Hallo Bynaus,
Wobei ich mir bei Doppelsternen ein Einpendeln der Bahnebene in Richtung des Zentrums per Gezeitenkräfte weniger gut vorstellen kann
ich mir auch nicht, noch nicht mal bei Planeten. Die Idee dazu war eine Andere, dazu muß ich aber etwa ausholen.
Vor einigen Jahren habe ich ein Programm gefunden mit dem man (mit eingien tausend Einzelobjekten) Galaxien und deren Fusion simulieren kann. Es basiert auf den frühen Versuchen der Computerastronomie.
Dabei fiel mir auf, daß sich die Fusionsergebnisse um so mehr einem Kugelhaufen näherten, je mehr (kleine) Spiralgalaxien ich in verschiedener Ausrichtung zueinander fusionieren ließ. Klar, dachte ich bei mir, Impulserhaltung, jedes Andere Ergebnis wäre eigentlich verwunderlich.
Nun sehen die großen Galaxien aber nicht aus wie Kugelsternhaufen. Was ist da anders? Eine Teilerklärung: Die alten Sterne, die schon vor der Verschmelzung existierten sind allesamt klein und leuchtschwach oder schon ‚tot‘ Wir sehen nicht die Sterne, sondern wir sehen das Licht. Damit sehen wir bevorzugt junge große leuchtstarke Sterne, sie prägen das Bild jeder Galaxis. Die sind aber nicht ein Abbild der Sternverteilung sondern ein Abbild der Gasverteilung. Ergo muß es einen Mechanismus geben, der das Gas in eine Scheibenbahn zwingt, vielleicht der gleiche Mechanismus der auch in viel kleinerem Maßstab bei der Akkretion wirkt, möglicherweise auch unterstützt durch Galaxisweite Magnetfelder.
Dieses ‚ordnende‘ System für Gas so phantasierte ich, könnte auch dazu führen, daß sich Scheibenebene und Rotationsrichtung bei den lokalen Abläufen analog zur Wasserstrudelrichtung in der Badewanne durch die Korrioliskraft, beeinflussen lassen. Wie gesagt, war nur so eine Idee, ohne daß ich für mich eine einfache Möglichkeit sah sie zu überprüfen und schon unser Sonnensystem nicht so recht dazu passen will, weil Drehimpuls Milchstraße und Drehimpuls Sonnensystem eher senkrecht aufeinander als parallel zueinander stehen. Wobei ich intuitiv eher eine parallele Ausrichtung angenommen hätte, was, besonders bei meiner nahezu vollständigen Unkenntnis bezüglich galaktischer Magnetfelder, natürlich noch kein Gegenargument sein muß.
Beim Nachdenken zu diesem Thema war ich von der Idee daß man das bei den Exoplaneten sehen muß wieder abgekommen, weil die Radialgeschwindigkeit allein keine Aussage zur Bahnebene zuläßt, bei den Transitplaneten war ich auch der Meinung, daß Abdunklung auch in Kombination mit Radialgeschwindigkeit nur belegen daß wir auf die Kante der exo-Planetenebene schauen aber noch nicht wissen, wie die Drehachse zu uns orientiert ist. Und da erst ganz wenige davon entdeckt sind auch eine Statistik über ihre Richtungsverteilung auf der 'Himmelskugel' noch keinen Sinn macht. Daher verstehe ich auch Deine Aussage zur Richtungsinformation bezüglich der Transitplaneten (noch?) nicht.
Herzliche Grüße
MAC