Beginnt die neue kleine Eiszeit jetzt?

Kibo

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Das behauptet zumindest eine Gruppe von Forschern, wie im Spiegel jetzt nachzulesen ist. (link zum Arxiv-Paper im Text auf der Seite)

mfg Kibo
 

Bynaus

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Selbst wenn durch eine verminderte Sonnenaktivität das radiative Forcing um 0.5 Watt pro Quadratmeter zurückgehen würde (wie in der kleinen Eiszeit), dann würde das nur etwa 0.4 Grad entsprechen. Das heisst, etwa die Erwärmung, die wir in den letzten 20 Jahren gesehen haben (dh, würde uns einfach in der Erwärmung 20 Jahre zurückwerfen - wenn es denn wirklich soweit kommt!). Ein Reset um 20 Jahre wäre sicher willkommen, gäbe uns etwas mehr Atmungsfreiheit in der Frage, wie wir die Klimaerwärmung anpacken. Leider würden es die meisten wohl als Freibrief verstehen, nun soviel fossile Rohstoffe zu verbrennen, wie man will.
 

galileo2609

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Hallo Bynaus,
Ein Reset um 20 Jahre wäre sicher willkommen, gäbe uns etwas mehr Atmungsfreiheit in der Frage, wie wir die Klimaerwärmung anpacken. Leider würden es die meisten wohl als Freibrief verstehen, nun soviel fossile Rohstoffe zu verbrennen, wie man will.
dieses Reset gibt uns aber keinen wirklichen Aufschub. Die dynamische Klimaerwährmung würde nur nicht sichtbar werden. Wenn sich der Aktivitätszyklus wieder an Normalwerte annähert, trifft er auf eine Atmosphäre, die sich deutlich mit Klimagasen angereichert hat.

Eine solche Entlastung durch die Sonnenaktivität kann Milliarden in den nächsten Jahren einsparen, die in direkte Klimabewältigungsinvestitionen fliessen müssen. An den CO2-Zielen ändert das nichts.

Grüsse galileo2609
 

TomTom333

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Mal eine Frage eins, zu diesem Thema, absoluten Laien:

Wie passen, Klimaerwärmung, kleine Eiszeit und das verschwinden der Polkappen zusammen?
Wieso Eiszeit, wenn das Eis verschwindet und es wärmer wird?

Tom
 

Alex74

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Weil nachwievor die globale Temperatur - besonders in den Polregionen - steigt.

Daß es sein könnte daß die Sonne in eine Phase minderer Aktivität tritt und daher die globale Erwärmung stagnieren könnte und man Vergleiche mit der "Kleinen Eiszeit" vor rund 400 Jahren zieht und annimmt daß die Auswirkungen, wenn diese verminderte Aktivität tatsächlich länger dauern sollte ähnlich sein könnten ändert zunächst nichts an der aktuellen Lage.
Ob sich die Sonneneinstrahlung in den nächsten Jahrzehnten (!) tatsächlich etwas vermindert und ob dies dann wirklich einen Einfluß auf das Klima hat muß man nämlich abwarten.

Gruß Alex
 

Bernhard

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Wieso Eiszeit, wenn das Eis verschwindet und es wärmer wird?
Hallo Tom,

der Begriff "Eiszeit" ist hier gewissermaßen metaphorisch, bzw. übertragen gemeint. Es handelt sich dabei nur um einen physikalischen Vergleich mit der kleinen Eiszeit von vor 400 Jahren, wie Alex bereits ganz richtig geschrieben hat.

Kibo hätte das Thema vielleicht besser: "Aufschub des Klimawandels aufgrund erhöhter Sonnenaktivität" nennen sollen. Das wäre rein sprachlich etwas korrekter gewesen.
MfG
 

Kibo

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Zitat von Bernhard:
Kibo hätte das Thema vielleicht besser: "Aufschub des Klimawandels aufgrund erhöhter Sonnenaktivität" nennen sollen. Das wäre rein sprachlich etwas korrekter gewesen.

aber weit weniger anziehend für mögliche Leser :p

mfg Kibo
 

Hirschi

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... Ein Reset um 20 Jahre wäre sicher willkommen, gäbe uns etwas mehr Atmungsfreiheit in der Frage, wie wir die Klimaerwärmung anpacken. Leider würden es die meisten wohl als Freibrief verstehen, nun soviel fossile Rohstoffe zu verbrennen, wie man will.
Huhu :)
Ich hab eine viel schlimmere Vermutung über das, was passieren wird, wenn die fossilen Rohstoffe endlich verbrannt sind (durch die Industrialisierung Indiens und Chinas gehts nun zum Glück noch schneller). Das Millionen Jahre lange Warten, bis aus dem Drecksgrünzeug endlich mal Kohle oder Öl wird, ist doch für uns hochentwickelte Kapitalisten viel zu lange. Wie wärs denn, wenn wir einfach Technologien forcieren, die aus Bioabfällen wieder schön verbrennbaren Kraftstoff gewinnen? Da wir aber wahrscheinlich gar nicht soviel verzehren können (ich wollt erst fressen schreiben um meinem Unmut Nachdruck zu verleihen) wie wir verfahren (mit dem Auto), werden die niemals ausreichen. Also gibts demnächst die Wahl, ob ein Soja-Feld zur Ernährung oder zum Tanken genutzt wird. Und in Mittel- und Südamerika (eigentlich rund um den Globus in den Tropen) ist noch soviel Holz *lechz
Bynaus, ich hab dich zitiert, weil auf final-frontier ein entfernt ähnlicher Beitrag zu finden ist (der hier) und ich den Aufhänger hier nutzen möchte. Wir müssen endlich von der Verbrennung weg!!!
Ich bin mir auch bewusst, dass mein Beitrag eventuell etwas topic-fremd ist, ich hab auch schon ne Idee, im "Über den Tellerrand" ein neues Topic dazu zu erstellen mit einer Idee von mir :)
Nun wieder mehr Richtung Topic: Bis vor ca. einem Jahr war ich immer der (nicht wissenschaftlich fundierten) Meinung, wir kleinen Menschen sind niemals in der Lage, das Klima der Erde im großen Maße zu beeinflussen. Ich bin im Grunde immernoch skeptisch, gerade weil oft nur Politiker etwas zum Thema Klimawandel sagen und selten Wissenschaftler und weil unser Geo-Klima in der Weltrangliste der besterforschten Gebiete so zwischen Tiefsee und Erdbebenvorhersage liegen dürfte.
Dieser Artikel wirft auch ein interessantes Bild auf die ganze Sache.
So ein Vulkan kann da schon bedeutend mehr anrichten in unserer Atmosphäre und in unserem Klima :)

So far
Hirschi
 
Zuletzt bearbeitet:

Bynaus

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und weil unser Geo-Klima in der Weltrangliste der besterforschten Gebiete so zwischen Tiefsee und Erdbebenvorhersage liegen dürfte.

Im Detail vielleicht. In den grossen, generellen Trends ist man viel besser. James Hansen hat 1988 mehrere Modellrechnungen über das künftige Klima veröffentlicht. Die tatsächliche Entwicklung des CO2-Ausstosses seither entspricht seinem Szenario "B". Er hat die Klimasensitivität damals etwas zu hoch angesetzt, v.a. weil man noch nicht so detaillierte Eisbohrkerndaten hatte wie heute. Setzt man die korrekte Klimasensitivität ein, kommt praktisch exakt die beobachtete Temperaturkurve raus. Das ist äusserst beeindruckend, zumal die Klimamodelle 1988 noch nicht besonders detailliert waren.

So ein Vulkan kann da schon bedeutend mehr anrichten in unserer Atmosphäre und in unserem Klima

"bedeutend mehr" würde ich nicht sagen. Vulkane können das Klima beeinflussen, auf jeden Fall. Aber was wir Menschen zurzeit mit dem Klima anstellen, übertrifft den Einfluss von Vulkanen deutlich.

Ein ausgezeichnetes Argumentarium zur menschgemachten Klimaerwärmung findet sich hier: http://www.skepticalscience.com/translation.php?lang=6
 

Hirschi

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Hallo Hirschi,

das gehört jetzt in die Rubrik Satire, oder? :)

Grüsse galileo2609

Huhu :)
Naja, wie mans nimmt. Etwas sagen heißt ja noch lange nicht, einen qualitativen Beitrag zum Gespräch zu liefern. :D Ich meinte her, die Wissenschaftler halten sich mit bezichtigenden Aussagen ("Wir sind schuld") eher zurück, weil sie eben noch nicht alle Fakten genau kennen und werten können wohingegen Politiker... naja... Politiker eben, ich denk Du weißt, was ich sagen will :)

Gruß
Hirschi
 

Hirschi

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Huhu :)
Im Detail vielleicht. In den grossen, generellen Trends ist man viel besser. James Hansen hat 1988 mehrere Modellrechnungen über das künftige Klima veröffentlicht. Die tatsächliche Entwicklung des CO2-Ausstosses seither entspricht seinem Szenario "B". Er hat die Klimasensitivität damals etwas zu hoch angesetzt, v.a. weil man noch nicht so detaillierte Eisbohrkerndaten hatte wie heute. Setzt man die korrekte Klimasensitivität ein, kommt praktisch exakt die beobachtete Temperaturkurve raus. Das ist äusserst beeindruckend, zumal die Klimamodelle 1988 noch nicht besonders detailliert waren.
Was die Trends anbelangt, kann ich Dir nur zum Teil Recht geben. Alles wird heutzutage auf Superrechnern simuliert. Und jede Berechnung ist immer nur so gut, wie die ihr zugrunde liegenden Faktoren. Aber im Großen und Ganzensieht das Ergebnis schlüssig aus.
"bedeutend mehr" würde ich nicht sagen. Vulkane können das Klima beeinflussen, auf jeden Fall.
Ich rede hier nicht vom Ätna sondern eher so Größenordnung Yellow Stone. Es gibt sogar Indizien dafür, dass der Vulkanismus der Erde eine fast vollständige Vereisung der Erde bremsen und umkehren konnte. Das hab ich vor geraumer Zeit im TV gesehen. Ich weiß leider nicht mehr, ob es vertrauenswürdig oder Galileo Mystery war :D. Ich werde mal im Netz recherchieren ob ich etwas Stichhaltiges finde.
Aber was wir Menschen zurzeit mit dem Klima anstellen, übertrifft den Einfluss von Vulkanen deutlich. ...
Bynaus, mehr als ein 100%iges Zustimmen kann ich mir beim besten Willen nicht abringen :)

Gruß
Hirschi
 
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