Interferometrie: Flecken auf der Oberfläche von Beteigeuze

astronews.com Redaktion

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Durch interferometrische Beobachtungen ist Astronomen ein eindrucksvoller Blick auf die Oberfläche des Riesensterns Beteigeuze gelungen. Auf dem neuen Bild sind zwei helle Flecken zu erkennen, von denen einer einen Durchmesser hat, der größer als die Entfernung der Erde von der Sonne ist. Die Flecken werten die Forscher als Hinweis darauf, dass es auch auf Beteigeuze Konvektion gibt. (18. Januar 2010)

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ispom

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ein eindrucksvolles Bild!

aber man muß sich immer dabei bewußt sein,
daß es ja gar kein Bild ist im Sinne von wie auch immer bearbeitetem Foto, sondern eher das Resultat technischer Kunstgriffe,
die ein Bild entstehen lassen...
etwa so wie die "Bilder", die uns von den Radioteleskopen geliefert werden
 

Stachel

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Aufnahme von Beteigeuze

Hallo Astrofreunde,

ich bin mehr der Gelegenheitshobbyastronom. Soll heißen ich stecke nicht so tief in der Materie drin. Daher habe ich auch eine Frage zu diesem Beitrag die aber vielleicht nicht ganz das Thema trifft.
Als ich in der Schule in den 80igern Astronomieunterricht hatte haben wir gelernt, dass es nie möglich sein wird ein (flächenhaftes) Bild von einem anderen Stern oder Planeten außerhalb unseres Sonnensystems zu bekommen. Begründet wurde dieses mit der riesigen Entfernung die es schier unmöglich macht mit den damaligen und auch in der Zukunft zur Verfügung stehenden Geräten eine solche Betrachtung zu machen.
Ist das Bild was hier von Beteigeuze zu sehen ist nun eine wirkliche flächenhafte Aufnahm des Sterns oder ein vom Computer errechnetes Modell?

Mit freundlichen Grüßen Stachel
 

Franz_F

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Ich glaube, dieser Artikel beantwortet in verständlicher Weise deine Frage.
http://www.astronews.com/news/artikel/2002/10/0210-006.shtml

Sicher geht ohne Computer heut zu Tage eigentlich gar nichts mehr.
Schon die Tatsache, dass man Infrarot ja nicht sehen kann führt dazu, dass jede Infrarotdarstellung ein umgerchnetes Falsch-Farben Bild ist.

Im Fall der infrarot und sichtbaren VLT wird das Licht der Einzelteleskope optisch überlagert. Das sich daraus ergebende Streifenbild wird dann aber natürlich mittels Computer in ein "normales" Bild umgerechnet. Es ist also ein errechnetes Bild, aber kein errechnetes Modell.
Mehr zum VLT findes du unter: http://amber.obs.ujf-grenoble.fr/IMG/pdf/amb-rep-004.pdf

HTH
Franz
 

Orbit

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Du hast schon Recht, Stachel.
Um Beteigeuze in 600ly Entfernung als Scheibchen abbilden zu können, bräuchte es ein Auflösungsvermögen von mindestens 0,03", obwohl der rote Riese 600 mal den Durchmesser unserer Sonne hat. Das z.Z. beste Auflösungsvermögen beträgt aber lediglich 0,1":

http://de.wikipedia.org/wiki/Riesenteleskop

Orbit
 
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Franz_F

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Du hast schon Recht, Stachel.
Um Beteigeuze in 600ly Entfernung als Scheibchen abbilden zu können, bräuchte es ein Auflösungsvermögen von mindestens 0,03", obwohl der rote Riese 600 mal den Durchmesser unserer Sonne hat. Das z.Z. beste Auflösungsvermögen beträgt aber lediglich 0,1":

http://de.wikipedia.org/wiki/Riesenteleskop

Orbit

Ja, deine Wert gilt für optische Einzel-Instrumente. Wenn du aber Infrarot-Interferrometrie mit mehreren zusammen geschaltenen Teleskopen machst, die bis zu 50 - 70 Meter (je grösser die Wellenlänge, desto weiter kann man auseinander gehen) weit auseinander liegen, dann erreichst du Auflösungen von 2 Millibogensekunden (2 mas) (Man erreicht dann Auflösungen, die einen Teleskop von 50 Meter Durchmesser entspricht.)
In its interferometric operating mode, the light from the telescopes is reflected off mirrors and directed through tunnels to a central beam combining laboratory. The VLTI is intended to achieve an effective angular resolution of 0.002 arcsecond at a wavelength of 2 µm.

http://en.wikipedia.org/wiki/Very_Large_Telescope#Interferometry_and_the_VLTI

Beteigeuze hat 43 mas Durchmesser sprich du hast günstigten Falls ein Gitter von 20 x 20. Und das Bild was da gezeigt wird kommt da schon hin (Kannst in einem Paint oder so ausprobieren: 20 x 20 Pixel Kreis zeichenen und schaun welche Details man da hinen bekommt mit ähnlichen Farben)
 
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