die Größe das Problem darstellt, sondern Materialien, deren Schmelzpunkt zu hoch ist.
 

UMa

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Hallo Ernst,
Es ist höchste Zeit schon in der Entwicklung der Raumsonden auch deren Ende mit einzubeziehen und die massiven Teile vor dem Eintritt in die Atmosphäre mir einer Sprengung in Stücke zu zerlegen. Wenn der erste Mensch getroffen wurde ist es zu spät!
finde ich überhaupt nicht. Das Risiko ist so extrem gering, dass praktisch alle denkbaren Maßnahmen es nur erhöhen könnten.

Eine falsche Riskowahrnehmung durch die Öffentlichkeit ist eines der großen Probleme unserer Zeit. Letztlich kann die Einschätzung des Risikos um ein Faktor von hundert Tausend oder gar einer Million danebenliegen, mit unter Umständen fatalen Konsequenzen, wenn danach gehandelt wird. Beispiele dafür gibt es je genug.

Grüße UMa
 

entreri73

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Hallo zusammen,

Murphys Gesetz sagt, dass es irgendwann einen Menschen treffen wird. Und die Wahrscheinlichkeit wächst quasi von Sekunde zu Sekunde.
Mal provokativ gefragt: Ab wann wäre es Deiner Meinung nach den angebracht, über Präventivmassnahmen nachzudenken ? Wenn der erste getroffen wurde oder der tausendste@UMa ?

Imho gibt es 2 Möglichkeiten: Entweder so konstruieren, dass beim Wiedereintritt eine Gefahr ausgeschlossen werden kann (was wohl zu teuer sein würde) oder dafür sorgen, dass es keinen Wiedereintritt gibt, also z.B. mit der letztmöglichen Kurskorrektur Richtung Sonne.

VG
Entreri
 

mac

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Hallo entreri73,

lies zu diesem Thema bitte mal:
http://de.wikipedia.org/wiki/Meteorit#H.C3.A4ufigkeit_von_Meteoritenf.C3.A4llen

Und dann stell mal zusammen, wieviele Menschen dadurch weltweit ums Leben kommen oder auch nur verletzt werden und vergleiche das mal mit der Zahl der Verletzten und Todesopfer im Straßenverkehr nur in Deutschland. Und dann denk' nochmal über das gefühlte und das tatsächliche Ausmaß der Gefahr nach.

Herzliche Grüße

MAC
 

entreri73

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Hallo MAC,


Habe ich mir just durchgelesen, aber da stellt sich mir die Frage, was das konkret mit dem Absturz von menschlich geschaffenen Satelliten zu tun hat ?
Mir ist klar, dass die Wahrscheinlichkeit pro Absturz sehr gering ist, aber das heisst nur, dass es statistisch länger dauert, bis diese Wahrscheinlichkeit Realität wird.
Und das es eine Weltraumhaftung gibt, spricht ja nur dafür, dass dieses Thema/Problem schon seit 50 Jahren bekannt ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Weltraumhaftung

Der Vergleich mit dem Strassenverkehr hinkt in meinen Augen auch, da ich mich mehr oder weniger freiwillig daran beteilige. Es steht ja jedem Menschen frei sich als selbstversorgender Eremit abseits der Zivilisation zu vergraben. Diese Möglichkeit habe ich bei den Satelliten nicht. Ab wann beginnt denn dann eine moralische Verantwortung für die Folgen eines Absturzes ? Bei 0,00001% oder erst bei 5% ?

VG
Entreri
 

obsidianhirn

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Hallo,
ich habe mal eine Frage:
Wieso weiß man denn momentan nicht, wo dieser Satellit ist, abgesehen davon, dass er in die Erdatmosphäre eingetreten ist?.
Und warum weiß man dann, dass er nicht in Europa, Australien und Afrika einschlagen wird?
 

Bernhard

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Ich glaube nicht, dass die Größe das Problem darstellt, sondern Materialien, deren Schmelzpunkt zu hoch ist.
Weiß ich jetzt auch nicht so genau, aber ein Aufteilen eines wirklich großen Satelliten, wie ROSAT in mehrere kleine Teile würde zumindest beim Verglühen die entstehende Reibungswärme etwas effektiver abführen und damit die Größe der Bruchstücke reduzieren, die möglicherweise auf der Erde noch auftreffen könnten.

Weltraumschrott ist dazu generell ein Thema, dass auch bei den Profis mehr und mehr Beachtung findet. Zum Glück, wie ich meine.
Gruß
 

galileo2609

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@obsidianhirn,
Wieso weiß man denn momentan nicht, wo dieser Satellit ist, abgesehen davon, dass er in die Erdatmosphäre eingetreten ist?.
Und warum weiß man dann, dass er nicht in Europa, Australien und Afrika einschlagen wird?
das weiss man doch. Sozusagen live upgedatet bei Michael Khan. Und ROSAT ist ins Wasser geplumpst.

@Bernhard
Weltraumschrott ist dazu generell ein Thema, dass auch bei den Profis mehr und mehr Beachtung findet.
Weltraumschrott ja, aber nicht das, was runterkommt. Das reduziert den Müll dort oben. Zur Wahrscheinlichkeit, dass Menschen dadurch gefährdet werden, ist ja auch schon alles gesagt.

Grüsse galileo2609
 

entreri73

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Hallo zusammen,

....Zur Wahrscheinlichkeit, dass Menschen dadurch gefährdet werden, ist ja auch schon alles gesagt....

Hmmm...ich bin da noch nicht wirklich überzeugt. Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit pro Absturz gering, aber das und der dazugehörige Wiki-Eintrag werfen für mich schon die Frage auf, ob man da nicht nachhaltiger mit den Folgen umgehen sollte. Es gibt doch schon mehr als genug Beispiele, bei denen man den Folgen des Handelns erst viel zu spät Beachtung geschenkt hat......

VG
Entreri
 

galileo2609

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eschmidb

Registriertes Mitglied
Hallo Ernst,

so etwas hat unglücklicherweise unkontrollierbare Konsequenzen für die Satelliten der Erde und insbesondere auch für die ISS. Denkbar wäre für zukünftige Missionen eine automatische, kontrollierte Demontage in kleinere Einzelteile, die dann in der Erdatmosphäre besser verglühen würden.
Gruß B.

Ich denke, es gibt eine einfache technische Lösung: die gezielte Sprengung wird ausgelöst, wenn die Temperatur eines Aussenteils stark ansteigt.
Und die Größe der einzelnen Teile ist schon entscheidend für die Gefährdung. Eine kontrollierte Demontage ist zu aufwändig, wobei die Sprengladungen hier etwa den tonnenschweren Meßzylinder in definierte Teile zerlegen könnten.

Ernst
 

Kosmo

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Ich denke, es gibt eine einfache technische Lösung: die gezielte Sprengung wird ausgelöst, wenn die Temperatur eines Aussenteils stark ansteigt.
Und die Größe der einzelnen Teile ist schon entscheidend für die Gefährdung. Eine kontrollierte Demontage ist zu aufwändig, wobei die Sprengladungen hier etwa den tonnenschweren Meßzylinder in definierte Teile zerlegen könnten.
Dass die Betreiber oft aufs Kilo genau sagen können, wie viel runter kommt, liegt daran, dass sie die verwendeten Werkstoffe kennen. Ich denke man sollte eher da ansetzen, nämlich so weit es geht nur noch Werkstoff verwenden, die den Wiedereintritt nicht durchstehen. Eure Ideen erscheinen mir gemessen am geringen Risiko zu aufwendig.
 

galileo2609

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Müssen wir uns demnächst auch noch Gedanken über Meteoriden machen? Vielleicht wird die Diskussion damit verständlich, die der bundesdeutsche Verkehrsminister Ramsauer angestossen hat, die zu einer Helmpflicht für Radfahrer führen könnte. Bei 450 Toten pro Jahr! Demnächst vielleicht ein Ganzkörper-Airbag? Wir haben vor nichts Angst, ausser das uns der Himmel auf den Kopf fällt? :D

Mal so nebenbei. Etwas sarkastisch.

Grüsse galileo2609
 

Bernhard

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Eure Ideen erscheinen mir gemessen am geringen Risiko zu aufwendig.
Meine Idee stellt auch nur einen spontanen Gedanken dar, wobei ich mir die Realisierung gar nicht mal sooo schwer vorstelle. Man bräuchte nur ein paar gute "Schnallen", bzw. "Schnapper", die den Satelliten während des Betriebszustandes gut zusammenhalten und kurz vor dem Eintritt in die Atmosphäre aufgehen, bzw. gezündet werden, um aus einem "mehrere-Tonnen-Monstrum" zumindest vier, fünf ungefähr gleich schwere Teile zu machen.

Die Idee nach leicht schmelzenden und dennoch stabilen Materialien zu suchen ist aber zumindest ähnlich interessant. Hätte man beide Methoden bei ROSAT verwirklicht, würde es die nächsten Tage den Nerven so mancher Leser dieses Themas sicher besser gehen :D .
 
Zuletzt bearbeitet:

FrankSpecht

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Dazu auch lesenswert Daniel Fischers Blog...
Ich wieder, ich weiß :eek:
Aber vor Meteoroiden muss man definitiv keine Angst haben, die stürzen nicht gleich auf die Erde. Vor Meteoren schon eher (aber wünschen kann man sich noch was) und noch eher vor Meteoriten. Letztere sind echte Bruchstücke von Meteoren, die zur Erdoberfläche gelangen.
Über die (quasi nicht-existente) Gefahr menschlichen Lebens durch diese Objekte ist darüber hinaus natürlich schon alles gesagt worden ;)
 
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