SETI: Suche im Schützen und im Stier

astronews.com Redaktion

Registriertes Mitglied
Amerikanische Astronomen wollen das neue Allen Telescope Array für die gezielte Suche nach Signalen extraterrestrischer Intelligenzen einsetzen. Dabei wollen sie sich zunächst auf zwei Bereiche in der Nähe der Sternbilder Stier und Schütze beschränken. Von hier aus nämlich hätten Außerirdische die Möglichkeit, regelmäßig Erdtransits zu beobachten. (6. Juni 2008)

Weiterlesen...
 

Mahananda

Registriertes Mitglied
Hallo,

Sie werden dann vielleicht Geduld haben und leicht zu entdeckende Signale in unsere Richtung senden - wenn nötig für viele Millionen Jahre. Und das alles in der Hoffnung, dass hier irgendwann eine Zivilisation mit einer fortschrittlichen Technologie entsteht.

Na klar, wenn man nicht weiß, was man mit der Stromüberproduktion anfangen soll, sendet man halt ein paar milliönchen Jahre lang Signale und schaltet so lange die Sender auf volle Empfangsbereitschaft ...

Wer's glaubt ...
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Interessant ist auf alle Fälle, dass das berühmte "Wow-Signal" aus dem Schützen (oder sagen wir, etwas neutraler, aus der allgemeinen Richtung des Schützen...) kam, allerdings etwa 10° von der Ekliptik entfernt... (zu weit) Aber anderseits, Sternbewegungen, Lichtlaufzeit... das müsste man jetzt noch einberechnen.
 

Osman

Registriertes Mitglied
Ich denke es macht auf alle Fälle sinn, zu erst im bereich der Ekliptik nach solchen Signalen zu suchen als anderswo.

Interessant ist auf alle Fälle, dass das berühmte "Wow-Signal" aus dem Schützen (oder sagen wir, etwas neutraler, aus der allgemeinen Richtung des Schützen...) kam, allerdings etwa 10° von der Ekliptik entfernt... (zu weit) Aber anderseits, Sternbewegungen, Lichtlaufzeit... das müsste man jetzt noch einberechnen.

Interessant! Das war mir garnicht bewusst :D

Übrigens Dein Artikel zum WOW-Signal auf Deiner Webseite fand ich sehr Informativ und spannend zu lesen... respekt!

Glaubst Du, dass es Sinn machen würde in genau entgegengesetzter Richtung, aus dem das Signal kam nach einer Reflektion des WOW-Signals zu suchen und könnte man dann nicht mehr darüber erfahren?
 
Zuletzt bearbeitet:

Bynaus

Registriertes Mitglied
Glaubst Du, dass es Sinn machen würde in genau entgegengesetzter Richtung, aus dem das Signal kam nach einer Reflektion des WOW-Signals zu suchen und könnte man dann nicht mehr darüber erfahren?

Nein. Das Wow-Signal flog 1977 an uns vorbei - woran könnte es innerhalb von nur 15 Lichtjahren reflektiert worden sein (da gibt es nichts, was reflektieren könnte). Zudem, die Chance, dass irgendetwas das Signal genau so reflektiert, dass es exakt zur Erde zurückgelenkt wird, ist praktisch gleich Null. Zudem kann ich mir nicht vorstellen, welches Material diese Reflektion zustande bringen könnte... Nein, da gibt es keine Chance.

Die einzige Chance überhaupt, dem Wow-Signal allenfalls auf die Spur zu kommen, ist, hin und wieder mal an die gleiche Stelle zu schauen und zu sehen, ob mal wieder was kommt...

PS: Danke für das Lob, auch im Kommentarstrang des Artikels auf der Seite. :)
 

AndreR

Registriertes Mitglied
Wenn es denn wirklich ein künstliches Signal gewesen wäre, hätte die kontaktgewillte Zivilisation dann nicht viel länger gesendet?
 

Osman

Registriertes Mitglied
Wenn es denn wirklich ein künstliches Signal gewesen wäre, hätte die kontaktgewillte Zivilisation dann nicht viel länger gesendet?

Wenn es denn ein ausserirdisches Signal gewesen ist, dann war es villeicht nur eine Art Shiff zu Schiff oder Planet zu Schiff u.s.w. Kommunikation, die unbeabsichtigt in unsere Richtung ging... wer weiss... aber sehr spannend die Frage!?!?

Es stellt sich dabei aber auch die Frage, warum sie gerade die 1420MHz als Frequenz gewählt haben!?!?
 
Zuletzt bearbeitet:

AndreR

Registriertes Mitglied
Was hat es damit auf sich? Ist das eine spezielle Frequenz?

Ach ja: Wurde das Signal denn aufgezeichnet und komplett analysiert oder bestehen die Überbleibsel nur aus dem Zettel, den man häufig sieht. Es wäre schon interessant, das Signal zu veröffentlichen. Bestimmt würde es irgend einem Menschen gelingen, es zu entschlüsseln.
 

Osman

Registriertes Mitglied
Ach ja: Wurde das Signal denn aufgezeichnet und komplett analysiert oder bestehen die Überbleibsel nur aus dem Zettel, den man häufig sieht. Es wäre schon interessant, das Signal zu veröffentlichen. Bestimmt würde es irgend einem Menschen gelingen, es zu entschlüsseln.

Ich wette die Aufzeichnungsmglichkeiten von hochfrequenten Signalen war zu der Zeit sicher nicht sehr hoch entwickelt und Bynaus's Artikel kann man entnehmen, dass das Signal nachts eingetroffen ist!

Ich wette Bynaus kann uns da sicher mehr darüber erzählen!?
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Nun, wie du schon erwähnt hast, steht das meiste davon in meinem Artikel:

http://www.final-frontier.ch/WowSignal

Es gibt am Signal nichts zu entschlüsseln, weil das Teleskop ledigilich nur die Intensität des Signals gemessen hat, nicht aber eine allfällige Amplituden / Frequenzmodulation. Insofern war es halt einfach da (mitten in der Nacht), als die Antennen gerade über den entsprechenden Himmelsabschnitt streiften, und am nächsten Tag war es nicht mehr am gleichen Ort.
 

AndreR

Registriertes Mitglied
Hat man denn das Ding jetzt wenigstens so umprogrammiert, dass es im Fall solcher Ausschläge automatisch alles aufzeichenbare mitschneidet?
 

Sir Atlan

Registriertes Mitglied
Hallo Forum,

ich habe diesen Thread wieder aktiviert, da ich mal einen grundlegenden Gedanken zu SETI bzw. dem WOW-Signal loswerden möchte.
Ich habe des öfteren gelesen, daß das Signal aus dem Sternbild des Schützen kam (zumindest ungefähr).
So weit so gut, aber kann man überhaupt sagen, aus welcher Entfernung das Signal kam? Kann es nicht sein, daß ein Signal - ausversehen - durch eine Gravitationslinse abgelenkt und verstärkt wurde und zufällig aufgefangen wurde?
Kann man - wenn ich mal unterstelle die Gravitationslinse war es - dann daraus schließen, in welchem Winkel das Signal abgelenkt wurde?
Evtl. kam das Signal aber gar nicht aus dem Setrnbild Schütze, sondern
aus einer Richtung der (im Winkel der Gravitationslinse) abweichende Stelle.

Da es evtl. nicht möglich ist die Entfernung zu bestimmen, kann das Signal wieder aus jeder Richtung (vor der Ablankung) gekommen sein, die sich aus dem Winkel der maximalen Ablenkung durch die Linse ergibt.

Was meines Erachtens auch (!!) für eine GravLinse sprechen könnte, ist der Umstand, daß das WOW-Signal von der 2. Antenne nicht mehr empfangen wurde (die Linse -oder der Sender zur Linse- wanderte und das Signal traf nicht mehr genau unseren Planeten).

Wie seht ihr das?
Bin gespannt auf Eure Meinungen
Gruß

Sir Atlan
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Gravitationslinsen lenken das Licht ja nicht um (die Ecke...), sondern fokussieren Licht aus einem grösseren Bereich auf einen kleineren, wodurch scheinbar die Intensität steigt.

Und nein, es ist unmöglich, die Entfernung des Signals zu bestimmen. Man kennt ja nicht einmal die Position exakt bzw. es werden stets zwei Koordinaten angegeben.
 

Sir Atlan

Registriertes Mitglied
Hallo Bynaus,

Gravitationslinsen lenken das Licht ja nicht um (die Ecke...), sondern fokussieren Licht aus einem grösseren Bereich auf einen kleineren, wodurch scheinbar die Intensität steigt.

Das Licht wird natürlich nicht mit 90° abgelenkt.
Bei WIKI steht: http://de.wikipedia.org/wiki/Gravitationslinseneffekt

Hier kommt es zu einer deutlichen Ablenkung + eine Verstärkung.
Ich behaupte mal, daß das Licht umso stärker abgelenkt wird je näher es die Schwerkraftquelle passiert und / oder je größer die Schwerkraft dieser Quelle ist. Und genau darum geht es mir ja bei meiner Überlegung. Woher weiß man jetzt, woher das Signal kam? Müßte man nicht eher sagen, daß das Signal
aus einem "Sendekegel" stammen, mit dem Zentrum Schütze? Dieser Kegel müßte mit zunehmender Entfernung immer größer werden. Und da man nicht weiß mit welchem Winkel das Licht abgelenkt wurde, müßte man sogar den max. Wert nehmen um den "Sendekegel" bestimmen zu können.
Nur wird der dann so groß, das man (realistisch gesehen) gleich sagen könnte, das man es nicht sagen kann woher es kam.

Und nein, es ist unmöglich, die Entfernung des Signals zu bestimmen. Man kennt ja nicht einmal die Position exakt bzw. es werden stets zwei Koordinaten angegeben.

Wie exakt kennt man denn die Position? Ich lese immer nur "...aus der Richtung des Schützen...". Na ja, mit der Aussage es kommt "aus Richtung Zentrum" kann man der Wahrscheinlichkeit nach am wenigsten falsch liegen.

Richtung unbekannt und Entfernung auch. :eek:

Sehr skeptische Grüße
Sir Atlan

P.S. Meiner Meinung nach wird dieses Signal total überbewertet.
 
Zuletzt bearbeitet:

Bynaus

Registriertes Mitglied
Eben, der Gravitationslinseneffekt tritt nur auf, wenn die Quelle direkt hinter der Linse liegt. Natürlich kann man das nicht wirklich ausschliessen. Aber deinen "Signalkegel" gibt es nicht, eben weil man mit einer Gravitationslinse ein Signal nicht umlenken kann (Ablenkungen von mehr als 0° sind geometrisch ausgeschlossen), genausowenig wie man mit einer Lupe einen senkrecht einfallenden Lichtstrahl ablenken kann (eine Lupe ist eine 2D-Linse, deshalb die Beschränkung auf senkrecht einfallende Lichtstrahlen. Ein Gravitationsfeld ist eine 3D-Linse, verhält sich also nach allen Seiten so wie eine 2D-Linse gegenüber einem senkrecht einfallenden Lichstrahl).

A priori ist es aber natürlich sehr unwahrscheinlich dass ein einzelnes, bestimmtes Signal ausgerechnet von einer Gravitationslinse verstärkt wurde.

Wie gesagt, man kann ohnehin nicht sagen, woher das Signal gekommen ist, auch ohne Gravitationslinse. Die Unsicherheit in der Position des Signals wird mit zunehmender Entfernung immer grösser, man hat also in diesem Fall durchaus einen Kegel, der vom Teleskop und den Fehlerbalken der Positionsbestimmung aufgespannt wird. Aber allein aus der Tatsache, dass das Signal aus der galaktischen Scheibe und auch noch aus der Richtung des Zentrums kam und zudem gegenüber der Position der Wellenlänge von neutralem Wasserstoff kaum rotverschoben war, würde ich eine Entfernung von etwa 1000 (eine typische Entfernung, bei der man erwarten kann, dass in einem typischen Fehlerbereich einer Positionsbestimmung mindestens ein Stern steht - wobei ich das jetzt nicht für diesen speziellen Fall nachgerechnet hätte) bis 100000 LJ ansetzen.
 

Sir Atlan

Registriertes Mitglied
Hallo Bynaus,

dazu...

Eben, der Gravitationslinseneffekt tritt nur auf, wenn die Quelle direkt hinter der Linse liegt. Natürlich kann man das nicht wirklich ausschliessen. Aber deinen "Signalkegel" gibt es nicht, eben weil man mit einer Gravitationslinse ein Signal nicht umlenken kann (Ablenkungen von mehr als 0° sind geometrisch ausgeschlossen), genausowenig wie man mit einer Lupe einen senkrecht einfallenden Lichtstrahl ablenken kann (eine Lupe ist eine 2D-Linse, deshalb die Beschränkung auf senkrecht einfallende Lichtstrahlen. Ein Gravitationsfeld ist eine 3D-Linse, verhält sich also nach allen Seiten so wie eine 2D-Linse gegenüber einem senkrecht einfallenden Lichstrahl).

habe ich eine Frage. Was passiert mit dem (zugegebenermassen vorausgesetzten) "gelinsten" Signal, wenn wir nicht im Brennpunkt sind? Geht das Signal in der Hintergrundstrahlung unter (wird nicht registriert) oder kommt es nur zu einer immer größeren "Verschmierung" je weiter wir vom Brennpunkt entfernt sind?

A priori ist es aber natürlich sehr unwahrscheinlich dass ein einzelnes, bestimmtes Signal ausgerechnet von einer Gravitationslinse verstärkt wurde.

Wissen wir das denn? Kann es auch ein lang- oder längerperiodisches Signal sein, daß nur durch die durchlaufende Linse für 72 esc. bei uns ankam? Wärend dieser Zeit waren wir evtl. gerade im Brennpunkt. Kurze 72 sec. weil evtl. gegenläufige Wege zwischen Erde - Linse und / oder Signalquelle. Sonst hätten wir das Signal 3 min. später noch empfangen.

Wie gesagt, man kann ohnehin nicht sagen, woher das Signal gekommen ist, auch ohne Gravitationslinse. Die Unsicherheit in der Position des Signals wird mit zunehmender Entfernung immer grösser, man hat also in diesem Fall durchaus einen Kegel, der vom Teleskop und den Fehlerbalken der Positionsbestimmung aufgespannt wird. Aber allein aus der Tatsache, dass das Signal aus der galaktischen Scheibe und auch noch aus der Richtung des Zentrums kam und zudem gegenüber der Position der Wellenlänge von neutralem Wasserstoff kaum rotverschoben war, würde ich eine Entfernung von etwa 1000 (eine typische Entfernung, bei der man erwarten kann, dass in einem typischen Fehlerbereich einer Positionsbestimmung mindestens ein Stern steht - wobei ich das jetzt nicht für diesen speziellen Fall nachgerechnet hätte) bis 100000 LJ :eek:ansetzen.

Das sind mal konkrete Aussagen, mit denen man arbeiten kann. Mit 1000LJ als untere Grenze bin ich einverstanden. Aber mit den 100.000 LJ habe ich ein Problem, weil das der Gesamtdurchmesser unserer Milchstrasse ist. Das würde bedeuten, daß das Signal von "hinter dem Zentrum" kommt. Halte ich für unrealistisch, da das Signal bestimmt (auch durch Linse) dann nicht unbeschadet bei uns angekommen wäre (natürlich eine Unterstellung meinerseits). Wir reden -oder besser ich- hier von einer Linse, die NICHT intergalaktisch zu sehen ist. Also keine Linse von Sagittarius, sondern eines Sterns. Und dann sehe ich bei 0° Ablenkung Sagittarius als max. mögliche Entfernung.

Gruß
Sir Atlan
 
Oben