Kalte Fusion

PlanetHunter

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Hallo,

im Frage-und-Antwort-Spiel in den Kommentaren von http://www.journal-of-nuclear-physics.com/?p=360&cpage=16#comments schreibt der Erfinder, dass sie die Einsatzmöglichkeiten ihrer Energiequelle für Züge, Schiffe und Raumschiffe evaluieren. Für Autos (also Individualverkehr) wagen sie es nocht nicht, sie einzusetzen.

Momentan basiert das Konzept ja noch darauf, Wasser zu erhitzen und eine Turbine anzutreiben. Das stelle ich mir auf einem Raumschiff ziemlich unpraktisch vor. Wie sähen Alternativen dazu aus?

Falls die kalte Fusion Realität wird, dann hat jedoch nicht nur die Raumfahrt eine unglaublich starke neue Energiequelle.
Lange und starke Beschleunigung könnte endlich möglich werden, z.B. mit Ionentriebwerken.
Ich könnte mir vorstellen, dass eine Sonde erst konventionell mit einem Raketenmotor beschleunigt und diese Stufe abwirft, wenn die gewünschte Geschwindigkeit erreicht wird und danach auf Ionentriebwerk und Rossi-Reaktor umstellt. Der Grund für die anfängliche konventionelle Antriebsart liegt darin, dass Ionentriebwerke nur seeehr langsam beschleunigen.
 

_Mars_

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Falls die kalte Fusion Realität wird, dann hat jedoch nicht nur die Raumfahrt eine unglaublich starke neue Energiequelle.

Das einzige, das man damit aber effektiv gewinnen könnte, wäre Wärmeenergie. Und die ist verdammt schwer wieder abzustrahlen!!

Sagen wir, wir hätten 10 % Wirkungsgrad in Strom, der Rest Wärme.
Fusion erzeugt 50 MW -> 45 MW Wärme muss man mit Kilometer-großen Radiatoren abstrahlen!!!


Der Grund für die anfängliche konventionelle Antriebsart liegt darin, dass Ionentriebwerke nur seeehr langsam beschleunigen.
Es sei denn, man hätte wirklich sehr viel Strom zur Verfügung -> Fusion!
 

Kibo

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Also zumindest Rossi sagt, das daran gearbeitet wird den Strom direkt mit seinem Verfahren zu produzieren ohne den Umweg mit Wärme. Vielleicht meint er sowas ähnliches wie mit der Polywellfusion.

Quelle war irgendwo auf seiner Seite, kann ich grad nich finden sorry
 

Kibo

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Nochmal zu der Heißen Fusion die du vorhin angesprochen hast Mars

Oder als Antrieb: Heißer als 1000/1800°C darf man das ausströmende Gas nicht machen, sonst schmilzt es die Raketendüse!

Da gäbe es einen recht einfachen Trick. Da wir ein Plasma haben, kann man das recht einfach mittels magnetischen Feld ablenken, bündelm ect, das ersetzt die düse aus Metall. Genug Strom für so ein Magnetfeld ist ja eh da

mfg
 

_Mars_

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Quelle war irgendwo auf seiner Seite, kann ich grad nich finden sorry

Kein Problem, so dringend ist das nicht ;)

Da gäbe es einen recht einfachen Trick. Da wir ein Plasma haben, kann man das recht einfach mittels magnetischen Feld ablenken, bündeln ect, das ersetzt die düse aus Metall. Genug Strom für so ein Magnetfeld ist ja eh da
Na, das nenn ich mal eine Idee. Es wird zwar noch Wärmestrahlung an die Wände abgegeben, aber das ist wohl eher beherrschbar...
 

Kibo

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Ein weiterer Vorteil ist ja auch, wenn du nach dem Beschleunigen das Raumschiff umdrehst, kannst du den Antrieb als Bussard Wasserstoffsammler benutzen.

mfg
 

bastl73

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Die Fusion von Wasserstoff ist im Prinzip recht simpel, bis auf die Tatsache, dass man einen sehr hohen Druck erzeugen muss.
Die Temperatur die nötig ist kommt dann ganz von alleine durch die selbst ausgelöste Fusion von der Simulation der kritischen Masse durch Druck.

Man pumpe Wasserstoff langsam und stetig in ein Gefäß, so daß die Temperatur ungefähr konstant bleibt.
Ab einem gewissen Druck wird die Temperatur ansteigen, obwohl nicht übermäßig verdichtet wurde, wenigstens nicht so, daß sich der Temperaturanstieg erklären würde.
Dies ist dann der Druck der die Fusion eines Braunen Zwergs simuliert (Gliese 229 B).
Erhöt man den Druck weiter wird noch mehr Energie frei (Teide 1), usw. ...

Wird das Gefäß zu heiß (z.B. 300 °C) entweicht der Wasserstoff je nach Material der Wandung von selbst und die Fusion stopt.

Scheint eine sichere Sache zu sein bis auf die Neutronenstrahlung.?! (Ionisierung) (Elektronik, ICs, ...)
Scheint bei dem Herren ja funktioniert zu haben, wenn die Messsysteme ausfielen !
Wie lange wird er wohl noch zu leben haben?

Würde mir nie im Traum einfallen solch eine Fusion auszutesten und wenn dann mit einigen km Abstand aber nicht so wie auf den Fotos und mit Puplikum.

:cool: - da schaut was für ein schöner Atompilz es diesmal geworden ist - :eek: ohhh, ja, wunderschön.
 

Alex74

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Dir ist schon klar, daß der Weg über den Druck bedeuten würde, eine so hohe Wasserstoffsäule zu erzeugen wie der Radius eines Braunen Zwergs ist...
Und selbst wenn Du irgendwie solchen Druck erzeugen kannst: in welchem Gefäß willst Du das machen?
Es gibt kein Gefäß, das solchen Temperaturen oder einem solchen Druck standhält da es keine Molekularverbindung gibt die das aushält.

Zum Vergleich: Um Diamanten künstlich herzustellen brauchst Du ca. 60.000 bar Druck. Die Größenordnung die nötig ist für Kernfusion ist im Bereich von einigen Milliarden bar.

Gruß Alex
 

bastl73

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JA, ein schön hoher Druck. Jedoch ist es "nur" der Druck einer Wasserstoffathmosphäre mit diesem Durchmesser, aber anscheinend hat der Versuch ja funktioniert.
Wollte gerade ausrechnen wie groß der Duck einer Wasserstoffatmosfäre mit einem Durchmesser (minus Plasmatemperaturausdehnung) ca. geschätzte 70000 km Radius ( Athmosfärenhöhe) ist.
Aber vielleicht hat hier ja schon jemand eine Formel parat und kann das Ergebnis presentieren?
Forab schätze ich einfach mal 10 - 50 GPa ?
Bei 80 - 120 GPa kommen wir dann langsam and die Grenzen des Machbaren.
 

Bynaus

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Ich denke, es ist interessant, das zu testen, aber ich sehe immer mehr Anzeichen dafür, dass es eben ein "Scam" ist. Das klarste Anzeichen liegt darin, dass Rossi den Schweden ein Pulver abgegeben hat, das beim Betrieb des Reaktors entstanden sein soll. Das Pulver enthielt je 10% Eisen und Kupfer, der Rest war Nickel. Allerdings waren Nickel und Kupfer (von Eisen ist nichts bekannt) in natürlichen isotopischen Verhältnissen vorliegend. Wären hier tatsächlich nukleare Reaktionen im Gang, würde man vermuten, dass sich starke isotopische Abweichungen zeigen. Aber lassen wir doch einfach Rossi bis im Oktober seinen 1-MW-Reaktor bauen. Dann sehen wir schnell, ob die Sache funktioniert oder nicht...
 

Loki

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Ich teile Bynaus meinung! Wenn Herr Rossi seinen Reaktor so gross ankündigt, werden wir wohl einfach sehen müssen was er am Ende abliefert. Wenn er scheitert, wird er zu den anderen bemitleidenswerten Aufmerksamkeitssüchtigen abgetan, und wenn es glückt ist es ja wohl oder übel eine sehr grosse Neuerung in der Wissenschaft.
Also, abwarten und Tee trinken :)
 

_Mars_

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Ich denke, es ist interessant, das zu testen, aber ich sehe immer mehr Anzeichen dafür, dass es eben ein "Scam" ist. Das klarste Anzeichen liegt darin, dass Rossi den Schweden ein Pulver abgegeben hat, das beim Betrieb des Reaktors entstanden sein soll. Das Pulver enthielt je 10% Eisen und Kupfer, der Rest war Nickel. Allerdings waren Nickel und Kupfer (von Eisen ist nichts bekannt) in natürlichen isotopischen Verhältnissen vorliegend. Wären hier tatsächlich nukleare Reaktionen im Gang, würde man vermuten, dass sich starke isotopische Abweichungen zeigen. Aber lassen wir doch einfach Rossi bis im Oktober seinen 1-MW-Reaktor bauen. Dann sehen wir schnell, ob die Sache funktioniert oder nicht...

Das mit den Isotopen scheint mir auch spanisch!

Aber ich will keinen vorverurteilen. Wenn sen Reaktor klappt, dann bin ich zufrieden. Ob da drin ein Wurmloch oder Kernfusion ist, ist mir Salami, wie gesagt.

Solange die Energie rauskommt
 

_Mars_

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Er hat ja auch eine Direktumwandlung in Strom angekündigt.... Jemand eine Idee, wie das funktionieren könnte??


Wenn das nicht ginge, dann wäre sie wohl nicht besser für Raumschiffe geeignet als Spaltungs-atomreaktoren...



Da habe ich so ein Konzept gesehen, das war riesig.

Vier riesige Wasserstofftanks in Kugelform und darunter eine riesige Düse - insgesamt so groß wie ein Hochhaus. mal sehen, ob ich sie noch mal finde
 

PlanetHunter

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Rossi hat heute bekanntgegeben, dass er und Defkalion (die griechische Firma, die den E-Cat vertreiben sollte) getrennte Wege gehen. Defkalion hat angeblich die Verträge nicht eingehalten.
Das hat laut Rossi aber keine Konsequenzen auf die Präsentation des 1MW-Reaktors. Der soll jetzt in Amerika unter Aufsicht "sehr hochrangiger Wissenschaftler hoher Institutionen" (inkl. Brian Josephson) und Journalisten vorgestellt werden. Da der 1MW-Reaktor sowieso in den USA gebaut wurde (Florida), entfällt jetzt das Problem des Transports und Testens nach dem Transport.
Termin ist die letzte Oktoberwoche.
Den Vertrieb scheint jetzt der amerikanische Gegenpart von Defkalion (Ampenergo) zu übernehmen. Im Gegensatz zu Defkalion hatte Ampenergo nie vor, die Kleinkraftwerke für den Hausgebrauch zu bauen, sondern will nur industriell nutzbare Reaktoren auf den Markt bringen. Inwiefern die Vorhaben von Defkalion nun auch Ampenergo übertagen werden, weiss noch niemand.
Auch ist unsicher, wie mit den laut Defkalion existierenden, bei ihnen gebauten, Prototypen verfahren werden soll. Auch das griechische Energieministerium hat Tests durchgeführt, die noch nicht veröffentlicht wurden. Scheinbar ohne Wert.

Die andere Sichtweise ist die, dass Defkalion die E-Cats selber soweit vorangetrieben hat (gerüchteweise mit russischer Hilfe), dass diese Entwicklung Rossi ungeheuer wurde, und er den Vertrag aufgekündigt hat. Es sitzen jetzt jedenfalls die Anwälte dran. Eins ist klar: Rossi kriegt auf alle Fälle nicht die 100Mio Euro von Defkalion, die bei erfolgreicher Lieferung des Reaktors fällig gewesen wären.

Eine ziemlich seltsame Wendung... Angenommen, es ist kein Betrug, dann ist es gar kein so schlechter Schachzug, da die Leute hinter der Defkalion eher dubios wirkten (OK, ich kenne die Typen hinter Ampenergo auch nicht, einer soll wohl ein ehemaliger Berater im US-Energieministerium sein).
Es bleibt dabei: Abwarten bis Oktober!
 

PlanetHunter

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Noch ein Nachtrag:
Es scheinen ein oder zwei Dokumente ans Tageslicht zu kommen, die bestätigen, dass Defkalion tatsächlich schon viel fortgeschrittener ist, als Rossi es jemals war. Es wird auch bestätigt, dass Rossi und Defkalion eigentlich nie kooperiert haben, sondern Defkalion einfach nur die Lizenz gekauft hat - und basta. Das hat sich in den letzten Wochen schon durch diverse Miskommunikationen aufgedrängt.
Jedenfalls kann man jetzt erwarten, dass, trotz eines Rechtsstreits, Rossi UND Defkalion ihre 1MW-Reaktoren präsentieren werden. Sollte das alles wahr sein, möchte ich vermuten, dass der Test von Defkalion um einiges professioneller ausfallen wird.
 
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