Sterne: Kühler Zwerg aus einer anderen Galaxie

astronews.com Redaktion

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Eine unlängst entdeckte Gruppe von sehr kühlen und massearmen Sternen, sogenannte ultrakühle Unterzwerge oder Subdwarfs, bewegt sich offenbar auf äußerst ungewöhnlichen Bahnen durch die Milchstraße. Amerikanische Astronomen, die dieses Resultat jetzt auf einer Konferenz in Pasadena präsentierten, fanden unter den Zwergsternen außerdem ein Exemplar, das aus einer anderen Galaxie zu stammen scheint. (12. Juni 2009)

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Nathan5111

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Oh, super, eine ganz neue Klasse.
Was lesen die Autoren sonst noch an SF?

Nein, ich will nicht stänkern
Nathan
 

Orbit

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Oh, super, eine ganz neue Klasse.
Was lesen die Autoren sonst noch an SF?
Nathan
Und auf welcher Lektüreliste basiert Deine Abqualifizierung?

Klaus
Danke für den Link. Da steht im Wesentlichen dasselbe wie im astronews-Artikel.
Orbit
 
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SpiderPig

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Hi.

Habe ich das richtig verstanden, dass die ultrakühle Unterzwerge (uUZ) sich alle so seltsam benehmen?
Wenn dem so sein sollte, dann spricht auch alles dafür, dass die uUZ entweder nicht in einer (normalen) Galaxis gebildet wurden, oder zumindest aus Bereichen stammen, die nicht mit unserer Sonnenumgebung vergleichbar sind. Denn hier werden ja anscheinend nur "Normalläufer" gebildet.

Wenn es ggf. im Hallo der Milchstraße viele solcher Sterne geben würde, hätte man die entdeckt? Ich denke dabei u.a. an einen Teil der DM, der dadurch erklärt werden könnte.


SpiderPig
 

Orbit

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dann spricht auch alles dafür, dass die uUZ entweder nicht in einer (normalen) Galaxis gebildet wurden, oder zumindest aus Bereichen stammen, die nicht mit unserer Sonnenumgebung vergleichbar sind.
SpiderPig
Im astronews-Artikel steht's ja:
Die Zwergsterne gehören demnach nicht zur dünnen galaktischen Scheibe, wie die meisten normalen Sterne, sondern zum Halo, der die Milchstraße kugelförmig umgibt. Vermutlich sind die Sterne im galaktischen Halo vor den Sternen in der Scheibe entstanden - dafür spricht auch der geringe Anteil an schweren Elementen in den kühlen Zwergsternen.
Ich verstehe deshalb nicht, weshalb Du diese Vermutung auch nochmals anstellst. :confused:
Wenn es ggf. im Hallo der Milchstraße viele solcher Sterne geben würde, hätte man die entdeckt? Ich denke dabei u.a. an einen Teil der DM, der dadurch erklärt werden könnte.
Vorerst hat man mal zwei Dutzend von denen entdeckt. Selbst wenn man dereinst mit besseren Teleskopen 1 bis 2 Milliarden davon entdecken würde, wäre deren Massenanteil an der DM-Masse erst 1 Promille .
Orbit
 

SpiderPig

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Vorerst hat man mal zwei Dutzend von denen entdeckt. Selbst wenn man dereinst mit besseren Teleskopen 1 bis 2 Milliarden davon entdecken würde, wäre deren Massenanteil an der DM-Masse erst 1 Promille .
Danke. Deine "Schätzung" von 1..2 * 10^9 uUZ kann ich nachvollziehen. Ich würde die Anzahl etwas mehr variieren.
Gibt es zu dieser Anzahl schon "offizielle" Schätzungen?

Und weil 1 Promille ein recht geringer Wert ist, wirkt sich das auch nicht so sehr auf die DM-Interpretationen aus. :)

Wenn sich aber herausstellen sollte, dass die uUZ nur die leuchtkräftigeren Überbleibsel aus der Frühgeschichte der Milchstraße sind, somit also vergleichbar viele BZ, abgekühlte WZ, langsam rotierende NS mit geringem Magnetfeld (also sehr licht schwach), SL usw. sich ebenfalls bis in den weiten Raum von 200.000 La um das Zentrum gruppieren, dann sind eventuell schon einige deutliche Prozent der DM damit zu erklären.


SpiderPig
 

Orbit

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SpiderPig
Ich würde mich da jetzt mal auf das Heer von Astronomen verlassen, welche sich jahrzehntelang mit der Abschätzung des Anteils an baryonischer DM befasst haben.
Orbit
 

SpiderPig

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Hallo Orbit,
Ich würde mich da jetzt mal auf das Heer von Astronomen verlassen, welche sich jahrzehntelang mit der Abschätzung des Anteils an baryonischer DM befasst haben.
Das tue ich.

Meine Frage zielt aufgrund der neuen Erkenntnis auf den großräumigen Halo, und nicht auf die galaktische Scheibe, für die es bisher diese Schätzungen seit Jahren gibt.


SpiderPig
 

ralfkannenberg

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EDIT 17.6.2009 10:32 Uhr: Achtung - wie mich Nathan5111 freundlicherweise hingewiesen hat, war ich versehentlich der Ansicht, dass es sich um ultrakühle Weisse Zwege handelt. Das war ein Irrtum meinersetis - es handelt sich um ultrakühle Unterzwerge, also insbesondere um Hauptreihensterne, und mit solchen Sternen wird der Sachverhalt selbstverständlich plausibel und mein nachfolgend gestern abend formulierter Einwand gegenstandslos. Ich bitte allfällig entstandene Missverständnisse zu entschuldigen.

Vorerst hat man mal zwei Dutzend von denen entdeckt.

Hallo zusammen,

in einer anderen Angelegenheit habe ich mich vor einiger Zeit mit solchen ultra-kühlen Weissen Zwergen etwas beschäftigt und bin nun also doch ausserordentlich überrascht, dass man da aus einer guten Handvoll solcher Objekte solche Vermutungen anstellt.

Ich habe den Original-Artikel aber erst überflogen und was ich da gesehen habe referenziert lediglich auf 2 von denen !

Ich empfehle hier also etwas Zurückhaltung ehe die Grundmenge der untersuchten Sterne etwas klarer ist !


Freundliche Grüsse, Ralf
 
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Lina-Inverse

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Hallo SpiderPig,
Wenn sich aber herausstellen sollte, dass die uUZ nur die leuchtkräftigeren Überbleibsel aus der Frühgeschichte der Milchstraße sind, somit also vergleichbar viele BZ, abgekühlte WZ, langsam rotierende NS mit geringem Magnetfeld (also sehr licht schwach), SL usw. sich ebenfalls bis in den weiten Raum von 200.000 La um das Zentrum gruppieren, dann sind eventuell schon einige deutliche Prozent der DM damit zu erklären.
Du vermischst da heute aber kräftig. Es mag zwar verlockend erscheinen abgekühlte BZ, WZ und NS als DM zu postulieren, das bringt aber mehr Probleme als es löst. Berücksichtige das zur Entstehung aller dieser Körper ein Vorläuferstern mit einem mehrfachen der Masse des zurückbleibenden Körpers nötig ist. Wenn du gerne N Sonnenmassen DM in dieser Form hättest, brauchst du auch eine Erklärung wo die F*N Sonnenmassen an von den Vorgängersternen freigesetzem Gas abgeblieben sind (mit Faktor F in etwa grob zwischen 5 und 10) und warum wir das noch nicht gefunden haben. Zu den NS und SL gehört auch noch je eine Supernova, wir müssten also in jungen (=fernen) Galaxien Unmengen an Supernovae beobachten können, damit diese Körper alle entstehen konnten. Bisher hat man da (soweit mir bekannt) noch nichts besonderes gefunden, was aber durchaus noch an der Messgenauigkeit/Abdeckung liegen kann. Es müsst darüber hinaus ein bestimmtes Verhältnis zwischen NS/SL/WZ herrschen das mit der Urspünglichen Massenfunktion sehr eng korreliert. Sofern du also stellare SL, NS oder WZ in der DM postulierst, gilt: Entweder alle oder keine, diese Klassen sind einzeln nicht erhältlich. Nach unten hin, bei den BZ, bleibt noch etwas Spielraum, da die Massenfunktion dort noch mit grossen Unsicherheiten behaftet ist.

In der Mitteilung des MIT die Klaus verlinkt hat steht genauer worum es sich bei diesen Zwergen handelt (Hervorhebung von mir):
Ultracool subdwarfs were first recognized as a unique class of stars in 2003, and are distinguished by their low temperatures ("ultracool") and low concentrations of elements other than hydrogen and helium ("subdwarf"). They sit at the bottom end of the size range for stars, and some are so small that they are closer to the planet-like objects called brown dwarfs.
Demnach sind das "normale" Hauptreihensterne. Ihre geringe Temperatur ist vermutlich in ihrer geringen Masse+Metallizität begründet.

Das gerade besonders leichte Sterne hohe Pekuliargeschwindigkeiten haben können, fügt sich meiner Ansicht nach ziemlich zwanglos in die bestehende Wissensbasis ein. Ihre Chance schon während der Akkretionsphase aus einem Mehrfachsystem verstossen zu werden ist höher als die der schwereren Partner. Ausserdem erhalten sie bei engen Begegnungen einer stärkeren Kick.
Das die Sterne ausserdem metallarme Halosterne sind passt dazu eigentlich auch: Kugelsternhaufen stehen vorwiegend im Halo, sind metallarm und die Sterndichte ist dort höher, so das nahe Begegnungen dort häufiger sind als in der Scheibe.

Gruss
Michael

PS: Spekulatius mag ja ganz gut schmecken, aber das ganze Jahr nur Spekulatius ist auch langweilig - zu Weihnachten reichts mir :)
 

SpiderPig

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Hallo Michael,

ich habe "spekuliert" und tue das auch weiter, auch wenn ralfkannenberg mir nun offenbart hat, dass die Aussage aus dem Artikel auf nur zwei von den bekannten uUZ basiert.
Man könnte sagen: Ich spekuliere auf einer Spekulation. :)
Meine Spekulation beruht hauptsächlich auf der Annahme, dass die geringe Metallizität auf eine frühe Entstehung hin deuten, dass die uUZ also sehr alt sind.
Es mag zwar verlockend erscheinen abgekühlte BZ, WZ und NS als DM zu postulieren, ... Berücksichtige das zur Entstehung aller dieser Körper ein Vorläuferstern mit einem mehrfachen der Masse des zurückbleibenden Körpers nötig ist. Wenn du gerne N Sonnenmassen DM in dieser Form hättest, brauchst du auch eine Erklärung wo die F*N Sonnenmassen an von den Vorgängersternen freigesetzem Gas abgeblieben sind...
Das Gas ist bereits seit langem in der Galaxis durchmischt und in die zweite und dritte Generation der Sterne eingebaut, würde ich spekulieren.

Zu den NS und SL gehört auch noch je eine Supernova, wir müssten also in jungen (=fernen) Galaxien Unmengen an Supernovae beobachten können, damit diese Körper alle entstehen konnten.
Das ist ein gutes Argumente. Im Moment gehe ich (noch) davon aus, dass wir so weit entfernte SN nicht zur Galaxiengröße quantifizieren können.
Weiterhin könnte ein bisher unbekannter Mechanismus in der Frühgeschichte der Milchstraße dazu geführt haben, dass sehr viele uUZ gebildet wurden, aber nur wenige größere Sterne.

Das gerade besonders leichte Sterne hohe Pekuliargeschwindigkeiten haben können, fügt sich meiner Ansicht nach ziemlich zwanglos in die bestehende Wissensbasis ein. Ihre Chance schon während der Akkretionsphase aus einem Mehrfachsystem verstossen zu werden ist höher als die der schwereren Partner....
Das die Sterne ausserdem metallarme Halosterne sind passt dazu eigentlich auch: Kugelsternhaufen stehen vorwiegend im Halo, sind metallarm und die Sterndichte ist dort höher, so das nahe Begegnungen dort häufiger sind als in der Scheibe.
Dies sind für mich deine stärksten Argumente.
Die leichten Sterne aus den Kugelsternhaufen wurden ausgeworfen und sind auf eigene Bahnen um die Milchstraße gefallen.
Die dazugehörigen BZ, WZ, NS, SL... sollten dann immer noch in den Kugelsternhaufen sein.
Findet man die dort?


Und Spekulatius esse ich gerne das ganze Jahr über. :cool:

SpiderPig
 
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