Hallo Pilger,
HTZ können wir aber schon klar definieren, weil wir auf unsere eigene Entwicklungsgeschichte blicken? Wäre wohl das erste Mal, daß etwas gleich so klar wäre. Ich schätze das ist vergebene Müh'. Es fehlen zu viele Parameter. Wenn wir 2-3 andere Zivilisationen kennenlernen, dann wird man es genauer sagen können.
Ich glaube auch nicht, daß wir schon alle möglichen Wege einer bereits eingeleiteten HTZ-Entwicklung kennen.
Die Frage hier könnte sein, ob es einen anderen Weg als über Öl, Kohle und Kunstdünger hin zu einer HTZ geben könnte.
HTZ können wir aber schon klar definieren, weil wir auf unsere eigene Entwicklungsgeschichte blicken? Wäre wohl das erste Mal, daß etwas gleich so klar wäre. Ich schätze das ist vergebene Müh'. Es fehlen zu viele Parameter. Wenn wir 2-3 andere Zivilisationen kennenlernen, dann wird man es genauer sagen können.
Da wir nur mit den Informationen die wir haben ‚spielen‘ können, ist es zumindest legitim, sich darüber Gedanken zu machen welche grundsätzlichen Bedingungen nötig sein könnten, um eine HTZ, die sich von ihrer planetengebundenen Biosphäre lösen kann, zu entwickeln. (eben im Sinne des Fermi-Paradoxons)
Das ist gewohnt selbstherrlich
Der Weg hin zu einer Spezies, die biologisch, also bis hin zum Start einer HTZ-Entwicklung ist - vielleicht nur zufällig und nicht notwendig - von unserer Biosphäre in alle nur möglichen Richtungen mit immer wieder neuen, teilweise dramatischen Rückschlägen beschritten worden.
Hier, aus eigenen menschlichen Überlegungen etwas Besseres, Erfolgreicheres zu finden, halte ich zumindest zum heutigen Zeitpunkt für sehr kühn und nehme daher an, daß Startbedingungen dazu nicht allzu krass von unseren unterscheiden sollten.
Von der Position die die Menschheit aber im 17./18. Jahrhundert hatte, spielte die Fähigkeit eine große Anzahl von Individuen kommunikativ miteinander zu vernetzen und die Bereitstellung von nicht nur durch lebende Wesen erzeugbare Energie, eine der wichtigen Schlüsselrollen.
Aus meiner Sicht sollte man zumindest an dieser Stelle nicht nur mehr mit dem Totschlagargument unzureichender Beispiele für HTZ eine Diskussion abbügeln, sondern viel eher nach einem Ausweg aus dieser Situation suchen, der eben auch mit eben den technischen Mitteln unseres 17./18. Jahrhunderts denkbar gewesen wäre, oder meinetwegen auch mit denen des 19. Jahrhunderts.
Wir haben zwar nur unsere aktuelle HTZ vor Augen, können uns aber durchaus versuchen vorzustellen, ob es einen anderen gangbaren Weg für uns gegeben hätte, als den über Kunstdünger und fossile Energieträger.
Bodenschätze aka Resourcen (-knappheit) spielten woanders vielleicht keine so große Rolle, weil das Wirtschaftssystem anders war (falls es eins gab) und sehr früh Technologien entwickelt wurden um die Fertigwaren wieder in ihre Periodenelemente zu zerlegen.
Der größte Teil unserer Biosphäre nutzt das Sonnenlicht als Energiequelle. Hier ist man sich zumindest soweit einig, daß die Energiemenge pro Fläche die habitable Zone festlegt, mit vielleicht einem Faktor 2 Toleranz.
Das führt zu recht ähnlichen biologischen Notwendigkeiten, wenn diese Energie mit verhältnismäßig hohem Wirkungsgrad durch die Biosphäre genutzt werden kann. Daher ist die Annahme, daß eine HTZ-Entwicklung überall recht ähnliche Startbedingungen haben wird und zum biologisch frühest möglichen Zeitpunkt einsetzen wird, zumindest plausibel.
Diese Gegebenheiten führen auf der Erde nach wie vor zu einem logistischen Wachstum und schon allein deshalb zu sehr starker Konkurrenz um die begrenzten Ressourcen. Dieser Konkurrenzdruck zieht sich durch unsere gesamte biologische Entwicklung und band nahezu alle Ressourcen aller Spezies, mit Nahrungsbeschaffung.
Selbst wenn man annimmt, daß es zu einem entwicklungsgeschichtlich späteren Zeitpunkt noch bessere biologische Voraussetzungen geben könnte, ist der Vorrat an günstig erreichbarer fossiler Energie schon weg. Und wenn man die irdische biologische Entwicklung betrachtet, ist aus z.B. einem Ameisenvolk (Symbolischer Stellvertreter) noch nie ohne sehr viele Zwischenschritte, eine Spezies hervorgegangen, die in der Lage war unabhängig von der Erdgebundenen Biosphäre zu existieren.
Andere konnten aber die kalte Fusion eher entdeckt haben, als sie auf die Idee kamen auf ihre Monde zu fliegen. usw. usw.
Kalte Fusion? Selbst wenn es sie gäbe, welchen Weg mußten wir bis heute zurücklegen, um überhaupt auch nur auf eine solche Idee zu kommen? Du kannst keine unserer fortschrittlicheren Entwicklungen aus ihrem historisch technischen Kontext reißen und annehmen, sie wären auch ohne diese Infrastruktur möglich gewesen. Es mag zwar andere Wege geben, aber sicher keine wesentlichen Abkürzungen, ohne das dazu nötige Vorwissen.
An all diesen Entwicklungen tüftelten schon sehr lange nicht mehr einzelne Individuen in ihrem stillen Kämmerlein, noch dazu ohne vorhergehende Ausbildung, die wiederum auf der Wissensakkumulation vieler vorhergehender Generationen beruhte. Ohne diese Infrastruktur, gäbe es aber keine moderne Wissenschaft.
Herzliche Grüße
MAC