Braune Zwerge: Kühlster Brauner Zwerg entdeckt

astronews.com Redaktion

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Astronomen haben jetzt den kühlsten Braunen Zwerg aufgespürt, der je beobachtet wurde. Das Objekt, das nicht über ausreichend Masse verfügt, um die nuklearen Fusionsprozesse in seinem Inneren zu zünden, hat eine Temperatur von gerade einmal 350 Grad Celsius. Bei dem Fund könnte es sich um eine neue Klasse von Brauen Zwergen handeln. (14. April 2008)

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UMa

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Hallo Stefan Deiters,

könnte bei solchen Astronews auch das Paper dabeistehen?
Das Paper hierzu ist:

Astronomy & Astrophysics
CFBDS J005910.90-011401.3: reaching the T-Y brown dwarf transition?
P. Delorme, X. Delfosse, L. Albert, E. Artigau, T. Forveille, C. Reylé, F. Allard, D. Homeier, A. C. Robin, and C. J. Willott
A&A - forthcoming
Doi : 10.1051/0004-6361:20079317

Ein Preprint gibts bei
arXiv.org
sicher auch.

Grüße UMa
 

Ich

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Hi UMa,

mit derselben Frage hab ich den Herrn Deiters auch schon genervt, und vielleicht auch deswegen steht der Originalartikel tatsächlich dabei.
 

UMa

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Hallo "Ich",

stimmt, jetzt wo du es sagst. :)
Ich hätte bis ganz nach unten scrollen sollen.

Ich habe nur im Text Astronomy & Astrophysics gelesen, ein Autorenname stand glücklicherweise unter dem Bild, damit habe ich dann bei A&A gesucht.

Grüße UMa
 

Stardust

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Hallo, ja mich gibts auch noch. ;)

Ein Gedanke, der mir gerade zu den BZ aufkommt:

Eine Gaswolke verdichtet sich und in der Masse entsteht Wärme.
Diese Wärme wird, da ja keine Fusion einsetzt, so nach und nach wieder abgestrahlt, bis das Objekt letztendlich wieder erkaltet sein müßte.

Woher stammt die Energie für diesen Prozess?
Wird Gravitation dabei etwa in Wärme umgesetzt?

Mfg Stardust.
 

mac

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Hallo Stardust,

Hallo, ja mich gibts auch noch. ;)
:)


Woher stammt die Energie für diesen Prozess?
Wird Gravitation dabei etwa in Wärme umgesetzt?
so ähnlich. Potentielle Energie der Lage wird durch die Wirkung der Gravitation in kinetische Energie umgesetzt (Der Stein oder meinetwegen der Komet, fällt runter) und wenn die Gas-Moleküle, bei genügend Wärme -Atome, sich nahe genug kommen, in Wärmestrahlung. Wie beim Schmied, der allein mit seinen wuchtigen Hammerschlägen das Eisen zum Glühen bringen kann.

Herzliche Grüße

MAC
 

Stardust

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N'abend mac,

ist das denn jetzt so, das die Wärme der Gasatome, deren Temperatur ja so ein bischen über dem Nullpunkt liegen sollte, durch die Kontraktion addiert wird? Und so wird aus einem fast 'kalten' Gashaufen eine Wärmequelle?

Ich hatte letztens nämlich nachgedacht, warum Luft beim Komprimieren eigentlich warm wird. Die Arbeit des notwendigen Kompressors dürfte dabei wohl keine Rolle spielen?
Stichwort Wärmepumpe also! oder? ;)

Der Schmied läßt die kinetische Energie seines Hammes auf das Metall einwirken, auch das Metall wird warm. Die Wärme entsteht hier aber offensichtlich durch das Einwirken des Hammers und nicht durch die marginale Materialkompression.

Warum wird eine Gaswolke durch Eigengravitation warm, und ein Stück Eisen nur wenn jemand draufhaut?

Ich verstehe den Energieerhaltungssatz in diesen Beispielen leider nicht so wirklich.

mfg stardust
 

mac

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Hallo Stardust,

die Basisberechnung ist ganz einfach. Beliebig kompliziert wird es nur, wenn man den gesamten Ablauf genau berechnen will. Reibung, Konvektion, Strahlung, Drehimpuls, Dichteverlauf im Stern, Magnetfeld, Jet, ... weis der Henker was da noch alles zusammenkommt.



Gehen wir von einer homogenen Molekülwolke mit einer Dichte von 1E5 Atomen/cm^3 aus, die genügend abkühlt um zu kollabieren.

Um einen solchen kleinen braunen Zwerg (20 * 1,9E27 kg schwer) zu erhalten, brauchen wir also knapp 2,3E55 Wasserstoffatome. Die finden wir in dieser Molekülwolke in einer Kugel mit einem Radius von gut 2500 AE

Wenn Du Dir diese Wolke in eine Reihe von Schalen aufteilst, dann kannst Du für jede Schale eine Masse und eine Entfernung zum Zentrum ausrechnen. Die Masse dieser Schale wird von der Masse aller innerhalb liegender Schalen so angezogen, als wäre der Inhalt dieser inneren Schalen komplett im Zentrum versammelt, während sich die Gravitation der weiter außen liegenden Schalen komplett aufhebt.

Die ganze Rechnung besteht damit nur aus einer Kette von Massebrocken, die von einer immer größer werdenden Zentralmasse angezogen werden und auf ihrem Weg dahin potentielle Energie in kinetische Energie wandeln. Das berechnet man über:

potentielle Energie(Joule) = Gravitationskonstante(m^3 kg^-1 s^-2) * Zentralmasse(kg) * fallende Masse(kg) * (1/Fallweg(m) – 1/Abstand vom Mittelpunkt(m))

Die Zentralmasse ist die Brocken für Brocken schwerer werdende Masse aus allen Brocken, die näher am Mittelpunkt waren als der gerade aktuelle Brocken.

Der Fallweg ist der Abstand der (Zwiebel ;) )Schale vom Mittelpunkt
Ich unterscheide zwischen Fallweg und Abstand zum Mittelpunkt, weil der Brocken, der sich im Laufe der Zeit in der Mitte ansammelt, ja auch immer dicker wird und die später (von weiter weg) kommenden Brocken nicht mehr bis zur Mitte gelangen können.

Das kannst Du Schale für Schale aufsummieren, dann erhältst Du die gesamte potentielle Energie, die bei diesem Vorgang frei wird. Nur bei der korrekten Aufteilung auf die einzelnen Komponenten kann ich Dir auch nicht mehr so richtig weiter helfen. :eek:

Herzliche Grüße

MAC
 
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