Wenn die Energie, die so eine Explosion antreibt, proportional der Masse eines Sternes ist, dann sollten die Geschwindigkeiten, mit der die Wolke sich ausbreitet bei allen SN dieselben sein.
Warum? Sterne von 10 bis, je nach Quelle, 25 oder 100 Sonnenmassen explodieren als Supernovae. Da ist eine Menge Spielraum für Variationen. Okay, in diesem Fall ist es ja eine Typ Ia Supernova, die sollten (da sie alle von Weissen Zwergen mit 1.44 Sonnenmassen ausgehen) alle einigermassen ähnlich verlaufen: Anderseits: die Masse des Begleitsterns ist ja nicht festgelegt: ich könnte mir vorstellen, dass die Endgeschwindigkeit der Wolke auch davon abhängt.
Es könnte also sein, daß man am realen Durchmesser der Wolke beobachtet, wie die Machsche Trägheit durch alle fernen Objekte des Universums an der Abbremsung beteiligt ist.
Nein. Die Mach'sche Trägheit hat, ausser in einem ganz generellen Sinn (die Beschleunigung am Anfang hängt von der Masse und damit von der Trägheit ab) keinerlei Einfluss auf die Expansionsgeschwindigkeit der Wolke. Die Idee der Trägheit gemäss Mach ist ja, dass jede Masse zu jedem Zeitpunkt in alle Richtungen gleich stark von der fernen Masse "angezogen" wird und sich deshalb einer gerichteten Beschleunigung "widersetzt". Da ein Objekt im freien Fall (wie ein Supernova-Trümmerstück) nach allen Seiten gleich gezogen wird, kann die Mach'sche Trägheit niemals dazu führen, dass etwas gerichtet (z.B.: vom Zentrum der Supernova weg oder darauf zu) beschleunigt wird.
Das wäre doch mal interessant, auszurechnen, ob so ein Stern unter dem Einfluß des Sogs der expandierenden Staubwolke kurzzeitig ausgehen kann
Ausgehen? Sterne sind doch keine Kerzen...
Fusion kommt vom Druck auf das Zentrum des Sterns. Die einzige Möglichkeit, wie eine Supernova Typ Ia den Begleitstern "auspusten" könnte wäre, wenn dieser durch die Supernova so viel Masse verliert, dass er danach weniger als 75 Jupitermassen übrig hat. Das scheint mir dann doch arg wenig (Begleitsterne von SN Ia-Vorläufern müssen ja Rote Riesen gewesen sein. Das heisst, sie müssen mindestens etwa eine Sonnenmasse gehabt haben, das sind 1047 Jupitermassen - mit anderen Worten, der Stern müsste in der Supernova rund 93% seiner Masse verlieren - eher unwahrscheinlich).
Inwieweit ist so eine runde Wolke überhaupt ein Indiz dafür, daß der Raum näherungsweise euklidisch ist?
Warum sollte sie nicht rund sein, gerade wenn der Raum nicht-euklidisch ist? Eine Supernova ist ein annährend kugelsymetrischer Prozess - entsprechend ist die Wolke auch kugelsymetrisch. Oder anders ausgedrückt: Ein Kreis auf einer Fläche bleibt ein Kreis, egal ob die Fläche nun flach oder die Oberfläche einer Kugel ist.
Warum findet man nicht um uns herum so etwas wie den letzen Überest jener Supernova, die unseren Standort einschloß?
Wie kommst du darauf, dass unser Standort von einer Supernova eingeschlossen wurde? Klar gab es in der Geburtswolke des Sonnensystems Supernovae, die Material ins neu gebildete Sonnensystem einschossen, und sicher hat das Sonnensystem bei seiner Entstehung Supernova-Material aus dem interstellaren Medium eingebaut - aber die Geburtswolke ist längst zerfallen, durch die rund 20 Rotationen um das Zentrum der Galaxis zu einem riesig langen Arm "verschmiert" - von den Supernovae jener Zeit sind sicher keine beobachtbaren Spuren übrig geblieben.
Und was ist mit den gravitativen Impulsen, die von den SN ausgehen, könnten sie für die Expansion des Universums verantwortlich sein?
Nein. Supernovae sind winzige Klinckerlinzerchen gegenüber der gewaltigen Energie, die in der beschleunigten Expansion des Universums steckt.