Cepheiden: Lichtechos verraten Entfernung

astronews.com Redaktion

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Cepheiden, eine besondere Klasse von Sternen, spielen bei der Bestimmung von Entfernungen im All eine wichtige Rolle. Jetzt ist es Astronomen mit Hilfe eines Teleskops der Europäischen Südsternwarte in Chile gelungen, die Entfernung zu so einem Objekt sehr genau zu bestimmen. Zu Hilfe kamen den Wissenschaftlern sogenannte Lichtechos. (11. Februar 2008)

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Eddy

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Hallo zusammen,

es ist ja bekannt das streng genomen alle Sterne pulsieren - im sehr geringem Maße auch unser heimischer Stern, die Sonne.
Ist die Machinerie der pulsierenden Cepheiden der gleiche wie der unserer Sonne oder handelt es sich um unterschiedliche Mechanismen?

Gruss
Eddy
 
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Eddy

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Hallo MAC,

danke für den Hinweis. Bei Wiki wird viel geschrieben, eine eindeutige Antwort konnte ich aber nicht finden. Jedoch lese ich aus einem Satz heraus, dass es der gleiche Mechanismus sein müsste ("Es entsteht also eine Oszillation, der Stern pulsiert. Bei den meisten Sternen (wie z.B. auch der Sonne) sind diese Pulsationen allerdings sehr klein.") Ob es auch tatsächlich so gemeint ist?? Ich interpretiere es mal so.

Gruss
Eddy
 

helmut-wk

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Fehlerabschätzung?

Bei der Beobachtung der Lichtechos gibt es ja eine Unbekannte: Die angestrahlte Nebelmaterie muss sich ja nicht in exakt der gleichen Entfernung befinden wie der Zentralstern. Je nach Winkel, den die Verbindungslinien RS-Pup/Erde und RS-Pup/Nebel bilden, ergeben sich unterschiedliche Werte für den Zusammenhang zwischen beobachteter Laufzeit und tatsächlicher Entfernung zwischen RS-Pup und Nebel.

Als Beispiel vergleiche ich mal einen Teil A des Nebels, der in gleicher Entfernung wie RS-Pup von der Erde entfernt ist, und einen Abstand d von RS-Pup hat, mit einem Teil B, der von RS-Pup aus gesehen in einem Winkel von 45° zur Verbindungslinie RS-Pup/Erde steht, und von der Erde aus gesehen den selben Winkelabstand zu RS-Pup wie A hat.

Das Lichtecho von A ist im Vergleich zum Direktlicht um die Laufzeit von RS-Pup, also d/c, verzögert, bei B ergibt sich die Verzögerung aus der Laufzeit zwischen RS-Pup und B (d*wurzel(2)/c) minus der kürzeren Laufzeit zur Erde (bei 45° genau d/c) , also ca. 0,4*d/c. Je nach Winkel ergibt sich ein anderer Faktor x, mit dem d/c multipliziert werden muss. Bzw. bei der Berechnung aus der Laufzeit d=c*t/x.

Meine Frage ist: wie kann die relative Lage des Nebels so abgeschätzt werden, dass der korrekte Faktor x berechnet werden kann, um die korrekte Entfernung so genau zu berechnen wie im Artikel angegeben? Für mich als interessierten Laien ist das so gut wie unvorstellbar, aber ich lerne gerne dazu...
 

ralfkannenberg

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Bei der Beobachtung der Lichtechos gibt es ja eine Unbekannte: Die angestrahlte Nebelmaterie muss sich ja nicht in exakt der gleichen Entfernung befinden wie der Zentralstern.

Hallo zusammen,

schlimmer noch - es könnten ja mehrere Staubkörnchen angestrahlt werden, die unterschiedlich weit vom Zentralstern entfernt sind. Ich würde also ein "verschmiertes" Bild erwarten und nicht ein schönes, versetztes .......

Oder kann man hier irgendwie Abschätzungen nach oben angeben, also eine Art maximaler Abstand der Staubkörnchen vom Stern und daraus Rückschlüsse gewinnen ?


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Nathan5111

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Hallo Forum,

eine Baustelle habe ich noch gefunden: die 'Entfernungsleiter'.

Mir ist vollständig klar, dass 'unsere Astronomen' eine fantastische Arbeit leisten, aber immer lese ich 'best fit' aus ihren Ergebnissen heraus. Ich will im Moment keine direkte Frage stellen, denn die gesamte Leiter ist mir noch viel zu vage, lässt für mich noch viel zu viele Interpretationsmöglichkeiten offen. Ich bin gerade dabei, mir Edward Wrights "The ABC's of Distances" 'reinzuziehen'.

Ketzerisch würde ich es 'Entfernungsschätzungen' nennen.

Eines baut auf dem anderen auf, gibt es neue Erkenntnisse in einem Teilbereich, müssten m.E. sofort alle anderen Maßstäbe nachgezogen werden.

Unsicher
Nathan
 

Orbit

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Nathan5111
eine Baustelle habe ich noch gefunden: die 'Entfernungsleiter'.

Ich hab die bei der Durchsicht Deiner Beiträge schon gesehen, dann aber die beiden Antworten von helmut und ralf gelesen und angenommen, das hätte Dir vorläufig genügt.
Das ist schon eine Baustelle, eine Grossbaustelle sogar. Ich würde sagen, eine von drei Grossbaustellen der Kosmologie. Und zu diesen Fragen kannst Du hier keine einfache abschliessende Antwort erwarten.
Du tust gut daran, bei Ned Wright nachzulesen; aber auch der gibt immer wieder zu verstehen, dass viele seiner Antworten provisorischer Natur sind.
Mit Deiner 'ketzerischen' Einschätzung

würde ich es 'Entfernungsschätzungen' nennen

liegst Du gar nicht so falsch.

Das Thema wurde hier schon einige Male angeschnitten. Gib mal 'Enternungsmessung' in die Suchfunktion ein.

Vorläufige Grüsschen ;)
Orbit
 

Orbit

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Hallo helmut-wk
Nein, das darfst Du nicht hinein interpretieren. Hab Nathan lediglich gesagt, dass er hier ja eine Antwort bekommen habe, wenn auch eine provisorische. Er hatte sich nämlich anderswo beklagt, dass er nie Antworten bekomme. Ob die mit ihrer neu angenommenen Abweichung von ±1,4% richtig liegen, kann ich nicht beurteilen. Das wäre, wenn ich mich nicht irre, etwa 7 mal genauer als bisher.
Ich kann auch Deine Berechnungen nicht beurteilen, aber gefühlsmässig ralfs Bedenken nach vollziehen, die ja in dieselbe Richtung weisen.
Kurz: Man müsste hier einfach weiter diskutieren.

MfG Orbit
 
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