Die Perioden dürften kleiner sein als die Rotationsperiode des Sterns. Ergo müsste sich durch die Gezeitenreibungung der Abstand immer mehr verringern, bis der Planet schliesslich die Roche Grenze erreicht, zerfällt und letztlich von seinem Stern assimiliert wird. bei retrograden Planeten gilt dies sogar, wenn die Umlaufperiode grösser ist als die Rotationsperiode des Sterns.
Die Zeiträume sind dafür nicht lange genug. Langfristig, ja. Aber eine solche Gezeitenbedingte Wanderung, selbst wenn es nur "wenige Mio km" sind, braucht Zeit. Das sind ja Gasriesen, und die haben einen sehr niedrigen Gezeitenkoeffizienten Q (wären sie aus festem Gestein, wäre das eine andere Sache), dh, die "Effizienz" der Gezeitenreibung ist sehr klein - anders gesagt, man kann einen Gasriesen mit Gezeiteneffekten kaum heizen.
Es gibt aber den umgekehrten Fall: Der Hot Jupiter von Tau Bootis is so nahe und massiv, dass er die oberste Atmosphäre des Sterns zum mitrotieren zwingt.
Warum sollen Objekte unter 5 Jupitermassen nicht auch im "Sternenmodus" entstehen?
Ich sage nicht, dass es prinzipiell unmöglich ist. Man hat es bisher einfach noch nie beobachtet. Gegen den Sternmodus spricht aber auch das Massenverhältnis, wie erwähnt. Wenn der "Stern" 5 Jupitermassen hätte und der "Planet" deren 2, könnte man darüber nachdenken, ob es sich hier um ein System handelt, das im "Sternmodus" entstanden ist.
Zum Massenverlust gibt es diese interessante Arbeit hier:
http://arxiv.org/abs/astro-ph/0508591
Nach diesen Modellen spielt der Massenverlust nur für "kleine" Gasriesen eine wichtige Rolle - darüber ist die Fluchtgeschwindigkeit zu gross. Ein Hot Jupiter unter dieser Schwelle würde also über das Leben seines Sterns verdampfen, darüber jedoch weitgehend intakt bleiben. Das erklärt auch die Masse-Abstand-Verteilung, die unterhalb einer bestimmten Grenze (sowohl in Masse als auch in Abstand) eine ganz deutliche Lücke aufweist:
http://www.exoplanet.eu/catalog-RV.php?mdAff=diag#tc
Hier hin, und dann AU auf 0 bis 0.1 einstellen, Masse von 0 bis 2, dann sieht man den Effekt deutlich: Unterhalb einer Jupitermasse (aber oberhalb von einigen Erdmassen, die wohl die Restkerne darstellen dürften) herrscht gähnende Leere.