Nochmal Wow Signal

SRMeister

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Habe mich gerade etwas mit dem Wow Signal beschäftigt. Ich muss ganz ehrlich sagen, einige Fragen bleiben doch offen.
Ehman, der Wissenschaftler hinter dem Wow!, hat anlässlich des 30. Jahrestages nocheinmal genauer hingeschaut und unter anderem einige Fehler "weg gerechnet" und auch versucht einige Unklarheiten zu beseitigen.
Hier der Link

Jedenfalls sagt er dass es höchstwahrscheinlich außerirdischen ursprungs(also nicht von der Erde) ist und dass man diverse natürliche Phänomene auch ausschließen kann.

Dann korrigiert er die Koordinaten des Signals, da es damals einige Fehler im System gab, und rechnet sie auf die heute gebräuchliche Epoche 2000 um. Heraus kommen diese Koordinaten, die man gerne bei Google Sky direkt so eingeben kann: 19:28:22.0, -26:57:00.0 und mit etwa 50% wahrscheinlichkeit diese:
19:25:31.0, -26:57:00.0 ( Zwei mögliche Koordinaten weil der Receiver 2 Empfänger hatte aber nicht festgestellt werden kann, über welchen Empfänger das Signal empfangen wurde)
Wenn man sich das anschaut, sieht man, dass das Signal einen Ursprung in der Nähe der Milchstraßenebene, etwas daneben hat.

Als nächstes könnte man ein wenig spekulieren, und später anhand dieser Spekulationen neue Fragen stellen, die auf jedenfall berechtigt sind.

Das Signal war fast genau auf der Wasserstofflinie. Somit könnte man ja vermuten, dass jemand auf der Suche nach ET war. Genau wie von der Erde vom Arecibo mal eine Botschaft los geschickt wurde. Nun senden wir auch nicht ständig solche Botschaften sondern es bleiben seltene bis einmalige Ausnahmefälle.
Um nun beim Wow! Signal weiterzusuchen müsste man doch auch völlig andere Frequenzen unter die Lupe nehmen. Daher meine erste Frage: Es gab eine Nachuntersuchung mit dem VLA, bei der nichts gefunden wurde, aber welche Frequenzen wurden dort überhaupt untersucht?

Nun mal ein paar Spekulationen zum Ort:
Nehmen wir mal an das Signal ist künstlichen Ursprungs, dann kann man ja sagen, dass es nicht von beliebig weit her kommen wird, da es von der Signalstärke ja nicht gerade schwach war. Ich denke auch, dass sich seit der Beobachtung am Himmel einiges bewegt hat, also auch die Sterne in der näheren Umgebung. Gibt man die beiden Koordinaten bei google sky ein, fällt einem doch auf, dass die sehr nah und fast auf einer Deklination mit dem Stern HR 7398 liegt, der nur 72ly entfernt ist. Außerdem der Sonne ähnlich? Weiß nicht wie alt der ist. Man sollte vlt. ein großes Radioteleskop drauf ausrichten und alle möglichen Frequenzen kontrollieren. Wie gesagt find ich es etwas übertrieben, nur die Wasserstofffrequenzen zu checken. Wäre für mich auch interessant, ob man auf 72ly noch Signale von der Erde mit entsprechenden Teleskopen wie dem VLA empfangen könnte. Also sowas wie KW und UKW, Radio und TV Programme usw..
 
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_Mars_

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Wie gesagt find ich es etwas übertrieben, nur die Wasserstofffrequenzen zu checken.

Naja, welches Atom soll man nehmen?

Ich finde Wasserstoff gut, weil es notwendig ist für alles Leben (ales bekannte)

Man könnte auch Uran oder besser Plutionium nehmen, um zu zeigen, dass wir technologisch entwickelt sind.
Aber das könnten sie auch als eine Drohung auffassen.... (Wir drohen mit den Spektrallinien unserer Waffen)
 

Alex74

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Das mit der Wasserstofflinie hat weniger was damit zu tun daß es fürs Leben notwendig wäre, sondern eher damit daß Wasserstoff gut 80% der Materie im Universum ausmacht - und eine Zivilisation die das weiß, und weiß daß Wasserstoff bei der Frequenz einen Übergang hat, daher diese Frequenz als geeignet sehen kann für die Kommunikation, wenn andere Zivilisationen das eben auch wissen und so folgern.
 

SRMeister

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ich find die Wasserstofflinie ja auch sinnvoll, als ersten Anhaltspunkt. Man kann nunmal nicht den ganzen Himmel in allen Frequenzen scannen. Aber wenn man wie in diesem Fall einmal ein Signal erhalten hat, muss man doch dann am besten wirklich alle Möglichkeiten ausschöpfen und nicht blos noch x-mal auf die Wasserstofflinie schauen.
Edit: Habe mir den Artikel "A VLA Search for the Ohio State Wow Signal" mal durchgelesen. Die Leute vom VLA haben nichts gefunden, was das Wow erklären könnte, und sind im "Summary" auch der Meinung dass es keine natürliche Erklärung gibt.
Sie hatten doch sicher die Möglichkeit auch mal ein breiteres Spektrum zu analysieren, aber nein, sie haben sich auch nur auf die 21cm Linie gestürzt und nur 1,5Mhz Bandbreite analysiert...
 
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Bynaus

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Da man nicht weiss, wie stark das Signal an der Quelle war (ja, nicht einmal, ob es gerichtet oder sphärisch abgesandt wurde), kann man keineswegs behaupten, es müsse nahe an uns dran sein. Theoretisch könnte es von irgendwo innerhalb der Scheibe kommen, also bis zu 100000 LJ entfernt sein.

Der Stern, den du angegeben hast, ist wohl kein so guter Kandidat: Es ist ein spektroskopischer Doppelstern (also ein Doppelstern, bei dem der kleinere Partner den grösseren so eng umkreist, dass man die beiden nur durch das "eiern" ihres Lichtes auseinanderhalten kann), zudem ist es ein (Oranger) Riese, nicht gerade der Typ Stern, bei dem man Leben vermuten würde.

Ich würde vermuten, dass der Quellenstern (so es ihn denn gibt) einige 1000 LJ weit weg ist.

Was die Wasserstofflinie angeht: ich denke, es ist doch absolut vernünftig, nach Wasserstoff zu suchen, denn dort war das Signal. Wenn es tatsächlich entdeckt werden sollte, dh, wenn die Absicht hinter dem Signal (wenn es nun eine Zivilisation war...) SETI war, dann werden sie auch weiterhin auf dieser Frequenz senden.
 

SRMeister

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Da man nicht weiss, wie stark das Signal an der Quelle war (ja, nicht einmal, ob es gerichtet oder sphärisch abgesandt wurde), kann man keineswegs behaupten, es müsse nahe an uns dran sein. Theoretisch könnte es von irgendwo innerhalb der Scheibe kommen, also bis zu 100000 LJ entfernt sein.
Dass man allgemein nichts weis, ist schon klar. Aber man kann doch gewisse Vermutungen anstellen. Beispielsweise gibts es nach heutigem Wissensstand kein natürliches Phänomen, welches ein so schmalbandiges Signal aussenden würde.(Siehe dazu auch das VLA paper) Natürlich kann man die Entfernung kaum abschätzen, aber eine gewisse Obergrenze könnte man schon abschätzen(sofern es aus der Milchstraße kommt): Da es von uns aus nicht gerade aus der Milchstraßenebene kommt, sondern etwa 20° darunter, kann es kaum vom anderen Ende der Galaxis kommen.

Der Stern, den du angegeben hast, ist wohl kein so guter Kandidat: Es ist ein spektroskopischer Doppelstern (also ein Doppelstern, bei dem der kleinere Partner den grösseren so eng umkreist, dass man die beiden nur durch das "eiern" ihres Lichtes auseinanderhalten kann), zudem ist es ein (Oranger) Riese, nicht gerade der Typ Stern, bei dem man Leben vermuten würde.
Habe gelesen, auch in Doppelsternsystemen, gibt es stabile Umlaufbahnen von Planeten, wenn die Sterne nur weit genug auseinander sind. Das ist hier wohl nicht der Fall?

Was die Wasserstofflinie angeht: ich denke, es ist doch absolut vernünftig, nach Wasserstoff zu suchen, denn dort war das Signal. Wenn es tatsächlich entdeckt werden sollte, dh, wenn die Absicht hinter dem Signal (wenn es nun eine Zivilisation war...) SETI war, dann werden sie auch weiterhin auf dieser Frequenz senden.
Klar ist es vernünftig auf dieser Frequenz zu suchen. Wäre ja auch garnicht möglich, den ganzen Himmel gleichermaßen in solchen engen Frequenzbändern auf allen Frequenzen zu durchsuchen. Trotzdem: Ein hypothetischer Außerirdischer, der vielleicht die Technik hat(die wir sicher auch bald haben werden) habitable Planeten aufzuspüren, und dann sehr viele in seiner Umgebung von einigen Tausend ly gefunden hat, wird nicht jeden ständig anfunken, sondern entweder periodisch oder sogar nur einmalig ein "Hallo" senden. das VLA hat beispielsweise nur insgesamt 22min hingeschaut. Das "Big Ear" blieb auch einige Zeit auf der selben Deklination, hat aber pro Tag nur ein paar Sekunden Zeit gehabt die Quelle zu beobachten. Insgesamt also wurde meiner Meinung nach zwar genau geschaut, aber viel zu kurz.

Ich finde, man schaut nun entweder "dauerhaft" (mindestens ein paar Jahre) auf der Wasserstofflinie, oder man schaut eben genauer hin, auf allen möglichen anderen Frequenzen. Wenn es künstlichen Ursprungs ist (dafür stehen die Chancen ja immerhin nicht extrem schlecht) wird es noch andere Emissionen geben und wenn die Entfernung nicht allzu groß ist, könnte man diese auch entdecken. Deswegen meine Frage danach, bis wie weit die Rundfunksendungen der Erde wahrnehmbar sind. Ich denke einige 100 ly mindestens???
Trotzdem hat es bis heute einfach niemand versucht.
 

Bynaus

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Da es von uns aus nicht gerade aus der Milchstraßenebene kommt, sondern etwa 20° darunter, kann es kaum vom anderen Ende der Galaxis kommen.

Ist es wirklich so tief darunter? Aber ja, das könnte man. Man müsste sehen, wo sich auf diesem Pfad die meisten Sterne verteilen. Wenn er "steil genug" aus der Ebene hinauszeigt, wird das wohl am "nahen Ende" sein, aber auch das heisst, dass es gut und gerne einige 1000 LJ sein könnten.

Habe gelesen, auch in Doppelsternsystemen, gibt es stabile Umlaufbahnen von Planeten, wenn die Sterne nur weit genug auseinander sind. Das ist hier wohl nicht der Fall?

Die Sterne sind hier sehr nahe beisammen, so dass es Planeten um die beiden herum geben könnte, wobei das natürlich schon auf den (unbekannten) Abstand der beiden Sterne ankommt. Je nach dem ist in der vormals habitablen Zone des Sterns gar keine stabile Planetenbahn möglich. Wichtiger ist aus meiner Sicht jedoch, dass es ein Riesenstern ist - jegliche Zivilisation im System hätte schon vor Jahrmillionen ihre Heimatwelt an den Stern verloren. Zudem ist es ein Oranger Riesenstern, und diese haben typischerweisse heissere Vorläufersterne, z.B. der Klasse A. Diese Sterne sind aber relativ kurzlebig. Natürlich kann ich nichts ausschliessen. Aber so lange ich keinen starken Grund habe, davon auszugehen, dass das Signal WIRKLICH von dort kam (und den gibt es nicht und wird es nie geben, so lange es nicht wieder auftaucht), sehe ich keinen Grund, diesen Stern als wahrscheinlicheres Ziel anzusehen als jeden anderen Stern im Feld.

Insgesamt also wurde meiner Meinung nach zwar genau geschaut, aber viel zu kurz.

Das Problem ist halt, dass solche Projekte teuer sind und kaum etwas von wissenschaftlichem Wert abwerfen, so lange sie keine ETI entdecken. Ich denke, langfristig wird es vielleicht eine Vereinigung von Menschen geben, die regelmässig Geld zu zahlen bereit sind, um die Suche aufrecht zu erhalten. Vielleicht gibts ja mal einen Satelliten speziell dafür.

Deswegen meine Frage danach, bis wie weit die Rundfunksendungen der Erde wahrnehmbar sind. Ich denke einige 100 ly mindestens???

Mit unseren Teleskopen könnten wir die Radio- und Fernsehsendungen nicht einmal über die Strecke bis Alpha Centauri sicher entdecken.

Beim Wow-Signal kannst du jedoch sicher sein, dass der allfällige Absender nichts von der Menschheit wusste.

Trotzdem hat es bis heute einfach niemand versucht.

So ist es nicht. SETI wird ja Piggyback auf sehr vielen Radioteleskopen betrieben, in unterschiedlichsten Frequenzen, und über SETI@home ausgewertet. Es ist bloss so, dass die Wow!-Signalposition nicht regelmässig oder langfristig überwacht ist, was schade ist.
 

Joerschi

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Beim Wow-Signal kannst du jedoch sicher sein, dass der allfällige Absender nichts von der Menschheit wusste.

Für mich ist dieser Fakt offen.
Angenommen, es wäre ETI, dann ist es streng mathematisch exxxxxxtrem unwahrscheinlich, dass sich ETI exakt auf der gleichen technischen Entwicklungsstufe wie die Menschen befinden. Soll heißen: Senden ja (SETI - einmal), Hören ja (SETI), Exoplanten sehen (nein).

Viel mehr ist anzunehmen, dass ETI technisch schon deutlich weiter ist als die Menschen. Aber mal angenommen, es sind "nur" ein paar Jahrzehnte dazwischen (ist wieder nur ne Annahme, denn man weiß ja nicht in welcher Geschwindigkeit sich andere Zivilisationen in Sachen Technik entwickeln - könnte auch viel langsamer oder schneller sein oder stagnieren), die uns LGM voraus ist. Dann würde ich erwarten, dass die Technik so weit gereift ist, dass man Exoplaneten auch mit fortgeschrittener Technik direkt beobachten kann. Vielleicht optisch nicht sehr scharf (Gravitationslinsenteleskop), aber doch schon genug, um die Atmosphärenzusammensetzung zu bestimmen (können wir ja auch schon grob).
Hier würde ETI wohl ableiten, dass Leben nur auf gewissen Planeten möglich sein dürfte. Er würde seine Anstrengungen zu senden (was deutlich aufwendiger ist als zu Hören) auf Planetenkandidaten konzentrieren, die eine massiv höhere Wahrscheinlichkeit haben, dass dort jemals was ensteht/antwortet als auf Planetensystem, die nur aus Hot Jupiter bestehen und ihr Gestirn so eng umkreisen, das nicht mal auf deren Monden hypothetisches Leben möglich ist.

Kurz: Ich denke, so ein Signal würde von fortschrittlichen LGM eher zielgerichtet auf aussichtsreiche Kandidaten gerichtet werden statt "blind" in den Raum. Ist einfach effizienter im Aufwand-Nutzen-Effekt.
 

Bynaus

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Für mich ist dieser Fakt offen.

Nein, es ist völlig logisch, dass sie nichts von uns wussten. Selbst mit Gravitationslinsenteleskopen wird man bis vor vielleicht 200 Jahren nichts von der Menschheit gemerkt haben können, weil diese das Aussehen der Erde nicht merklich beeinflusste. Das heisst, eine Zivilisation, die die Menschheit bemerkt, dürfte nicht weiter als 100 LJ weit weg sein, wenn uns ihr Signal heute erreicht. Und in dieser geringen Entfernung gibt es nun mal keinen Stern im fraglichen Bereich.

Kurz: Ich denke, so ein Signal würde von fortschrittlichen LGM eher zielgerichtet auf aussichtsreiche Kandidaten gerichtet werden statt "blind" in den Raum. Ist einfach effizienter im Aufwand-Nutzen-Effekt.

Das sehe ich genauso. Nur wird das beim Wow!-Signal nicht im Bewusstsein erfolgt sein, dass es hier wirklich eine Zivilisation gibt. Vielmehr wäre es denkbar, dass der Absender wusste, dass sich hier ein potentiell zivilisationstragender Planet befindet, den er dann in regelmässigen Abständen probeweise anfunkt, in der Hoffnung, dass irgendwann vielleicht doch jemand antwortet.
 

Joerschi

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Nein, es ist völlig logisch, dass sie nichts von uns wussten. Selbst mit Gravitationslinsenteleskopen wird man bis vor vielleicht 200 Jahren nichts von der Menschheit gemerkt haben können, weil diese das Aussehen der Erde nicht merklich beeinflusste. Das heisst, eine Zivilisation, die die Menschheit bemerkt, dürfte nicht weiter als 100 LJ weit weg sein, wenn uns ihr Signal heute erreicht. Und in dieser geringen Entfernung gibt es nun mal keinen Stern im fraglichen Bereich.

Ok - da habe ich mich blöd ausgedrückt.
Von der Menschheit als solches natürlich nicht (woher auch: optisch ist Städte erkennen oder andere moderne Bauten über Lichtjahre hinweg technisch wohl absolut unerreichbar und Funkwellen senden wir erst ca. 100 Jahren).

Deren Teleskope sollten jedoch problemlos ausreichen, um die Erde und/oder wenigstens ihre Atmosphäre als aussichtsreichen Planeten für die Grundlage von Leben *in welcher Art auch immer* zu kategorisieren.
ETI funkt lediglich auf Verdacht herausragende Planetenkandidaten an - und das wohl auch mit einer gewissen Regelmäßigkeit, wobei der Zeitraum nur Annahmen unterliegen kann (von der Regelmäßigkeit muss man statistisch wohl ebenfalls ausgehen, weil sonst wieder extrem großer Zufall, dass wir ausgerechnet das eine Mal hinhören wo sie uns anfunken). Könnte schon seit Dinozeiten sein oder kürzer.
WOW ist und bleibt ein hochinteressantes Rätsel. Ich hoffe sehr, dass es in nicht allzu ferner Zukunft gelöst wird.
 
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SRMeister

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Deren Teleskope sollten jedoch problemlos ausreichen, um die Erde und/oder wenigstens ihre Atmosphäre als aussichtsreichen Planeten für die Grundlage von Leben *in welcher Art auch immer* zu kategorisieren.
ETI funkt lediglich auf Verdacht herausragende Planetenkandidaten an - und das wohl auch mit einer gewissen Regelmäßigkeit

Genau so seh ich das auch.

Das Wow Signal war doch garnicht so schwach und die Radioteleskoptechnik war damals nicht gerade weit entwickelt. Vielleicht findet sich wirklich in Zukunft irgendeine private Organisation die ein Teleskop baut welches hauptsächlich das Wow überprüft. So groß müsste das ja nicht sein. Interessant wäre auch ein Array aus kleinen Teleskopen im Amateurbereich.

Bezüglich des Sinns der Wow Botschaft, sofern es eine war, könnte man auch weiter spekulieren. Es muss ja kein SETI Programm sein. Könnte auch sein dass eine Zivilisation mit ihrer Sonde kommuniziert. Allerdings wäre dann die Wasserstofflinie als Frequenz sinnlos.
Wegen der Herkunft: wäre auch einer dieser unsichtbaren Zwergsterne denkbar, bei denen die habitable Zone extrem eng an der Sonne liegt? Soll doch davon wesentlich mehr geben als sichtbare Sterne? Oder irgendeine Sonde/ Raumschiff was lediglich als Relaisstation dient...
 
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Bynaus

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Interessant wäre auch ein Array aus kleinen Teleskopen im Amateurbereich.

Wäre sicher interessant, ich glaube, es gibt Amateure, die diesen Himmelsbereich untersucht haben. Das Problem ist halt, dass das Signal so nahe an der Ekliptik ist, das heisst, man kann von der Erde aus nicht das ganze Jahr durch suchen, weil irgendwann die Sonne im Weg ist. Aber wenn man ein globales Netzwerk von Amateur-Radioteleskopen aufstellen würde, die alle in Richtung Wow! zeigen, und nur die Signale durchgehen lassen würde, die alle Teleskope gleichzeitig sehen, könnte man schon ziemlich viel erreichen (für vielleicht 11 Monate im Jahr...).

Wegen der Herkunft: wäre auch einer dieser unsichtbaren Zwergsterne denkbar, bei denen die habitable Zone extrem eng an der Sonne liegt? Soll doch davon wesentlich mehr geben als sichtbare Sterne?

Ja, sicher ist das denkbar. Die Frage ist halt, ob solche Systeme gute Kandidaten für Heimatsterne von Zivilisationen sind. Da die erdrückende Mehrheit aller Sterne Rote Zwerge sind, unser Planet aber ausgerechnet um einen dieser massereicheren "Exoten" kreist, könnte man vermuten, dass die Roten Zwerge nicht besonders lebensfreundlich sind.
 

Kibo

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Was die Wasserstofflinie angeht: ich denke, es ist doch absolut vernünftig, nach Wasserstoff zu suchen, denn dort war das Signal. Wenn es tatsächlich entdeckt werden sollte, dh, wenn die Absicht hinter dem Signal (wenn es nun eine Zivilisation war...) SETI war, dann werden sie auch weiterhin auf dieser Frequenz senden.

Wenn sie so ähnlich gestrickt sind wie die Menschen war es vielleicht das einzige Signal über 100 Jahre hinweg, denn wann haben wir das letzte mal Planeten angefunkt? Schon ein bisschen her oder?:(

mfg Kibo
 

Bynaus

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Nun, das Evpatoria-Teleskop in der Ukraine hat in den letzten Jahren recht viel losgeschickt. Aber ja, üblicherweise funken wir Sterne nicht regelmässig an. Aber das mag sich änderen, wenn wir erst einmal eine erdähnliche Welt entdeckt haben.
 

Joerschi

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Ganz genau.
Es macht wirklich keinen Sinn, Botschaften ohne Ziel in das (fast) unendliche All zu senden. Der Aufwand ist über alle Maßen hoch (bzw. geradezu schwachsinnig).
Das geht nur zielgerichtet.

Analogie:
Wenn ich telefoniere, dann tippe ich ja auch nicht auf gut Glück ein paar Zahlen in die Tastatur (=Botschaft an willkürliches Sternensystem) und hoffe, dass ich jemanden aus dem Verwandtenkreis dran habe (= Ziel Planet mit intelligenten Leben, das antwortet) oder ob die Nummer überhaupt vergeben ist á la "Kein Anschluss unter dieser Nummer" (= Botschaft "trifft keinen Planet" und verschwindet in Weiten des Alls).
Vorher informiere ich mich und rufe zielgerichtet an - notfalls mit Telefonbuch (= beliebiges Sternenverzeichnis). Wenn niemand ran geht, dann später noch einmal (=regelmäßiges Wiederanfunken). Oder die Wohnung steht noch leer (= Planet lebensfreundlich, aber -noch- kein intelligentes Leben)
Zur Sicherheit hinterlasse ich auf dem AB eine Nachricht oder schicke ne SMS die der Betreffende später lesen kann (dafür fällt mir jetzt adhoc keine Analogie ein :D)
 

ispom

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Vielleicht findet sich wirklich in Zukunft irgendeine private Organisation die ein Teleskop baut welches hauptsächlich das Wow überprüft. So groß müsste das ja nicht sein. Interessant wäre auch ein Array aus kleinen Teleskopen im Amateurbereich.

Es ist ein Jammer, daß man auf private Finanzierung hoffen muß, wenn es um die Lösung der interessantesten Frage seit Menschengedenken geht:
wo und wer sind unsere Nachbarn im All?

Da die Suche nach einem weiteren Wow-signal vielleicht für die Beteiligten frustrierend sein kann, weil sich über Jahrzente kein Kontakt oder zumindest keine weitere Botschaft ergibt...verstehe ich schon, daß kaum jemand seine akademische Karriere auf ein solches "Abstellgleis" lenken will.....

Aber die staatlichen Entscheidungsträger müßten doch dieser Frage mehr Aufmerksamkeit widmen... statt dessen werden die Gelder bewilligt für die Lösung (in meinem Verständnis) zweitrangiger Probleme.

Ideal wäre es, wenn man SETI-Projekte mit anderen astrophysikalischen Fragestellungen koppeln könnte...
ein junger Forscher würde mit Sicherheit eine Veröffentlichung oder seine Promotion erreichen und hätte nebenbei :) noch die Chance, daß ihm die größte Entdeckung zufällt (und nicht nur so zufällig wie der Doktorandin Joquelin Bell die Entdeckung des ersten Pulsars)
 

Alex74

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Eine Doktorarbeit über ein SETI-Projekt?
Wie soll das aussehen?

"Nix gefunden."

Es ist imho eigentlich konsequent daß man da keine großen Gelder reinsteckt, da die Wahrscheinlichkeit für einen Fund einfach unglaublich niedrig ist.
Das kann man der öffentlichen Hand auch nicht vorwerfen, die steckt schon so einen Berg Geld in Projekte, die absehbar keinen praktischen Nutzen haben (Großteleskope, Neutrinoteleskope, LHC, etc.).

Gruß Alex
 

ispom

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Es ist imho eigentlich konsequent daß man da keine großen Gelder reinsteckt, da die Wahrscheinlichkeit für einen Fund einfach unglaublich niedrig ist.

die Wahrscheinlichkeit für eine zufällige Entdeckung, die zufällige Lösung des Problems der Probleme, ist dann aber auch unglaublich niedrig...

nun sehe ich das ganze eher aus der Sicht eines weltraumbegeisterten Normalbürgers als aus der Sicht eines Wissenschaftlers, dem das Higgs-Teilchen wie ein Heiliger Gral ist, den zu finden es allerhöchsten Einsatz lohnt...

aber so wie man auch nicht zufällig ein Higgsboson findet :D
so werden sich SETI -Erfolge nicht so nebenbei einstellen...
da sollten wir es doch besser so machen, wie im Roman "Contact" von Carl Sagan ;)

"wenn wir nicht suchen, werden wir sie niemals finden"
 

Alex74

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die Wahrscheinlichkeit für eine zufällige Entdeckung, die zufällige Lösung des Problems der Probleme, ist dann aber auch unglaublich niedrig...
Wir wissen ja nichtmal, ob überhaupt ein Signal zu uns unterwegs ist. Daher ist das mit anderen schwierigen Suchen (z.B. der nach Ozon auf einem erdgroßen Exoplaneten) nicht vergleichbar. Bei der Exoplanetensuche wird bessere Technik Erfolge bringen. Bei SETI muß das nicht der Fall sein.

"wenn wir nicht suchen, werden wir sie niemals finden"
Was nicht heißt, daß wir bei aller Anstrengung die nur denkbar ist überhaupt etwas finden können.

Es geht hier ja nichtmal um Außerirdische, sondern um ein Signal, das Außerirdische ausgerechnet zu uns geschickt haben und zwar ausgerechnet zu unseren Lebzeiten. Und um das "ob". Und selbst *wenn* man was empfangen würde, könnte man das evtl. gar nicht entziffern. Es gibt ganze Texte alter Kulturen die man bis heute nicht lesen kann.

Da halte ich die gezielte Förderung von Teleskopen die Exoplaneten untersuchen für weitaus erfolgversprechender, um der "Frage aller Fragen" etwas näher zu kommen.

Gruß Alex
 

ispom

Registriertes Mitglied
Da halte ich die gezielte Förderung von Teleskopen die Exoplaneten untersuchen für weitaus erfolgversprechender, um der "Frage aller Fragen" etwas näher zu kommen.
nunja, solche Teleskope sind Giganten...und erforden gigantische Summen...
das Overwhelming Large telescope
war mit über eine Milliarde Euro veranschlagt, hätte real dann aber wohl zwei gekostet ;)
dafür kannst du einige hundert SETI-Projekte betreiben....;)

und...die gezielte Suche nach erdähnlichen Exoplaneten bringt uns nur eine Antwort hinsichtlich der möglichen Existenz von grünem Schleim :eek:
Leben, das ganz andere Umweltbedingungen als die uns vertrauten bevorzugt, wird bei einer solchen Suche gar nicht in Erwägung gezogen....
 
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