Schwarze Löcher: Kleinstes Schwarzes Loch entdeckt

astronews.com Redaktion

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NASA-Forscher haben das kleinste bislang bekannte Schwarze Loch aufgespürt: Die Schwerkraftfalle hat nur die etwa 3,8-fache Masse unserer Sonne und einen Durchmesser von rund 24 Kilometern. Das Objekt liegt damit an der unteren Massengrenze für stellare Schwarze Löcher. Trotz seiner geringen Größe ist es für potentielle Raumfahrer in der Nähe aber nicht ungefährlich. (2. April 2008)

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komet007

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Ganz schön ausgefuchste Methode mit den QPOs, wobei mich allerdings interessieren würde, ob die Akkretionsscheibe dabei einen bestimmten Winkel zu uns haben muss, damit wir den Puls empfangen können.
 

captain kirk

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in dem artikel steht, dass kleine schwarze löcher höhere gezeitenkräfte haben können als große.
warum? kann mir das jemand laiengerecht erklären? vorab schonmal danke:)
 

komet007

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in dem artikel steht, dass kleine schwarze löcher höhere gezeitenkräfte haben können als große.
warum? kann mir das jemand laiengerecht erklären? vorab schonmal danke:)

Na, ob ein Raumschiff nun in eine Schwerkraftfalle mit einem Ereignishorizont von 24 km oder 100000 km tappt, dürfte wohl auch keine große Rolle mehr spielen. Ich versuch's mal einigermaßen verständlich zu erklären:
Die Raumkrümmung eines kleinen SLs ist natürlich die selbe wie bei einem großen, nur dass die Krümmung auf einen wesentlich kleineren Durchmesser beschränkt ist. Würde nun ein Körper wie ein Planet in diese Krümmung geraten, so verteilen sich die Gravitationskräfte nicht mehr relativ gleichmäßig auf den angezogenen Körper, wie es bei einem großen SL der Fall wäre, sondern setzten an verschiedenen Punkten unterschiedlich stark an. Er würde also enorm verformt werden und schneller zerreißen.
Hoffe du kommst mit der Erklärung einigermaßen klar, ansonsten musst du Wiki konsultieren. :)
 

mac

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Hallo captain kirk,


in dem artikel steht, dass kleine schwarze löcher höhere gezeitenkräfte haben können als große.
warum? kann mir das jemand laiengerecht erklären?

Den Schwarzschildradius könnte man als ‚Grenzfläche‘ eines schwarzen Loches sehen.

Die Masse der Erde müßte auf 9 mm Durchmesser zusammengepresst werden um einen Schwarzschildradius auszubilden, ein schwarzes Loch mit einer Masse von 6 Sonnenmassen hätte einen Schwarzschildradius von 17,7 km und das schwarze Loch im Zentrum unserer Milchstrasse, mit 3,7E6 Sonnenmassen hat einen Schwarzschildradius von ca. 11 Millionen km

Wenn man sich einem solchen SL nähern könnte, sagen wir mal auf den 10 fachen Radius und auf den 1,1 fachen Radius, dann ergäben sich folgende Verhältnisse:

Innerhalb von 2 m Abstand (großer Mensch, von Kopf bis Fuß)

SL mit 3,7E6 Sonnenmassen
Unterschied zwischen 110 Millionen km Abstand und 110 Millionen km + 2 m Abstand: 1,5E-6 m/s^2.
Unterschied zwischen 11,1 Millionen km und 11,1 Millionen km + 2 m Abstand: 1,1E-3 m/s^2


SL mit 6 Sonnenmassen
Unterschied zwischen 177 km und 177,002 km 5,75E5 m/s^2
Unterschied zwischen 17,2 km und 17,202 km: 4,32E8 m/s^2

Im freien Fall spüren wir die ungeheure Anziehungskraft in beiden Fällen nicht, wohl aber den Unterschied zwischen ‚oben‘ und ‚unten‘

Bei einem sehr kleinen Abstand, ist der Unterschied von 2 m von viel größerer Bedeutung, als bei einem sehr großen Abstand.

Herzliche Grüße

MAC
 

komet007

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Habe das ganze HIER mal skizziert, wie sich die Kräfteverteilung eines kleinen SLs wohl auf einen Planeten auswirken würde.
 

Orbit

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Könnte man Käpt'ns Frage nicht einfach so beantworten, dass sich das Szenario von der ersten signifikanten Dehnung einer Raumsonde bei Annäherung AN DIE bis zum Zerreissen AN DER Roche-Grenze beim kleinen SL schneller abspielt als beim grossen? Anders gesagt: Beim grossen SL bleibt mehr Zeit zu reagieren als beim kleinen.

Komet007: Deine Zeichnung erklärt eigentlich gar nichts.
Orbit
 

komet007

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Könnte man Käpt'ns Frage nicht einfach so beantworten, dass sich das Szenario von der ersten signifikanten Dehnung einer Raumsonde bei Annäherung AN DIE bis zum Zerreissen AN DER Roche-Grenze beim kleinen SL schneller abspielt als beim grossen? Anders gesagt: Beim grossen SL bleibt mehr Zeit zu reagieren als beim kleinen.

Tut mir leid, aber bevor du meine Skizze kritisiert, solltest du vielleicht erst mal an deiner eigenen Erklärung arbeiten.
Falls du denkst meine Skizze interpretiert die Gezeitenkräfte falsch, dann bin ich wohl anderer Ansicht als du. :cool:
 

Bynaus

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Orbit schrieb:
Komet007: Deine Zeichnung erklärt eigentlich gar nichts.

Nichts für ungut, komet007, aber Orbit hat insofern recht, dass die Zeichnung nichts erklärt, sondern lediglich illustriert. Man hat dann eine Vorstellung, aber eine Erklärung, WARUM es so ist, hat man nicht.
 

pauli

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Man hat dann eine Vorstellung, aber eine Erklärung, WARUM es so ist, hat man nicht.
Allein für sich mag die Zeichnung unverständlich sein, aber in Verbindung mit den Beitragstexten illustriert sie finde ich deutlich die unterschiedliche Wirkung der Gezeitenkräfte
 

Orbit

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komet, ich habe Dich nicht angemotzt.
pauli, die Zeichnung visualisiert lediglich die Frage von Käp'tn, gibt aber keine Antwort.
 

Bynaus

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Ist das nicht auch der Sinn einer Zeichnung?

Ich wollte nicht deine Arbeit in den Dreck ziehen. Es geht bloss darum, ob es noch mögliche Ergänzungen zu deiner Zeichnung gibt, mit der sie wirklich helfen würde, die sprachliche Erklärung, wie sie Mac geliefert hat, (über den visuellen Kanal sozusagen) zu verstehen. So wie sie jetzt ist, zeigt sie, bildlich übersetzt, dass "die Gezeitenkräfte eines kleinen Schwarzen Loches sind grösser als die eines grossen", aber warum das so ist, erklärt sie nicht, noch, ob das überhaupt richtig ist.

Ich denke, das ganze ist recht schwierig darzustellen. Mir fällt spontan auch keine Verbesserung ein.
 

pauli

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hm, na gut, vlt. wäre es mit Federn besser verständlich:

kleines SL: Die Federwicklungen (also quasi Anzahl Wicklungen pro Längeneinheit) verändern sich noch innerhalb der Länge des hineinfallenden Objektes

großes SL: Die Federwicklungen verändern sich innerhalb der Länge des Objektes nicht oder kaum
 

komet007

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Ich tue mich ja auch schwer mit einer verbalen Erklärung, deshalb die Skizze die aufzeigen soll, wie sich letztendlich die unterschiedliche Kräfteverteilung eines kleinen und großen SLs auf einen großen Körper verhält.
 

captain kirk

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Immer locker bleiben!

na na, wer wird den gleich streiten!

an alle erstmal vielen dank für die mühe, mir die astro-physik näher zu bringen.
nachdem streit da oben ist es mir etwas peinlich zu sagen, welche erklärung am besten ist, ich will ja niemandem auf die füße treten. ich sags trotzdem mal, um zu veranschaulichen wo der wissens-horizont eines interessierten laien liegt:
- komet007 deine allererste erklärung hat mir sofort den durchblick verschafft. so müssen populärwissenschaftliche werke geschrieben sein! der wikipedia-link von frankspecht über die b.-grenze fand ich auch gut, vor allem das dort der trockene, irritierende text durch gute zeichnungen veraunschaulicht wurde.

- orbit, dein beitrag war bestimmt der wissenschaftlich korrekteste. mit meiner mathe-schwäche konnte ich leider nicht ganz durchsteigen. trotzdem danke.

mein wissen beschränkt sich auf ein paar astronomie-bildbände und internet-seiten wie wikipedia, nasa, hubble, "astronews" und bynaus "final-frontier".

ps: bynaus, du hast wirklich ein paar saumäßig interessante artikel auf deiner seite!
 

komet007

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- komet007 deine allererste erklärung hat mir sofort den durchblick verschafft.

Hallo Kirk

ich war zwar selbst nicht so ganz glücklich mit meiner Erklärung, aber wenn du damit klar kommst...
Ich würde dir aber trotzdem noch den Artikel HIER im Wiki empfehlen.
Wie sich die Gezeitenkräfte auf Himmelskörper auswirken, zeigt sich sehr eindrücklich an den Monden von Jupiter und Saturn. Bei Enceladus beispielsweise vermutet man, dass die Gezeitenkräfte dazu führen, das die inneren Schichten des Mondes aufgrund dieser Kraft flüssig bleiben.
 
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