Wird es jemals interstellare Raumfahrt geben?

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Nachor

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Bynaus schrieb:
Ja natürlich, niemand dürfte so wahnsinnig sein, den Schirm zu schliessen (sonst heissts dann gute Nacht...). Bei der Erde könnte man vielleicht auch die Abdunklung regional dosieren, also in den Wüstengebieten etwas weniger (die überschüssige Energie wird gesammelt und per Mikrowelle zur Erde gestrahlt), eventuell könnte man damit auch das Wetter kontrollieren.
Sollte man können. Wenn man zum Beispiel den Ozean unter der Temperatur hält, oberhalb der Hurrikans entstehen. Oder ihnen auch durch gezielte Abkühlung die Energie entziehen und ähnliche Sachen. Man könnte auch gezielt mehr Energie als sonst auf ein Gebiet lenken und z. B. in Nord-Sibirien Getreide anbauen.
Allerdings sind Wettermanipulationen imho etwas, wovon man besser die Finger lassen sollte - wir kriegen ja nicht mal eine brauchbare Wettervorhersage über mehr als ein paar Tage...

Solarkollektoren auf die Schirmstruktur zu bauen wäre auch ne gute Idee. Bei der Fläche müssten die nicht einmal sonderlich effizient sein. Oder man nimmt andere Systeme.
 

ryan

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Bynaus schrieb:
Genau das meinte ich - man könnte das Segel im Librationspunkt L1 des Erde-Sonne-Systems platzieren. Und ja, es stimmt, man bräuchte exakt ein Viertel des Materials, das man für eine die Erde umgebende Hülle brauchen würde.

Mir scheint die Fabrikation eines solchen Segels viel einfacher als das Terraforming zu sein. Es ist zwar eine ganz grosse Struktur, das stimmt schon. Und wenn man alle Rohstoffe dafür von der Erde hochschaffen müsste, wäre es wohl tatsächlich sehr schwierig. Aber vermutlich könnte man sich einen mittelgrossen, kohlenstoffreichen Asteroiden vornehmen und den Kohlenstoff daraus allmählich zu diesem Segel umbauen (mit Nanotubes und anderen Kohlenstoffstrukturen). Wenn das Segel einen Radius von 6400 km hat und eine Dicke von 1 mm, dann hat es ein Totalvolumen von etwa 128 Milliarden Kubikmetern. Bei einem Anteil von 1.5% Kohlenstoff in einem Kohligen Chondriten (einem häufigen Meteoritentyp), würde dafür ein Asteroid mit 25 km Durchmesser reichen. Das scheint mir zwar immer noch sehr aufwändig, aber machbar.


Das klingt schon weitaus realistischer. Ja, ich glaub du hast recht, das könnte klappen.:rolleyes:
Allerdings müsste man dann noch eine weitere Sache berücksichtigen. ich hab einfach nochmal nach Angaben zu den Librationspunkten gesucht [hatte das nicht mehr so im Kopf]:

Wikipedia schrieb:
Die ersten drei Lagrangepunkte sind nur in der Ebene senkrecht auf der Verbindungslinie zwischen den beiden großen Körpern stabil. Am einfachsten kann man dies anhand des L1-Punkts sehen. Eine Testmasse, die vom L1 aus senkrecht von der Verbindungslinie entfernt wird, spürt eine Kraft zurück in den Gleichgewichtspunkt. Dies liegt daran, dass die waagerechten Kraftkomponenten der beiden großen Körper sich gegenseitig aufheben, während sich ihre senkrechten Kraftkomponenten addieren. Wird hingegen ein Objekt aus dem L1-Punkt heraus etwas näher an einen der beiden anderen Körper bewegt, so ist die Gravitationskraft des Körpers, dem er näher ist, größer. Somit heben sich die Kräfte nicht mehr vollständig gegenseitig auf, und die Testmasse wird weiter in Richtung des näheren Körpers beschleunigt. Die Punkte L1 und L2 sind dennoch von Nutzen, da geringe Korrekturmanöver eines Satelliten ausreichen, um ihn dort zu halten.

Man müsste dem ganzen Ding also noch einen Korrekturantrieb verpassen, wenn man die Größe minimieren wollte. Da helfen dann ja vielleicht die Solarkollektoren.
Allerdings stimme ich Nachor zu, dass man nicht zu sehr am Wetter rumbasteln sollte. Könnte ja durchaus sein, dass wenn auf einmal die Wüsten abkühlen, das Gesamtklima dermaßen stark verändert wird, dass heute stark bewohnte Gebiete unbewohnbar würden. Bestes Beispiel sind die Polarkappen. Damit haben wir ja sowieso ein Problem.
 

Bynaus

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Mit dem Schirm könnte man die gesamte Menschheit mit Energie versorgen (und ihn nebenbei auch auf Kurs halten). Ich hab mal gelesen, dass bei nur 10% Effizienz ein Feld von 700 x 700 km Solarzellen in der Sahara reichen würde, um die Menschheit mit Energie zu versorgen. Da ist der Schirm rund 250 mal grösser... (aber gut, er absorbiert ja nicht alle Energie, sonst wirds ja dunkel)

Vermutlich würde das Klima viel regelmässiger und vorhersehbarer sein, wenn man es durch den Schirm kontrollieren könnte. Aber ja, das müsste man natürlich zunächst mal im Detail simulieren...
 

ispom

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ich finde es unverständlich, daß in der diskussion bisher niemand auf den „Bussard ramjet“ zu sprechen kam.

http://en.wikipedia.org/wiki/Bussard_ramjet

http://www.erkenntnishorizont.de/raumfahrt/antriebe/ramjet.c.php?screen=800

dies ist ein Antrieb, der auf der Fusion von wasserstoff beruht und sich seinen Treibstoff im interstellaren Raum selbst aufsmmelt.
(Großer Trichter aus Draht, vergrößert auf das zehnfache durch ein elektrostatisches Feld).

Es gibt ernstzunehmende technisch durchdachte Projekte, die eine „Raumarche“ mit diesem antrieb auf die Reise schicken.

In meiner vorstellung ist das Terraforming des Mars das derzeitige Jahrtausendprojekt,
angefangen hat es schon durch die Roboter,
in einigen Jahrzehnten wird der erste Schritt eines Menschen dort erfolgen,
in hundert jahren wird auf einer ständig bemannten Station das erste Kind geboren, der erste echte Marsianer.
in tausend Jahren ist der Mars, wenn auch mit spezifischen Eigenheiten, ein bewohnbarer Planet.

Wie weiter?
vielleicht eine Dysonsphäre?
jedenfalls wird in der absehbaren zeit von ein bis dreitausend Jahren das Sonnesystem so genutzt und frequentiert wie heute unser Globus.

aber irgendwann ist auch der Expansions- und Forscherdrang des Menschen gepaart mit den technischen Möglichkeiten, das sonnensystem zu verlassen.

Das Projekt „Bussard“ hat seine Schwächen, klar.
Ist ja auch noch längst nicht spruchreif. Aber immerhin ein technischer Ansatz.

Was hätte ein guter Techniker wie James Watt geantwortet, wenn man ihm die Aufgabe gestellt hätte, ein U-Boot zu bauen, das quer durch den Atlantik fahren soll?

Mit einem technischen wissen, das in der Dampfmaschine gipfelt, hätte er es für nicht machbar angesehen, so viel Luft und treibstoff mitzunehmen, daß ein dampfgetriebener U-Boot-motor die Atlantiküberquerung schafft.

Ich denke, wir sind in einer ähnlichen situation.
Es gilt als unseriös, mit noch zu erfindenden Techniken zu spekulieren.
Ich denke aber, es ist genau so unseriös anzunehmen, es würde in den nächsten tausend Jahren nichts grundsätzlich neues mehr erfunden.

Unsere Nachkommen werden sich vielleicht amüsieren über den Bussard-Ramjet, der uns noch utopisch erschien, für sie aber möglicherweise so antiquiert erscheint, wie uns heute die dampfmaschine.

Ich denke, es wird eine Interstellare Raumfahrt geben. Nicht als Tourismusschlager oder Rohstofftransport, aber als ein Vehikel, die menschliche Rasse zu einem geeigneten benachbarten Sternsystem zu exportieren.

meint Ispom
 
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Dilaton

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Ich finde deine Zeitangaben recht pessimistisch.
Nutzung aller Resourcen des Sonnensystems in 1000 Jahren. Das ist ziemlich lang, wenn man bedenkt was in den letzten 100 Jahren passiert ist, und der Fortschritt wächst bekanntlich exponentiell.
Und in einigen Jahrzehnten haben wir Quantencomputer, die uns genau sagen können wie man einen Warpantrieb bauen muss. ;) Also ich denke in 200 Jahren bauen wir Rohestoffe auf Pluto ab.
 

ispom

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Dilaton, ich bin deshalb so pesimistisch:

Weil nicht die Menschheit mit beballter Kraft die weltraumprojekte in Angriff nimmt, sondern hier auf der erde mit so viel unsinn beschäftigt ist.

Du siehst es ja am schrumpfenden NASA Budget.

Man kann politisch für oder gegen die Antiterrorprojekte -und Kriege sein...

leugnen kann man nicht, daß statt des Irakkrieges der Marsflug hätte stattfinden können, mit heutiger technik.

Und ich denke, die zur Raumfahrt fähigen Staaten werden künftig noch mehr als bis jetzt auf Landesverteidigung achten als auf Forscherdrang...

pessimistische Grüße von Ispom
 

ralfkannenberg

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Dilaton schrieb:
Also ich denke in 200 Jahren bauen wir Rohestoffe auf Pluto ab.
Kaum, weil es in 199 Jahren einen Krieg über die Abbaurechte auf Pluto geben wird. Und dieser Krieg wird vermutlich nicht auf dem Quaoar stattfinden, wo es nur ein bisschen schade wäre, wenn wir Menschen den "in den Kuipergürtel" sprengen würden :(

Und bis sich die möglichen Bakterien auf Europa oder Enceladus zu neuen Menschen evolutioniert haben, wird noch so mancher Eiskristall auf dem Mars gefrieren ... - und Spirit und Opportunity werden senden, aber niemand wird es hören ............ :eek:
 
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ralfkannenberg

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Dilaton schrieb:
So hab ich das noch nicht gesehen. Stimmt aber leider.
Ich will kein Mensch mehr sein. :(
Vielleicht hat Gott uns beide geschaffen, um etwas gegen solche unsinnigen Kriege zu unternehmen ! :)

Damit Spirit und Opportunity auch in einigen Jahren noch Gehör finden ...
Freundliche Grüsse, Ralf
 

ispom

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nun laßt mal wieder die Witze beiseite,
was sagt ihr denn zum Bussard ramjet?

doch interstellare Raumfahrt? :)

fragt Ispom
 

Dilaton

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Also im günstigesten Fall bekommen wir pro Kernpaar 13,6 MeV Energie. Bei Wikipedia wurde die Dichte mit 10^-21 kg/m³ angegeben. Das bedeutet aus einem Kubikmeter bekommen wir etwa 1 Mirkojoule Energie.
Das Raumschiff soll nun mit 10 Gigawatt Leitung betrieben werden.
Das bedeutet wir müssen in einer Sekunde 10^16 m³ interstellaren Wasserstoff einsammeln.
Bewegen wir uns schon mit v = 0.3 c dann muss die Absorbtionsfläche
10^8 m² betragen. Bei einem Kreis wäre das ein Radius von etwa 6 km.
So das wäre der Idealfall. Nehmen wir mal an der Wirkungsgrad wäre 1% dann ist der Radius schon 60 km. Bei 0.01% sind es 600 km.
Ja, schon denkbar. Coole Idee.
 

Alex

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Ich denke schon, dass wir irgendwann sowas wie interestellare Raumfahrt haben werden.

Man muss bedenken, dass die Menschen sich nicht mal selber im Griff haben, ihr eigen Fleisch und Blut. Wie sollen sie dann den Rest des Universums verstehen.
Es ist wohl über verschränkte Photonen Informationen "direkt" zu "übertragen",
so kann es sein, dass wir irgendwann auch andere tolle Dinge können, die interstellare Raumfahrt möglich machen.

Nur bin ich auch der Meinung, dass wir, mit herkömmlichen actio=reactio Triebwerken nicht sehr weit kommen, außer generationsübergreifend.
Vielleicht mag ich auch etwas optimistisch sein, aber das schadet ja nicht, sonst haben wir halt Pech gehabt :D.

Ich bin gespannt und sicher, dass es noch einige Überraschungen geben wird.
und Außerdem, wozu gäbe es sonst solch riesige Entfernung im Universum, wenn diese nicht überwunden werden könnten, wie laaaaaaangweilig ;).

Bisher wurden auch noch keine Antimaterie-Materie Triebwerke besprochen fällt mir gerade ein und darüber gibt es auch ein Buch von Nikos Prantzos,"Our Cosmic future", ich habs auf französisch (Voyages dans le futur) nur hab ich es noch nicht sehr weit gelesen, behandelt aber dieses Thema.

Alex
 

Norwin

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Ich hoffe schon das wir irgendwann mal zwischen Raum und Zeit reisen können, die einzige Bedingung die man in der Theoretischen Physik antrifft um mit Überlichtgeschwindigkeit fliegen zu können ist:
"Das Objekt das sich aus seinem Bezugsystem heraus mit seinem lokalen Inertialsystem (also dem ihn umgebenden Raum) mit v>>c von einem anderen Inertialsystemsystem (Also dem Ausgangspunkt der Reise) entfernen will, muss nur den kausalen Zusammenhang beider Systeme aufheben."
Und das ist halt auch gleichzeitig der Hacken. Wie schaffe ich es, dass wenn sich etwas mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet, dem zu entkommen also vorweg zu fliegen, damit ich dann schneller als Licht fliegen kann? Hier ist das Prinzip von Ursache und Wirkung ganz entscheident. Um schneller zu werden, muss ich Beschleunigen, aber solange ich das tue, bin ich noch immer langsammer als das Licht, kann ihm also nicht entkommen. Die Letzte möglchkeit die mir bleibt ist, mich soweit wie möglich von jeder Masse im Universum zu entfernen und dann geradewegs ins Nichts mit Überlichgeschwindigkeit zu fliegen, weil das Licht mich nicht mehr einholen kann, da es bis zu mir zu lange braucht. Macht nur leider keinen Sinn, nehm ich mal an, weil wer zu anderen Sternen will, der wird nicht ins nix fliegen wollen. Umdrehen ist ja nicht, da man sonst wieder in einen Kausalbereich kommt. Diese Geschwindigkeit die man so erreichen kann, nennt man auch Kosmische-Fluchtgeschwindigkeit.

Mein Fazit bleibt deshalb, es braucht noch ein paar Jahre und viele gute Ideen, den die Theoretiker in Mathematik und Physik haben ihr Modelle momentan ausgereizt und wissen auch nicht so recht weiter. Sie warten daher auf die Experimente der Gravitationswellen und des Superbeschleunigers am CERN um die Welt besser zu verstehen und dann eine bessere Theorie zu entwickeln um das ganze zu beschreiben. Wenn man sich damit beschäfftig sieht man viele versteckte Möglichkeiten für Ansätze im Kleinen. Und mal sehen, irgendwie findet sich auch mal eine Idee wie man zwischen Sternen zu reisen. Doch bisher fehlt halt jedes Theoretisch fundierte Modell das dies erlaubt, auch weil wir zum Beispiel Gravitation und Elementarteilchen nicht verstehen. Und irgendwie wäre es doch schade, wenn soviele grosse Sterne und unendeckte Welten da draussen wären nur um nach endlosen Lichtjahren im Auge eine Menschen zu verglühen.
 

Bynaus

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Ich denke, dass interstellare Raumfahrt mit Techniken, die wir heute als "absehbar" erkennen können (dh, theoretisch, mit entsprechendem Aufwand, möglich), möglich ist, aber kaum realisiert werden wird. Die Energiemengen, die es nur schon braucht, um einen Bussard-Ramscoop auf die nötigen 0.3 c zu beschleunigen, sind so gewaltig, dass sie den heutigen Energieverbrauch der Menschheit um das Vielfache übersteigen - das selbe gilt für Antimaterie-Triebwerke. Wie Alex schon sagte, mit Impulsantrieben werden wir hier nicht weit kommen, und so lange wir die "Weltformel" nicht in der Hand haben, kommen wir mit den Feldantrieben auch nicht weiter.

Die in die Zukunft projezierte exponentielle Entwicklung sehe ich heute nicht mehr so positiv wie auch schon - wir vergessen dabei, dass technologische Entwicklung nicht einfach ein Naturgesetz ist, sondern von verschiedenen, schwierig zu erhaltenden Grundlagen abhängt - wie etwa Frieden, funktionierende Biosphäre, genügend Energieressourcen, etc. Hungernde Quantenphysiker, deren Häuser gerade geplündert werden, verschwenden auch keinen Gedanken mehr an die Entwicklung von Warpantrieben, um es mal überspitzt zu sagen. Ich halte es durchaus für möglich, dass unsere Zivilisation noch maximal hundert Jahre bestehen wird und erst unsere Nachfolger - nach einem "Dunklen Zeitalter" - in einigen Jahrhunderten oder Jahrtausenden das Sonnensystem besiedeln werden.
 

Norwin

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mac schrieb:
Das ist wie gesagt auch ein Problem das man noch nicht versteht, diese im Artikel beschriebenen Teilchen, man weiss es muss sie geben, aber die Theorie lässt noch keine genaue mathematische Beschreibung zu, so dass man keine Aussagen über ihre Eigenschaften machen kann. Könnte man dies, so sollte auch ein Schutz denkbar sein. Ansonsten tut es aber auch, wie in den Missionen zum Mars angedacht, ein Schutzbereich im innern des Raumschiffes, der besonders stark ummantelt ist (mit Blei zum Beispiel) und somit bei Sonnenstürmen und ähnlichen, die Strahlenbelastung auf ein Niveau wie auf der Erde, den auch hier sind wir dieser Strahlung ausgesetzt, zurückführen.
Aber ich denke, es gibt genügend Marsforscher die lieber das Risiko in kauf nehmen als ewig nur davon zu träumen.
Übrigens, das Weltraumwetter ist in letzter Zeit recht "winterlich" also nicht zuviel Sonne oder so. Perfekt zum Reisen geeignet.
 

ispom

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aus dem link von mac

Das Strahlenrisiko im interplanetaren Raum stellt derzeit eines der größten Hindernisse für einen bemannten Flug zum Mars dar. Hochenergetische, schwere geladene Teilchen in der kosmischen Strahlung galaktischen Ursprungs können in Raumschiffen derzeit nicht genügend abgeschirmt werden. Die späten Strahlenfolgen, die durch diese Teilchen am Menschen verursacht werden, sind weitgehend unbekannt. Hinzu kommt, dass unvorhersagbare Stürme solarer Teilchen eine Mannschaft Dosen aussetzen können, die zu akuten Strahlenschäden führen. Ein bemannter Flug zum Mars erscheint daher als ein höchst riskantes Unternehmen.

Auch gegen die Strahlungsgefahr wird man Maßnahmen ergreifen können.
Jede Schwierigkeit ist eine Herausforderung, und nur selten ist es nicht möglich, eine technische Lösung zu finden.

Zitat aus:
Raumschiffe aus Plastik?

http://www.astrolabium.net/archiv_science_nasa/science_nasa_august2005/26-8-2005.pdf

Der Vorteil von Materialen aus Plastik ist, dass sie wesentlich weniger "sekundäre Strahlung" erzeugen als schwerere Materialien wie Aluminium und Blei. Sekundäre Strahlung stammt vom Schildmaterial selber. Wenn Teilchen der kosmischen Strahlung auf die Atome des Schildes treffen, rufen sie winzige, nukleare Reaktionen hervor. Diese Reaktionen erzeugen einen Schauer von nuklearen Abfallprodukten -- Neutronen und andere Teilchen -- die in das Raumschiff eindringen. Es ist ein bisschen so, als ob man versucht sich vor einer fliegenden Bowlingkugel zu schützen, indem man eine Wand aus Nadeln errichtet. "Sekundäre" können für die Gesundheit der Astronauten schädlicher sein als die ursprüngliche kosmische Strahlung!
Ironischerweise produzieren schwere Elemente wie Blei, von dem die meisten Menschen annehmen, dass es das beste Strahlenschutzschild ist, wesentlich mehr sekundäre Strahlung als leichtere Elemente, wie Kohlenstoff und Wasserstoff. Darum ist Polyethylen ein gutes Schutzschild: es besteht vollständig aus leichten Kohlenstoff- und Wasserstoffatomen, welche die Sekundärstrahlung minimieren.
 

Dilaton

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Noch mal zum Warp Antrieb:

Wie ich schon mal angedeutet habe befasse ich mich mit quantenmechanischer Dekohärenz im Rahmen relativistischer Raumzeiten. Bisher bezog sich dies allerdings nur auf flache Geometrien. Dabei sind wir des Öfteren auf hartnäckige kausale Paradoxa gestoßen. Das unangenehmste waren Zeitschleifen. Wir konnten zeigen mit welcher Methode man im Rahmen der Quantenoptik solche Paradoxa im Labor generieren kann. (Wir sind gerade dabei einen solchen Versuch aufzubauen).
Es zeigt sich, dass es nur eine Möglichkeit gibt diese ausweglose Situation zu umgehen. Man muss im Rahmen der SRT zu einer "Relative State" Quantenmechanik übergehen.
Ich bin nun gerade dabei, die Ergebnisse auf den Hintergrund gekrümmten Raumzeiten zu übertragen und hab mich natürlich gefragt wie es unter den neuen Bedingungen mit Zeitreisen und Warp Drives auszieht.
Es liegen noch keine konkreten Berechungen vor, aber meine physikalische Intuition sagt mir, dass im "Viele Welten Kontext" weder Zeitreisen, noch Überlichtschnelle Fortbewegung in der Form möglich sind, wie wir sie aus Science Fiktion Filmen und Büchern kennen.
Begründen kann ich dies in allgemein verständlicher Form kaum, es ist noch dazu schwierig, weil ihr keinen Einblick in die neue Theorie habt.
Ich will einfach mal kurz beschreiben was passieren würde wenn wir über irgendein exotisches Objekt aus der ART uns "scheinbar" superluminal bewegen würden.

Scheinbar deswegen, weil wir uns lokal immer mit v<c bewegen, nur bezüglich eines Beobachters in einer asymptotisch flachen Raumzeit (Erde) scheint es so, als seien wir schneller.

Nun sobald wir bezüglich eines Beobachters auf der Erde superluminal wären, würde etwas extrem seltsames passieren. Aus unserer Sicht würde die uns bekannte Dynamik der Quantenmechanik außerhalb der „Warpblase“ völlig erstarren. Nicht in einem speziellen „Zeitpunkt“ sondern im statischen Zustand einer Art vierdimensionalem „Alles“.
Ums etwas fachlicher auszudrücken, um uns herum manifestiert sich mit einem Schlag der Quantenzustand des Multiversums mit all seinen möglichen Geschichten - Stichwort (Wheeler – de Witt - Gleichung) - .
Alle Geschichten die das Universum durchläuft wären für uns gleichberechtigt.
Wenn wir aus der Warpblase ausdrehten würden, kämen wir in irgendeine beliebige Geschichte zurück, die aber mit einer Wahrscheinlichkeit gegen 0 nicht die altbekannte ist.
Damit wären Warpantriebe sinnlos, weil wir nie wieder in die Ausgangswelt zurückkämen. Das selbe würde bei Zeitreisen passieren.
 
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ispom

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Dilaton, ich hätte es gar nicht für möglich gehalten, daß sich Leute so ernsthaft mit diesem Problem beschäftigen, daß sie im Labor Zeitschleifen generieren wollen.
Und die einzelheiten sind mir ja auch so unverständlich, daß ich es nicht nachvollziehen könnte, wenn als Ergebnis herauskäme,
daß Zeitreisen möglich sind.

Ich würde dann immer einen Rechenfehler oder einen falschen Ansatz dahinter vermuten,
eher glaube ich an Götter und geister als daran, daß ich als Zeitreisender meinen eigenen Großvater umbringen kann.

Aber wenn es Euch Spaß macht, dann laboriert mal fleißig weiter, es gibt brotlosere Künste....

aufmunternde grüße von Ispom

btw,
damit will ich sagen:
solche Forscher wie die Zeitschleifenkonstrukteure sind mir viel lieber als solche, von denen ich kürzlich gehört und gesehen habe:

„Wissenschaftler“ gehen alten Mythen indonesischer Ureinwohner nach, demzufolge in längst vergangenen Zeiten die dortigen Hühner nicht „gack, gack, gack“ gemacht haben sollen, sondern „fu, fu fu“ :)
 
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